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Führung als häufigster Kündigungsgrund
Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen können, dass Mitarbeitende ein Unternehmen verlassen, aber die Führungskraft ist oft der ausschlaggebende Faktor. Tatsächlich zeigt eine aktuelle Studie von Deloitte aus dem Jahr 2019, dass schlechte Führung der häufigste Grund für eine Kündigung ist. Auf einem Arbeitsmarkt, der immer stärker vom Arbeitnehmer dominiert wird, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen die Führungskräfte entwickeln, die sie benötigen, um talentierte Mitarbeitenden zu halten und zu binden.
Es ist bemerkenswert, dass andere häufige Kündigungsgründe, wie mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten oder zu wenig glückliche Mitarbeitererlebnisse, die in der Deloitte-Studie hervorgehoben wurden, ebenfalls auf die Führung und die direkte Führungskraft zurückzuführen sind.
Welche Austrittsgründe treffen bei Ihnen zu?
Mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten
Mitarbeitende möchten wissen, dass sie die Möglichkeit haben, in ihrer Karriere voranzukommen. Wenn es ihnen an klaren Aufstiegsmöglichkeiten mangelt, fühlen sie sich oft unzufrieden und sehen sich nach anderen Möglichkeiten um. Dies liegt in der Verantwortung der Führungskraft. Es ist ihre Aufgabe, die Talente ihrer Mitarbeitenden zu erkennen und zu fördern und ihnen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu bieten. Wenn Führungskräfte dies nicht tun, kann dies dazu führen, dass wertvolle Angestellte das Unternehmen verlassen.
Zu wenig glückliche Mitarbeitendenerlebnisse
Die Erfahrungen, die Mitarbeitende in der Arbeitsumgebung machen, sind ein weiterer wichtiger Faktor für ihre Zufriedenheit und Loyalität. Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle dabei, ob diese Erfahrungen positiv oder negativ sind. Sie haben die Macht, die Arbeitsumgebung zu gestalten und eine Kultur zu schaffen, die das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Angestellten fördert. Sie können auch direkt dazu beitragen, dass die Mitarbeitenden glückliche Momente erleben, indem sie ihre Erfolge anerkennen und feiern, ihnen sinnvolle Aufgaben zuweisen und für eine positive Atmosphäre sorgen.
Das alles zeigt, wie wichtig es ist, dass Führungskräfte die richtigen Fähigkeiten und Einstellungen haben. Eine gute Führungskraft kann nicht nur dazu beitragen, dass Angestellte im Unternehmen bleiben, sondern kann auch ihre Produktivität und Zufriedenheit steigern.
Emotionale Bindung und die Wechselbereitschaft in Deutschland
Die emotionale Bindung von Mitarbeitenden an ihr Unternehmen ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Sie kann das Engagement und die Leistung der Angestellten verbessern, ihre Zufriedenheit erhöhen und dazu beitragen, sie im Unternehmen zu halten. Laut einer aktuellen Studie von Gallup aus dem Jahr 2022 haben jedoch lediglich 13% der Mitarbeitenden eine hohe emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen. Dies bedeutet, dass 87% der Arbeitnehmenden entweder keine oder nur eine geringe emotionale Bindung zu ihrem Arbeitsplatz haben.
Eine hohe emotionale Bindung kann dazu führen, dass sich die Arbeitnehmenden stärker für ihr Unternehmen einsetzen, kreativer sind und weniger wahrscheinlich kündigen. Im Gegensatz dazu kann eine geringe emotionale Bindung dazu führen, dass Mitarbeitende weniger engagiert und produktiv sind und eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, das Unternehmen zu verlassen.
Folgen einer niedrigen emotionalen Bindung
Die Folgen einer niedrigen emotionalen Bindung sind nicht nur für das einzelne Unternehmen, sondern auch für die gesamte Volkswirtschaft gravierend. Eine geringe emotionale Bindung kann zu einer inneren Kündigung führen, bei der die Mitarbeitenden zwar physisch anwesend, aber mental und emotional abwesend sind. Sie erledigen ihre Aufgaben, sind aber nicht engagiert oder motiviert und tragen wenig zum Erfolg des Unternehmens bei.
Die innerliche Kündigung kann erhebliche Kosten verursachen, sowohl in Bezug auf die Produktivität als auch auf die allgemeine Arbeitsmoral. Die mangelnde emotionale Bindung von Mitarbeitenden kostet Unternehmen jährlich Milliarden. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten können sich Unternehmen diese Haltung weniger denn je leisten. Mitarbeitende, die innerlich gekündigt haben, verursachen aufgrund von Produktivitätseinbußen volkswirtschaftliche Kosten, die sich 2022 auf eine Summe zwischen 118,1 und 151,1 Milliarden Euro (Berechnung basierend auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes) beliefen. Dies ist ein beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden, der durch die Verbesserung der emotionalen Bindung der Angestellten reduziert werden könnte.
Insgesamt unterstreicht dies die entscheidende Rolle, die Führungskräfte bei der Schaffung einer starken emotionalen Bindung der Mitarbeitenden spielen. Durch die Implementierung der Prinzipien und Techniken der Multiplikator-Methode können Führungskräfte eine Kultur schaffen, die das Engagement und die Zufriedenheit der Arbeitnehmenden fördert und letztendlich zu einer stärkeren emotionalen Bindung führt.
Die Vorteile emotionaler Bindung auf einen Blick: Auswirkungen auf die Performance
Die positiven Auswirkungen guter Führung sind empirisch belegt: Die neueste Metaanalyse von Gallup, die auf Daten von 276 Unternehmen aus 54 Branchen und 2,7 Millionen Mitarbeitenden aus 96 Ländern basiert, unterstreicht dies deutlich. Die Studie offenbart eine klare Korrelation zwischen emotionaler Mitarbeiterbindung und wesentlichen Unternehmensindikatoren, sowohl in Bezug auf Kosten als auch auf Wachstum.
Arbeitsgruppen mit starker emotionaler Bindung weisen im Vergleich zu ihren emotional weniger gebundenen Gegenstücken signifikante Unterschiede auf: sie haben weniger Fehltage, eine niedrigere Fluktuationsrate, weniger Arbeitsunfälle und Qualitätsmängel. Darüber hinaus erzielen sie bessere Kundenbewertungen und sind produktiver.
Mit anderen Worten, je höher die Anzahl der emotional stark gebundenen Arbeitnehmenden ist, desto leistungsfähiger und wettbewerbsfähiger wird das Unternehmen.
Führungskräfte sind jedoch nicht nur für die Schaffung eines leistungssteigernden Umfelds verantwortlich, sondern auch für das allgemeine Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden. Untersuchungen zeigen, dass Angestellte mit starker emotionaler Bindung tendenziell zufriedener mit ihrem Leben sind, seltener Stress bei der Arbeit empfinden und diesen Stress weniger häufig mit nach Hause nehmen. Dies reduziert auch den negativen Einfluss auf Familie und Freunde.
Die Vorteile einer hohen emotionalen Bindung können quantifiziert werden:
All diese Aspekte verdeutlichen, wie wichtig es ist, als Führungskraft eine starke emotionale Bindung zu den Mitarbeitenden zu pflegen.
Die Rolle der Führungskraft
Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung der emotionalen Bindung der Arbeitnehmenden. Sie haben die Macht, die Arbeitsumgebung zu gestalten und eine Kultur zu schaffen, die das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden fördert. Eine positive, unterstützende und inklusive Kultur kann dazu beitragen, die emotionale Bindung zu stärken.
Außerdem können Führungskräfte durch ihre Kommunikation und ihr Verhalten die emotionale Bindung ihrer Mitarbeitenden beeinflussen. Wenn Führungskräfte offen und ehrlich kommunizieren, Anerkennung und Wertschätzung zeigen und ihre Mitarbeitenden unterstützen, kann dies dazu beitragen, die emotionale Bindung zu stärken.
Wechselbereitschaft in Deutschland
In den letzten Jahren hat die Wechselbereitschaft erheblich zugenommen. Während sie 2016 noch bei 18% lag, ist sie bis 2021 auf 39% gestiegen. Das bedeutet, dass mehr als jeder dritte Mitarbeitende aktiv nach neuen beruflichen Möglichkeiten sucht.
Ein Teil dieses Anstiegs kann auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückgeführt werden. Viele hatten während der Lockdowns und der Umstellung auf Homeoffice mehr Zeit zum Nachdenken und Reflektieren. Sie stellten sich Fragen wie «Will ich so weiterarbeiten?» und «Möchte ich meine Arbeitszeit in Zukunft so verbringen?» und kamen zu dem Schluss, dass sie nach neuen Möglichkeiten suchen möchten.
Die Generation Z, die einen großen Teil der aktuellen und zukünftigen Belegschaft ausmacht, trägt ebenfalls zur Zunahme der Wechselbereitschaft bei. Diese Generation ist nicht mehr nur daran interessiert, eine Arbeit zu haben, sondern sie möchte auch, dass ihre Arbeit sinnvoll ist und zu ihren persönlichen und beruflichen Zielen passt.
Emotionale Bindung als...
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