Schlangenlinien

Name: Schlangenlinien | Eine Geschichte der Kreuzotter
Brand: Vandenhoeck & Ruprecht
Price: 50.0 EUR
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Eine Geschichte der Kreuzotter

Patrick Masius(Autor*in)

Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 12. März 2014

200 Seiten

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978-3-647-31714-4 (ISBN)

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Beschreibung

Anfang des 19. Jahrhunderts war die Kreuzotter kaum erforscht. Als Giftschlange, die eine Gefahr für Mensch und Tier bedeutete, sollten sich die Kenntnisse um diese Art schnell ausweiten. Wissenschaftliche Erforschung und Ausrottungsideen gingen miteinander einher. Auf dem Höhepunkt der Ausrottungspolitik um 1900 setzte der Preußische Staat zentrale Kopfgeldprämien für jede getötete Schlange aus. Allein, die Kreuzotter entpuppte sich als Überlebenskünstlerin und die staatlichen Maßnahmen blieben ohne Erfolg. Im 20. Jahrhundert änderte sich die Einstellung zur Kreuzotter grundlegend. Im Fahrwasser von ästhetischen und ökologischen Naturschutzidealen wurde sie Schritt für Schritt rehabilitiert, bis sie sogar einen gesetzlichen Schutzstatus erhielt. Ihre Biologie hat sich in den letzten 200 Jahren nicht wesentlich verändert, auch ihre Giftigkeit nicht. Was sich aber gewandelt hat, ist die soziale Perspektive auf diese Schlange. Maßgeblich beeinflusst durch die institutionellen Fortschritte der Natur- und Umweltschutzbewegung, wurden die gesellschaftlichen Beziehungen zur Umwelt neu definiert. Dies zeigt die Geschichte der Kreuzotter sehr genau.

Most animals carry certain meanings framed by our cultural understanding. They are characterized in terms of usefulness, beauty, behavior etc. In the history of the only poisonous snake in Germany a significant change of perception can be shown. The Common Viper, first identified by zoologists in the 18th century became feared as a deadly monster. From 1900 onwards even state eradication programs were launched. With the rise of nature conservation, ideas about this snake slowly started to change. National persecution was officially stopped in 1930 and even aesthetic aspects were discovered. By the 1970s the Viper was not perceived as dangerous anymore but - on the contrary - as an endangered species. Explaining the way of how the cultural meaning in history developed, reveals fundamental aspects of where this meaning depends on. The answer lies not so much in a progression of knowledge, but more so in changing relations to the environment, materially and ideologically.

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Inhalt

1 - Cover [Seite Cover]
- 1 [Seite 1]
2 - Title Page [Seite 4]
3 - Copyright [Seite 5]
4 - Table of Contents [Seite 6]
5 - Body [Seite 8]
6 - 1. Einleitung: Einer Schlangengeschichte Beine machen [Seite 8]
7 - 2. Das Wesen der Kreuzotter [Seite 24]
8 - 3. Die erste Entzauberung: Identifikation und Gefährlichkeit (1800-1900) [Seite 36]
8.1 - 3.1 "Den Feind kennen": Die Motive der Kreuzotterforschung zwischen Theologie und Aufklärung [Seite 40]
8.2 - 3.2 Expertenwissen und Naturkontrolle [Seite 49]
8.3 - 3.3 Geographische Verbreitung, Bissstatistik und Behandlungsmethoden [Seite 57]
9 - 4. Die zweite Entzauberung: Staatliche Kontrolle und Ausrottungspolitik (1900-1930) [Seite 68]
9.1 - 4.1 Die Organisation von Kopfgeldprämien [Seite 70]
9.2 - 4.2 Ausrottung als Notwendigkeit [Seite 74]
9.3 - 4.3 Der Erfolg der Maßnahmen [Seite 80]
9.4 - 4.4 Die Einführung eines Kreuzotter-Antiserums [Seite 92]
9.5 - 4.5 Der Naturschutz und das Ende des staatlichen Prämiensystems [Seite 95]
10 - 5. Die dritte Entzauberung: Ökologie und Verhalten (1930-1970) [Seite 102]
10.1 - 5.1 Faszination und Ästhetik [Seite 104]
10.2 - 5.2 Aufklärungsarbeit [Seite 112]
10.3 - 5.3 Wieder Kreuzotterplagen [Seite 116]
11 - 6. Der Zauber nimmt kein Ende: Gefährdung und Schutz (1970-2010) [Seite 122]
11.1 - 6.1 »Stark gefährdet«: Die Kreuzotter im Kontext des ökologischen Naturschutzes [Seite 124]
11.2 - 6.2 Das neue Bild der Kreuzotter in den Medien [Seite 131]
11.3 - 6.3 Kreuzotterstudien im Zeichen des Naturschutzes [Seite 137]
11.4 - 6.4 Die Kreuzotter im wissenschaftlichen Diskurs [Seite 144]
11.5 - 6.5 Die Verquickung von Wissenschaft und Naturschutzidealen [Seite 148]
12 - 7. Aus der Geschichte lernen [Seite 154]
12.1 - 7.1 Gefährlich oder ungefährlich: die Kreuzotter zwischen Bissstatistik und Naturschutzgesetz [Seite 154]
12.2 - 7.2 Tragisches Opfer oder Überlebenskünstlerin [Seite 158]
12.3 - 7.3 Ideologie und Instrumentalisierung: die Rolle der verschiedenen Akteure [Seite 164]
12.4 - 7.4 Im Strom des Wertewandels [Seite 170]
12.5 - 7.5 Spurensuche zwischen Mensch und Giftschlange [Seite 172]
13 - Danksagung [Seite 178]
14 - Bildnachweis [Seite 180]
15 - Bibliographie [Seite 180]
16 - Register [Seite 196]
17 - Back Cover [Seite Back Cover]
- 202 [Seite 202]

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