Schweitzer Fachinformationen
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Bei der Anaphylaxie handelt es sich um eine lebensbedrohliche allergische Reaktion, die mehrere Organsysteme betrifft.
Es kann zu einem Schock, einem plötzlichen Blutdruckabfall und zu Atembeschwerden kommen.
Meist ist die Lunge das vorrangig betroffene Organ. Bei Hunden ist es der Darm.
Bei einer entsprechenden Überempfindlichkeit kann eine Anaphylaxie innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten auftreten. Manchmal dauert es auch Stunden. Auslöser einer Anaphylaxie können Medikamente, Impfungen, Futtermittel oder Insektenstiche von Bienen, Wespen, Hornissen und Feuerameisen sein. Nicht immer kann man die Ursache für eine Anaphylaxie erkennen.
Hier hat ein Insektenstich zu einem starken Anschwellen mit Rötung im Kopfbereich geführt.
Erste Hilfe
Wenn Sie bei Ihrem Tier Anzeichen einer äußerst heftigen allergischen Reaktion vermuten:
Fahren Sie sofort zu einem Tierarzt!
Die Anaphylaxie ist eine der schwerwiegendsten Formen einer Allergie.
Die therapeutischen Maßnahmen betreffen in erster Linie die Gabe von Adrenalin.
Darüber hinaus sind in der Regel zusätzliche Maßnahmen wie Dauertropfinfusionen und die Gabe weiterer Medikamente zur Behandlung der weiteren Symptome notwendig.
Eine stationäre Überwachung für mindestens acht bis zwölf Stunden ist anzuraten, da teilweise wiederholte Adrenalingaben notwendig sind. Auch die Therapie eventuell bereits in Mitleidenschaft gezogener Organe nimmt eine längere Zeit in Anspruch.
Ist bei Ihrem Tier eine Allergie bekannt und besteht aktuell keine Möglichkeit, einen Tierarzt aufzusuchen, sollte das vermutlich im Notfallset Ihres Hundes vorhandene Antihistaminikum oder Kortikosteroid nach der vom Haustierarzt verordneten Dosierung angewandt werden.
Quellen
Reedy LM, Miller WHU, Willemse T. Allergische Hauterkrankungen bei Hund und Katze. Hannover: Schlütersche 2002.
Ring J, Beyer K, Biedermann T. et al. Leitlinie zu Akuttherapie und Management der Anaphylaxie. Allergo 2014, J23: 36 - 54.
AWMF-Leitlinien-Register Nr. 061/025 Entwicklungsstufe 2: Akuttherapie anaphylaktischer Reaktionen. Allergo 2007, 16: 420 - 34.
Tizard I, Hypersensitivity Diseases in Animals.
https://www.msdvetmanual.com/immune-system/immunologic-diseases/excessive-adaptive-responses aufgerufen am 24.06.2021.
Sampson HA, Muñoz-Furlong A, Campbell RL et al. Second symposium on the definition and management of anaphylaxis: summary report - second National Institute of Allergy and Infectious Disease/Food Allergy and Anaphylaxis Network symposium. Ann Emerg Med 2007; 47 (4): 373 - 80.
Durch ein Trauma oder bei kurzköpfigen Rassen mit einer sehr flachen knöchernen Augenhöhle (Mops, Shih Tzu) kann es allein durch Spreizen der Augenlider zu einem Vorfall des Augapfels kommen.
Das Auge kann nicht von allein zurückgleiten. Die Folgen sind ein Überdehnen oder sogar Reißen des Sehnervs und ein Austrocknen der Hornhaut. In diesen Fällen muss der Augapfel chirurgisch entfernt werden.
Bei Traumata kommt es weiterhin zu Blutergüssen im Bereich des Augapfels, was ein Zurückverlagern des Augapfels zusätzlich erschwert.
Bei kurzschädeligen Hunden mit sehr flacher knöcherner Augenhöhle kann es leichter zu einem Bulbusprolaps kommen.
Entfernung eines vorgefallenen Augapfels.
Fahren Sie unmittelbar nach dem Ereignis zum Tierarzt.
Das Feuchthalten des Augapfels bis zum Eintreffen beim Tierarzt ist die wichtigste Maßnahme.
Je schneller das Auge unter Vollnarkose chirurgisch zurückverlagert wird, um so günstiger sind die Aussichten für eine vollständige Wiederherstellung der Sehfähigkeit.
Ist der Sehnerv verletzt, muss der Augapfel entfernt werden. Die Lebensqualität Ihres Tieres wird dadurch kaum eingeschränkt.
Eule C. Der Bulbusprolaps - Ein traumatisches Ereignis. Kleintier konkret. 2008; 11(01): 10 - 13.
https://www.cp-pharma.de/media/pdf/12/7b/76/CPlus-2019_V3_27-03-02-2019.pdf
Lutz, H, Kohn B und Forterre F. Krankheiten der Katze. 6. aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme, 2019.
Rangordnungskämpfe können bei Hunden und Katzen leicht zu gegenseitigen Bissverletzungen führen.
Die möglichen Bissverletzungen sind abhängig von der Gesamtsituation, wie der Autorität des Besitzers, Hunde sind angeleint oder nicht sowie von der Anzahl der beteiligten Hunde, der Größe des beißenden Hundes, seiner Aggressivität und der Beißkraft.
Die Beißkraft wird in PSI (englisch für pounds per square inch, also Pfund pro Quadratzoll) gemessen. Sie liegt bei großen Hunden zwischen 195 (Malinois) und 740 (Kangal) PSI. Für den Deutschen Schäferhund wird beispielsweise eine Beißkraft von 220 PSI genannt.
Rangordnungskämpfe können zu gegenseitigen Bissverletzungen führen.
Demgegenüber weist ein Mensch eine Beißkraft von 120 bis 130 PSI auf.
Die Aggressivität, das heißt wie lange ein Hund, wenn er (mit verschiedenen Reizen) gereizt wird, nur droht und ab wann er zubeißt, wurde von der American Temperament Test Society untersucht und auf deren Webseite https://atts.org aufgelistet. Dabei wiesen der Bearded Collie die höchste und der French Bulldog die niedrigste Reizschwelle auf.
Die Reizschwelle bei Hunden unterliegt jedoch nicht nur rassebedingten, sondern in hohem Maße auch individuellen Unterschieden.
Bissverletzungen können banal bis hin zu lebensgefährlich für Ihr Tier sein.
Sie sind gekennzeichnet von Quetschungen und Zerreißungen und bluten oft sehr stark.
Sie sind immer mit dem Eintrag von Keimen, manchmal auch von Haaren und anderen Fremdkörpern in die Wunde, verbunden.
Sie reichen oft sehr tief, ohne dass man das immer von außen wahrnehmen kann.
Bisse von Katzen können unscheinbar aussehen, aber ebenfalls sehr tief eindringen. Sie weisen ein sehr hohes Infektionsrisiko auf.
Auch Quetschungen und Zerreißungen des Gewebes in der Tiefe können gefährlich sein, auch wenn von außen kaum etwas sichtbar ist.
Bisse können in den Brustkorb, die Bauchhöhle, in Gelenke, in einen Knochen oder andere sensible Strukturen, wie beispielsweise die Augen, Nasennebenhöhlen usw. eindringen und dort zu eitrigen Entzündungen führen.
Bissverletzungen sollten daher immer tierärztlich versorgt werden.
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