Grundpflichten als Verfassungsproblem in Deutschland.

Name: Grundpflichten als Verfassungsproblem in Deutschland. | Geschichtliche Entwicklung und Grundpflichten unter dem Grundgesetz.
Brand: fibre
Price: 129.9 EUR
Availability: OnlineOnly

Geschichtliche Entwicklung und Grundpflichten unter dem Grundgesetz.

Otto Luchterhandt(Autor*in)

fibre (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 26. Juni 2019

646 Seiten

E-Book

PDF mit Wasserzeichen-DRM

Systemvoraussetzungen

978-3-428-46420-3 (ISBN)

129,90 €inkl. 7% MwSt.

Systemvoraussetzungen

für PDF mit Wasserzeichen-DRM

E-Book Einzellizenz

Als Download verfügbar

Beschreibung

Weitere Details

Weitere Ausgaben

Inhalt

Intro
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einführung
?. Die Vernachlässigung der Pflichtendimension in der Staatsrechtslehre der Bundesrepublik
I. Negative Konsequenzen aus der Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes und Gegenpositionen
II. Bundesverfassungsgericht und ,Grundpflichten'
III. Frühe Begründungsversuche von ,Grundpflichten' im Grundgesetz - Sozialstaatsprinzip und Grundrechte
IV. Keine Aktualisierung durch Wehrverfassung und Notstandsverfassung
V. Die Ausblendung der Pflichten in der Standardliteratur des Staatsrechts
VI. Die Rückläufigkeit der Pflichtenbehandlung in der Allgemeinen Staatslehre
VII. Die ,Wiederkehr' der Grundpflichten
B. Zum Gegenstand der Arbeit
I. Zum Begriff der ,Grundpflichten'
1. Grundpflichten - eine Kategorie des Verfassungsrechts (Grundpflichtenqualität)
2. Grundpflichten - Pflichten des (privaten) Individuums (Grundpflichtensubjektivität)
a) Menschenpflichten und Bürgerpflichten
b) Grundpflichten und Berufspflichten
c) Beamtenpflichten
d) Grundpflichten und Organpflichten
II. Die Zielsetzung
Rechtshistorischer Teil
A. Geschichtliche Ausgangslagen
I. Die Grundpflichten in den Verfassungen der Französischen Revolution
1. Die Pflichten in der Menschenrechtserklärung von 1789
a) Die Debatte über die Pflichten in der Nationalversammlung
b) Die Pflichten in der Déclaration vom 26. 8. 1789
2. Die Pflichten in der Verfassung von 1791
3. Die Pflichten in der Verfassung von 1793
4. Die Pflichten in der Verfassung von 1795
5. Zusammenfassung
II. Die Pflichtendimension im Preußischen Allgemeinen Landrecht
B. Die Grundpflichten in der deutschen Verfassungsentwicklung und Staatsrechtslehre des 19. Jahrhunderts
I. Die Grundpflichten im Frühkonstitutionalismus
1. Überblick
2. Die Rheinbundverfassungen
3. Die Grundpflichten im Verfassungsrecht des Vormärz
a) Formale Stellung im Verfassungsaufbau
b) Die Ausdrucks weise der Pflichtbindung
c) Adressaten der Pflichten
d) Die Pflichten im einzelnen
aa) Gehorsamspflicht und Treuepflicht
bb) Steuerpflicht und Wehrpflicht
cc) Weitere Dienstpflichten
dd) Eigentumsabtretungspflicht
ee) Hilfeleistungspflicht
ff) Schulpflicht
e) Das Verhältnis zwischen Pflichten und Rechten
II. Die Grundpflichten in der Revolution von 1848/49
1. Die Grundpflichten in der Paulskirche
a) Überblick
b) Die Grundpflichten in den Vorberatungen und -entwürfen der Reichsverfassung
c) Die Grundpflichten in den Debatten der Nationalversammlung
aa) Die Wehrpflicht
bb) Die Steuerpflicht
cc) Die Pflicht zur Eigentumsabtretung
dd) Die Schulpflicht
ee) Schlußbemerkung
2. Die Grundpflichten in der preußischen Verfassungsgebung (1848 - 1850)
a) Die Entwicklung bis zur oktroyierten Verfassung vom 5. 12. 1848
b) Die revidierte Verfassung vom 31. 1. 1850
c) Schlußbemerkung
III. Die Grundpflichten in der Verfassung des Norddeutschen Bundes vom 16. 4. 1867 und in der Reichsverfassung vom 16. 4. 1871
IV. Die Pflichten in der Staatsrechtslehre der konstitutionellen Monarchie
1. Einleitung
2. Der Übergang von der absoluten zur konstitutionellen Monarchie
a) Die späte Reichspublizistik
b) Carl Gottlieb Svarez
3. Die Pflichten im ,wahren Konstitutionalismus': v. Aretin und v. Rotteck
4. Die Theorie des liberalen Rechtsstaates: Robert von Mohl
5. Die Staatslehre des monarchischen Prinzips
a) Friedrich Julius Stahl
b) Joseph Held
c) Schlußbemerkung
6. Organisches Staatsdenken (I): Schmitthenner, H.A. Zachariä, Bluntschli, Schulze
a) Einleitung
b) Friedrich Schmitthenner
c) Heinrich Albert Zachariä
d) Johann Caspar Bluntschli
e) Hermann Schulze
7. Der staatsrechtliche Positivismus
a) Vorbemerkung
b) Carl Friedrich von Gerber
c) Paul Laband
d) Modifikationen: Bornhak, Gareis, Zorn, Jellinek
aa) Conrad Bornhak
bb) Carl Gareis
cc) Philipp Zorn
dd) Georg Jellinek
8. Organisches Staatsdenken (II): Rudolf von Gneist und Otto von Gierke
a) Rudolf von Gneist
b) Otto von Gierke
9. Zusammenfassende Betrachtung
C. Die Grundpflichten in der Weimarer Reichsverfassung und Staatsrechtslehre
I. Die Grundpflichten in der Verfassungsgebung von Weimar
1. Pflichtenproblematik und Sozialisierungsgesetz
2. Die Position Friedrich Naumanns - Sein "Versuch volksverständlicher Grundrechte
3. Die Behandlung der Grundpflichten im Verfassungsausschuß - Der Entwurf Konrad Beyerles
4. Die Grundpflichten im Plenum der Nationalversammlung
5. Die Grundpflichten im Verfassungstext
II. Die Grundpflichten in den Länderverfassungen
III. Die Grundpflichten in der Weimarer Staatsrechtslehre
1. Überblick - Die herrschende Lehre
2. Carl Schmitt
3. Hermann Heller
4. Grundpflichten und Integrationslehre
a) Rudolf Smend
b) Albert Hensel
c) Gustav Giere
d) Hans Gerber
e) Ernst Rudolf Huber
D. Die Pflichtendimension im NS-Staat
I. Die Umgestaltung der ,Grundrechtsstellung' des ,Bürgers' in die ,Gliedstellung' des ,Volksgenossen'
1. Die Beseitigung der liberalen Grundrechte (1933/34)
2. Der Ausbau der Pflichtstellung (1935 - 1937)
a) Reichsbürgergesetz und Treuepflicht
b) Die Wehrpflicht
c) Die Arbeitsdienstpflicht
d) Die Jugenddienstpflicht
e) Die allgemeine Schul- und Berufsschulpflicht
f) Schlußfolgerung
g) Die Pflichtstellung in den ,gleichgeschalteten' Organisationen und Institutionen
3. Die Steigerung zur totalen Inpflichtnahme (1939 - 1945)
II. Die Grundpflichten des ,Volksgenossen' aus der Sicht der Staatsrechtslehre
1. Der Ansatz des "konkreten Ordnungsdenkens" (Carl Schmitt)
2. Die ,Gliedstellung des Volksgenossen'
a) Volksgemeinschaft und Treuepflicht
b) Der Rang der Grundpflichten im NS-Staat
aa) Gliedstellung und NS-Verfassung
bb) Werner Webers Lehre von den "Hauptpflichten
c) Die unbegrenzte Aktualisierbarkeit der Treuepflicht
d) Die ,Einheit von Rechten und Pflichten'
e) Die Verwirkung als wichtigste Konsequenz des Einheitsprinzips
3. Kontinuität und Diskontinuität im Pflichtdenken der NS-Staatsrechtslehre
E. Die Grundpflichten in den Länderverfassungen der Nachkriegszeit (1946 bis 1949)
I. Die formale Stellung im Verfassungsaufbau
1. Die Weimarer Lösung
2. Die Trennung zwischen ,Grundpflichten' und ,Ordnungen des Gemeinschaftslebens'
3. Die Trennung zwischen ,Grundrechten' und ,Grundpflichten'
4. Die einseitige Herausstellung der Rechte
5. Die Lösung Württemberg-Badens
6. Die Betonung der ,Ordnungen des Gemeinschaftslebens'
7. Zusammenfassende Bewertung
II. Die Grundpflichten im einzelnen
1. Staatsbürgerliche Pflichten
a) Gehorsams- und Treuepflicht
b) Politische Mitwirkungspflichten - Die Wahlpflicht
c) Pflicht zur Übernahme von Ehrenämtern
d) Dienstleistungspflichten
e) Steuerpflicht
f) Gerichtspflichten
g) Nothilfepflicht
h) Wehrpflicht
2. Sozio-kulturelle Pflichten
a) Die elterliche Erziehungspflicht
b) Sonstige Pflichten aus Ehe und Familie
c) Die Bildungs-und Schulpflicht
3. Sozio-ökonomische Pflichten
a) Arbeitspflicht
b) Sozialversicherungspflicht
c) Sozialbindung des Eigentums
d) Enteignung und Sozialisierung
4. Gleichheit der Pflichten
5. Allgemeiner Gesetzes vorbehält der Inpflichtnahmen
6. Die Verbindung von Rechten und Pflichten
III. Zusammenfassende Einschätzung
F. Die Grundpflichten in der Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes
I. Die Grundpflichten im Verfassungsentwurf von Herrenchiemsee
II. Die Grundpflichten im Parlamentarischen Rat
1. Die Ursachen für die Ablehnung der ,Grundpflichten' als eigenständiges Verfassungselement
a) Die Entscheidung für die unmittelbare Geltung der Grundrechte
b) Die Favorisierung der klassischen Freiheitsrechte
c) Die Gleichsetzung von ,Grundpflichten' und ,Grundrechtsgrenzen'
2. Die Beratimg der einzelnen Pflichtenbestimmungen
a) Die Pflicht zur Verfassungstreue
aa) als Vorbehalt der Meinungsfreiheit
bb) als Vorbehalt der Lehrfreiheit
cc) Treue- und Widerstandspflicht
dd) Wahlpflicht
b) Der Dienstleistungspflichtenvorbehalt der Berufsfreiheit
c) Die Sozialpflichtigkeit des Eigentums
d) Die Wahrheitspflicht der Presse
e) Die Pflichtengleichheit
aa) Die gleiche Pflichtigkeit von Mann und Frau
bb) Pflichtengleichstellung in den Ländern
f) Die Erwähnung weiterer Pflichten
aa) Die Wehrpflicht
bb) Die Steuerpflicht
cc) Die elterliche Erziehungspflicht
dd) Die Schulpflicht
III. Zusammenfassende Schlußfolgerungen
G. Zusammenfassende Thesen
Rechtsdogmatischer Teil (Grundzüge)
A. Grundpflichten, Grundrechte und Verfassungsstaat
B. Die Legitimationsbasis der Grundpflichten im Grundgesetz
I. Bisherige Lösungsvorschläge
1. Die Ableitung aus der Staatlichkeit des Verfassungsstaates
2. Die Ableitung aus der Sozialität des Individuums
3. Die Ableitung aus dem Gegenseitigkeitsprinzip der gleichen Freiheit aller (Art. 2 Abs. 1, Art. 3 Abs. 1 GG)
4. Die Begründung aus der Menschenwürde
II. Der ,Satz von der Menschenwürde' (Art. 1 Abs. 1 GG) als Wurzel der Grundpflichten
1. Art. 1 Abs. 1 Satz 1 GG als Wurzel der mitmenschenbezogenen Grundpflichten
a) Zum normativen Charakter von Abs. 1 Satz 1
b) Die Adressierung an das Individuum und die Frage der Drittwirkung
c) Der Pflichtengehalt: Nicht nur Unterlassungs- und Duldungs-, sondern auch Handlungspflichten
2. Art. 1 Abs. 1 Satz 2 GG - Wurzel der staatsbezogenen Grundpflichten
C. Das Verhältnis von Grundpflichten und Grundrechten
I. Grundpflichten und Grundrechtsschranken
1. Der heutige Stand der Auffassungen
a) Die Befürworter einer Unterscheidung von Grundpflichten und Grundrechtsschranken
b) Die Gegenmeinung
c) Schlußfolgerung
2. Grundrechtsschranken und Unterlassungspflichten
a) Die allgemeine Nichtstörungspflicht
b) Rechtspflicht zur Verfassungstreue?
c) Die Friedenspflicht
aa) Die Friedenspflicht nach innen
bb) Die Friedenspflicht nach außen (Art. 26 Abs. 1 GG)
3. Grundrechtsschranken und Duldungspflichten
a) Duldung von Eingriffen in das Leben
b) Duldung von Eingriffen in das Recht auf körperliche Unversehrtheit
c) Eingriffe in die Freiheit der Person
d) Eingriffe in das Eigentum
e) Schlußfolgerungen
4. Grundrechtsschranken und Handlungspflichten
a) Die zwei Stufen der Grundrechtsausübung: ,0b' und ,Wie'
b) Handlungspflichten, welche die negative Grundrechtsfreiheit ausschließen
aa) Die Erziehungspflicht der Eltern
bb) Die Wahlpflicht
cc) Das Verbot der Arbeitspflicht und seine Durchbrechungen
aaa) Grundpflicht zur Arbeit?
bbb) ,Herkömmliche allgemeine Dienstleistungspflichten'
ccc) Dienstpflichten der Notstands Verfassung
c) Handlungspflichten zum ,Wie' der Grundrechtsausübung
aa) Die ,Indienstnahme Privater' bei der Berufsausübung
bb) Pflichten zum Eigentumsgebrauch - Die Steuerpflicht
d) Die selbständigen Handlungspflichten
aa) Die Wehrpflicht
bb) Die Pflicht zur Übernahme von Ehrenämtern
cc) Die Zeugen- und Eidespflicht
dd) Die Schulpflicht
ee) Die Pflicht zur Hilfeleistung
5. Schlußfolgerungen: Vom Sinn der Unterscheidung zwischen Grundrechtsschranken und Grundpflichten
II. Der Funktionszusammenhang zwischen Grundpflichten und Grundrechten
1. Das Prinzip der,Einheit von Recht und Pflicht' im totalitären Staatswesen
2. Die Gegen these der ,Asymmetrie' von Grundrechten und Grundpflichten
3. Die ,Asymmetrie' von Grundrechten und Grundpflichten - Ein untaugliches Unterscheidungsmerkmal
4. ,Keine Rechte ohne Pflichten'
5. ,Keine Pflichten ohne Rechte'
D. Die normative Wirkung der Grundpflichten
I. Grundpflichten als Verfassungsaufträge
II. Grundpflichten als Auslegungsmaßstab für die Rechtsprechung
1. Zur Verbindlichkeit der Grundpflichtennormen für den Richter
2. Die unmittelbare Anwendbarkeit von Grundpflichtenbestimmungen durch die Rechtsprechung am Beispiel der »Sozialbindung' des Eigentums (Art. 14 Abs. 2 GG)
a) Der Meinungsstand
b) Die ,Situationsgebundenheit' des Grundeigentums
c) Das Gebot der Rücksichtnahme im Baurecht
3. Schlußbemerkung
III. Die normative Bedeutung der Grundpflichten für die Verwaltung
IV. Die normative Bedeutung für den einzelnen
V. Die Grenzen einer Aufhebbarkeit der Grundpflichten (Art. 79 Abs. 3 GG)
1. Die Unaufhebbarkeit der originären Grundpflichten
2. Die Unaufhebbarkeit derivativer Grundpflichten
a) Die Gehorsams- und Friedenspflicht
b) Die Steuerpflicht
c) Die Sozialbindung des Eigentums
d) Die Schulpflicht
e) DieZeugenpflicht
3. Aufhebbare Grundpflichten
a) Die Wehrpflicht
b) Dienst- und Ehrenämterpflichten
E. Grundpflichten und verfassungsprägende Grundentscheidungen
I. Grundpflichten und Rechtsstaatsprinzip
1. Grundpflichten und Gesetzes vorbehält
2. Übermaßverbot
3. Die Gleichheit der Grundpflichten
II. Grundpflichten und Demokratieprinzip
III. Grundpflichten und Sozialstaatsprinzip
IV. Grundpflichten und Bundesstaatlichkeit
F. Elemente eines materiellen Grundpflichtenbegriffs
I. Die objektiven Kriterien
1. Die Unverzichtbarkeit
2. Erhöhte Bedeutung für das Gemeinwesen
3. Die Nennung im Verfassungstext
4. Der Grad verfassungsrechtlicher Normativität
5. Die traditionelle Einstufung
II. Das subjektive Kriterium: Der Grad der Belastung des einzelnen in der Bindung
1. Die Höchstpersönlichkeit der Pflichterfüllung
2. Die Unentgeltlichkeit der Pflichterfüllung
3. Die Schwere der Belastung
4. Die Dauer der Belastung
5. Die Wahrscheinlichkeit der tatsächlichen Inpflichtnahme
III. Der materielle Grundpflichtenbegriff - Versuch einer Definition
IV. Schlußfolgerungen für die einzelnen Grundpflichten
G. Schlußbetrachtung: Funktionen von Grundpflichtenbestimmungen
Literaturverzeichnis

Inhalt (PDF)

Systemvoraussetzungen

Als PDF speichern Als Link merken