Schweitzer Fachinformationen
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FBI-Spezialagent Liam Jameson stolpert in einer Zeitung über eine seltsame Anzeige. Offenbar sucht eine Frau namens Zoe einen Auftragskiller. Jamesons Nachforschungen führen ihn zu Claire Green. Die junge New Yorker Anwältin weiß, wer Zoe ist: Hinter dem Namen verbirgt sich eine selbsternannte Selbsthilfegruppe für Opfer ungesühnter Gewaltverbrechen. Frauen, die Rache wollen.
Claire ist entsetzt, als sie erfährt, dass diese Gruppe den Tod ihrer Schwester rächen will und in ihrem Namen einen Killer beauftragt hat. Claire bleibt nur eines, um den Wahnsinn zu stoppen: Sie muss den Mörder ihrer Schwester finden, bevor der Killer ihn aufspürt. Heimlich folgt Jameson ihr nach New Orleans - und bringt Claire damit in tödliche Gefahr ... eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Special Agent Liam Jameson lehnte sich in seinem Naugahyde-Schreibtischsessel zurück und musterte das Durcheinander. Überall lagen und standen Plastiksäcke mit Beweisstücken des Kineson-Falles: Patronenhülsen, Waffen und Munitionsmagazine, Pamphlete der Separatistenbewegung aus Utah, original emaillierte Hakenkreuzanstecknadeln aus dem Dritten Reich. Der Schund hätte das Herz jedes KKK-Mitglieds höher schlagen lassen.
»Hey, Jameson, warum sind dreizehn Klansmänner nötig, um eine Glühbirne einzuschrauben?«
Jameson wandte sich McBride, seinem Partner, zu, der an seinem Schreibtisch bis zum Hals in Söldner-Magazinen vergraben war, die sie im Okie-Hauptquartier beschlagnahmt hatten. »Also gut, sag's schon.«
»Ein Großmagier schraubt die Birne ein, und zwölf FBI-Agenten machen Notizen.«
Jameson verzog das Gesicht. Das hatte ihm heute gerade noch gefehlt. Das FBI hatte den Ku-Klux-Klan seit mehr als einem Jahrzehnt im Visier; kein Klanmitglied konnte auch nur die geringste Bewegung machen, ohne dass ihm fünf vom FBI dabei zusahen. Aber es war noch immer notwendig. Bedauerlicherweise noch immer. Tagtäglich splitterten sich potentielle Anhänger des althergebrachten Klans in Hunderte neuer Gruppierungen auf: Weißarischer Widerstand, Nationalsozialistische Befreiungsfront, Skinheads, NS-Punks, gestiefelte Billy Bobs, die nichts anderes waren als gute alte Schlägertrupps, die sich Patrioten und Milizionäre nannten. Sie waren da draußen, unter tausend verschiedenen Namen, mit tausend unterschiedlichen Methoden, aber mit einer einzigen Ideologie. Dabei war es völlig gleichgültig, wen sie hassten. Inzwischen waren sie eine Organisation des Hasses, darauf aus, nahezu alle und jeden zu vernichten. Sie hassten Demokraten und Republikaner, IRS, ATF, den Regierungsapparat, Baumschützer, Schwarze, Farrakhans, Juden, Frauen und Menschen namens Smith. Ihre Auswahl ähnelte einem Kaleidoskop. Aber auch wenn sich die Angriffsziele mitunter unterschieden, vereinte sie doch alle die Liebe zu Waffen und der Hass auf irgendjemanden - und das war eine brisante Mischung.
»Sieh dir das an ... Oh Mann, das fetzt mich.« Offensichtlich angewidert zeigte McBride in einer der Zeitschriften auf eine vollbusige, halbnackte Frau, die eine AK-47 umhalste. Er grinste. »Gott schütze Kineson. Ich liebe diese Rednecks. Sie haben so absolut kein Verlangen nach ein bisschen dezenter Zurückhaltung.«
»Ich bin ein Redneck, falls du es vergessen haben solltest. Das ist einer der Gründe, weshalb mir dieser Fall übertragen wurde.«
»Oh yeah. Glatt vergessen. Vermutlich ziehst du es vor, dass ich Kineson einen kulturell überforderten Nichtstädter nenne, oder?«, fügte McBride durchtrieben hinzu.
»Scher dich zum Teufel.« Jameson unterdrückte ein Lächeln.
Er warf einen Blick auf die Beweisstücke und hätte schwören können, dass sie sich vervielfältigten. Da waren sieben Säcke voller benutzter Patronenhülsen, drei abgesägte Schrotflinten und eine gewichtige Familienbibel, in die die Namen aller schwarzen Familien der Stadt mit Bleistift eingetragen waren - mit kleinen, brennenden Kreuzen hinter jedem Namen.
Gott, Hass und Waffen, dachte er. Die alte Bibel war der Höhepunkt dreijähriger harter Arbeit. Sie war der endgültige Beweis. So endgültig, dass er Kinesons Wut fast verstehen konnte, als sie sie aus seinem Haus geholt hatten. Wie weit war es eigentlich schon mit der Welt gekommen? Wenn nicht einmal mehr die Familienbibel vor dem FBI sicher war, was dann? Verdammt. Vielleicht bestand schließlich doch die Notwendigkeit für eine Miliz.
»Hör dir das an.« McBride rutschte mit seinem Sessel näher an Jameson heran.
Jameson ignorierte ihn.
»>Bobs Artikel zur Wiederherstellung der Gesetze. Wehren Sie sich gegen die Straße! Schützen Sie sich mit Körperrüstungen, Schlagstöcken, Holstern, Beobachtungsinstrumenten, Messern und Überlebensausrüstungen für Ihre Freizeit-Abenteuer.<« McBride lachte. »Zu welcher Art von Freizeit-Abenteuern braucht man denn Körperrüstungen?«
Jameson zuckte mit den Schultern. Er blickte nicht einmal hoch.
»Und dann das hier. >Ein Leitfaden für Terroristen, um das Phänomen des weltweiten Terrorismus besser zu verstehen. Die Studie enthält eine Anleitung zur Vorbereitung von Informationsvorträgen.<« McBride ließ die Zeitschrift sinken. »Vorbereitung von Informationsvorträgen, dass ich nicht lache.« Er las weiter vor: »>Die Anleitung umfasst alle durchschlagenden Fakten auf diesem komplexen und gefährlichen Gebiet.<« McBride blickte auf. »Was meinen sie wohl wirklich mit dem Wort >durchschlagend<?«
Jameson griff nach einem Beutel mit Patronenhülsen und wollte ihn McBride an den Kopf werfen. Er duckte sich behände weg und fuhr mit der Lektüre der Anzeigen fort.
»Zum Geier ...«
Jameson verdrehte die Augen. »Hör auf, diesen Mist zu lesen. Du sollst es sortieren, nicht verinnerlichen.«
McBride schien ihn nicht zu hören. Mit offenem Mund starrte er in die Zeitschrift. Jameson stand auf und schnappte ihm das Magazin fort.
»Das solltest du Gunnarson zeigen, Mann. Den Schund da links unten. Das Fettgedruckte. Es kann dir gar nicht entgehen.«
Jameson überflog die Anzeigen. Die Zeitschrift nannte sich High Risk und war ein Waffenmagazin, vielleicht eine Spur billiger als Soldier of Fortune. Sie behauptete, sich an die Angehörigen der Strafverfolgungsbehörden zu wenden, aber die meisten ihrer Leser waren beileibe keine Polizisten. Es waren Paramilitaristen, wenig gebildete Burschen, besessen von Waffen und Tod. Die Zeitschrift war ein Fanmagazin für Möchtegern-Polizisten. Sie bediente die Milizorganisationen, die vorgaben, die Verfassung zu schützen, und vermittelte genügend »Inside«-Informationen, um die Ängste krankhaft Paranoider weiter hochzuputschen. Die Bruderschaft der Paramilitaristen konnte vielleicht mit ein paar Jungen verglichen werden, die sich in Baumhäusern im Flüsterton über ihren Geheimclub unterhielten und sich Blutsbrüderschaftszeremonien unterzogen. Aber diese erwachsenen Jungen waren unvergleichlich gefährlicher als diese unbedarften Schuljungen. Söldner-Magazine redeten ihren Lesern ein, zu einer elitären Branche von Gesetzeshütern zu gehören, einer so eingeweihten Gruppierung, dass sie zu jedermanns Wachhund berufen war, jedermanns Ankläger, Richter und Vollstrecker. Sie verkauften die »Große Lüge«. Es war ein einziger großer Betrug, um Geld zu machen, genau wie der typische Playboy-Leser kein gutaussehender, welterfahrener Jetsetter war, sondern ein vierzehnjähriger, pubertierender Jüngling.
»Hast du es gefunden, Jameson?«
Jameson antwortete nicht. Wie gebannt starrte er auf die Anzeige.
»Was meinst du? Sollten wir das nicht dem Abteilungsleiter zeigen? Für mich ist das eine ziemlich unverblümte Killer-Anzeige.«
Stirnrunzelnd ließ Jameson die Zeitschrift sinken.
»Nun, was hältst du davon?«, fragte McBride ungeduldig.
»Ich denke, wir sollten es zur Sprache bringen.« James schlug die Zeitschrift zu und warf sie auf den Tisch. »Aber im Moment sollten wir diesen Mist durchforsten, damit es Avery ins Beweisarchiv bringen kann.«
»Mann, da wird nach einem Killer gesucht. Jemand sollte sich so schnell wie möglich darum kümmern«, beharrte McBride und blätterte weiter durch den Magazinstapel.
Jameson schlug die Zeitschrift wieder auf und las die Anzeige noch einmal:
GESUCHT: Ein Drachentöter.
Bewerbungen an ZOE, P.O.Box 5471,
Grand Central Station, NYC, NY 10036
Ein Drachentöter ... Jameson ließ die Formulierung nicht los. Sie erinnerte in gewisser Weise an Schwulensprache, aber Homos annoncierten nicht in Waffenmagazinen. Diese Publikationen waren den meisten von ihnen zutiefst zuwider. Die Anzeige war verschlüsselt, so viel schien klar. Und sie hörte sich tatsächlich an wie die Suche nach einem Killer. Der Abteilungsleiter würde entscheiden müssen, was sie unternahmen.
Jameson begann, die Plastiksäcke zu sortieren und verdrängte für den Moment Drache und Zoe aus seinen Gedanken.
»Was hat es Ihrer Meinung nach zu bedeuten?« Section Chief Gunnarson behandelte jeden Agenten, als wäre er Psychologe. Nie ließ er sich zu voreingenommenen Erklärungen hinreißen, stets war er höflich und fragte nach persönlichen Einschätzungen. Für Jameson war Frederick Gunnarson deshalb der Beste der Besten.
»Ich bin McBrides Ansicht. Es ist eine Killer-Anzeige. Ohne jeden Zweifel.« Jameson rutschte auf dem Sessel hin und her. In Gunnarsons Anwesenheit fühlte er sich stets wie der verdammte Okie-Redneck, der er ja auch war. Verglichen mit dem auf Harvard ausgebildeten Sechzigjährigen war er nichts als ein grüner Junge, der von einem weit Größeren zu lernen versuchte. Dabei blieb es völlig belanglos, dass er gerade den Fall Kineson zu...
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