Schweitzer Fachinformationen
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Aktiv gegen den Schmerz
Rücken-, Knie- und Schulterschmerzen sind die häufigsten Beschwerden, mit denen Schmerzpatienten kämpfen. Das Problem: Oft werden die Symptome nur mit Schmerzmitteln behandelt werden, aber nicht die Ursachen. Und hier setzt der innovative und ganz andere Ansatz von Prof. Luomajoki aus Finnland an. Weg mit veraltetem Wissen und unnützen Therapien - Begeben Sie sich mit ihm auf einen neuen Weg aus dem Schmerz.
So bewältigen Sie Ihre Schmerzen.
Auf den folgenden Seiten lernen Sie Ihren Bewegungsapparat mit all seinen Einzelteilen und ihren Funktionen kennen.
Vor etwa zehntausend Jahren geschah etwas Bemerkenswertes. Damals begannen die Menschen sich zu fragen, ob sie nicht etwas Neues ausprobieren sollten. Vielleicht war es an der Zeit, sich niederzulassen und Pflanzen anzubauen?
Es war vielleicht der bedeutendste Moment in der Geschichte der Menschheit. Davor hatten die Menschen einige hunderttausend Jahre lang als nomadische Jäger und Sammler gelebt. Ein Leben, in dem man viel geht und läuft. Jäger und Sammler verbrachten vier bis sechs Stunden am Tag mit der Nahrungssuche, während sie Wildtiere durch Laufen und Spurenlesen aufspürten. »Manchmal musste mit einer Antilope gerungen werden, und im besten Fall musste ein hundert Kilo schwerer Kadaver zurück ins Lager geschleppt werden. Das war eine gute Übung«, sagt der Bioanthropologe Markku Niskanen. Er untersucht die Knochen und Skelette alter Jäger und Sammler und früher Bauern.
Der Übergang zum Ackerbau veränderte alles, denn die Landwirtschaft war eine mühsamere, aber sicherere Art der Nahrungsbeschaffung. So begann die Zahl der Menschen deutlich zu steigen. Doch die Veränderung hatte ihren Preis: Die durchschnittliche Körperlänge der Menschen verringerte sich und die Knochenmasse wurde schwächer. »Die Ernährung der Bauern wurde eintöniger, da die Menschen nun weniger jagten und fischten und die angebauten Pflanzen weniger Vielfalt boten als die gesammelten. Durch das Leben an einem Ort und die wachsende Bevölkerung wurde auch das Trinkwasser verunreinigt, und es entwickelten sich Krankheiten, Parasiten und Grippe. Die Ernährung der Jäger und Sammler war zeitweise mager, aber oft abwechslungsreich. Der Speiseplan enthielt Wildpflanzen, Wurzeln, Nüsse und mageres Fleisch von Wildtieren. Vom Bison wurde nicht nur das Filet verwendet, sondern alles, auch Hirn und Eingeweide«, sagt Niskanen. Die Jäger und Sammler hatten auch eine Vorliebe für Reptilien, Schlangen, Nagetiere und Larven.
Mit dem Übergang zur Landwirtschaft nahm auch die Knochenmasse der Menschen ab, vor allem in den unteren Gliedmaßen. Das lag daran, dass die Menschen weniger zu Fuß gingen und weniger kletterten. Der menschliche Körper war bisher an das Jagen von Rehen und das Sammeln von Pilzen angepasst, aber um einen Bauernhof zu betreiben, musste man pflügen, säen und tragen. Das belastete Rücken, Knie und Gelenke.
Vor etwa fünftausend Jahren, als sich die Ernährung wieder zu umzustellen begann, nahm die Lebenserwartung der Bauern wieder zu. »Während der kleinen Eiszeit zwischen 1450 und 1850 und während der industriellen Revolution an der Wende zum 19. Jahrhundert, als selbst Kinder lange in Fabriken arbeiteten und der Bedarf an schwerer körperlicher Arbeit durch die Mechanisierung reduziert wurde, kehrte sich das Längenwachstum um und die Knochen wurden schwächer.
»Das Leben der Jäger und Sammler war sicherlich kein Zuckerschlecken. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung betrug nur 20 bis 40 Jahre. Das lag an der mangelnden medizinischen Versorgung und der hohen Kindersterblichkeit«, sagt Niskanen. »Viele Frauen starben auch bei der ersten Geburt, Männer wiederum fielen Raubtieren zum Opfer. Infektionen, die heute mit Tabletten behandelt werden, waren lange Zeit tödlich.«
Wenn der Jäger und Sammler Glück hatte, konnte er so alt werden wie ein Mensch des 21. Jahrhunderts. Ein 70-jähriger Jäger und Sammler war nach heutigen Maßstäben bei sehr guter Gesundheit. Er war wahrscheinlich nicht übergewichtig, litt nicht an Bluthochdruck und konnte gut laufen. Die Beine waren auch deshalb kräftig, weil die Jäger und Sammler nicht auf Stühlen saßen, sondern in einer entspannten, tiefen Hockstellung. »Selbst ein 70-jähriger Jäger und Sammler hockte Dutzende Male am Tag. Viele Menschen haben heute Schwierigkeiten, auch nur einmal in die Hocke zu gehen«, sagt Niskanen.
Jäger und Sammler hatten in der Regel auch weder Karies noch Gebissfehler. In der Arktis hingegen verursachte der Kauapparat bereits im mittleren Alter Probleme. Denn die Inuit benutzten ihre Zähne, um Leder weich zu machen. »Stiefel zum Beispiel mussten von Zeit zu Zeit gekaut werden, damit sie angezogen werden konnten. Die Zähne eines 50-jährigen Mannes waren so abgenutzt, dass andere für ihn kauen mussten.«
Oftmals entschieden die älteren Menschen der Gemeinschaft, dass sie den jüngeren nicht zur Last fallen wollten. Also verließen sie die Gruppe und ließen der Natur ihren Lauf.
Die heutigen Menschen müssen sich auf eine ganze Reihe neuer Herausforderungen einstellen. Wir müssen kein Leder mehr weich kauen oder zehn Kilometer hinter einem Reh herlaufen. Jetzt müssen wir in der Lage sein, auf einem Computer und einem Smartphone zu tippen. Der Homo sapiens ist zum Homo iphonus geworden, der in einem Wohnblock lebt, Würstchen im Supermarkt kauft und Pokémon oder Trichterwürmer sammelt, je nach Alter.
Obwohl wir bereits im Zeitalter der digitalen Revolution leben, lebt etwas Tiefsitzendes und Wesentliches in uns noch in der Steinzeit. Etwas, das die Geschwindigkeit des Wandels nicht versteht. »Aus evolutionärer Sicht waren wir gerade noch in den Wäldern und Savannen unterwegs«, gibt der Psychiater Anders Hansen in seinem ausgezeichneten Buch The Real Happy Pill: Power Up Your Brain by Moving Your Body zu bedenken.
Der Homo sapiens ist zum Homo iphonus geworden.
Unsere Gehirne sind im Grunde die gleichen wie die der Jäger und Sammler von vor mehr als 10.000 Jahren. Wir hatten noch gar keine Zeit für ein Upgrade auf die Gegenwart. Wir haben immer noch den Körper, die Physiologie und den Appetit eines Jägers und Sammlers. Wenn ein Mitglied der Informationsgesellschaft in eine Schinkenpizza oder in Milchschokolade beißt, reagiert das Belohnungssystem des Gehirns mit einem Dopaminrausch. Denn das Gehirn ist viel besser auf einen Mangel an Nahrung vorbereitet als auf einen vollen Kühlschrank. Wenn Sie also einen Schokoriegel sehen, denkt Ihr System, dass es sich lohnt, ihn in den Mund zu stecken. Wer Glück hat, soll sein Glück essen - und zwar schnell, damit die Mitglieder des Nachbarstammes keine Zeit haben, ihren Anteil zu bekommen. Und wenn der moderne Mensch nach dem Essen zufrieden auf dem Sofa zusammensackt, ist die Entscheidung verständlich. Das Gehirn denkt, dass das Faulenzen auf der Couch eine gute Möglichkeit ist, Energie zu sparen, falls es morgen keinen frischen Fang gibt.
Aus demselben Grund belohnt das Gehirn Sie mit einem guten Gefühl, wenn Sie in Gang kommen. Das Belohnungssystem des Gehirns nutzt Dopamin, um alles zu belohnen, was dem Überleben und der Weitergabe der Gene an die nächste Generation dient. Unser Gehirn ist darauf programmiert, gutes Essen, Sex, Zweisamkeit zu wollen - und Bewegung. Schließlich war die Bewegung das Lebenselixier unserer savannenbewohnenden Vorfahren. Sie gingen und liefen, um zu jagen, zu flüchten und um neue Lebensräume zu finden. Wahrscheinlich aus demselben Grund, aus dem der moderne Mensch Freude daran hat, seine Laufschuhe anzuziehen. Nach einem Lauf findet das Gehirn, dass wir zu unserem Überleben beigetragen haben - und dankt es uns mit einem Gefühl des Wohlbefindens.
Der Mensch ist dafür geschaffen, sich zu bewegen, und das geschieht mithilfe des Bewegungsapparates.
Die Maschinerie muss funktionieren, damit die Bewegung erfolgreich ausgeführt werden kann. Unter dem Bewegungsapparat versteht man wörtlich die Teile des Körpers, die den Körper stützen, ihn zusammenhalten und bewegen. Muskeln, Knochen, Gelenke, Knorpel, Sehnen und Faszien bilden das muskuloskelettale System.
Das Herzstück von allem ist eine Zelle, die als Baustein des Lebens bezeichnet werden kann. Die Natur hat in ihrem Labor eine sehr hochstehende Technologie entwickelt. Dabei wissen wir nicht einmal, wie die erste lebende Zelle entstanden ist.
Ein Mensch besteht aus Milliarden von lebenden Zellen - Muskeln, Organe und Knochen sind alle einzigartige Zellen. Im Inneren einer lebenden Zelle befinden sich Mitochondrien, Kraftwerke, die Energie für den Bedarf der Zelle gewinnen. Wenn ein Mensch z. B. ein Mozzarella-Baguette isst, zerlegt das Verdauungssystem es in Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Die Nährstoffe und der eingeatmete Sauerstoff gelangen in die Mitochondrien, wo sie zur Gewinnung von Zellenergie verbrannt werden. Diese Kraftwerke verbrauchen auch einen Großteil des Sauerstoffs, den wir atmen. Ohne Mitochondrien gibt es also kein Leben.
Es gibt viele verschiedene Arten von Zellen, und wenn Zellen, die sich auf dieselben Aufgaben spezialisiert haben, zusammenkommen, entsteht ein Gewebe. Das Gewebe besteht also aus Zellen und Zellzwischenräumen, die auf dieselbe Weise funktionieren. Beim Menschen gibt es viele verschiedene Gewebearten, z. B. Fettgewebe, Knochengewebe, Nervengewebe und Muskelgewebe. Muskeln, Knochen, Gelenke und Knorpel sind allesamt unterschiedliche Gewebearten.
Ein Gewebeschaden bedeutet, dass der Körper geschädigt wurde oder etwas im Körper nicht so funktioniert, wie es sollte. So sind beispielsweise eine Wunde, ein gebrochener Knochen oder eine Muskelverstauchung typische Gewebeverletzungen. Ein großer Teil der Muskel-Skelett-Probleme sind jedoch keine...
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