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Valentina Rhodes hat ihr Leben lang versucht, es allen recht zu machen, doch damit ist jetzt Schluss. Und dieser Sommer, den sie wie jedes Jahr mit ihren besten Freunden auf Oakport Island verbringt, wird ihr Neustart sein. Mit einer Bucketlist voller verbotener Wünsche will sie lernen, sich selbst an erste Stelle zu setzen – bis Caden Callahan, der charismatische Captain des Fußballteams, in ihrem Zimmer einquartiert wird. Hätte sie gewusst, dass er bald zur Clique gehört, hätte sie niemals die heißeste Nacht ihres Lebens mit ihm verbracht. Doch die Keine-Dates-im-Freundeskreis-Regel gerät mit jedem unbeobachteten Moment ins Wanken. Valentina weiß, dass sie sich von ihm fernhalten muss – aber was, wenn Caden der Einzige ist, der ihr helfen kann, herauszufinden, wer sie wirklich ist?
Band 3 der HALL-BECK-UNIVERSITY-Reihe von WATTPAD-Erfolgsautorin Selina Mae
"LESSONS IN FALLING hat alles, was eine gute Romance braucht. Es ist genau die richtige Mischung aus Humor, wichtigen Themen und der Chemie zwischen den Charakteren - ein perfektes Match!" CARINA VON QUEEN.CARI
VALENTINA
Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt.
Für gewöhnlich bretterte ich nicht mit einem Bleifuß wie eine Irre durch die Straßen. Ganz im Gegenteil. Ich war der Inbegriff einer pflichtbewussten Fahrerin. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich eine Geschwindigkeitsbegrenzung missachtet, geschweige denn einen Strafzettel kassiert. Erfüllte mich meine tadellose Verkehrszentralregisterkartei mit Stolz? Ja, durchaus. Heute konnte ich jedoch nicht als Paradebeispiel für sicheres Fahren glänzen. Wie in einem Actionfilm driftete ich um die Kurven, wenn auch unabsichtlich, und legte mit einem ohrenbetäubenden Quietschen der Reifen beinahe eine Vollbremsung hin.
Aber ich war spät dran. Und nicht einfach nur zu spät für irgendeinen Termin - nein, für den besten Tag des Jahres.
Schwindelerregende Margaritas. Karaoke-Auftritte, deren Erträglichkeit für die restlichen Zuhörer mit jedem Drink exponentiell abnahm. Das Rauschen der Wellen im Hintergrund, die über das Ufer schwappten. Eine Freundestruppe, wie man sie sich nur wünschen konnte. Eine kleine, abgewrackte Bar auf Oakport Island - unser Feriendomizil ab diesem ersten Juliwochenende.
Zwei ganze Monate, in denen mir weder meine Schwester noch meine Mom Kopfzerbrechen bereiteten. Zwei Monate, in denen ich das Bild der perfekten College-Tochter hinter mir lassen und mich endlich mal selbst an erste Stelle setzen wollte - ein seltener Luxus.
Um den Sommer aber gebührend einzuläuten, musste ich erst einmal heil - oder besser gesagt, überhaupt - ankommen. Viel zu spät und mit einem Auftritt, der so spektakulär wie ungewollt war, hielt ich schließlich vor dem grauen Kolonialhaus, das sich längst wie ein zweites Zuhause anfühlte. Die blauen Fensterläden standen, wie immer, weit offen. Schon von der Einfahrt aus fiel mein Blick auf das Fenster meines Zimmers, und in Gedanken sah ich bereits die zerknitterten blauen Laken des oberen Etagenbetts vor mir.
Während meine besten Freunde sich in den ihrer Meinung nach »viel cooleren« Zimmern mit Doppelbetten breitmachten, zog ich viel lieber in das Kinderzimmer ein, welches ich stets ganz für mich allein hatte.
Und da standen sie bereits. Alle drei, perfekt in einer Reihe aufgestellt. Im gleichen Takt tippten sie mit den Füßen auf den Boden und zeigten auf die imaginären Uhren an ihren Handgelenken. Eine derart makellose Synchronität wurde den meisten nur bei der Kür im Kunstschwimmen bei den World Aquatics zuteil.
Die Autofenster waren heruntergelassen, sodass ich Iris' Stimme deutlich hörte, als sie rief: »Du bist zu spät!« Für den unwahrscheinlichen Fall, dass mir das entgangen wäre. Ihr schelmisches Grinsen brachte die charakteristische Lücke zwischen ihren Schneidezähnen zum Vorschein. »Ich glaube, ich habe noch nie erlebt, dass du zu spät zu irgendetwas warst.«
Alfie, dessen feuerrotes Haar vom Küstenwind in alle Richtungen zerzaust war, nickte mit gespielter Dramatik und musterte mich mit schmalen Augen. »Auf der Einladung stand zwanzig Uhr. Es war also nur logisch, anzunehmen, dass Valentina Rhodes, die personifizierte Pünktlichkeit, selbstverständlich auch Punkt acht Uhr auf der Matte steht.«
»Und doch . hier ist sie. Unsere Lieblings-Honor-Studentin«, warf Anni ein. »Zu spät. Und das ausgerechnet am besten Tag des Jahres.«
Ich knallte die Autotür hinter mir zu und versuchte, sie mit einem vernichtenden Blick zu strafen. Und scheiterte kläglich.
Meine Wangen glühten, meine Augen funkelten, und ehe ich michs versah, verwandelte sich der gespielt finstere Blick in ein strahlendes Lächeln. Wie hätte ich auch anders reagieren können, wenn ein Sommer voller unvergesslicher Momente mit meinen Lieblingsmenschen bevorstand?
Anni stürmte mit einem lauten Quietschen auf mich zu. Sie stürzte sich regelrecht wie ein Rugbyspieler auf mich, sodass ich mich nur mit Mühe auf den Beinen halten konnte. Ihr blondes Haar kitzelte in meinem Gesicht, während sie ihre Arme so fest um meinen Hals schlang, dass ich kaum noch Luft bekam. Keine Sekunde später schlossen auch Alfie und Iris sich der Umarmung an. In einem chaotischen Durcheinander, das ich selbst nicht treffend beschreiben konnte, fielen wir wie Bowlingpins auf den Rasen. Lachend, nach Atem ringend, als ein ineinander verschlungener Haufen.
Es war gerade mal einen Monat her - einen Monat und acht Tage, um genau zu sein -, seitdem wir uns zuletzt gesehen hatten. Aber es fühlte sich an, als wären Jahre vergangen. Über einen Monat war es her, dass Anni nach Stuttgart geflogen war, Iris Zeit mit ihrer Familie in Kalifornien verbracht hatte und von dort aus zu einem Traumurlaub nach Cancún aufgebrochen war. Ein Urlaub, den ich nicht nur gezwungenermaßen auf Social Media mitverfolgen musste, sondern auch durch mindestens tausend Textnachrichten voller Strand-, Meer- und Poolbilder bis ins Detail miterleben durfte. Alfie hingegen war im Sommerhaus seiner Familie hier auf Oakport Island geblieben. Die anderen Dunbridges - seine Eltern und die zwei jüngeren Brüder - waren erst gestern abgereist.
»Ich habe die Fähre verpasst«, murmelte ich in irgendjemandes Haar. »Die Autofähre, mit der ich eigentlich fahren sollte, wurde kurzfristig gegen eine reine Passagierfähre ausgetauscht. Warum, weiß nur der Himmel.«
Einer nach dem anderen rollte von mir herunter, und ich bekam endlich wieder richtig Luft. Erst jetzt erkannte ich, dass es Alfies Haare gewesen waren, die mir nicht nur die Sicht geraubt, sondern mich beinahe erstickt hätten. Seine wilde, feuerrote Mähne war unverkennbar, ebenso wie Iris' pastellfarbenes Haar. Vor etwa zwei Jahren hatte sie sich dazu entschieden, ihre Haare in ein sanftes Orange-Pink zu färben, inspiriert von Alfies natürlichem Rot.
Etwa eine Woche später hatte ich mich aus einer Laune heraus dazu durchgerungen, es Iris gleichzutun, und färbte meine Haare ebenfalls. Auch hier sollte es nicht bei einer spontanen Aktion bleiben. Ich verliebte mich in das satte Kirschrot, das seit jenem Tag zu meinem Markenzeichen wurde.
»Normalerweise bist du eine Stunde vor Abfahrt da«, setzte Iris an und begutachtete mich mit hochgezogenen Augenbrauen. »Was ist passiert?«
»Mom«, erwiderte ich schlicht.
Ich musste nicht erwähnen, dass meine Mutter erst eine Stunde, nachdem ich loswollte, von ihrer Partynacht zurückgekehrt war. Auch nicht, dass ich meine Schwester nicht einfach hatte allein lassen können, ohne zu wissen, ob sie überhaupt wieder aufkreuzen würde. Denn meine beste Freundin musterte mich nur kurz und antwortete mit einem verstehenden Kopfnicken. »Ah.«
Ich rappelte mich auf und hoffte, einen Augenblick - nur einen klitzekleinen - durchschnaufen zu können, um die Hortensien zu bewundern, die rund um das Haus in voller Blüte erstrahlten. Alfies Eltern legten allergrößten Wert darauf, dass das Haus während und nach ihrer Anwesenheit ein makelloses Erscheinungsbild abgab. Zu anderen Jahreszeiten wirkte der Garten oft etwas trist, doch in den Sommermonaten leuchtete alles in bunten Farben. Statt jedoch die florale Pracht zu genießen, mein Gepäck hochzubringen oder Mom wissen zu lassen, dass ich angekommen war (was sie vermutlich ohnehin kaltlassen würde), bemerkte ich Iris' unmissverständlichen Blick.
»Was auch immer du gerade vorhast: Es muss warten. Dein Zuspätkommen bedeutet, dass wir nun zu spät kommen«, kreischte sie.
Ich hatte kaum Zeit, mein Auto in der ganzen Eile abzuschließen, welches noch immer halb auf dem Bordstein stand, bevor sie meinen Arm packte und mich zu dem mintgrünen Ford Bronco zerrte, den sie gemietet und vor der Garage geparkt hatte. Ein nostalgisches Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich den Wagen sah. In unseren ersten Sommerferien hier, gleich nach dem ersten Collegejahr, hatte sie genau denselben zum ersten Mal gemietet. »Eines Tages werde ich dich kaufen - und dann wirst du nur mir gehören«, verkündete sie damals feierlich mit einem verträumten Blick, bevor sie dem Auto einen Abschiedskuss auf die Motorhaube drückte.
Nun begnügte sie sich damit, den Bronco jedes Mal für den Zeitraum, in dem wir auf der Insel weilten, zu mieten - und bestand darauf, immer selbst hinterm Steuer zu sitzen. So konnte sie viel Zeit mit »ihrem Schätzchen« verbringen, bis das nur allzu vertraute, unvermeidbare Ende kam.
Keine Minute später saßen wir alle in Iris' heiß geliebtem Ford. Mein Gepäck? Ließ ich im Auto. Einen Schluck Wasser? Dafür war keine Zeit. Ein Moment zum Durchatmen? Unmöglich. Alfie und ich quetschten uns auf die Rückbank, Anni machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem, und Iris zwinkerte mir im Rückspiegel zu, während sie den Wagen souverän aus der Einfahrt lenkte. »Ich fasse es immer noch nicht. Valentina Rhodes . zu spät. Wahrscheinlich gewinne ich eher den Jackpot im Lotto, als das noch mal zu erleben.« Die Schadenfreude war kaum zu überhören.
»Ich sagte doch bereits, dass die Fähre zu früh abgelegt hat. Nicht meine Schuld. Das zählt fast schon gar nicht.«
Ihre Lippen kräuselten sich zu einem verschmitzten Lächeln. »Klar. Wenn ich zu spät dran wäre, würde ich es wahrscheinlich auch auf die Fähre schieben«, neckte Iris mich und warf mir diesen liebenswert wissenden Blick zu. »Hoffen wir mal, dass uns die Ampeln gnädig sind. Sonst verpassen wir noch Chesters große Eröffnungsshow.«
»Und ohne einen Siebzigjährigen, der Dancing...
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