Schweitzer Fachinformationen
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Sara Cross kehrt nach zwölf Jahren zurück in ihre Heimatstadt Lake Anna. Dort will sie die Arztpraxis übernehmen und ihrer Tochter ein ruhiges Leben außerhalb der Großstadt ermöglichen. In dem kleinen Ort begegnet sie nicht nur alten Freunden wieder, sondern auch ihrer Jugendliebe Max Bennett - mit dem sie damals nicht im Guten auseinanderging.
Als sie bei einem ungewollten Campingabenteuer aufeinandertreffen, flammen alte Gefühle wieder auf. Sara und Max tragen beide noch alten Groll mit sich herum, doch der Grat zwischen Liebe und Hass ist bekanntlich sehr schmal.
Der dritte herzerwärmende Band der Lake-Anna-Reihe von Joanne St. Lucas um die romantische Kleinstadt am See.
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Ein halbes Jahr später
Sara schlüpfte in die Ugg Boots und zog ihre Daunenjacke über den Pyjama. Mit der Kaffeetasse in der Hand trat sie aus dem Haus und lehnte sich gegen den Verandapfosten an der Treppe. Sie genoss die Sonnenstrahlen, die endlich den Frühling ankündigten. Obwohl dem Kalender nach schon bald der Sommer Einzug halten müsste, war es noch nicht wirklich warm. Genau genommen war der Wind, der von den Bergen herunterfegte, eisig kalt, aber der Schnee im Tal war zu großen Teilen geschmolzen, das Eis auf dem Lake Anna verschwunden. Das Wetter in den Bergen war allerdings trügerisch. Selbst Mitte Mai musste man noch mit der Rückkehr des Winters rechnen, oder zumindest mit seinem letzten Versuch, die Herrschaft über die Jahreszeiten zu behalten.
Sara vertraute auf einen Sieg des Frühlings. Bald würden die ersten mutigen Frühjahrsblüher ihre Köpfe aus dem kalten, braunen Boden strecken und die Bäume zu blühen beginnen. Es wäre warm genug, ein paar hübsche, bunte Blumentöpfe auf die Veranda zu stellen und hinter dem Haus den kleinen Kräutergarten anzulegen, von dem sie schon lange träumte.
Ihren ersten Winter nach ihrer Rückkehr nach Lake Anna hatte sie genossen. Aber langsam hatte sie genug von Eis, Schnee und Blizzards.
Sie trank einen Schluck Kaffee und lauschte auf die Stille. Alissa hatte die Nacht bei ihrer Großmutter Rosie verbracht, was Sara die Chance gegeben hatte, sich mit ihren Freundinnen auf ein Glas Wein im Crazy Bear zu treffen.
Etwas, das sie sehr genoss. In Portland hatte ihr Leben nach der Trennung von Todt aus Arbeit und ihrem Kind bestanden. Die wenigen Stunden, die ihr zwischen ihren Schichten im Krankenhaus blieben, hatte sie mit Alissa verbracht. Viel Zeit für Freunde hatte es nicht gegeben.
In Lake Anna liefen die Uhren anders. Als Landärztin musste sie sich nicht mehr zu Tode schuften, und ihre Mutter war überglücklich, wenn sie Zeit mit ihrer Enkeltochter verbringen konnte. Das gab Sara die Chance, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen und neue zu schließen.
Heute musste sie erst mittags in der Praxis sein, also gönnte sie sich eine zweite Tasse Kaffee und sah eine Zeit lang den Rehen am Waldrand zu. Genüsslich strich sie mit den Fingern über das glatte Holz des Verandageländers.
Seit ihrer Jugend war sie in das kleine Craftsman House in der Mountain Lane verliebt. Nicht nur das Häuschen hatte es ihr angetan, sondern auch der Blick, den man von hier über die Stadt und den Lake Anna hatte. Auf halber Höhe des Berges war der Ausblick atemberaubend. Unter ihr lag ihr pittoresker Heimatort, der Besuchern oft den Atem verschlug. Ihre Freundin Alexandra hatte ihr einmal anvertraut, dass sie einen Moment lang glaubte, durch ein Zeitloch in den Wilden Westen des neunzehnten Jahrhunderts gefallen zu sein, als sie den Ort zum ersten Mal sah. Diese Wirkung hatte die Stadt auf ihre Gäste genauso wie auf die Menschen, die immer hier lebten. Und Bürgermeister Patterson legte viel Wert auf dieses wildromantische Image.
Lake Anna lebte zum größten Teil vom Tourismus. Und es lebte gut davon.
Wanderer, die den Nationalpark erkundeten, und Kletterer, die die langen, herausfordernden Felswände zu schätzen wussten, fand man hier genauso wie Kanufahrer, Angler und Jäger. Im Winter wurde das Tal zu einem Paradies für Skifahrer. Die Lifte in Thunder Creek standen nicht still, die Langlaufrouten am Fluss und am See entlang waren endlos. Es wurden Skitouren auf die Berge angeboten - und wer genug Geld hatte, leistete sich Heliskiing, um über unberührte, weiße Hänge zu gleiten.
Aber man musste nicht sportlich aktiv sein, um das Tal des Thunder Creek zu lieben. Der Blick von ihrer Veranda war wie Meditation. Sobald sich der Nebel vom Lake Anna hob, würde die Wasseroberfläche in der Sonne glitzern. Das dunkle Grün der Tannen würde sich bald mit dem hellen Frühlingsgrün der knospenden Laubbäume mischen. Die Wälder zogen sich weit hinauf auf die steilen Berghänge, die das Tal umschlossen. In den Höhen, in denen sie der Witterung nicht mehr trotzen konnten, wurden sie von nackten Felsen abgelöst. Die Gipfel der Berge waren auch im Sommer nie schneefrei. Eine raue Gegend, und gleichzeitig der schönste Ort, den sich Sara vorstellen konnte.
Das Glück hatte es gut mit ihr gemeint, als Sara ins Tal zurückgekehrt war. Die alte Dame, die in dem Haus gewohnt hatte, war schon vor Jahren ins warme Arizona übergesiedelt. Ein junges Aussteigerpärchen hatte es vor eineinhalb Jahren gekauft. Nach ihrem ersten Winter in den Bergen hatten sie, wie viele andere auch, aufgegeben. Sie verkauften an Sara und verschwanden aus dem Tal. Von Portland aus hatte sie die Renovierung in die Wege geleitet. Ihr Stiefvater Stan, der sie schon immer behandelt hatte wie seine eigene Tochter, war überglücklich gewesen, gemeinsam mit ein paar Freunden Böden abzuschleifen, Wände zu streichen und Einbauschränke zu lackieren. Und aus dem Häuschen ein Zuhause zu machen.
Alissa und sie hatten sich gut eingelebt und viele kuschlige Winterabende vor dem Kamin im Wohnzimmer verbracht. Eines der größten Abenteuer für ihre Tochter war der Ausflug gewesen, den Stan im Dezember mit ihr in den Wald unternommen hatte. Sie durfte einen Weihnachtsbaum für ihr neues Haus aussuchen und helfen, ihn zu fällen. Was sie in blanke Euphorie versetzt hatte.
Sara hingegen war in Lake Anna zur Ruhe gekommen. Sie fuhr sich über das Gesicht und vertrieb das schneeweiße Kindergesicht, das nur noch selten in ihren Träumen auftauchte. Sara schüttelte den Kopf, nicht sicher, warum es gerade jetzt aufgetaucht war und sie ausgerechnet an einem so schönen, sonnigen Morgen an das Blut denken musste, das über ihre Hände geflossen war. Ihr Leben hatte eine gemütliche Routine entwickelt, die sie sich in Portland gar nicht hätte vorstellen können. Sie trank noch einen Schluck Kaffee und überlegte, ob sie sich etwas zum Frühstück machen sollte, entschied sich aber dagegen. An den Tagen, an denen Alissa bei ihrer Granny war, lebte sie ihr kleines Laster für Burger, Pommes und Süßigkeiten voll aus. Natürlich wusste sie als Ärztin, wie ungesund Fast- und Junkfood waren. Trotzdem konnte sie die Finger nicht davon lassen. Deshalb hatte sie schon vor Jahren einen Kompromiss mit sich selbst geschlossen und gönnte sich diese ungesunden Leckereien nur an besonderen Tagen - und vor allem nur dann, wenn ihre Tochter nichts davon mitbekam, damit sie keine Diskussionen darüber anfing, ob das Gemüse, das sie zu ihrem Dinner bekam, wirklich sein musste. Verhandeln konnte Alissa mit ihren vier Jahren nämlich schon verdammt gut.
Heute jedenfalls würde sie sich etwas gönnen und auf dem Weg in die Praxis bei Katie einen Cupcake holen.
Vielleicht hatten Alexandra, die von allen nur Alex genannt wurde, und Trish ja Zeit für ein bisschen Klatsch und Tratsch? Das würde ihr den Tag versüßen, bevor sie sich heute Abend in die Höhle des Löwen begab. Beim Gedanken an das Treffen der Bergrettung grummelte ihr Magen. Rick Henderson, der Chef der Bergwacht, die für das Gebiet um Lake Anna und die Nachbarstadt Thunder Creek zuständig war, redete schon seit ihrer Rückkehr im Herbst auf sie ein, der Organisation beizutreten. Alec, ihr Partner in der Praxis, litt unter Höhenangst. Aber die Bergretter brauchten dringend einen Arzt, der mehr konnte, als an der Basis zu warten, bis die Verletzten zu ihm gebracht wurden. Sie brauchten einen Arzt, der mit ihnen ins Gelände ging. Saras Vorgänger, der alte Dr. Burke, war Mitglied der Bergwacht gewesen, solange sie denken konnte.
Und sie selbst war als Kind und Teenager oft mit den Bennett-Brüdern in den Bergen gewandert und geklettert. Sie kannte die Gegend und wusste, wie sie sich bei den unterschiedlichen Wetterlagen verhalten musste oder was zu tun war, wenn sie auf wilde Tiere wie Bären oder Berglöwen traf.
Sara hatte sich schließlich von Rick breitschlagen lassen. Und sie wollte wirklich ein Teil der Bergrettung sein. Das gehörte in einem kleinen Ort wie Lake Anna dazu. Man brachte sein Wissen und sein Können in die Gemeinschaft ein. Unter normalen Umständen hätte sie sich auch kein halbes Jahr bitten lassen, sondern wäre sofort nach ihrer Rückkehr in den Verein eingetreten. Wenn nur nicht ausgerechnet Max Bennett der stellvertretende Leiter der Bergwacht wäre.
Sie hatte immer gedacht, wenn es einer der Bennetts so weit bringen würde, wäre das Ryan, der verrückte Sportler, der in ihrer Jugend ständig versucht hatte, irgendwelche Rekorde zu brechen. Vermutlich war jedoch Max mit seiner ruhigen, besonnenen Art für diesen Posten besser geeignet. Sie konnte sich vorstellen, dass er seine Aufgaben sogar außerordentlich gut erledigte. Sara hatte trotzdem keine Lust, ihn zu treffen. Ihm Auge in Auge gegenüberzustehen. Seit sie wieder in Lake Anna lebte, ging sie ihm so weit wie möglich aus dem Weg. Das war nicht immer einfach. Seine Brüder, die Zwillinge Josh und Ryan, waren alte Freunde.
Sie waren ein Jahr älter als Sara und hatten sie nach ihrer Rückkehr mit offenen Armen empfangen. Josh hatte sich zudem in einer großen, romantischen Geste am Valentinstag mit ihrer Freundin Alex verlobt, was den Freundeskreis noch enger zusammenschweißte.
Ein klein wenig hatte Sara darauf gehofft, dass die Zeit Max mitgespielt hatte, dass man ihm das Alter mittlerweile ansah. Dass er fett geworden wäre oder eine Halbglatze bekommen hätte. Aber nichts davon war passiert.
Sein blondes Haar war voll wie eh und je - die Länge hing jeweils davon ab, ob er daran dachte, zum Friseur zu gehen. Er war ein paar Zentimeter kleiner als seine Brüder,...
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