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Detective Josh Winters liebt seinen Job beim Boston PD, seinen Hund und sein Segelboot. Was braucht ein Mann mehr? Als er nach einem Unfall in der Notaufnahme landet, lernt er die schüchterne, aber sehr attraktive Ärztin Hannah Montgomery kennen. Er setzt alles daran, die junge Ärztin aus ihrem Schneckenhaus zu holen und für sich zu gewinnen. Doch Hannah hat ein dunkles Geheimnis und schwebt in tödlicher Gefahr ...
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Zwei Wochen zuvor
»Officer am Boden.«
Nicht schon wieder, dachte Josh, bevor alles um ihn herum schwarz wurde.
Als er zu sich kam, war sein Kopf kurz davor, zu explodieren. Vorsichtig öffnete er die Augen und blinzelte in das grelle Licht, das ihn blendete. Wow. Über ihn gebeugt stand eine echte Klassefrau. »Sie sehen aus wie ein Engel. Ich muss im Himmel sein.«
»Nein, Sie leben noch.« Ihre Stimme hatte einen etwas rauen Unterton, der Josh eine Gänsehaut verursachte.
»Das ist gut«, murmelte er. Er hob die Hände, umfasste ihr Gesicht und zog sie zu einem herzhaften Kuss zu sich herunter. Ja, das tat gut. Sie schmeckte nach Engel. Ein kleiner Kuss half auf jeden Fall gegen die Schmerzen in seinem Schädel.
Die Frau befreite sich mit einer brüsken Bewegung aus seiner Umarmung. Ihr Gesicht schwebte dicht über seinem.
»Ich rechne diese Handlung Ihrem Gesundheitszustand zu«, zischte sie. »Aber wenn Sie das noch einmal probieren, nehme ich keine Rücksicht auf Ihre Verletzung und knalle Ihnen eine.« Ihre Stimme hatte noch eine Spur rauer geklungen. Sie richtete sich auf und nahm eine professionelle Haltung an.
Josh folgte ihr mit seinem Blick. Sie war groß. Ihre rotbraunen Haare waren zu einem schlichten Pferdeschwanz gebunden. Ein sehr hübscher Anblick, ebenso wie die großen dunklen Augen, deren Farbe er nicht genau erkennen konnte, weil er immer noch gegen das grelle Licht ankämpfte. Sie trug einen weißen Kittel über der typischen, etwas unförmigen grünen Krankenhauskluft. Wenn seine Vorstellungskraft ihm nicht völlig einen Strich durch die Rechnung machte, dann verbargen sich darunter Beine, die mindestens eine Meile lang waren. In ihrer Tasche steckte ein Stethoskop, also war sie vermutlich Ärztin. Sein Blick wanderte weiter. Er lag in einem kleinen Untersuchungsraum, vermutlich in der Notaufnahme eines Bostoner Krankenhauses.
Die Frau sah auf ihr Klemmbrett. »Ich bin Dr. Montgomery. Können Sie sich daran erinnern, was passiert ist, Detective?«
Josh seufzte und schloss die Augen, um dem Licht der Untersuchungslampe über sich zu entgehen. »Ja, kleiner Unfall auf dem Baseballfeld.«
»Geht das genauer?«, hakte sie nach.
»Ist das wichtig?«
»Sie waren ziemlich lange bewusstlos. Ich möchte wissen, ob sie Erinnerungslücken haben.«
Josh sah sie wieder an, hielt ihren Blick fest. Jetzt konnte er die Farbe ihrer Iris erkennen. Ein dunkles Grün, es erinnerte ihn an Moos. Faszinierend. »Freundschaftsspiel gegen das Raubdezernat. Siebentes Inning. Ich habe geworfen und McNamara, dieser Idiot, hat den Ball zu mir zurückgeschlagen und mich ausgeschaltet. Irgendein Scherzkeks vom Raubdezernat hat noch Officer am Boden gerufen. Dann war alles schwarz. So wie bei McCarty vor ein paar Jahren.«
»Der Spieler von den Oakland Athletics? Unwahrscheinlich.« Sie drehte sich um und warf einen langen Blick auf die Röntgenaufnahme seines Kopfes, die am Leuchtkasten hing. »Wir haben ihren Schädel geröntgt und ein CT gemacht, während sie bewusstlos waren. Nichts gebrochen«, erklärte sie kühl.
»Eine Frau, die sich mit Baseball auskennt.« Josh legte die Hand auf sein Herz. »Sind Sie sicher, dass Sie kein Engel sind?«
»Ich kenne mich nicht mit Baseball aus. Aber aus medizinischer Sicht waren McCartys Verletzungen und die Behandlung interessant.« Sie legte das Klemmbrett zur Seite und trat wieder neben ihn. »Öffnen Sie bitte den Mund.« Sie ließ ihn die Zunge herausstrecken und prüfte seinen Schluckreflex, bevor sie begann, ihn von der Halswirbelsäule über den Brustkorb nach unten abzutasten. Bauch, Becken, Wirbelsäule. Sie nannte das vermutlich Untersuchung. Für Josh war es eine angenehme Ablenkung von seinem pochenden Schädel.
Sie beschäftigte sich mit seinen Armen und Beinen und kehrte dann zu seinem Kopf zurück.
»Sie haben ein Hämatom und eine Platzwunde im vorderen Kopfbereich, die genäht werden muss. Ihre lange Bewusstlosigkeit spricht für eine Gehirnerschütterung.« Mit präzisen Bewegungen legte die Ärztin die Utensilien zurecht, die sie für die Behandlung brauchen würde. »Weitere Verletzungen hat ihr Sturz offenbar nicht verursacht. Wann wurden Sie zum letzten Mal gegen Tetanus geim.«
Laute Stimmen schallten vom Gang in den Behandlungsraum, bevor die Tür aufgerissen wurde und eine Frau hereinwirbelte. »Dr. Montgomery, ich muss Sie sprechen.«
Eine Schwester rannte hinter ihr her. »Sie dürfen hier nicht .«
»Ist schon gut, Schwester Louisa, ich kümmere mich darum.« Die Ärztin richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und blickte auf die kleinere Frau. »Sie können nicht einfach in eine Behandlung hineinplatzen, Mrs Winters. Verlassen Sie bitte den Raum.«
Josh seufzte und verdrehte die Augen, was eine neue Welle des Schmerzes durch sein Gehirn jagte. Heute blieb ihm aber auch nichts erspart. »Hallo Mom.«
Die kleine Frau mit dem perfekten, kinnlangen Bob und dem adretten Kostüm fuhr herum und starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Sie öffnete den Mund, sagte aber keinen Ton. Ihre Hand glitt an den Hals. Dann fand sie ihre Stimme wieder. »Josh, oh mein Gott, Joshua. Wurdest du wieder getroffen?«
»Ja, von einem verdammten Baseball.«
Seine Mutter ließ sich schwer auf einen Stuhl sinken.
Von einer Sekunde auf die andere sah man ihr jedes einzelne ihrer siebenundfünfzig Jahre an.
»Sie sind seine Mutter?« Die Ärztin stemmte die Hände in die Hüften. Sie war offensichtlich nicht begeistert über die Stürmung ihres Behandlungsraums.
»Ja.« Seine Mutter nickte, wirkte aber, als ob sie ein wenig unter Schock stand. »Was ist passiert, Josh?«
»Ein Baseballspiel gegen das Raubdezernat. Ich bin schon wieder fast wie neu.«
Sie seufzte und legte wieder die Hand an ihren Hals. »Wie soll ich das nur deinem Vater erklären? Ist er schwer verletzt, Dr. Montgomery?«
»Mrs Winters, ich muss Sie wirklich bitten, draußen zu warten.«
Josh winkte ab. »Lassen Sie sie hier. Sie wird ja doch keine Ruhe geben, wenn Sie sie rauswerfen.«
Der Blick der Ärztin glitt zwischen Mutter und Sohn hin und her. »Von mir aus. Aber verhalten Sie sich bitte ruhig.«
»Wie schwer ist er verletzt?«, wollte Joshs Mutter noch einmal wissen.
»Nicht besonders schwer. Eine Platzwunde im vorderen Kopfbereich und wahrscheinlich ein etwas angekratztes männliches Ego. Die Vitalparameter sind in Ordnung. Neurologische Störungen kann ich keine feststellen. Ihr Sohn war verhältnismäßig lange bewusstlos und hat eine Gehirnerschütterung.« Sie wandte sich an Josh. »Ich muss einen Teil Ihrer Haare abrasieren, dann werde ich die Wunde lokal betäuben, desinfizieren und nähen.«
Er nickte ergeben. Wenn sie sich über sein Gesicht beugte, konnte er noch einmal diesen angenehmen Duft einatmen, der von ihr ausging. Und die Sommersprossen auf ihrer Nase zählen.
Seine Mutter griff nach seiner Hand und drückte sie aufmunternd. Er konnte davon ausgehen, dass sie die Ärztin mit Argusaugen überwachen würde. »Du bist bei Dr. Montgomery in guten Händen. Sie hat mich letztes Jahr behandelt, als ich diese kleine Unpässlichkeit hatte.«
Das brachte Josh trotz seiner Schmerzen zum Grinsen.
Nur Kathreen Winters kam auf die Idee, einen Schlaganfall, wenn auch einen leichten, als Unpässlichkeit zu bezeichnen.
»Sie ist die Beste«, fuhr seine Mutter fort. »Das ist im Übrigen auch der Grund, warum ich hier bin, Doktor. Sie müssen unbedingt zu der Spendengala kommen, die ich für das St. Josephs Hospital organisiere. Versprechen Sie mir das.«
Die Ärztin blickte nicht von Joshs Verletzung auf. »Ich werde kommen.« Behände setzte sie den nächsten Knoten.
Josh ertrug das Nähen. Als sie ihm eine Tetanusspritze verpasste, kniff er die Augen zusammen. Er wartete, bis sie ihm einen leichten Verband angelegt hatte, dann setzte er sich vorsichtig auf. Ihm war schwindlig. Er war sich nicht sicher, ob das von McNamaras schiefgegangenem Schlag herrührte oder von Dr. Montgomerys betörendem Duft.
Kurz überlegte er, ob er sich neben der Behandlungsliege übergeben sollte, bekam den Brechreiz aber wieder in den Griff. Er ließ die Ärztin nicht aus den Augen, während sie das Untersuchungszimmer aufräumte. Als sie fertig war, hatte Josh genug Kraft gesammelt, mit seiner nervös plappernden Mutter den Raum zu verlassen.
»Wo wollen Sie hin?«
»Nach Hause«, sagte er das Offensichtliche.
»Auf keinen Fall.« Sie stemmte die Hände in die Hüften und bedachte ihn mit einem Blick, den sie vermutlich für nervtötende Patienten reserviert hatte. »Setzen Sie sich wieder hin, Detective. Sie müssen die Nacht über zur Beobachtung hierbleiben.«
»Ich bin fit wie ein Turnschuh. Ich gehe nach Hause.« Josh hatte bereits viel zu viele Nächte in Krankenhäusern verbracht. Er würde nicht hierbleiben, solange er auf seinen eigenen Beinen hinauslaufen konnte.
»Seien Sie vernünftig .«
»Nein. Ich vermute, ich muss irgendetwas unterschreiben. Also geben Sie schon her.«
Sie seufzte und füllte auf ihrem Klemmbrett ein Formular aus, das sie ihm zum Unterschreiben hinhielt.
Mit etwas zittriger Hand setzte er seinen Namen auf die gestrichelte Linie und verließ das Zimmer.
»Ich fahr dich nach Hause«, entschied seine Mutter. Sie hakte sich bei ihm unter, wahrscheinlich weniger, um ihn zu stützen als sich vor dem Einknicken ihrer Knie zu bewahren. Er wusste, wie schwer es für sie war, ihn in einem Krankenhaus liegen zu sehen. Eine Schussverletzung vor ein paar Jahren, nach der sein Leben eine Zeit lang am seidenen Faden hing, hatte seine Familie viel Kraft...
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