Schweitzer Fachinformationen
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Bis zum Richtigen küsst man sich so durch ...
Hilft Voodoo gegen blöde Exfreunde? Darf man auch mal ein bisschen stalken? Und wie kommt eigentlich die Leiche da ins Gebüsch? Lauter Fragen, auf die ein vernünftiger Mensch keine Antwort sucht. Aber Inga Hering hat ihren Freund kürzlich beim Fremdgehen erwischt und daher gerade Zeit. Mit ihrer exzentrischen Tante Lisbeth begibt sie sich an der Nordsee auf Mördersuche, Männerfang - und in so ziemlich jedes Fettnäpfchen. Inga weiß, dass sie sich eigentlich aus den Ermittlungen heraushalten sollte. - doch dabei trifft sie immer wieder auf Kommissar Carsten Pohl. Und der hat ganz schön blaue Augen ...
Urkomisch, romantisch, turbulent: Anke Maibergs Roman macht einfach gute Laune! Für alle Bridget-Jones-Fans sowie Leserinnen von Sophie Kinsella und Petra Hülsmann.
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Er geht zur Maniküre«, sagte ich und nippte an meinem Sekt.
Katja verdrehte die Augen und schlug sich mit gespielter Verzweiflung eine Hand vor die Stirn - aber dann schrieb sie den Punkt beflissen auf. Hierzu nutzte sie meine Cosmopolitan. Genauer gesagt, die große Bilderstrecke mit den sexyesten Bond-Szenen aller Zeiten. Noch genauer: ein Foto von Daniel Craig, wie er in Casino Royal nur mit einer himmelblauen Badehose bekleidet aus dem Atlantik steigt. »Da muss man ja damit rechnen, von Frauen zum Objekt gemacht zu werden«, hatte Katja gefeixt und Bonds nackte Brust zum Notizzettel umfunktioniert. Mit blauem Kuli entstand darauf eine Liste: Außer dem gerade hinzugefügten »Maniküre« hatte sie schon »untreu«, »selbstverliebt«, »rücksichtslos« und »kein Balkon« notiert. Das alles galt natürlich nicht für James Bond - was wussten denn wir, ob 007 einen Balkon hat? Nein. Es ging um meinen Freund.
Thema des Abends war, dass Stephan mich im Grunde gar nicht verdient hatte. Um das zu untermauern, erstellten wir diese Sammlung seiner fiesesten Eigenschaften und Negativpunkte, und Katja brainstormte wie eine Weltmeisterin. Gerade platzierte sie mit breiten Buchstaben »triebgesteuert« über dem Saum der Badehose. Der Plan war, dass ich die Liste später an meinen Kühlschrank pappte. Wie die Moppelpo-Fotos bei einer Diät, die auch davon abhalten sollen, wieder schwach zu werden. Oder wir würden sie nachher verbrennen. Zusammen mit der Voodoopuppe, die Sandra gerade bastelte.
Sandra war meine zweitbeste Freundin nach Katja. Rang zwei deshalb, weil sie mich in ihrem Beruf als Zahnprophylaxe-Assistentin einmal im Quartal über die Schmerzgrenze trieb. Ansonsten hatte ich sie beide gleich lieb. Und Sandra gab ebenfalls alles beim Stephan-Exorzieren. Sie hatte alte Sportsocken so ineinandergeknüllt und mithilfe von Haargummis in Form gebracht, dass ein Püppchen mit Armen, Beinen und Kopf entstanden war. Statt Augen hatte sie ihm mit Edding zwei Kreuze gemalt.
Als ich Stephans Maniküre erwähnt hatte, war sie aufgesprungen. Jetzt kehrte sie mit einer Packung künstlicher Fingernägel in den Händen aus dem Badezimmer zurück. »Die benutzt du doch nicht mehr, oder?«, fragte sie. Nein. Wie Sandra wusste, lagen die Dinger schon seit Ewigkeiten im Schrank. Ich hatte sie mal im Kaufrausch in einer Drogerie erstanden und eine Zeit lang davon geträumt, auch mal Nägel in Mandel- statt in Zwiebackform zu haben. Aber jedes Mal, wenn ich die Packung dann zu Hause in die Hände genommen hatte, war ich mir albern vorgekommen und hatte sie wieder fortgeräumt. Im Grunde hatte ich sie im Hinterkopf schon fürs nächste weihnachtliche Schrottwichteln vorgesehen. Da konnte ich sie genauso gut auch fürs Voodoopuppe-Basteln hergeben.
Sandra riss die Packung auf und drapierte die Nägel um die Enden der Frottee-Ärmchen. »Holt mal einer Sekundenkleber?«, forderte sie dann, als sie sich die richtigen Positionen überlegt hatte.
Katja fühlte sich nicht angesprochen. Sie hatte damit begonnen, Daniel Craig ein kompliziertes Meerjungfrauen-Tattoo auf den Bizeps zu malen, und konnte gerade nicht aufstehen. Ich brummte. Täuschte ich mich, oder kippte hier gerade die Stimmung? Als sie bei mir angekommen waren, hatten die Mädels noch laut geschimpft und Stephans Fehltritt zum Anlass wütender »Männer sind doch alle Schweine!«-Schimpftiraden genommen. Aber allmählich schien der Kriegsrat zu einer heiteren Mal- und Bastelstunde zu verkommen. Na ja. Solange mich keiner bat, einen Roibuschtee zu kochen . Ich stand auf, kramte den Kleber aus der Küchenschublade und sah dann zu, wie Sandra die Sockenpuppe pimpte. »Lässt er sie nur feilen, oder kriegt er auch Lack?«, fragte sie nach.
»Lack ist ihm zu auffällig«, verriet ich, was Stephan mir eigentlich im Vertrauen gesagt hatte. Aber Vertrauen konnten wir ja wohl knicken. »Er schwört auf pflegendes Nagelöl und anschließend ein Politur-Finish.«
Katja machte Würgegeräusche und setzte auf der Liste zwei dicke Ausrufezeichen hinter »Maniküre«.
Als Sandra fertig war, hielt sie die Puppe auf Armlänge von sich entfernt und betrachtete sie kritisch. »So sieht's jetzt aber irgendwie albern aus«, stellte sie fest.
»Ich glaube, Voodoopuppen haben normalerweise keine Fingernägel«, pflichtete Katja ihr bei.
»Ich glaube, Voodoopuppen haben normalerweise auch nicht >35-38< auf dem Bauch stehen«, sagte ich schulterzuckend. Die Leistengegend der Puppe hatte offenbar den Teil meiner Sportsocken abbekommen, bei dem die Schuhgröße in den Stoff eingewebt war. Aber solange wir kein Youtube-Video von unserem kleinen Exorzismus ins Netz stellten, würde uns schon keine Abmahnung für Pfusch am kultischen Zauberzubehör ins Haus flattern.
Sandra fing an zu kichern. »Stellt euch mal vor, Stephan hätte wirklich so ein Tattoo! Um die Damenwelt auf die Länge seines Gemächts hinzuweisen!«
Auch Katja prustete los. »Genau! Wär das nicht praktisch? Wir sollten ihm mal einen Tipp geben. >Du, Stephan, falls du noch eine Methode brauchst, um die Frauen für dich zu gewinnen .«
»Das scheint er aber nicht mehr nötig zu haben«, knurrte ich. Ich spürte, wie sich meine Muskeln unwillkürlich verkrampften, als ich an die Szene vom Abend zuvor zurückdachte.
Da hatte Stephan es offenbar ganz ohne die Hilfe von Tattoos geschafft, den Fokus einer Frau auf sein bestes Teil zu lenken. Und fokussiert war sie gewesen, die Frau mit der roten Mähne und den Schlauchbootlippen. Was die da auf Stephans Bett abgezogen hatte, erforderte Konzentration und außerdem eine Beweglichkeit, die nur auf falsch verschraubten Gelenken oder extremer Disziplin beim Yoga beruhen konnte. Was mir beides fehlte. Ich verzichtete beim Yoga nicht nur regelmäßig darauf, mich richtig in den Dehnungsschmerz reinzulehnen . ich verzichtete auch oft genug aufs Yoga als solches. So wie gestern, als ich den Kurs geschwänzt hatte. Um stattdessen zu Stephan zu gehen. Und ihn beim Fremdgehen zu erwischen.
»Hase, mach da keine große Sache draus!«, hatte er rausgepresst, als er mich nach Luft schnappend in der Tür hatte stehen sehen. Unter dem Spagat der Schlampe eingeklemmt, hatte er es noch nicht mal geschafft, mir auf die Straße hinterherzulaufen.
Ich seufzte. Katja hielt mir einen Nougatriegel hin. Donnerstags, wenn die Mädels zum Seriengucken zu mir kamen, gönnten wir uns auch immer gleich alles, was uns in den Werbepausen angepriesen wurde. Also, nicht die Kleinwagen. Aber die Süßigkeiten und den Sekt. Heute hatten wir, Festplattenrekorder sei Dank, das Fernsehen zwar aufgeschoben, weil wir uns erst mal um meinen Liebeskummer kümmern mussten. Das Naschzeug gab es aber trotzdem schon mal. Während ich an dem Keksteil meines Riegels herumknabberte, stellte ich fest, dass wir wirklich leichte Beute für die Marketingleute waren. Fehlte nur noch, dass wir uns alle pastellige Unterwäsche zulegten und einander kichernd Enthaarungsprodukte zuwarfen.
Hmm. Enthaarungscreme. Meine Stimmung hellte sich auf.
»Ich weiß, was ich mache!«, rief ich und schnipste mit den Fingern. »Ich habe doch seinen Schlüssel .«
»Ja, da habe ich auch schon dran gedacht«, unterbrach mich Katja. »Also, du könntest den Schlüssel in ein Paket mit Hundekacke stopfen und Stephan aufs Kopfkissen legen!«
Sandra und ich verzogen vor Ekel den Mund.
Katja zuckte mit den Schultern. »Und was wolltest du sagen?«, fragte sie mit dem beleidigten Tonfall des verkannten Genies.
»Also, an Rache dachte ich auch«, sagte ich gedehnt. Die beiden nickten zustimmend. Katja gab mir den »Gefällt mir«-Daumen. Ich lehnte mich vor und senkte konspirativ die Stimme. »Stephan findet doch immer, dass er aussieht wie McDreamy.« Sandra guckte ungläubig.
Klar, den zärtlichen Blick von Patrick Dempsey in Grey's Anatomy hatte er nicht. Er schaute einen eher so adlermäßig-durchdringend an. »Wegen seiner Haare«, erklärte ich. Und das musste man Stephan schon lassen, die dunklen Haare waren fast wie bei McDreamy. Dicht, glänzend und sanft gewellt.
»Na, Komplexe hat Stephan jedenfalls keine.« Katja verdrehte die Augen. Stephan und sie waren Kollegen, und sie fand ihn nicht im positiven Sinne selbstbewusst, sondern eher großkotzig - was sie auch gerade in der Liste ergänzte. Und »intrigant«. Auf ihrer Stirn bildete sich vor Wut eine Furche.
»Glitter Angel?«, fragte ich verstehend nach und traf damit ins Schwarze.
»Der hinterhältige Mistkerl!«, giftete Katja. »Das Mandat stand so was von mir zu! Und dass du die ganze Zeit zu dem gehalten hast, verstehe ich sowieso nicht! Ich meine, dich wollte er auf die Premiere doch auch nicht mitnehmen!«
»Er hat doch gar keine zweite Karte. Er muss da doch nur hin, um den Mandanten zu bespaßen«, rechtfertigte ich Stephan reflexmäßig. Das Thema Premiere war bei Katja ein Dauerbrenner.
Es ging um Folgendes: Katja fühlte sich von Stephan verraten, weil er sich ein Mandat geangelt hatte, auf das sie total scharf gewesen war. Es ging um einen Filmfonds. Filmfonds, das waren Konstrukte, mit denen deutsche Gutverdiener ihr Geld in Hollywood-Produktionen anlegten. Normalerweise keine glamouröse Sache, eher das Gegenteil, wie das halt bei Steuerrecht so ist. Wer bei der Kanzlei Blöcher und Schramm einen Filmfonds betreut, der flaniert nicht mit dem Headset durch ein Filmstudio, sondern korrespondiert mit dem Finanzamt und trifft allenfalls die völlig unspektakulären deutschen Zahnärzte, die in die Fonds zu investieren pflegen. Die Filmstars bekommt ein...
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