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Das dramatische Finale der großen historischen Roman-Reihe um das Gaukler-Mädchen Cristina
Das große Finale der Bestseller-Trilogie
In »Lied der Rache« lässt Bestseller-Autorin Iny Lorentz ihre mutige Heldin Cristina noch einmal mit aller Kraft für Gerechtigkeit und für ihr Glück kämpfen.
Nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes hat sich Cristina in Tresskau ein neues Leben aufgebaut. Die Zeiten sind jedoch unsicher und voller Gefahren, denn nach wie vor verwüsten die Napoleonischen Kriege Europa. Als wäre das nicht genug, nimmt der Erbstreit mit dem Vetter von Cristinas verstorbenem Mann immer bedrohlichere Formen an. Mehr als einmal muss die tapfere Cristina über sich hinauswachsen, um sich und ihre Lieben vor bitterem Unrecht und vor weitaus Schlimmerem zu bewahren.
Abenteuer, große Liebe und finstere Intrigen
Auch im dritten historischen Roman ihrer Reihe »Cristina« verpackt Iny Lorentz ein ebenso dramatisches wie hochspannendes Kapitel deutscher Geschichte gekonnt in das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau.
Die historische Roman-Reihe aus der Zeit der Napoleonischen Kriege ist in folgender Reihenfolge erschienen:
Anders als Vollendorf befürchtete, dachte Cristina nicht daran, ihren Kampf gegen ihn auszuweiten. Sie war erst einmal froh, den gestrigen Opernabend gut - oder, wie Elisabeth Karau sagte - glänzend zu Ende gebracht zu haben. Noch immer war Singen ihre große Leidenschaft. Elisabeth spottete bereits, dass sie darüber sogar ihre Kinder vergäße. Aber das wies Cristina energisch zurück. Albert und Rosalie waren ihr Ein und Alles. Ihr Sohn war mit seinem Lehrer in Tresskau zurückgeblieben, Rosalie hatte sie nach Weimar mitgenommen. Die Kleine war nun zweieinhalb Jahre alt und ein sehr munteres Kind. Vor allem konnte sie sehr lautstark werden, wenn ihr etwas nicht passte. Das Einzige, was sie dann beruhigen konnte, war die Stimme der Mutter, die ein Kinderlied sang. Mittlerweile stimmte Rosalie mit ein und zeigte bereits eine ausdrucksstarke Stimme.
»Heute war unser Schatz sehr brav«, berichtete Geli, die die Aufsicht über Albert an dessen Lehrer übergeben hatte und sich nur noch um Rosalie kümmerte.
»Das freut mich!«, antwortete Cristina und nahm ihre Tochter auf den Arm. »Wollen wir ein wenig zusammen singen?«
Rosalie nickte eifrig und stimmte ihr Lieblingslied an. Cristina fiel darin ein, und schließlich sang auch Elisabeth mit. Wegen eines Halsleidens war ihr eine große Sangeskarriere versagt geblieben, doch sie hatte immer noch eine angenehme Stimme, und gelegentlich gelang es sogar ihr, Rosalies Unmut zu besänftigen. An diesem Tag war die Kleine ohnehin sanft wie ein Lamm.
Nach einer Weile klopfte es, und die Wirtin kam herein. »Verzeihung!«, sagte sie und knickste unbeholfen. »Doch draußen steht der Herr Geheimrat von Goethe und bittet darum, vorgelassen zu werden.«
»Um diese Zeit?«, fragte Elisabeth, da es für einen Vormittagsbesuch recht früh war.
»Ich lasse bitten!«, sagte Cristina.
Sie war ebenfalls gespannt, aus welchem Grund Johann Wolfgang von Goethe sie aufsuchte. Immerhin war er ein berühmter Dichter, und nicht wenige nannten ihn den Dichterfürsten der Deutschen.
Goethe trat ein und grüßte. Noch immer wunderte er sich über die Verwandlung des einstigen Gauklermädchens Cristina. Es bestärkte ihn in dem Glauben, dass es in jeder Gesellschaftsschicht Menschen gab, die über sich hinauswachsen konnten, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu bot. Aus Cristina Chiodi hatten der Unterricht durch Elisabeth Karau und Irmbert von Lauenstein und die Jahre am Hof von Meiningen eine kultivierte Dame gemacht.
Dies war jedoch nicht der Grund seines Kommens. Goethe nahm Platz, als Cristina ihm einen Stuhl anbot, und sah sie mit ernster Miene an.
»Was ich Euch jetzt berichte, wird Euch nicht erfreuen. Aus dem Gasthof Zum Elephant kam die Nachricht, dass sich dort Baudouin de Pleinevillage und die Comtesse Deconnu eingefunden haben. Meinen Informationen zufolge waren die beiden gestern bei der Opernvorstellung anwesend.«
Cristina kniff die Lippen zusammen. Pleinevillage oder Vollendorf hatte sie vor mehr als vierzehn Jahren entführt. Zwar hatte sie ihm entkommen können, doch seitdem lebte sie in einer gewissen Furcht vor ihm. Nein, keine Furcht, korrigierte sie sich. Aber sie ging ihm sorgsam aus dem Weg. Daher waren sie sich seit damals nur zweimal begegnet. Beim ersten Mal hatte er sie nicht bemerkt. Aber vor zwei Jahren hatte er Lauenstein und sie beim Fürstenkongress in Erfurt aufs Übelste beleidigt und dafür gesorgt, dass ihrem Mann das ihm zustehende Erbe verweigert worden war. Die Aufregung, der Zorn und die Enttäuschung waren für ihren Mann zu viel gewesen. Er war gestorben und hatte sie als Witwe zurückgelassen.
Nun war Vollendorf wiederaufgetaucht, und sie musste auf sich und ihre Kinder achtgeben.
»Ich danke Euch, Herr Geheimrat!«, sagte sie und wies Ira an, die Wirtin zu bitten, Schokolade zu servieren.
Goethe betrachtete sie unterdessen mit forschenden Blicken. Cristina sah jung genug aus, um sie für nicht älter als zwanzig Jahre zu halten. Dies mochte so manchen dazu veranlassen, sie für unerfahrener zu halten, als sie war. Jemand, der die ersten vierzehn Jahre im Staub der Landstraße verbracht hatte, war jedoch kein heuriger Hase, umso weniger eine Frau, die danach viele Jahre lang den Intrigen an einem Fürstenhof getrotzt hatte.
»Vollendorf ist nicht sehr beliebt!«, sagte er, um das Gespräch wieder in Gang zu bringen. Ihn interessierte einiges aus Cristinas Leben, und so hätte er gerne mehr erfahren.
»Hätte er nicht mehrere Jahre in Napoleons Diensten gestanden, der nun seine Hand über ihn hält, wäre er wohl gezwungen, sich irgendwo in der Einöde zu verbergen«, antwortete Cristina.
»Es heißt, er habe Euch vor Jahren entführt?«, fragte Goethe.
»Das entspricht der Wahrheit. Herrn von Lauensteins damaliger Diener half ihm dabei. Aber es gelang Ira und mir, zu entkommen!«
Goethe hob den Kopf, als er das hörte. »Eure Zofe wurde ebenfalls entführt?«
Cristina nickte. »Wir waren damals noch sehr junge Dinger.«
»Aber Ihr seid ihm entkommen!« Goethe klang verwundert, denn das, was er über Vollendorf erfahren hatte, deutete nicht darauf hin, dass dieser sich so leicht überlisten ließ. Immerhin wurde er mit mehreren gelungenen Anschlägen auf Gegner von Napoleon in Verbindung gebracht.
»Es kann sein, dass er sich danach noch einige Feinde geschaffen hat!«, sagte er unwillkürlich.
»Wie meint Ihr das?«, wollte Cristina wissen.
Goethe überlegte, ob er es verschweigen sollte. Aber für Cristina war der Mann wohl immer noch eine Gefahr, und so hatte sie ein Anrecht darauf, es zu erfahren.
»Es heißt, Vollendorf habe als Agent der Sängerin Légendaire getarnt einige Feinde Napoleons ums Leben gebracht. Zumindest starben mehrere von ihnen an Orten, an denen Belle Légendaire zur gleichen Zeit gastierte.«
Cristina sah Goethe an und atmete tief durch. »Ich halte ihn für fähig, solch abscheuliche Taten ausgeführt zu haben«, sagte sie und berichtete von Auguste von Fabisch, Kordelia Compelius und deren Tochter Juliane, deren Leichen in einer ausgebrannten Kutsche ein paar Meilen von Vollendorfs damaligem Jagdschloss entfernt gefunden worden waren.
»Das sind jedoch nicht die einzigen Toten auf seinem Weg«, fuhr Cristina fort. »Aufgrund des Berichts, den ich über meine Entführung geben konnte, wurden Vollendorfs Jagdschloss und das Vorwerk, in dem Ira und ich eingesperrt gewesen waren, von den Behörden gründlich untersucht. Man fand bei dem Vorwerk die von Tieren zerrissenen Überreste eines Toten. Aufgrund einiger Kleidungsfetzen hält man ihn für Vollendorfs damaligen Kutscher Hajo. In dem Keller, in dem ich gefangen gehalten worden war, wurden zwei weitere Leichen entdeckt. Diese können nur Sanne, die Frau des Kutschers, und Herrn von Lauensteins verräterischer Kammerdiener Ginter gewesen sein. Vollendorf hat wohl alle drei umgebracht, um sich der Zeugen seiner verbrecherischen Taten zu entledigen.«
Es war ein langer Bericht, doch Goethe hörte aufmerksam zu. »Das ist eine wahre Räuberpistole!«, sagte er zuletzt. »Man sollte die Geschehnisse in einen Roman fassen, auf dass die Leser erkennen, zu welch üblen Taten Menschen fähig sein können.«
»Ich weiß nicht .«, sagte Cristina. »Mir wäre es nicht recht, mein Leben vor allen Leuten ausgebreitet zu sehen.«
»Jedenfalls solltet Ihr Euch vorsehen. Ich traue Vollendorf jede Schlechtigkeit zu«, erklärte Goethe, um sich dann einem anderen Thema zuzuwenden. »Wie ging eigentlich die Angelegenheit wegen des Lauenstein'schen Erbes weiter?«
Cristina lächelte bitter. »Auf den Lauenstein'schen Gütern sitzt immer noch Leopold von Lauenstein. König Jérôme weigert sich, diese, wie es nach Recht und Gesetz sein müsste, meinem Sohn zu übergeben.«
»Dies sind Dinge, die einen Schatten auf Napoleons Ruhm werfen.« Eine gewisse Enttäuschung schwang in Goethes Worten mit. Seit Jahren verfolgte er Napoleons Aufstieg und hoffte noch immer, dass auf dessen Wirken hin eine gerechtere und bessere Welt entstehen könnte. Es gab jedoch stets Rückschläge. Auch wenn nur wenige von Napoleon selbst ausgelöst wurden, hielt er zu oft die Hand über Menschen, die es nicht wert waren. Vollendorf war einer davon. Dieser Mann hatte Napoleon etliche Dienste geleistet und dadurch trotz seiner früheren Untaten immer höher aufsteigen können.
»Ihr solltet Euch vorsehen!«, wiederholte er und wechselte erneut das Thema. »Habt Ihr Neuigkeiten aus Spanien erhalten?«
Cristina schüttelte den Kopf. »Bedauerlicherweise nicht! Zwar schickt Prinz Carl Otto gelegentlich Briefe an seinen Vater, doch wir haben das Gefühl, als würden nicht alle ankommen. Der Prinz geht manchmal auf Dinge ein, die er geschrieben haben will, von denen wir jedoch nichts wissen.«
»Ihr glaubt an Zensur?«, fragte Goethe verwundert.
»Oder an spanische Aufständische, die die Postkuriere überfallen und die Briefe rauben.«
»Das ist auch nicht besser!«, murmelte Goethe und entschuldigte sich dann. »Verzeiht, aber wenn das der Wahrheit entspricht, würde dies den Bulletins widersprechen, die Napoleon verkünden lässt. Laut diesen haben seine Generäle die Lage in Spanien unter Kontrolle.«
»Ich habe keine Erfahrung in militärischen Dingen, sondern kann nur berichten, was ich von Prinz Carl Otto erfahre«, erklärte Cristina. »Da ist von belagerten Städten und Schlachten die Rede. Auch sollen sich nur Teile des spanischen Heeres König Joseph...
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