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Katie Travis kann es nicht fassen: Vor ihr steht Ewan Blake. Im Lake View Inn, ihrer Pension. Der gleiche Ewan, der sie vor zwölf Jahren sang und klanglos abserviert und die Stadt in einer Nacht- und Nebelaktion verlassen hat. Katie spürt, dass die Mauer um ihr Herz immer mehr zu bröckeln beginnt, je länger er in der Stadt ist. Bald sprühen zwischen den beiden wieder die Funken und Ewan stellt Katies Leben gehörig auf den Kopf. Doch Katie hat nicht nur die Pension und ihre Kinder, an die sie denken muss. Sie hat auch ein Geheimnis, das Ewan niemals erfahren darf.
Der sechste und letzte herzerwärmende Band der Lake-Anna-Reihe von Joanne St. Lucas um die romantische Kleinstadt am See.
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»Baby?« Jessica legte erschrocken die Hand an ihren Hals. Sie hatte verständlicherweise nicht damit gerechnet, Ewan plötzlich in ihrem Schlafzimmer stehen zu sehen. Wie es ihre Art war, fasste sie sich schnell wieder. »Oh mein Gott! Ewan Blake! Du bist zurück!« In ein Badetuch gehüllt, einen Handtuchturban auf dem Kopf, fiel sie ihm um den Hals, presste ihren verführerischen Körper an seinen. »Ich war gerade dabei, mich schön zu machen, bevor ich dich am Flughafen abhole«, raunte sie ihm ins Ohr. »Aber wenn du eher zurückgekehrt bist, konntest du es wahrscheinlich genauso wenig erwarten wie ich.« Sie trat zurück, zog den Turban vom Kopf und schüttelte ihr feuchtes Haar. Mit einer eleganten Bewegung löste sie das Handtuch von ihrem Körper. Sie ließ es fallen, vergönnte ihm einen kurzen Blick auf ihre anbetungswürdigen Kurven, und schmiegte sich wieder an ihn. Ihre Hand glitt über seinem Hemd am Bauch in Richtung Süden.
Ewan fing sie ab, bevor sie kritisches Terrain erreichte, und löste sich von ihr. Auch nach zweieinhalb Monaten ohne Sex hatte er im Moment keine Lust auf seine Verlobte. Was er wollte, waren Antworten.
Seine Stimmung hatte sich auch nach drei Whiskeyfläschchen in einem deutschen Flughafenhotel nicht gebessert. Er hatte geduscht und versucht, zu schlafen. Trotz seiner Erschöpfung war er nicht zur Ruhe gekommen. Unerwünschte Gedanken und schmerzhafte Gefühle hatten in seinem Kopf einen Looping nach dem anderen gedreht, ihn wach gehalten. Schließlich hatte er seine Empfindungen in der Hotelbar ertränkt und war in einen unruhigen, von Albträumen geplagten Schlaf gefallen. Ihn hatte nichts mehr in Deutschland gehalten. Die Erholung, die er sich erhofft hatte, hatte er hier nicht finden können. Doch schließlich war es egal gewesen, in welchem Zustand er in Los Angeles landete. Es änderte nichts an seiner Gefühlslage. Er hatte einen früheren Flug erwischt und darauf verzichtet, Jessica anzurufen. Er hatte ihr keine Chance geben wollen, sich eine Entschuldigung zurechtzulegen. »Mein Vater ist gestorben«, sagte er und erkannte seine Stimme fast selbst nicht. Sie klang noch immer nach Staub und Sand.
»Ja.« Einen Moment blickte Jessica ihn irritiert an. Dann bückte sie sich und hob langsam das Handtuch auf, um sich wieder darin einzuhüllen.
»Das ist alles, was du dazu zu sagst?«
Jessica zuckte mit den Schultern, ging an ihm vorbei und zog ihren Morgenmantel aus dem Schrank. Noch einmal ließ sie das Badetuch fallen, präsentierte ihm ihre makellose Rückseite und schlüpfte in die raschelnde Seide. Auch dieser Anblick zündete keinen Funken der Erregung in seinem Inneren. »Was soll ich dazu sagen? Ich dachte, du hasst deinen Vater und hast ihn seit zwölf Jahren nicht gesehen.«
»Was nicht bedeutet, dass du das Recht hast, Nachrichten meiner Cousins von meiner Mailbox zu löschen.« Die Erschöpfung, der Jetlag und die verdammten Emotionen, die er nicht näher erforschen wollte, waren dabei, seinen Kopf zu spalten.
»Ich dachte, es ist unwichtig. Dein Vater bedeutet dir nichts. Ich wollte es dir nach deiner Rückkehr sagen. Das war meiner Meinung nach noch früh genug. Was regst du dich so auf?« Sie griff nach einer Lotion auf ihrem Schminktisch und massierte sie sanft in ihre Augenwinkel.
»Es steht dir nicht zu, diese Art von Entscheidung für mich zu treffen.«
»Tatsächlich?« Sie fuhr zu ihm herum, verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und kniff die Augen leicht zusammen. Ein deutliches Anzeichen für ihre Kampfbereitschaft. Sein momentan ziemlich angeschlagenes Gehirn würde sicher nicht mit ihr mithalten können. »Ich habe kein Recht dazu? Als deine Verlobte oder als deine Agentin? Wenn ich nicht die richtigen Entscheidungen treffe, wer dann?« Ihr Ton ließ keinen Zweifel. Sie war stinksauer, weil der Abend nicht so lief, wie sie ihn sich vorgestellt hatte. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie seine Heimkehr akribisch geplant haben musste.
Ewan war sich nicht ganz im Klaren, warum ihn ihr Verhalten so ärgerte. Ihr Argument lag auf der Hand. Er hasste seinen Vater. Von dem Augenblick an, in dem er sein Zuhause verlassen hatte, hatte er sich nie mehr umgedreht. Okay, das stimmte nicht ganz. Eine Zeit lang hatte er verdammt viele Blicke zurückgeworfen. Vergebens. Also hatte er irgendwann entschieden, die Augen in seine Zukunft zu richten und seine Vergangenheit hinter sich zu lassen.
»Hör zu, Darling.« Jessica legte ihm eine Hand mit bonbonrosa lackierten Fingernägeln auf den Arm. »Ich habe dir nichts gesagt, weil ich dich nicht beunruhigen wollte. Wir hatten so wenige Möglichkeiten, überhaupt miteinander zu sprechen. Was wäre geschehen, wenn ich dir in aller Kürze am Telefon davon erzählt hätte? Du weißt ganz genau, was passieren kann, wenn du nicht zu einhundert Prozent konzentriert bist. Das klingt hart, keine Frage, aber dein Vater ist tot. Daran lässt sich nichts mehr ändern. Dein Leben ist mir wichtig genug, es nicht wegen einer solchen Nachricht aufs Spiel zu setzen.«
Ewan rieb sich gereizt über den Nacken. Das Schlimme daran war: Jess hatte recht. Vielleicht lag es an seiner Übermüdung. Oder an etwas anderem, worüber er nicht nachdenken wollte. Sicher war nur, dass er sich im Augenblick selbst nicht mehr verstand. Das Einzige, was er begriff, war ihm bereits in dem Flughafenhotel in Deutschland klar geworden. »Ich muss nach Lake Anna.«
Der Streit mit Jessica war nicht zu seinen Gunsten ausgegangen. Seine Ankündigung, nach Hause zu fahren, hatte sie ziemlich aufgebracht. Sie hatte Karten für eine Gala zwei Tage später ergattert. Wichtige Promis. Jede Menge Kontakte. Die einmalige Chance, ihre Karrieren voranzutreiben.
»Erwarte ja nicht, dass ich dich begleite«, hatte sie gefaucht. »Wenn du nicht in der Lage bist, die Bedeutung dieser Veranstaltung zu begreifen, ist dir nicht zu helfen. Die Beerdigung deines Vaters findet frühestens im Frühjahr statt. Es gibt keinen Grund, ausgerechnet jetzt dorthin zu fahren.«
In Städten wie Lake Anna fanden im Winter keine Begräbnisse statt, weil der Boden tiefgefror. Jessica hatte sich also bereits schlaugemacht. Das hatte ihn richtig sauer werden lassen. »Ich hatte auch nicht vor, dich um deine Begleitung zu bitten. Ich fahre allein.«
»Ich habe mich seit Ewigkeiten auf diese Gala vorbereitet, Listen mit möglichen Klienten angelegt und mir gegen ein ziemlich hohes Schmiergeld einen Sitzplan besorgt. Wir haben einen fantastischen Tisch. Wenn du diesen Termin platzen lässt, nur um sinnloserweise in diese Eiswüste zu fahren, sind wir geschiedene Leute.« Natürlich war sie eine Dramaqueen. Sie zeterte und schrie, was sich wie rostige Nägel auf Metallplatten anhörte, wenn man kurz davorstand, den Kopf zu verlieren.
Natürlich hatte sie maßlos übertrieben, als sie ihm schließlich in einer Geste, die nach gebrochenem Herzen aussehen sollte, ihren Verlobungsring an den Kopf geworfen hatte, wo der Diamant einen kleinen Kratzer hinterließ.
Sie hatte überreagiert und wahrscheinlich schon eine halbe Stunde später jedes einzelne Wort bereut, das sie ihm neben dem Schmuckstück entgegengeschleudert hatte. Normalerweise mochte Ewan ihr Temperament. Es machte eine durchsetzungsstarke Agentin aus ihr. Und im Bett ließ es sie zur Wildkatze werden. Doch nach seiner Rückkehr aus Afghanistan hatte es ihn einfach nur Nerven gekostet. Vielleicht war ihr Ausbruch der richtige Moment, ihre Beziehung tatsächlich zu überdenken.
Nach ihrer Auseinandersetzung war er in seine Wohnung gefahren und hatte endlich den Schlaf gefunden, den er so dringend brauchte. Jess hatte sich erstaunlicherweise bis zum nächsten Morgen zurückgehalten, bis sie begann, ihn mit Anrufen und Nachrichten zu bombardieren. Er schaltete sein Handy auf lautlos und ignorierte sie. In dem Café, das sich im selben Haus wie seine Wohnung befand, gönnte er sich ein riesiges Frühstück aus Würsten, Speck, Eiern und Pfannkuchen, die er in einem See aus Ahornsirup ertränkte, um seine Energiespeicher aufzufüllen.
Dann packte er seine Tasche neu, sammelte seine Fotoausrüstung und seinen Laptop ein und machte sich auf die Reise Richtung Norden.
Ewan hatte Max nicht angerufen. Einfach, weil er keine Ahnung gehabt hatte, was er seinem Cousin sagen sollte. Er musste in das Tal des Thunder Creek zurück, auch wenn er keinen Schimmer hatte, was er tun sollte, wenn er dort ankam. Als Siebzehnjähriger hatte er Lake Anna bei Nacht und Nebel verlassen, und seitdem zu niemandem außer seinen Cousins Kontakt gehabt.
Sein SUV rollte ruhig und gleichmäßig über die endlosen Highways des Westens. Unweigerlich wurden seine Gedanken in die Zeit zurückgezogen, in der er den Weg in die entgegengesetzte Richtung gefahren war. In einem rostigen Pick-up, von dem er nicht wusste, ob er die Distanz überhaupt überwinden würde. Mit fünftausend Dollar in der Tasche und voller Zorn. Er hatte sich verraten gefühlt. Und doch war die Hoffnung in ihm noch nicht gestorben gewesen. Die Hoffnung auf eine Zukunft mit dem hübschen blonden Mädchen, das seine ersten weiblichen Kurven unter hochgeschlossenen, züchtigen Blusen verbarg. Dem Mädchen, dessen seidenweiches Haar, meist zum Zopf geflochten, fast bis zu ihrem knackigen, siebzehnjährigen Hintern reichte. Natürlich funktionierte das Leben so nicht. Weder heute noch damals. Das hatte er in einer bitteren Lektion lernen müssen.
Immerhin hatte ihm seine Flucht aus Lake Anna trotz allem Glück gebracht und ihm einen Weg aufgezeigt. Er hatte sich von einem schlimmen Raufbold und Sohn des Stadtsäufers zu einem ernsthaften Journalisten gemausert, dessen Meinung das ganze Land Gehör...
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