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Karl Marx kämpfte nicht nur gegen das Kapital, sondern auch gegen allerlei Widrigkeiten des modernen Lebens. Er watscht »breitmäulige Faselhänse« ab, prangert den Raubbau an der Natur an und sinniert über die Aussichten auf eine »höhere Form der Familie und des Verhältnisses beider Geschlechter«. Er ringt in seinen Schriften mit dem Elend einer Welt des Mangels inmitten von Überfluss, einer Welt voller Steuereintreiber und verschuldeter Staaten, verunreinigter Flüsse und Böden, erschöpfter und gefangener Tiere und Lohnarbeiter, selbstlobhudelnde Politökonomen und Sozialisten.
Geistreiche und kritische Kommentare aus dem Marx'schen Schaffen zur Arbeit, Natur und Familie, zu Deutschland, Krise, Staat und Kapital versammelt dieser Band.
Der gesellschaftliche Fortschritt lässt sich exakt messen an der gesellschaftlichen Stellung des schönen Geschlechts (die Hässlichen eingeschlossen).
(An Kugelmann, 12. Dezember 1868; MEW 32, 583).
Die feigsten, widerstandsunfähigsten Menschen werden unerbittlich, sobald sie die absolute elterliche Autorität geltend machen können. Der Missbrauch derselben ist gleichsam ein roher Ersatz für die viele Unterwürfigkeit und Abhängigkeit, denen sie sich in der bürgerlichen Gesellschaft mit oder wider Willen unterwerfen.
(Vom Selbstmord)
Es ist jedoch nicht der Missbrauch der elterlichen Gewalt, der die direkte oder indirekte Exploitation unreifer Arbeitskräfte durch das Kapital schuf, sondern es ist umgekehrt die kapitalistische Exploitationsweise, welche die elterliche Gewalt, durch Aufhebung der ihr entsprechenden ökonomischen Grundlage, zu einem Missbrauch gemacht hat.
(MEGA II/5, 401; MEW 23, 514)
Die materialistische Lehre von Veränderung der Umstände und der Erziehung vergisst, dass die Umstände von den Menschen verändert und der Erzieher selbst erzogen werden muss.
(MEGA IV/3, 30; MEW 3, 5/6)
Das unglückliche Weib war zur unerträglichsten Sklaverei verurteilt [.], gestützt auf einen gesellschaftlichen Zustand, der die Liebe unabhängig macht von den freien Empfindungen der Liebenden und dem eifersüchtigen Ehemann gestattet, seine Frau mit Schlössern zu umgeben, wie dem Geizhals seinen Geldkoffer; denn sie bildet nur einen Teil seines Inventariums.
Das Privateigentum hat uns so dumm und einseitig gemacht, dass ein Gegenstand erst der unsrige ist, wenn wir ihn haben, also als Kapital für uns existiert, oder von uns unmittelbar besessen, gegessen, getrunken, an unsrem Leib getragen, von uns bewohnt etc, kurz, gebraucht wird. [.] An die Stelle aller physischen und geistigen Sinne ist daher die einfache Entfremdung aller dieser Sinne, der Sinn des Habens getreten. Auf diese absolute Armut musste das menschliche Wesen reduziert werden, damit es seinen innern Reichtum aus sich herausgebäre.
(MEGA I/2, 392/393; MEW 40)
Wir selbst sind von dem wahren Eigentum ausgeschlossen, weil unser Eigentum den andern Menschen ausschließt.
(MEGA IV/2, 464)
Mit dem Kultus des Weibes verhält es sich gerade wie mit dem Naturkultus. Es versteht sich von selbst, dass Herr [Georg Friedrich] Daumer nicht ein Wort von der gegenwärtigen gesellschaftlichen Stellung der Frauen sagt, dass es sich im Gegenteil bloß um das Weib als solches handelt. Er sucht die Frauen über ihre bürgerliche Misere dadurch zu trösten, dass er ihnen einen ebenso leeren wie geheimnisvoll tuenden Phrasenkultus widmet. So beruhigt er sie damit, dass ihre Talente mit der Ehe aufhören, da sie dann mit den Kindern zu tun haben [.]. Herr Daumer nennt dies »Hingebung des Männlichen an das Weibliche«. Um nun die benötigten idealen Frauengestalten für seine männliche Hingebung in seinem Vaterlande zu finden, ist er gezwungen, zu verschiedenen aristokratischen Damen des vorigen Jahrhunderts seine Zuflucht zu nehmen.
(MEGA I/10, 201; MEW 7, 202/203)
Die Bourgeoisie hat dem Familienverhältnis seinen rührend-sentimentalen Schleier abgerissen und es auf ein reines Geldverhältnis zurückgeführt.
(MEW 4, 464)
Von meiner Alten erhielt ich gestern Antwort. Nichts als »zärtliche« Redensarten, but no cash. Außerdem teilt sie mir mit, was ich längst wusste, dass sie 75 Jahre alt ist und manche Gebresten des Alters fühlt.
(An Engels, 6. November 1861; MEGA III/11, 588; MEW 30, S. 198)
Meinem Onkel habe ich zunächst 160£ abgepresst, so dass wir den größten Teil unsrer Schulden abzahlen konnten. Meine Mutter, bei der von barem Geld nicht die Rede ist, die aber rasch ihrer Auflösung entgegengeht, hat einige frühere Schuldscheine, die ich ihr ausgestellt, vernichtet. Das war ein ganz angenehmes Resultat der zwei Tage, die ich bei ihr zubrachte.
(An Engels, 7. Mai 1861; MEGA III/11, 458; MEW 30, 161/162)
Vor 2 Stunden kam Telegramm, dass meine Mutter tot ist. Das Schicksal verlangte Einen vom Hause. Ich selbst stand schon mit einem Fuß unter der Erde. Unter den gegebnen Verhältnissen ich jedenfalls noch nötiger als die Alte.
(An Engels, 2. Dezember 1863; MEGA III/12, 448; MEW 30, 376)
[Ludwig Feuerbach] kennt keine andern »menschlichen Verhältnisse« »des Menschen zum Menschen«, als Liebe & Freundschaft, und zwar idealisiert. Gibt keine Kritik der jetzigen Liebesverhältnisse.
(MEGA I/5, 25)
[Robert] Owen sucht in diesem Appendix seine lectures dahin auszulegen, dass sie nicht gegen die Ehe überhaupt, sondern nur gegen die (Scheidung nicht zulassende) Priesterehe gerichtet sind. Offenbar jesuitisch!
(MEGA IV/5, 103)
In dem Verhältnis zum Weib, als dem Raub und der Magd der gemeinschaftlichen Wollust, ist die unendliche Degradation ausgesprochen, in welcher der Mensch für sich selbst existiert.
(MEGA I/2, 388; MEW 40, 535)
Das unmittelbare, natürliche, notwendige Verhältnis des Menschen zum Menschen ist das Verhältnis des Mannes zum Weibe. In diesem natürlichen Gattungsverhältnis ist das Verhältnis des Menschen zur Natur unmittelbar sein Verhältnis zum Menschen, wie das Verhältnis zum Menschen unmittelbar sein Verhältnis zur Natur, seine eigne natürliche Bestimmung ist. In diesem Verhältnis erscheint also sinnlich, auf ein anschaubares Faktum reduziert, inwieweit dem Menschen das menschliche Wesen zur Natur oder die Natur zum menschlichen Wesen des Menschen geworden ist. Aus diesem Verhältnis kann man also die ganze Bildungsstufe des Menschen beurteilen.
Wenn du liebst, ohne Gegenliebe hervorzurufen, d.??h., wenn dein Lieben als Lieben nicht die Gegenliebe produziert, wenn du durch deine Lebensäußrung als liebender Mensch dich nicht zum geliebten Menschen machst, so ist deine Liebe ohnmächtig, ein Unglück.
(MEGA I/2, 322; MEW 40, 567)
[D]er junge Bourgeois macht sich von seiner eignen Familie unabhängig, wenn er kann, löst für sich die Familie praktisch auf; aber die Ehe, das Eigentum, die Familie bleiben theoretisch unangetastet, weil sie praktisch die Grundlagen sind, auf denen die Bourgeoisie ihre Herrschaft errichtet hat, weil sie in ihrer Bourgeoisform die Bedingungen sind, die den Bourgeois zum Bourgeois machen.
(MEGA I/5, 233; MEW 3, 164)
Worauf beruht die gegenwärtige, die bürgerliche Familie? Auf dem Kapital, auf dem Privaterwerb. Vollständig entwickelt existiert sie nur für die Bourgeoisie; aber sie findet ihre Ergänzung in der erzwungenen Familienlosigkeit der Proletarier und der öffentlichen Prostitution. Die Familie der Bourgeois fällt natürlich weg mit dem Wegfallen dieser ihrer Ergänzung, und beide verschwinden mit dem Verschwinden des Kapitals.
(MEW 4, 478)
Werft ihr uns vor, dass wir die Ausbeutung der Kinder durch ihre Eltern aufheben wollen? Wir gestehen dieses Verbrechen ein. Aber, sagt ihr, wir heben die trautesten Verhältnisse auf, indem wir an die Stelle der häuslichen Erziehung die gesellschaftliche setzen. Und ist nicht auch eure Erziehung durch die Gesellschaft bestimmt? Durch die gesellschaftlichen Verhältnisse, innerhalb derer ihr erzieht, durch die direktere oder indirektere Einmischung der Gesellschaft, vermittelst der Schule usw.?
Es ist natürlich ebenso albern, die christlich germanische Form der Familie für absolut zu halten als die altrömische Form, oder die altgriechische, oder die orientalische, die übrigens untereinander eine geschichtliche...
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