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Verbrecherjagd statt Urlaubs-Feeling: Krimi-Spannung in Kärnten Wendelin Kerschbaumer, Chefinspektor der Kriminalpolizei Wien, genießt die wohlverdienten Sommerferien in Bad Kleinkirchheim und lässt sich die deftige Alpenküche schmecken - alle Diätvorschriften geflissentlich ignorierend. Als die hiesigen Kollegen eine Leiche aus dem Twengbach fischen, hat die entspannte Urlaubsstimmung jedoch ein jähes Ende. Bei dem Toten handelt es sich um keinen Unbekannten für den Ermittler: Falko Bruchbichler ist passionierter Glücksspieler mit engen Beziehungen zur Wiener Unterwelt. Kerschbaumer hatte einst mit Falkos Hilfe gefährliche Waffenschmuggler überführt. Hängt dieser mysteriöse Mordfall mit den Protesten gegen das geplante Alpen-Casino zusammen? - Band 2 der Krimi-Reihe rund um den charismatischen Chefinspektor Wendelin Kerschbaumer - Verbrecherjagd vor spektakulärer Berg-Kulisse: Regionalkrimi mit viel Lokalkolorit und Ortskenntnis - Schauplatz Bad Kleinkirchheim: Was geht vor im Kärntner Luftkurort? - Humorvoll und kurzweilig: Dieser lustige Krimi ist die perfekte Urlaubslektüre! Unterhaltsamer Österreich-Krimi offenbart dunkle Geheimnisse Erst widerwillig, dann durch seinen untrüglichen Spürsinn getrieben, nimmt der Wiener Chefinspektor die Fährte auf. Bald tauchen immer mehr zwielichtige Gestalten aus der Hauptstadt in dem kleinen Urlaubsort auf. Auch die Einheimischen scheinen so manch abgründiges Geheimnis zu hüten. Kann Wendelin Kerschbaumer diesen Kriminalfall lösen? Dieser Heimatkrimi verspricht nicht nur beste Unterhaltung und jede Menge Gänsehaut: Der Krimiautor Stefan Maiwald hat sein Lieblings-Feriendomizil zum Ort des Verbrechens gemacht und verrät seine persönlichen Insider-Tipps für den Urlaub in Kärnten. Folgen Sie seiner kulinarischen Tatortbegehung und schlemmen Sie dort, wo auch Wendelin Kerschbaumer gerne isst und trinkt!
Stefan Maiwald, 1971 in Braunschweig geboren, lebt mit seiner Familie in Grado in Italien. Er hat bereits sehr erfolgreich Sachbücher über Italien und eine historische Krimireihe aus Venedig veröffentlicht. Nach Bad Kleinkirchheim kam er über seine italienische Familie, die dort eine Ferienwohnung besitzt. Ein guter Grund, sein Lieblingsurlaubsdomizil zum Ort des Verbrechens zu machen.
Am nächsten Tag erwartete Kerschbaumer eine Überraschung. Er gehörte noch zur alten Schule derjenigen, die beim Frühstück lieber Zeitung lasen, als auf einen Bildschirm zu starren. Aus der Kleinen Zeitung blickte ihm ein vertrautes Gesicht entgegen. Ja, das war zweifellos Falko. Und die Überschrift klang ebenso wenig gut wie der Text und die Bildbeschreibung. Er beschloss, sogleich ins Polizeirevier an der Dorfstraße zu fahren und der Sache auf den Grund zu gehen.
Dort wurde er von den Kollegen Hofgärtner und Feiersinger freudig empfangen. Selbst Viktor Kriechnitz, Leiter der Abteilung Spurensicherung der Landespolizeidirektion Klagenfurt, rang sich ein Lächeln ab. Hartmut Trevisol dagegen, der Chefinspektor vor Ort, hielt sich wie gewohnt bedeckt. Seit seinem Skiunfall im vergangenen Winter humpelte er ein bisschen, und weil der Unfall sein Fehler gewesen war und er niemanden dafür verantwortlich machen konnte, hasste er vorsichtshalber gleich alles und jeden.
»Kaum zu glauben, Kerschbaumer: Immer wenn Sie hier sind, passiert was!«, begrüßte ihn Trevisol mit einem vorwurfsvollen Ton, der stets seine Sprachmelodie untermalte, ja regelrecht ausmachte.
Kerschbaumer überhörte den Kollegen. »Wer hat ihn erschossen?«
»Das wissen wir noch nicht!«, gab Trevisol zurück. »Wir wissen noch gar nichts über den Toten. Nur das, was seine Brieftasche verrät. Wir haben die Akten angefordert, die bald kommen sollen. Keine Ahnung, warum das so lange dauert.«
Kerschbaumer wusste, warum es länger dauern würde als bei anderen Mordopfern. »Ich kenne ihn.«
Nun blickten ihn die Ermittler noch aufmerksamer an als zuvor. Selbst Trevisol öffnete seine zusammengekniffenen Augen etwas.
»Er war ein guter Kerl. Bisschen wild, aber wirklich kein Schlechter. Armer Falko.«
»Falko?«, wunderte sich Hilde. »Der Tote heißt doch Bernhard! Bernhard Bruchbichler!«
»So steht es wohl im Pass, aber er hasste seinen Vornamen. Bernhard Bruchbichler, was für eine billige Alliteration!, fluchte er immer. Falko wurde eine Art Künstlername, unter dem man ihn bei uns in Wien kannte.«
»Jedenfalls wurde dieser Falko oder Bernhard mit einer Kugel im Körper im Twengbach aufgefunden. Gestern gegen Mittag«, fasste Trevisol zusammen.
»Das Geschoss traf ihn aus etwa fünf Metern Entfernung«, präzisierte Kriechnitz. »Der Todeszeitpunkt dürfte etwa sechs bis acht Stunden zuvor gewesen sein, Pi mal Daumen.«
»Also kein Selbstmord?«, fragte Feiersinger überflüssigerweise.
Kriechnitz grinste: »Na ja, mit einem entsprechend präparierten Selfie-Stick wäre da vielleicht was zu machen gewesen.«
»Wurde er denn am Fundort erschossen?«, fragte Kerschbaumer. »So mitten in Bad Kleinkirchheim .«
»Das wissen wir noch nicht, wir haben kein Geschoss gefunden«, sagte Kriechnitz. »Möglich, dass er dorthin gebracht wurde, die Spurensicherung wird sicher noch den ganzen Tag beschäftigt sein.«
»Woher kannten Sie ihn?«, wandte sich Trevisol an Kerschbaumer.
»Aus Wien.« Kerschbaumer blickte nachdenklich aus dem kleinen Fenster auf eine holzverkleidete Pension und dachte an sein erstes Treffen mit Falko. Und er ärgerte sich, dass er nicht doch am Vortag zu der Blaulichtszene gegangen war, die er beobachtet hatte. Aber man glaubte eben nur das, was man glauben wollte - und ein zweiter schwerer Zwischenfall bei seinem zweiten Urlaubsaufenthalt in Bad Kleinkirchheim, das wäre ja beinahe so etwas wie ein böser doppelter Lottogewinn. So jedenfalls hatte er am Vortag gedacht.
Es war ein bitterkalter Winterabend gewesen, vor weit mehr als zehn Jahren. Kerschbaumer war zu einer Schlägerei vor einem Club gerufen worden. Er und Kollege Moreno, noch ziemliche Frischlinge, mussten sich einen Weg durch eine erregte Meute bahnen. Eigentlich wäre das eher etwas für die Kollegen von der Streife gewesen, aber sie beide waren gerade wegen einer Drogensache im Bezirk und sollten Schlimmeres verhindern.
Was die beiden dann zu sehen bekamen, war kein schöner Anblick: Auf dem Boden lagen zwei Männer, die sich ihre Hände vors Gesicht hielten. Um sie herum standen fünf oder sechs Typen, die sie mit Tritten traktierten. Das Problem war, dass Kerschbaumer und Moreno, in Zivil und sogar recht schäbig gekleidet, wie es sich eben für zivile Ermittler gehörte, wie Kumpels wirkten, die helfen wollten. Ihre »Polizei, Polizei!«-Rufe wurden gehört. Aber nicht von allen.
Also boxten sie sich durch. Und bekamen bald selbst was ab. Sogar ziemlich viel. Seitdem war Kerschbaumers Nasenscheidewand im Schiefstand, und jede Erkältung führte zu echten Atemschwierigkeiten. Auch das Schnarchen konnte er elegant damit entschuldigen. Eine Operation hatte er bislang aber immer vermieden. Und Moreno flog ein Stück Schneidezahn davon, den er aus Stolz erst ein Jahr später richten ließ, denn er sah damit ausgesprochen verwegen aus.
Jedenfalls konnten sie sich durchsetzen und brachen selbst ein oder zwei Nasen, aber böses Blut blieb nicht zurück, auch wenn drei der Schläger wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer kurzen Haft- und hohen Geldstrafe verurteilt wurden. Denn Kerschbaumer und Moreno hatten ohne Dienstausweis gekämpft und galten fortan als respektierte Persönlichkeiten. Die einstecken, aber auch austeilen konnten. Und die niemanden am Boden liegen ließen, wenn es schlimm wurde. Ehrenmänner hießen sie fortan in den Vierteln mit hohem Migrantenanteil. Ein ruhmreicher Titel, der ihnen fortan bei weiteren Ermittlungen helfen sollte.
Und die beiden, die am Boden lagen? Einer starb später an einer Überdosis. Der andere war Bernhard Bruchbichler, ein kleiner dummer Junge, der den falschen Leuten mit seinen Taschenspielertricks das Geld aus der Tasche gezogen hatte und noch weit entfernt von seinem glamourösen Falko-Dasein war.
»Was weißt du über ihn?«, fragte Hilde Hofgärtner unvermittelt. Ihre Stimme holte ihn wieder nach Bad Kleinkirchheim in die Polizeiinspektion zurück.
»Er war Geschäftsmann, wie es so schön heißt. Selbstständig. Mit schwammigen Betätigungsfeldern, Nachtclub-Entertainment und so weiter. Sehr unterhaltsam und großzügig. Viele Freunde, viele Drogen, wie alle in dem Job. Ein paar Steuergeschichten. Aber er konnte sich immer rausreden.« Mehr wollte Kerschbaumer zunächst nicht von seinem alten Bekannten preisgeben.
»Und wir wissen immerhin schon, dass er aus Sankt Oswald stammte«, sagte Hilde, »du weißt schon, dem höher gelegene Ortsteil von Bad Kleinkirchheim.«
»Ach was?« Kerschbaumer war erstaunt. »Ich wusste, dass er Kärntner war, aber nicht, dass er direkt von hier kommt.«
Kriechnitz erhob sich. »Dann werde ich mal zum Leichenschnippeln in unsere Landeshauptstadt fahren. Ein paar Kollegen suchen am Tatort noch nach Spuren, danach schauen sie sich in seinem Hotelzimmer im Urbanhof um. Ich melde mich.«
Der Tatort direkt vor der Wache der Freiwilligen Feuerwehr war von beiden Seiten der Straße her mit Polizeiband abgesperrt. Zwei von Kriechnitz´ Kollegen suchten nach Indizien und machten allerlei Fotos. Die Leiche hatte man längst abtransportiert, die Blutspuren waren kaum noch auszumachen. Ein paar Neugierige drängten sich am Absperrband, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, ein paar Alte und ein paar Junge, die Futter für ihre Instagram-Storys suchten, und auch eine Mutter mit ihrer halbwüchsigen Tochter, die ständig lächelte, was Kerschbaumer ein wenig irritierte.
Hilde und Feiersinger, die den Wiener begleitet hatten, zeigten ihm die Fotos vom Fundort. Falko war wie immer elegant und exzentrisch angezogen gewesen. Mit seinem dunkelblauen Samtjackett, der Schlaghose und der roten Brille wirkte er stets etwas aus der Zeit gefallen - wie einer, der im Studio 54 für die Beschaffung von Kokain zuständig war. Er hatte recht friedlich am Bach gelegen, nicht direkt im Wasser, nur sein linker Arm samt der hölzernen Perlenkette ums Handgelenk hing im kühlen Nass. Die Augen waren geschlossen, die Brille nur leicht verrutscht. Man hätte ihn für einen Betrunkenen halten können, der seinen Rausch ausschläft. Selbst die Einschussstelle in der Herzgegend war auf dem dunklen Stoff kaum auszumachen.
»Keinerlei Schleif- oder Transportspuren?«, fragte Kerschbaumer.
»Kaum. Nur hier, wo der Körper den Hang runtergerutscht ist. Aber da das meiste Blut ins Wasser gelaufen ist, können wir noch nicht genau sagen, ob er hier erschossen wurde oder nicht«, erklärte Feiersinger.
»Deswegen suchen wir ja immer noch nach der Kugel«, rief einer von...
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