1 - Inhalt [Seite 8]
2 - Höhlenmalerei [Seite 10]
3 - Erfolgreiche Projekte? [Seite 12]
3.1 - Was bedeutet Qualität [Seite 13]
3.2 - Qualität er-leben [Seite 15]
3.3 - Qualität simulieren [Seite 18]
3.4 - Was Qualität kostet [Seite 19]
4 - Qualität erzeugen [Seite 23]
4.1 - Strukturiertes Vorgehen [Seite 23]
4.2 - Hilfsmittel und Werkzeuge [Seite 24]
4.3 - Ausbildung [Seite 25]
4.4 - Wie Qualität entsteht [Seite 27]
4.5 - Qualität braucht Pflege [Seite 28]
4.6 - Trügerische Qualität [Seite 29]
4.7 - Qualität verkaufen [Seite 29]
5 - Was ist ein Projekt [Seite 31]
5.1 - Ich brauche nur noch schnell ... [Seite 32]
5.2 - Happy End? [Seite 33]
5.3 - Was ein Projekt tatsächlich ist [Seite 35]
6 - Handwerkszeug in IT- Entwicklungsprojekten [Seite 36]
6.1 - Meetings und Protokolle [Seite 36]
6.2 - Vollständige Sätze [Seite 42]
6.3 - Dokumentation [Seite 45]
6.4 - Versionierung [Seite 46]
6.5 - Reviews [Seite 47]
6.6 - Sinnvolle Ablagestrukturen [Seite 51]
6.7 - Einbeziehung des Auftraggebers [Seite 50]
6.8 - Sinnvolle Ablagestrukturen [Seite 51]
7 - Ein mögliches Projektablaufmodell [Seite 56]
7.1 - Die Lizenz zum Hacken [Seite 58]
7.2 - Budgetieren [Seite 67]
7.3 - Richtig schätzen [Seite 63]
7.4 - Teilaufgaben identifizieren [Seite 65]
7.5 - Angebot und Vertragsgestaltung [Seite 74]
7.6 - Budgetieren [Seite 67]
7.7 - Risikomanagement [Seite 72]
7.8 - Angebot und Vertragsgestaltung [Seite 74]
7.9 - Vertragsänderungen [Seite 83]
7.10 - Die vermutlich häufigsten Risiken in IT-Projekten [Seite 84]
7.11 - Top Ten-Fehler in der Angebotsphase [Seite 85]
7.12 - Projektstart [Seite 86]
7.13 - Planung [Seite 87]
7.14 - Steuerung [Seite 90]
7.15 - Virtuelle Komplexität [Seite 97]
7.16 - Abschluss [Seite 95]
8 - Woran IT-Projekte scheitern [Seite 97]
8.1 - Virtuelle Komplexität [Seite 97]
8.2 - Verbales Judo und Verantwortungskletten [Seite 98]
8.3 - Standards [Seite 100]
8.4 - Die beliebteste Projektmanagement- Tätigkeit der Welt [Seite 101]
8.5 - Die beliebteste Entwickler-Tätigkeit der Welt [Seite 102]
9 - Management [Seite 104]
9.1 - Ziele [Seite 104]
9.2 - Was ist Management [Seite 107]
9.3 - Energie entfalten [Seite 108]
9.4 - Energie einsetzen [Seite 109]
9.5 - Projekte managen [Seite 111]
9.6 - Unterbrechungsfreie Stromversorgung [Seite 112]
9.7 - Motivation [Seite 114]
10 - Haben wir uns überholt? [Seite 116]
11 - Schlusswort [Seite 117]
12 - Literatur [Seite 118]
13 - Index [Seite 119]
14 - Mehr eBooks bei www.ciando.com [Seite 0]
Handwerkszeug in IT- Entwicklungsprojekten (S. 27-28)
Meetings und Protokolle
Meetings sind im Projektalltag unverzichtbar. Diese Art der persönlichen Kommunikation ist notwendig, um die menschliche Basis im Team zu pflegen und gemeinsam Ergebnisse zu erarbeiten. Sie kann erfahrungsgemäß durch keine andere Form der Zusammenarbeit ersetzt werden, sosehr es mit Net Meetings, Telefon- oder Videokonferenzen auch versucht wird.
Meetings kosten in jedem Projekt viel Geld und werden schnell zur Kostenfalle. Gerade in Situationen, in welchen viele Probleme auftauchen, erhöht sich erfahrungsgemäß die Frequenz der Meetings. Wer es nicht beherrscht, daraus echten Nutzen zu erzielen, wird schnell wertvolle Zeit und Geld verbrauchen.
Erfolgreiche Meetings abzuhalten, ist eine Kunst für sich. Es fängt damit an, die richtigen Leute einzuladen. Grundsätzlich sollen an einem Meeting nur Personen teilnehmen, die direkt von den zu besprechenden Themen betroffen sind. Nicht mehr („Warum haben Sie mich eigentlich eingeladen?") aber auch nicht weniger („Warum war ich nicht eingeladen?"). Weiterhin ist eine Agenda Grundvoraussetzung für ein Meeting. Diese setzt sich aus Diskussionspunkten der Teilnehmer zusammen und wird vom Moderator mindestens einen Tag vor der Sitzung verteilt. Andernfalls können die Teilnehmer erst in der Sitzung anfangen, sich über die einzelnen Punkte Gedanken zu machen. Dieses vorherige Verteilen gibt den Betroffenen die Möglichkeit, sich optimal vorzubereiten und selbst zu entscheiden, ob sie an der Sitzung teilnehmen müssen. Das spart Geld, Zeit und Nerven aller Beteiligten.
Dass ein Meeting, wie jeder andere Termin auch, grundsätzlich pünktlich beginnt, versteht sich eigentlich von selbst. Selbstverständlich gehört auch das Abschalten von Mobiltelefonen dazu. Leider wird der Startzeitpunkt von Meetings gerne oft als „ungefährer Anfang" interpretiert. Auch das ganz wichtige Telefonieren (mit betont leisem Aufstehen und Hinausgehen) ist eine verbreite te Unsitte. Da es nicht Ihre Aufgabe als Moderator ist, die Teilnehmer zu erziehen, empfehle ich Ihnen, die Sitzung einfach pünktlich zu beginnen und ohne Unterbrechung durchzuführen. Wer nicht da ist oder zwischenzeitlich hinausgeht, hat offensichtlich Wichtigeres zu tun.
„Eine Sitzung, zu der es kein Protokoll gibt, hat nicht stattgefunden." Das gilt für Personalgespräche unter vier Augen ebenso, wie für Meetings mit zwanzig Teilnehmern. Protokolle haben die wichtige Funktion, objektiv zu belegen, was die Ergebnisse eines Meetings waren. Sowohl für die Teilnehmer, als auch für Dritte, die informiert werden müssen. So gesehen sind Protokolle keine lästige Pflicht, sondern Werkzeug und Ergebnis zugleich. Deshalb dürfen Protokolle nie im Anschluss geführt werden. Das spätere Aufschreiben ist immer das Festhalten eines Selbstbilds des Protokollanten und nie einer im Konsens getroffenen Aussage. Sie kennen sicher solche Sitzungsprotokolle, bei welchen man den Eindruck hat, gar nicht dabei gewesen zu sein. Hier dachte sich der Protokollant eventuell: „Das haben wir zwar nicht besprochen, ich schreibe es aber trotzdem mal auf." Gefährlich wird das in Krisenmeetings, wo der Protokollant beim späteren Abtippen seine eigenen Formulierungen verwendet. Geschickt wird das eine oder andere hinzugefügt oder unter den Tisch fallen gelassen. Das Ergebnis dieser Arbeit wird anschließend als offizielles Protokoll verteilt.
Professionell und fair den Gesprächspartnern gegenüber ist es, in der Runde zu verkünden, was ins Protokoll aufgenommen wird. Anschließend wird es kopiert und zumindest einem Vertreter der Gesprächspartner direkt ausgehändigt. Daraufhin wird das handschriftliche Protokoll im Computer erfasst, nochmals mit den handschriftlichen Aufzeichnungen verglichen und an alle Teilnehmer verteilt. Somit hat jeder die Gewissheit und Kontrollmöglichkeit, dass im Protokoll auch tatsächlich das festgehalten ist, was gemeinsam besprochen wurde. Allein die Tatsache des offenen Aussprechens und unmittelbaren Verteilens hilft Kosten zu vermeiden. Späteren Diskussionen der Art „so haben wir das aber nicht besprochen" oder „das haben wir doch so und so festgelegt", wird damit die Grundlage entzogen. Zeit wird gespart und soziale Konflikte werden vermieden.