Schweitzer Fachinformationen
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Fall fünf und sechs der charmanten englischen Cosy-Reihe!
Folge 5: Mord im Schönheitssalon! Die steinreiche Immobilienbesitzerin Eve Mosby ist die beste - leider aber auch unfreundlichste - Kundin in Debbies Kosmetikstudio. Als sie während einer der Behandlungen stirbt, stellt sich die Frage: War es Mord?
Folge 6: Alfies bester Freund Oscar kommt endlich nach Bunburry. Natürlich hat er einen guten Grund, denn auf dem herrschaftlichen Anwesen der Saviles findet eine glamouröse Party statt. Die Feier beginnt ausgelassen - aber sie endet tödlich ...
eBooks von beTHRILLED. Mörderisch gute Unterhaltung!
Alfie reichte Betty die ledergebundene Speisekarte herüber.
»Such dir aus, was immer du möchtest«, sagte er großzügig. »Dein letztes Mahl in Bunburry sollte etwas Besonderes sein.«
Sie zog eine Augenbraue hoch. »Mein letztes Mahl in Bunburry? Das klingt ja wie: >Die zum Tode Verurteilte aß eine herzhafte Mahlzeit.< Ich habe vor wiederzukommen, ist dir das klar?«
»Darauf zähle ich auch fest«, antwortete Alfie. »Die Versammlungen der Grünen werden ohne dich eine traurige Veranstaltung sein: nur der Vikar und ich, die in unsere Pints starren. Und wir sind nicht mal Parteimitglieder.«
»Danke, dass du mich daran erinnerst.«
Alfie war verwirrt. »Woran erinnerst?«
»Wie wenig ich hier ausrichten konnte.«
Das hatte er ganz und gar nicht gemeint. Dies war ihr erstes gemeinsames Dinner, und er wollte sie wissen lassen, dass er sie vermissen würde. Nun schien der Abend schiefzulaufen, kaum dass er angefangen hatte.
Er könnte auf all die Arbeit hinweisen, die sie als Umweltaktivistin leistete, auf die Vorträge und Seminare, die Artikel, die unermüdliche Organisation von Treffen und Veranstaltungen. Doch es bestand die Gefahr, dass sie ihn dann schlichtweg einen herablassenden Idioten nannte. Bei eingefleischten amerikanischen Feministinnen musste man vorsichtig sein.
Er blickte sich im Pub um. Die Touristensaison war beinahe vorbei, doch das Drunken Horse hatte keine Schwierigkeiten, Einheimische zu sich zu locken. Zwei Frauen und ein Mann bedienten an der Bar unter Aufsicht von Edith, der alten Mutter des Wirts. Doch nirgends war eine Spur vom Wirt oder dessen Frau zu entdecken.
»Ich frage mich, wo William und Carlotta sind«, sagte er nachdenklich.
»Die sind in Italien und besuchen Carlottas Familie«, klärte Betty ihn auf. »Sie sind gestern abgereist. Edith konnte es gar nicht abwarten, die zwei endlich wegfahren zu sehen - sie liebt es, das Sagen zu haben.«
Nur noch wenige Monate, und dann würde Alfie schon ein ganzes Jahr in Bunburry leben. Aber immer noch verblüffte ihn, dass hier jeder über jeden Bescheid zu wissen schien, er aber nicht. Vielleicht gab es ja eine geheime Dorf-Website, und möglicherweise würde er nach einem Jahr im Ort das Passwort zu ihr bekommen.
Betty klappte die Speisekarte zu.
»Und, was möchtest du?«, fragte Alfie.
»Ein Omelett.«
Alfie blinzelte. Bei jeder anderen Frau hätte er sofort angenommen, dass sie eine Diät machte. Aber Betty war viel zu aktiv, als dass sie eine Diät nötig hätte, und er vermutete, dass sie ohnedies ethische Einwände gegen den Schlankheitswahn vieler Frauen hatte.
»Käse«, ergänzte sie. »Mit Pommes frites.«
Er musste zugeben, dass die frischen Pommes frites im Drunken Horse außerordentlich gut waren, und hatte bereits beschlossen, welche zu einem Filetsteak - medium - zu nehmen. Das war eines seiner Lieblingsgerichte. Wahrscheinlich würde er dazu auch noch Pilze und Brokkoli mit Mandeln bestellen. Daneben nahm sich ein Käseomelett bescheiden aus.
»Nimm doch etwas Aufregenderes«, drängte er sie.
»Ein Käseomelett ist prima.«
Er nahm wieder die Speisekarte zur Hand und schaute sie sich genauer an. Nun erkannte er das Problem. Edith hatte jetzt fürwahr das Kommando. Verschwunden waren Carlottas Nudel- und Risotto-Variationen, die Edith abfällig als Mafiakost zu bezeichnen pflegte. Stattdessen war die Speisenauswahl ein Wunschzettel für alle Fleischesser, und für Vegetarier wie Betty blieben nur zwei von vier Omelett-Varianten übrig - mit Käse oder Champignon -; die anderen beiden waren mit Schinken oder Shrimps.
Und Alfie sollte wirklich taktvoller sein. Betty hatte nie viel Aufhebens um ihre Ernährung gemacht, geschweige denn versucht, ihn zum Vegetarier zu machen; aber ihren Abschied zu feiern, indem er vor ihr ein saftiges Steak verdrückte, würde sie wenig beeindrucken.
Er stand auf. »Komm, wir gehen wieder.«
»Aber ... das können wir nicht. Du hattest den Tisch reserviert. Was wird Edith denken?«
Er grinste sie an. »Was Edith denken wird? Das kann ich dir ganz genau sagen. Sie ist bereits überzeugt, dass du meine feste Freundin bist, also wird sie denken, dass wir beschlossen haben, deinen letzten Abend mit etwas Spannenderem als einem Essen im Horse zu verbringen. Und genau das werden wir auch.«
Sie zögerte. »Ich weiß nicht ...«
Er nahm ihre Jacke von ihrer Stuhllehne, packte Betty behutsam am Arm und bewegte sie so zum Aufstehen. »Komm schon! Edith sieht gerade nicht her, also können wir schnell weglaufen.«
Hastig zog er sie aus dem Pub nach draußen, wo die kühle Abendluft sie empfing.
Sie nahm ihm ihre Jacke ab und schlüpfte hinein.
»Also, was machen wir Spannenderes, als im Horse zu essen?«
»Wir essen in einem Restaurant, in dem vegetarische Küche eine Spezialität ist«, antwortete Alfie. »Folge mir.«
Sie gingen durch die engen Kopfsteinpflasterstraßen zum einzigen indischen Restaurant des Dorfes, dem From Bombay to Bunburry.
Es war viel los, und einen schrecklichen Moment lang fürchtete Alfie, sie müssten wieder zurück ins Horse und Käseomelett und Pommes frites für zwei bestellen.
Doch Rakesh Choudhury, der Besitzer des Restaurants, kam auf sie zugeeilt. »Betty, Alfie, was für eine Freude! Wollen Sie hier essen oder etwas zum Mitnehmen bestellen? ... Hier? Gut, gut, ich habe noch einen Tisch, extra für Sie. Tut mir schrecklich leid, hier ist es ein bisschen voll heute Abend.« Er führte sie zum freien Tisch. »Aber da wären wir schon. Dann lasse ich Sie mal in Ruhe auswählen. Etwas zu trinken? ... Ja, natürlich, zwei indische Biere. Kommen sofort.«
Er flitzte davon, um sich um andere Gäste zu kümmern.
Betty blickte ihm nach. »Was ist nur mit ihm los? Er ist irgendwie nicht er selbst.«
Hierauf kannte Alfie die Antwort. Liz und Marge hatten es ihm erzählt. Endlich durfte er sich mal als Teil des Bunburry-Nachrichtennetzwerks fühlen. »Ihm fehlt seine Familie«, erklärte er. »Seine Frau und die Kinder sind für einen Monat in Indien.«
»Weiß ich doch«, entgegnete Betty gereizt.
Alfies Enttäuschung fiel unverhältnismäßig groß aus.
»Das ist es nicht«, fuhr Betty fort. »Etwas stimmt nicht. Er wirkt angespannt.«
»Wundert mich nicht. So voll habe ich es hier noch nie erlebt, und seine Frau ist nicht hier, um zu helfen.«
Betty schüttelte den Kopf. »Das allein kann es nicht sein.«
Alfie war sich nicht sicher, wie er sich den Abend vorgestellt hatte, doch seinerseits war sicherlich nicht geplant gewesen, dass sie über Rakesh Choudhurys Allgemeinbefinden sprachen.
Zum zweiten Mal heute Abend reichte er Betty eine Speisekarte. »Vielleicht kannst du für uns beide bestellen?«
»Klar, kann ich machen. Na, das nenne ich mal eine anständige Auswahl.« Sie überflog die Karte. »Okay, ich hab's. Das wird dir sehr gefallen.«
Eine junge Kellnerin mit einem Diamantstecker in der Nase und einem bunten Armband am Handgelenk erschien mit den Bieren und einem Teller frischer Papadams sowie einer kleinen Schale Chutney. »Möchten Sie bestellen?«
»Unbedingt«, antwortete Betty. »Wir nehmen Palak Paneer Dosa, Tarka Dal und Achari Baingan, Pulao-Reis, ein paar Peshawari Naan und ein bisschen Raita.«
»Ich bringe alles so schnell wie möglich, aber eventuell müssen Sie ein wenig warten«, entschuldigte die Kellnerin sich.
»Wir sind nicht in Eile«, sagte Betty. »Und wir haben ja die Papadams, also keine Hektik unseretwegen.«
Alfie hatte immer noch keine Ahnung, wohin Betty wollte. Sie hatte lediglich verkündet, dass sie eine Weile weg sein würde, und das in einem Ton, der keine Nachfrage gestattete. Was nicht bedeutete, dass sie jetzt nicht offener sein könnte.
»Wo ...«, begann er, doch genau im selben Moment fing auch Betty zu reden an: »Du hast nie ...«
»Entschuldige«, sagte Alfie.
»Nein, sprich du nur.«
»Hallo, ihr zwei!« Eine dritte Stimme mischte sich in die noch nicht recht begonnene Unterhaltung, und sie klang, als wäre sie auf Ediths Märchen reingefallen, dass Alfie und Betty ein Paar wären.
»Debbie«, grüßte Betty, »wie geht es Ihnen?«
Die Besitzerin von Bunburrys Schönheitssalon strahlte sie an. »Großartig. Fantastisch. Und nach Rakeshs Mango Lassi wird es mir sogar noch besser gehen. Nach Ladenschluss hole ich es mir immer, weil es so gut ist, um neue Energie zu tanken.«
»Hoffentlich haben Sie es damit nicht eilig«, sagte Betty. »Hier ist heute Abend viel zu tun.«
Es gab noch einen dritten Stuhl an ihrem Tisch. Alfie stand auf und zog ihn für Debbie vor. »Bitte, setzen Sie sich zu uns, solange Sie warten.«
»Oh, auf keinen Fall! Ich will Sie doch nicht...
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