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12. Falschmünzer (S. 198-199) Wenig später erhielt der Trödler wieder Besuch. Es war der Graveur Werner Herold, der am späten Vormittag seinen Auftraggeber Solbrig mit der gerade fertiggestellten Hinterplatte für die geplante Notenfälschung aufgesucht hatte. Dem armen Herold war nicht wohl zu Mute. Wieder kein Geld von Solbrig, und nun auch noch der Besuch bei seinem unerbittlichen Hauswirt, dem er die Miete für ein halbes Jahr schuldig war. Mit beklommenem Herzen trat er in Dorns Stube ein. Der Alte machte ein nsteres Gesicht, als er Herold erblickte, und fragte in missmutigem Ton: „Warum so spät? Wussten Sie nicht, dass ich Sie erwartete viel eher?“ „Ich war nicht eher fertig“, entschuldigte sich Herold leise. „Ich habe Tag und Nacht gearbeitet, aber meine Augen sind schwach und es geht nicht so schnell.“ „So? Geht mich nichts an“, sagte Dorn leichthin. „Wie aber verhält es sich nun mit Miete?“ „Die schulde ich Ihnen für ein halbes Jahr“, el Herold rasch ein. „Hundertzwanzig Gulden sind es. Morgen erhalte ich Geld für meine Arbeit, dann werde ich Sie bezahlen.“ Der Trödler tat so, als sei er über diese Worte geradezu empört. „Morgen?“, fragte er erstaunt. „Teufelsblut! Kann ich nicht warten so lange Zeit. Ich brauche notwendig mein Geld.“ Der Graveur blickte zu Boden und sagte: „Ich dachte, dass Sie Nachsicht haben würden. Diese Nacht ist meine Schwiegermutter gestorben.“ „Schwiegermutter? Da sollten Sie sein sehr froh! Aber verdienen denn Leute Nachsicht, die bezahlen Schulden nicht und spielen doch in Lotterie?“ „Ich, in der Lotterie?“, fragte Herold erschrocken. „Wer hat das gesagt?“ „Ich habe gehört so etwas“, ließ der schlaue Alte durchblicken. „Ist es etwa nicht wahr?“ „Nun ja“, gab Herold zu. „Meine Frau war schuld. Es war ja möglich, dass uns das Glück günstig sein werde.“ Siegmund Dorn schüttelte missbilligend den Kopf. „Gerade Ihnen, unter so vielen Nieten? Das ist lächerlich. Spiele doch nicht einmal ich! Aber warten Sie! Aurora, mein Weib, wollte auch kaufen ein Los in dieser letzten Lotterie, aber sie hatte bekommen keines mehr. Verkaufen Sie mir das Los, so will ich Ihnen geben in meiner Großzügigkeit fünf Gulden.“ Der Graveur blickte auf. Dieser Gedanke war ihm noch gar nicht gekommen. Das Los stellte alles dar, was er entbehren konnte: So entschloss er sich denn auch sogleich, es zu verkaufen, aber doch nicht ganz ohne Gewinn. Das Begräbnis seiner Schwiegermutter musste schließlich bezahlt werden. „Fünf Gulden ist zwar der übliche Preis für ein Los“, sagte er langsam. „Aber heute und morgen sind die letzten Ziehungstage, an denen die größten Gewinne gezogen werden. Wie leicht kann gerade auf diese Nummer ein bedeutender Gewinn kommen!“ Der Alte zog die Augenbrauen nster zusammen.
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