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"I'm the greatest" - so verkündete und bezeichnete sich einer der außergewöhnlichsten und populärsten Sportler der Welt: Muhammad Ali. Mit dieser Meinung über sich selbst stand er nicht einmal alleine da: Am 19. 11. 1999 erhielt Ali bei einer Gala in der Wiener Oper den "World Sports Award" und wurde damit zu einem der 8 Sportler des 20. Jahrhundert ausgezeichnet.
Dabei begann die Karriere des am 17. Januar 1942 als Cassius Marcellus Clay geborenen Muhammad Ali eher per Zufall. 1954 wurde dem jungen Cassius Clay in seiner Heimatstadt Louisville, Kentucky, sein neues Fahrrad geklaut. Wütend rannte er zum nächsten Polizisten, erklärte den Fall und sagte er werde den Dieb fürchterlich verprügeln. Der Polizist Joe Martin schlug ihm vor, erst Mal Boxen zu lernen und nahm ihn mit in sein Boxzentrum. Im Alter von 16 Jahren verließ Ali mit eher schlechten Noten die Schule und konzentrierte sich auf den Boxsport.
Schon als Jugendlicher entwickelte er seinen Boxstil mit den Fäusten auf Brusthöhe, ohne echte Deckung, den Angriffen mit bemerkenswerten Reflexen auszuweichen, um sie dann zu kontern. Innerhalb weniger Jahre gewann der junge Clay alle US-Amateurboxtitel. Die internationale Presse wurde auf den talentierten Boxer 1960 bei den olympischen Spielen in Rom aufmerksam. Clay gewann in seinem letzten Amateurkampf die Goldmedaille gegen den Polen Zbigniew Pietrzykowski.
Nach dem Olympiasieg wechselte Clay ins Profilager und trat im Schwergewicht an. Bis 1963 gewann er alle seine 20 Kämpfe. Im Februar 1964 durfte Clay seinen ersten WM-Kampf bestreiten. In diesem Kampf in Miami Beach, Florida, trat Muhammad Ali zum letzten Mal unter seinem Geburtsnamen Cassius Clay an. Nach der 6. Runde gab Sonny Liston wegen einer Schulterverletzung auf und Clay war neuer Schwergewichtsweltmeister. Er nahm den Titelgewinn zum Anlass und konvertierte zum Islam. Der Presse erklärte Ali: "Cassius Clay ist ein Sklavenname. Ich habe ihn nicht gewählt, und ich will ihn nicht. Ich bin Muhammad Ali, der Name eines Freien, und ich verlange, dass ihn die Leute verwenden, wenn sie mit mir und über mich reden." Er trat der radikalen Gruppierung "Nation of Islams", auch Black Muslims genannt, bei.
Im Mai 1965 kam es zum Rückkampf zwischen nunmehr Muhammad Ali und Sonny Liston. Mit dem sogenannten "Phantom-Schlag", englisch Phantom punch, ging Liston in der 1. Runde zu Boden. Weder das Publikum, noch Liston selbst, hatte den blitzschnellen Schlag gesehen. Selbst Ali war in dem Moment der Meinung er hätte Liston nicht gut getroffen, denn er blieb wütend vor ihm stehen und schrie ihn an: "Get Up You Bum" (Komm hoch du Penner). Ringrichter Walcott vergaß das Zählen und versuchte zunächst Ali von dem am Boden liegenden Liston weg zudrücken. Er gab den Kampf sogar kurz wieder frei, jedoch machte ihn Nat Fleischer, der Gründer des Ring Magazines, darauf aufmerksam, dass Liston länger als 10 Sekunden am Boden lag. Darauf wurde der Kampf beendet und Jersey Joe Walcott erklärte Muhammad Ali zum Sieger durch K.o..
Bereits 1965 sollte Ali zum Militärdienst eingezogen und am Vietnamkrieg teilnehmen. Muhammad Ali begründete seine Weigerung mit den Worten: [Zitat] "Ich habe keinen Streit mit dem Vietcong" [Zitat Ende]. Im November 1965 verteidigte er seinen Titel gegen Floyd Patterson. 1966 stand er 5 Mal im Ring, gegen George Chuvalo, in England gegen Henry Cooper und Brian London, in Deutschland gegen Karl Mildenberger und in Houston, USA, gegen Cleveland Williams. Er beendete 4 Kämpfe vorzeitig, lediglich gegen Chuvalo gab es einen einstimmigen Punktsieg für Ali. Am 6. Februar 1966 trat er wiederum im Astrodome von Houston zur Titelverteidigung an. Er besiegte Ernie Terrell nach Punkten. Am 22. März gleichen Jahres bezwang er Zora Folley im Madison Square Garden, New York, in der 7. Runde durch K.o..
Da Muhammad Ali sich weiterhin dem Kriegsdienst verweigerte, erhielt er eine 5-jährige Haftstrafe, die gegen Kaution auf Bewährung ausgesetzt wurde. Seine Boxlizenz entzog man ihm und der Titel war somit aberkannt. Er konnte auch nicht im Ausland boxen, denn seinen Reisepass musste er abgeben. Die Berufungsverhandlungen zogen sich bis 1970 hin. Erst dann durfte er wieder in den Ring steigen.
Am 26. Oktober 1970 schlug Ali in Atlanta, Georgia, Jerry Quarry durch Aufgabe in der 3. Runde. Im Madison Square Garden kämpfte Ali am 7. Dez. 1970 gegen den Argentinier Oscar Bonavena und gewann durch technischen K.o. in der 15. Runde. Am 8. März 1971 standen sich zum ersten Mal in der Geschichte des Schwergewichtsboxen zwei ungeschlagene Weltmeister gegenüber: Joe Frazier, der Titelverteidiger, und Muhammad Ali, der Herausforderer. Der Kampf im Madison Square Garden wurde sportlich den hohen Erwartungen gerecht. Frazier beendete den Kampf über 15 Runden siegreich nach Punkten.
Nun musste Ali erst Mal einige Konkurrenten für einen erneuten Titelkampf schlagen. 1971 schlug er Jimmy Ellis, Buster Mathis und Jürgen Blin. 1972 folgten Siege gegen Mac Foster, George Chuvalo, Jerry Quarry, Alvin Lewis, Floyd Patterson und Bob Foster. Auch zu Beginn des Jahres 1973 war Ali mit einem Punktsieg über Joe Bugner erfolgreich. Allerdings verlor er am 31. März 1973 gegen Ken Norton in der San Diego Sports Arena nach Punkten. Den Rückkampf im September 1973 konnte Muhammad Ali gegen Ken Norton ebenfalls nach Punkten für sich entscheiden. Am 28. Januar 1974 kam es zur Revanche zwischen Muhammad Ali und dem inzwischen entthronten Joe Frazier. Ali gewann einstimmig nach Punkten.
George Foreman war 1968 Olympiasieger im Schwergewicht geworden und hatte bis zum Oktober 1974 alle seine 40 Profikämpfe gewonnen, davon 37 durch K.o.. Erst im März 1974 hatte er gegen Ken Norton in der 2. Runde durch K.o. gewonnen. Er galt als unschlagbarer Weltmeister. Box Promoter Don King handelte einen Titelkampf zwischen Foreman und Ali aus. Jeder der beiden erhielt als Gage 5 Mio. US$. Der Titelkampf fand am 30. Okt. 1974 in Kinshasa, der Hauptstadt von Zaire, statt. Zum einen waren steuerliche Gründe verantwortlich, zum anderen hatte der Präsident von Zaire, Diktator Mobutu Sese Seko, den als "Rumble in the jungle" vermarkteten Fight hauptsächlich finanziert. Der Kampf verlief gänzlich anders als allgemein erwartet wurde. Ali war nicht mehr schnell und beweglich genug um allen Schlägen auszuweichen. Foreman war als harter K. o.-Schläger bekannt und nur wenige Gegner hatten bis dato die 5. Runde überstanden. Ali wich in die Seile zurück, brachte den Kopf seitlich nach hinten und deckte den Brustkorb ab. 3 Runden lang musste er teilweise harte Körpertreffer einstecken, konterte um die 12 Mal an den Kopf des Gegners, lag aber nach Punkten zurück. Foreman verausgabte sich bei diesem Bombardement an Körper- und Armtreffern mehr und mehr. Ab der 4. Runde begann Ali zusehends mit schnellen Kombinationen zu punkten. In der 8. Runde war Foreman reif für die finale Attacke. Nach zwei schnellen Links-rechts-Kombinationen und insgesamt neun aufeinander folgenden Kopftreffern ging Foreman zu Boden. Muhammad Ali war durch technischen K.o. wieder Weltmeister.
1975 verteidigte Muhammad Ali seinen wieder gewonnen Titel gegen Chuck Wepner, Ron Lyle und Joe Bugner. Am 1. Okt. 1975 kam es zum 3. Kampf zwischen Ali und Joe Frazier auf den Philippinen, vermarktet als "Thriller in Manila". Dieses aufeinander Treffen gilt als eines der besten Boxkämpfe der Geschichte. Frazier gab in der 14. Runde auf, da seine Augen zu geschwollen waren, und er kaum noch etwas sah. 1976 boxte Ali gegen Jean-Pierre Coopman, Jimmy Young und Richard Dunn. Danach verteidigte er seinen Titel gegen Ken Norton, den er umstritten nach Punkten besiegte. 1977 gab es zwei erfolgreiche Titelverteidigungen, gegen Alfredo Evangelista und Earnie Shavers.
Am 15. Feb. 1978 verlor Ali etwas überraschend seinen WM-Titel gegen Leon Spinks nach Punkten. Das kaum Vorstellbare trat ein: Ali wurde zum 3. Mal Weltmeister. Am 15. Sept. gleichen Jahres gewann er den Rückkampf gegen Spinks nach Punkten. Den Titel verlor Muhammad Ali endgültig am 2. Okt. 1980 im Caesars Palace, Las Vegas, durch Aufgabe in der 10. Runde gegen Larry Holmes. Am 11. Dezember 1981 stieg Ali zum letzten Mal in den Ring und verlor nach Punkten gegen Trevor Berbick aus Jamaika.
1984 wurde bei Muhammad Ali die Nervenkrankheit Parkinson diagnostiziert. Obwohl er immer stärker zitterte und Probleme hatte Sprache und Gesichtsmuskeln zu kontrollieren, besuchte er weiterhin öffentliche Auftritte. Aber auch sein politisches Engagement ließ nicht nach. 1990 reiste er in den Irak und erreichte, dass Staatspräsident Saddam Hussein 15 menschliche "Schutzschilde" frei ließ. In seinem Namen wurde das Muhammad Ali Parkinson Centre gegründet, welches sich mit den Fragen zur Entstehung und Behandlung von Parkinson befasst.
Einer seiner vielleicht bewegendsten Auftritte war 1996, als er in Atlanta, Georgia, die olympische Flamme entzündete. An diesem Tag wurde allen klar: Der Boxer, der sich selbst der Größte nannte, der polarisierte und provozierte wie kaum ein anderer, war zur Ikone geworden.
Am 2. Juni 2016 wurde Muhammad Ali mit Atembeschwerden in ein Krankenhaus in Scottsdale, Arizona, gebracht. Durch die jahrelange Krankheit war er zu geschwächt und starb am nächsten...
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