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Kapitel 2 Richtig übel wurden unsere Partys immer in der Sekunde, in der Ollie Raphael aus seinem Terrarium holte. Und er tat es jedes verdammte Mal. Ich stand mitten im Wohnzimmer und beobachtete ihn mit einem Kopfschütteln.
»Warum?«, fragte Jase, bevor er einen Schluck Bier nahm.
Ich schnaubte. »Glaubst du nicht, dass ich einen Weg finden würde, ihn aufzuhalten, wenn ich wüsste, warum er das tut?«
»Ich finde es süß«, erklärte eine weiche, weibliche Stimme.
Jase und ich drehten uns zur Couch um. Niemand sonst saß wie Stephanie Keith. Ein langes, wohlgeformtes Bein lag über dem anderen, das perfekte Bild von Anständigkeit. Doch der verdammte Jeansrock, den sie trug, war ungefähr so anständig wie Ollie unter der Dusche. Hätte ich meinen Kopf nur ein winziges Stück nach rechts bewegt und das Kinn ein wenig gesenkt, wie ich es vor ungefähr drei Minuten tatsächlich getan hatte, hätte ich die Wölbung ihres Hinterns sehen können.
Steph trug Strings.
Oder gar keine Unterwäsche, je nachdem, welche Laune sie ritt. Und momentan wirkte es, als könnte sie die richtige Laune haben. Steph lehnte sich ein wenig vor und verschränkte die schlanken Arme unter den Brüsten, was mir und jedem anderen, der zufällig hersah – ich schaute kurz nach und Jase gehörte auch dazu –, einen netten Blick auf ihre Titten verschaffte. Und die waren wirklich hübsch. Ich hatte sie schon ein paarmal aus der Nähe betrachten dürfen. Stephs babyblaue Augen versprachen ein Happy End, und ihr Blick war auf mich gerichtet.
Überraschenderweise wurde meine kurze Nylonhose nicht eng im Schritt, eine wirkliche Verschwendung von Hintern und Titten also.
Die Hälfte der Jungs in Jase’ Verbindung hätte ihren rechten Hoden dafür gegeben, Stephanies Aufmerksamkeit zu erhaschen. Auch für mich hatte das gegolten – damals, als ich kaum wusste, wer ich selbst war. Doch das schien Jahre her zu sein. Damals hatte die Vorstellung, mit einem einzigen Mädchen zusammen zu sein, noch dafür gesorgt, dass ich mir den eigenen Arm abhacken wollte. Jetzt allerdings?
Hm, Mist, jetzt wusste ich nicht, was ich wollte. Und so war es schon eine Weile, was wahrscheinlich erklärte, warum ich Steph nicht einfach packte, in mein Schlafzimmer trug und die Hosen fallen ließ.
Steph war ein gutes Mädchen, doch die Zeiten, in denen ich meinen rechten Hoden für sie geopfert hätte, waren schon lange vorbei.
Ich wandte den Blick ab und sah zu Ollie, der vor dem Fernseher herumtanzte und dabei einen zappelnden Raphael in die Luft hielt. Ich nahm noch einen Schluck Bier. »Er belästigt meine Schildkröte.«
Steph lachte, dann stand sie auf. »Ich glaube nicht, dass er das tut.« Sie schob ihren Arm unter meinen und lehnte ihr Kinn auf meine Schulter. Glänzende dunkelbraune Strähnen glitten über die nackte Haut meiner Brust. »Mir dagegen würde es nichts ausmachen, belästigt zu werden.«
Trotz der Musik konnte ich hören, dass der Timer in der Küche klingelte. Ich löste mich sanft von Steph und warf Jase einen Blick zu. Ein wenig mitfühlendes Grinsen huschte über sein Gesicht. Bastard. »Ich bin gleich zurück.«
Bevor Steph antworten konnte, bahnte ich mir meinen Weg durch die Kerle in die Küche. Das Mädchen würde sich meinen Mangel an Interesse nicht zu Herzen nehmen. Ich hätte zehn Dollar darauf gewettet, dass sie, bis ich zurückkam, ihre Aufmerksamkeit bereits auf Jase oder jemand anderen verlagert hätte.
Ich stellte meine Bierflasche auf die Arbeitsfläche, öffnete die Ofentür und atmete den Duft frischgebackener Chocolate-Chip-Cookies ein. Und die hier kamen nicht aus so einer dämlichen Fertigpackung. Nein, sie waren von Grund auf selbstgemacht.
Und einfach phantastisch.
Ich stellte das Blech zur Seite, schaltete den Ofen aus und schnappte mir einen Cookie. Der heiße Teig gab nach und drückte die winzigen Schokosplitter gegen die Walnussstücke. Ich brach den Cookie in zwei Teile und schob mir eine Hälfte in den Mund.
»Scheiße«, stöhnte ich.
Heiß wie die Hölle, aber das war es wert. Ich spülte mit Bier nach, dann trat ich gerade rechtzeitig aus der Küche, um zu sehen, wie Ollie Richtung Wohnungstür ging. Mit Raphael.
»Oh, jetzt komm schon.« Ich stellte mein Bier ab.
»Sei frei, kleiner grüner Kumpel«, redete mein Trottel von Mitbewohner leichtsinnig und drückte Raphael einen Kuss auf den Panzer. »Sei frei.«
»Bring Raphael zurück!«, rief ich und musste dann lachen, als Ollie mit einem betrunkenen Karatekick die Tür ganz aufstieß. »Du Vollpfosten!«
Ollie setzte Raphael auf den Boden und stieß ihn leicht an. »Freiheit.«
Ich packte seinen Arm und zog ihn zurück in die Wohnung. Lachend schnappte sich Ollie Stephs Freundin und warf sie sich über die Schulter. Kichern erfüllte den Raum.
Ich hob die Schildkröte wieder hoch. »Tut mir leid, Raphael. Meine Freunde sind absolute, totale …« Ein seltsames Kribbeln breitete sich auf meinem Nacken aus. Ich sah erst nach links, dann nach rechts, wo ich Avery entdeckte, die mit großen, braunen Augen in einer Tür stand. »Arschlöcher. Was zur …?«
Ich hatte bei Weitem nicht genug getrunken, um Halluzinationen zu bekommen. Doch ich kam einfach nicht darüber hinweg, dass Shortcake in meinem Wohnhaus stand. Wann immer ich im Sommer vorbeigeschaut hatte, hatte diese Wohnung leer gestanden, aber es hätte natürlich jederzeit jemand einziehen können.
Und geschlossen nach ihrer Kleidung war es jemand, mit dem sie sehr vertraut war. Die Baumwollhose war kurz und endete in der Mitte ihrer Oberschenkel. Mein Blick blieb an ihren Beinen hängen. Sie waren lang, nicht zu dünn und perfekt geformt. Wer hätte gedacht, dass Shortcake solch perfekte Beine haben würde? Ich spürte eine deutliche Regung in meinem Schritt. Das langärmlige Shirt, das sie trug, bedeckte einen Großteil ihrer Haut, doch der Stoff war dünn.
Zur Hölle, ja, der Stoff war richtig dünn.
Ihre Brüste erschienen als sanfte Hügel unter dem Stoff, voller, als sie sich an meiner Brust angefühlt hatten, und die Spitzen …
Ihre Wangen wurden rot. »Hey …«
Ich blinzelte, doch als weder sie noch mein plötzlicher, heftiger Ständer verschwanden, ging ich davon aus, dass sie real war. »Avery Morgansten? Das wird langsam zur Gewohnheit.«
»Ja«, antwortete sie. »Wird es wohl.«
»Lebst du hier, oder bist du nur zu Besuch …?«
Sie räusperte sich, den Blick auf die Schildkröte gerichtet. »Ich … ich wohne hier.«
»Ohne Scheiß?« Ich wanderte um das Treppengeländer herum und auf ihre Tür zu. Mir entging nicht, dass ihr Blick über meine Bauchmuskeln glitt. Das gefiel mir. Genau wie meinem Schwanz. »Du wohnst hier wirklich?«
»Ja. Ich wohne hier wirklich.«
»Das ist … keine Ahnung.« Ich lachte, irgendwie wie vor den Kopf geschlagen. »Echt irre.«
»Warum?« Verwirrung erschien auf ihrem hübschen Gesicht und erzeugte eine Falte zwischen ihren fein geschwungenen Augenbrauen.
»Ich wohne auch hier.«
Sie schaute mich verdutzt an. »Du machst Witze, richtig?«
»Nein. Ich wohne hier schon eine Weile – ein paar Jahre, mit meinem Mitbewohner. Du weißt schon, der Vollpfosten, der den armen Raphael nach draußen gesetzt hat.«
»Hey!«, rief Ollie. »Ich habe einen Namen. Es heißt Señor Vollpfosten!«
Ich lachte. »Wie auch immer … bist du übers Wochenende eingezogen?«
Sie nickte.
»Leuchtet ein. Ich war zu Hause und habe die Familie besucht.« Ich drückte Raphael sanft gegen meine Brust, damit er nicht zappeln konnte, bis er sich den Panzer brach. »Na ja, also …«
Avery umklammerte die Türklinke und legte dabei den Kopf in den Nacken, um mir in die Augen zu sehen. Für einen Moment hielt sie meinen Blick, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Raphael richtete. Ihre Augen … sie erinnerten mich an etwas.
»Ist das … ähm, deine Schildkröte?«, fragte sie.
»Ja.« Ich hob ihn hoch. »Raphael, das ist Avery.«
Sie biss sich auf die Lippe und winkte Raphael zu. Ich musste grinsen. Dafür bekam Shortcake Extrapunkte. »Das ist ein sehr interessantes Haustier.«
»Und das ist eine wirklich interessante Hose. Was sind das?« Ich gönnte mir noch einen langen Blick auf ihre Beine. Ich konnte einfach nicht anders. »Pizzastücke?«
»Das sind Eiswaffeln.«
»Aha. Gefallen mir.« Langsam ließ ich meinen Blick nach oben gleiten. »Sehr sogar.«
Endlich löste sie ihren verkrampften Griff an der Türklinke und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich grinste, und sie kniff die Augen zusammen. »Danke. Das bedeutet mir wirklich viel.«
»Das sollte es auch. Die Hose besitzt jetzt mein persönliches Gütesiegel.« Ich beobachtete, wie sich die Röte weiter auf ihren Wangen ausbreitete. »Ich muss Raphael wieder in sein kleines Reich bringen, bevor er mir auf die Hand pieselt, was er jeden Moment tun wird. Und das nervt.«
Sie grinste ein kleines bisschen. »Das kann ich mir vorstellen.«
Hatte Shortcake gerade wirklich gegrinst? Das musste eine Premiere sein. Ich fragte mich, wie sie wohl aussah, wenn sie richtig lächelte. »Also, komm doch rüber. Die Jungs wollen demnächst gehen, aber eine Weile sind sie schon noch da. Du könntest sie kennenlernen.« Ich lehnte mich vor und senkte die Stimme. »Sie sind nicht mal ansatzweise so interessant wie ich, aber trotzdem nicht schlecht.«
Averys Blick huschte über meine...
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