Schweitzer Fachinformationen
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Seit sieben Jahren lebt Trish Prescott zurückgezogen in Lake Anna und führt eine kleine Buchhandlung. Nach einem Zusammenbruch ist sie in die beschauliche Kleinstadt geflohen und hat den Männern seitdem abgeschworen. Doch als Star-Quarterback Marcus Parker in den Ort zieht, wird ihre Entschlossenheit auf die Probe gestellt. Marcus fordert sie heraus und bringt sie dazu, aus ihrer Komfortzone zurück ins Leben zu finden. Aber durch Marcus' Berühmtheit könnte auch Trish in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Und Trish hat ein Geheimnis, das sie unter allen Umständen verbergen will ...
Eine gefühlvolle Novelle aus der Lake-Anna-Reihe von Joanne St. Lucas um die romantische Kleinstadt am See.
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Sieben Jahre später
Trish Prescott erwachte mit einem Ruck aus ihrem Traum. Mit wild klopfendem Herzen lag sie in der Dunkelheit. In ihrem eigenen Bett, wurde ihr klar, ihrer vertrauten Umgebung.
Eben war sie noch über den Laufsteg geschwebt, hatte die Menschen mit ihrem Diamond-Lächeln verzaubert. Der Applaus der Zuschauer hatte sie schließlich aus dem Schlaf gerissen. Sie lag einen Moment still da und wartete, dass ihr Herzschlag sich beruhigte. Es war nicht der Beifall ihrer Fans gewesen, der sie geweckt hatte, sondern der Regen, der laut und schnell gegen die Fenster schlug, obwohl es um diese Jahreszeit warm und sonnig sein sollte. Die Sommerferien hatten gerade erst begonnen, aber es schüttete seit Tagen ununterbrochen.
Trish sah auf den Wecker. Kurz vor halb fünf. Sie würde nicht mehr schlafen können, also warf sie die Decke zurück und stand auf. Sie kochte sich einen Kaffee und kuschelte sich in ihren Lieblingssessel am Fenster, von dem sie bei besserem Wetter den Sonnenaufgang über dem See sehen konnte.
Mr Darcy erhob sich majestätisch von seinem Schlafplatz auf dem Sofa und sprang auf die Armlehne des Sessels. Mit dem Kopf stieß er sie an, um seine Streicheleinheiten einzufordern.
Trish kam seiner Aufforderung nach, kraulte den Kopf des Katers und dachte über den Traum nach. Sie hatte schon eine ganze Weile nicht mehr an den Tag gedacht, der ihr Leben für immer verändert hatte. Nachdem sie zusammengebrochen war, hatte sie jede Nacht davon geträumt. Sie hatte Angst, zu schlafen, weil die Geschehnisse sie immer wieder einholten. Wieder und wieder waren die Paparazzi, die sie jede Minute ihres Lebens verfolgten, die ihr keine Privatsphäre mehr ließen, vor ihrem inneren Auge aufgetaucht. Immer und immer wieder spürte sie den Druck der unendlich vielen Termine. Nicht einmal die Therapie, die sie in einem unverschämt teuren Sanatorium gemacht hatte, hatte ihr damals geholfen. Erst die Bücher und das Stricken, das Miss Elsie ihr beigebracht hatte, hatten sie geerdet und ihr Halt gegeben. Sie waren zu ihrer Therapie geworden, weit weg von Glamour und Rampenlicht.
Sieben Jahre war es her, dass sie aus dem Modezirkus ausgestiegen war und nach einem Knöchelbruch, einem Burn-out-Syndrom und der Zwischenstation in einer Privatklinik nach Lake Anna gezogen war. Sie wohnte über dem Buchladen, den sie eröffnet hatte. Es war ein genügsames, unauffälliges Leben. Niemand in dem kleinen Städtchen mitten in den wilden Bergen Montanas hatte sie als Diamond erkannt. Das war kein Wunder, denn sie hatte ihr Aussehen vollständig verändert. Die Kontaktlinsen, die aus ihren grünen Augen mit den goldenen Sprenkeln blaue Unschuldsaugen gemacht hatten, hatte sie als Erstes in den Müll geworfen. Sie hatte diese Dinger, die sie seit frühester Kindheit trug, immer gehasst. Die weißblonde Mähne, die zu ihrem Markenzeichen geworden und untrennbar mit Diamond verbunden war, hatte ebenfalls weichen müssen. Trish hatte sich die Haare schwarz gefärbt und in dem Wunsch einer grundlegenden Veränderung abgeschnitten. Da ihr dieser freche Kurzhaarschnitt überraschend gut stand, hatte sie sie nie wieder wachsen lassen.
Niemand in der Modebranche kannte den Namen Patricia Prescott, und in Lake Anna brachte keiner ihn mit dem ehemaligen Topmodel Diamond in Verbindung. Nach ihrem Zusammenbruch war sie nicht mehr auf den Laufsteg zurückgekehrt. Ja, sie hatte sich in Lake Anna versteckt und wollte weder von der Presse noch von sonst einem neugierigen Menschen gefunden werden. Heute genauso wenig wie damals. In Lake Anna musste sie sich darüber keine Sorgen machen. Hier kümmerte sich jeder um seine Angelegenheiten und niemand kam auf die Idee, wer sie in Wirklichkeit sein könnte.
Nur von einem Menschen ging Gefahr aus: Marcus Parker. Ehemaliger Quarterback der L.A. Tigers, zweifacher Superbowl-Gewinner und dreimaliger Sportler des Jahres. Ihn hatte es nach dem Ende seiner Karriere gemeinsam mit seiner Tochter Mara nach Lake Anna verschlagen. Marcus Parker war der Einzige in der Stadt, der Trish in ihrem alten Leben als Diamond begegnet war. In den zwei Jahren, die der Footballprofi mittlerweile in Lake Anna lebte, durchbohrte er sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit Blicken. Wusste er, wer sie war? Falls er etwas ahnte oder sie wiedererkannt hatte, hatte er zumindest nie etwas gesagt.
Parker betrieb ein Sportgeschäft und kümmerte sich rührend um seine Tochter. Trish liebte die Achtjährige, die jeden Tag in ihren Laden kam, um in den Büchern zu stöbern und mit Mr Darcy zu schmusen. Marcus und sie hatten dieselben Freunde in der Stadt und trafen auf Barbecues und Partys aufeinander. Und immer spürte sie seinen Blick im Nacken.
Trish nippte an ihrem Kaffee. Sie wusste nicht, wie sie mit Marcus umgehen sollte. Besonders seit diesem Vorfall am letzten Thanksgiving. Seitdem ging sie ihm aus dem Weg - oder versuchte es zumindest.
Der Kater sprang auf ihren Schoß, drehte sich zweimal um sich selbst und rollte sich zusammen, um noch ein Nickerchen zu halten. Trish wollte nicht über Marcus Parker nachdenken. Ins Bett brauchte sie aber auch nicht mehr zu gehen. Um zu schlafen, war sie viel zu ruhelos. Vielleicht konnte der aktuelle Nora-Roberts-Roman sie ablenken. Sie angelte ihn vom Tisch, ohne den Kater auf ihrem Schoß zu wecken und schlug ihn auf. Ihre Lieblingsautorin schaffte es spielend, sie in eine Parallelwelt mit Drachen, Elfen und einem verdammt attraktiven Helden zu entführen.
Der Regen ließ nicht nach. Die Sonne schaffte es nicht, sich durch die dicke dunkelgraue Wolkendecke zu kämpfen. Bei diesem Wetter würden nicht viele Kunden den Weg in ihr Büchercafé finden. Das gab Trish Zeit, ihre Regale aufzustocken. Sie hatte gern Kunden um sich, Lesebegeisterte und Kaffeejunkies. Momente wie diesen, allein in ihrem gemütlichen Büchercafé, genoss sie aber genauso sehr. Der Kaffeeautomat zischte leise, Mr Darcy hatte sich in einem der gemütlichen Ledersessel zusammengerollt und schlief. Es roch nach Büchern und nach dem dunklen Holz, aus dem die Regale waren. Die alten Dielen knarrten unter ihren Füßen.
Mit diesem Geschäft hatte sie sich einen Traum erfüllt. Als sie das Büchercafé eröffnet hatte, war es ihr egal gewesen, ob es jemals Gewinn abwerfen würde. Wer für einen einzigen Auftritt als Hauptengel in einer Victoria's Secret Show sechs Millionen Dollar Gage kassierte, musste sich keine Gedanken um seine Finanzen machen. Doch ihr Geschäft erweiterte das Angebot der Stadt um ein gemütliches Lokal. Ihre Nachbarn kamen gern vorbei, um sich ein Buch auszusuchen und bei einem kleinen Plausch einen Kaffee zu trinken. Die Touristen, die man das ganze Jahr über in Lake Anna antraf, suchten sich bei ihr die Urlaubslektüre zusammen. Eine Besonderheit in ihrem Geschäft waren die Tassen, jede ein Unikat. Manche hatte Trish von Reisen mitgebracht, einige hatte sie im Internet gefunden, wieder andere stammten aus einer kleinen Töpferei ein Stück weiter unten im Tal. Hauchdünnes Meißner Porzellan aus Deutschland fand sich hier ebenso wie dicke Keramikbecher mit lustigen Sprüchen. Viele ihrer Kunden hatten bereits eine Stammtasse für ihren Kaffee.
Trish balancierte auf der Leiter und stockte ein paar Thriller in einem der oberen Regale auf.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ein Windstoß fegte in den Laden und sie schlug mit einem Knall gegen die Wand. Mr Darcy sprang fauchend auf und floh hinter den Verkaufstresen. Trish zuckte zusammen. Sie erkannte gerade noch Maras pinkfarbene Regenjacke, bevor sie das Gleichgewicht verlor. Die Bücher noch immer in der Hand, fiel sie. Sie hörte Maras Schreckensschrei, doch bevor sie auf den knarzenden Holzdielen aufschlug, wurde sie aufgefangen. Kräftige Arme, die sie gegen einen ebenso harten Oberkörper pressten.
Trish spürte Marcus um sich herum. Seine muskulösen Bizepse, seine massive Brust, den stetigen, ruhigen Herzschlag. Seine kurzen braunen Haare und sein Gesicht waren nass, und sie war ihm nahe genug, die einzelnen Stoppeln seines unrasierten Kinns zu erkennen.
Trish blickte in seine ruhigen grauen Augen und ihr Herz begann zu rasen. Sie musste daran denken, was passiert war, als sie diesen Augen, diesem Gesicht, zum letzten Mal so nahe gewesen war. Sie hatten Thanksgiving auf der Bennett-Ranch verbracht. Bei einer nächtlichen Schneeballschlacht im Fackelschein hatte Marcus sie, ganz Footballprofi, mit einem Tackling über eine Böschung zum Lake Anna katapultiert. Gemeinsam waren sie den Hang hinuntergerollt und am Rand des Sees in eine Schneewehe gefallen. Marcus war auf ihr gelandet und hatte sie mit seinem Gewicht in den weichen Untergrund gedrückt.
Näher war sie ihm noch nie zuvor gewesen.
Sein Gesicht hatte nur Zentimeter über ihrem geschwebt. Sein Blick hatte ihren festgehalten. Und dann hatte er seinen Kopf gesenkt. Millimeter für Millimeter. Der Moment, in dem ihre Lippen aufeinandertreffen würden, war unausweichlich gewesen.
Trish hatte bis zu diesem Augenblick noch nie darüber nachgedacht, Marcus zu küssen. Aber am Ufer des eisigen Sees hatte ihr Herz Purzelbäume geschlagen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sein Mund endlich auf ihren traf. Warm und fest. Er neckte sie, brachte sie dazu, ihre Lippen für ihn zu öffnen, spielte mit ihr. Der Kuss schmeckte nach dem Rotwein, den er zum Dinner getrunken hatte, nach einem Hauch Pfefferminz und nach der eisigen Winternacht. Marcus überrumpelte sie nicht, fiel nicht über sie her. Fast war es, als nähme er ehrfürchtig eine Chance wahr, von der er wenige Minuten zuvor noch nichts geahnt hatte. Seine kalten Finger zogen die Linien ihres Gesichts nach...
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