Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Aus dem Land der Mitternachtssonne ...
Die drei Liebesgeschichten in diesem Buch entführen Sie in den hohen Norden: in die traumhaft schöne Hauptstadt Stockholm, in die faszinierende Weite der schwedischen Natur und in die zauberhafte Schärenlandschaft mit all ihren kleinen und großen Inseln.
Dieses eBook enthält die folgenden gefühlvollen Liebesromane:
Inselsommer.
Unter dem Sommermond.
Mittsommerliebe.
Mit typisch schwedischen Rezepten im Anhang.
"Inga Lindströms Erzählungen stehen in der Tradition von Charlotte Link, Rosamunde Pilcher und Barbara Wood." Hamburger Abendblatt, Hamburg
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Wenigstens frühstücken könntest du noch mit uns«, sagte Eva zu Henning, während sie gemeinsam aus dem Haus traten. Doch im selben Moment, als sie es aussprach, merkte sie, dass sie es gar nicht so meinte. In Wahrheit freute sie sich darauf, mit Britta allein zu sein.
Zusammensitzen, klönen, lachen, in alten Erinnerungen schwelgen - es war nicht dasselbe, wenn Henning dabei war. Britta behandelte Henning zwar mit ausgesuchter Freundlichkeit, aber Eva war ziemlich sicher, dass sie ihn nicht sonderlich mochte. In Anbetracht der Tatsache, dass er nicht nur Evas Chef, sondern auch ihr Freund war, stellte das ein nicht zu übersehendes Dilemma dar, und Eva fragte sich in diesem Moment wieder, wieso ihr Freund und ihre beste Freundin nicht unter einen Hut zu bringen waren. In umgekehrter Richtung existierte dieses Problem nicht. Eva hatte Peter, Brittas Mann, auf Anhieb gut leiden können.
Sie streckte die Hand aus, um ihre Freundin zu stützen. Britta ließ es sich mit übertriebenem Augenrollen gefallen, und Eva unterdrückte ein Grinsen. Wäre Henning nicht dabei gewesen, hätte Britta vermutlich eine ihrer gewohnt sarkastischen Bemerkungen vom Stapel gelassen, zum Beispiel Ich bin schwanger, aber nicht invalide oder Pass lieber auf deine eigenen Füße auf.
Stattdessen sagte sie: »Bleib ruhig noch zum Frühstück, Henning. Deine Firma kommt doch bestimmt noch einen Tag ohne dich aus, oder?«
»Ich fürchte, wir können es kaum verkraften, wenn Eva vier Wochen nicht in der Firma ist«, sagte Henning.
Britta lachte. »Jetzt macht er mir wirklich ein schlechtes Gewissen.«
»Unsinn«, meinte Henning.
»Keine Sorge, Henning kommt prima ohne mich zurecht«, ergänzte Eva. »Vier Wochen sind schnell vorbei, und ich denke gar nicht dran, dich beim Kinderkriegen allein zu lassen. Wozu sind beste Freundinnen da?«
Henning verzog das Gesicht, ein Ausdruck zwischen Amüsement und Spott. »Frauenpower, hm?« Achselzuckend setzte er hinzu: »Es ist schon in Ordnung. Ich werde es überleben, und die Firma auch.«
Er öffnete die Wagentür und warf seine Reisetasche auf den Rücksitz. Seine Bewegungen ließen Eile erkennen. Schon als sie gestern Abend hier angekommen waren, hatte Eva gemerkt, dass er sich nicht sonderlich wohl gefühlt hatte. Während der Fahrt hierher hatte er Witze über die ländliche Gegend gerissen und behauptet, dass es rund um Barkhult vermutlich mehr Elche und Wölfe gebe als vernünftige Menschen. »Wer freiwillig hier rauszieht, hat sie doch nicht mehr alle«, hatte er gemeint.
Dem hatte Eva mit einer Bestimmtheit widersprochen, die Henning wahrscheinlich nicht an ihr gewohnt war. »Ich finde es wundervoll«, hatte sie entschieden erwidert.
Die Menschen dieser Gegend lebten überwiegend von der Fischerei und der Landwirtschaft, und nur in den etwas größeren Orten blühte vereinzelt auch der Tourismus. Auch Barkhult mit seiner malerischen Seenlandschaft und den Birkenwäldern lockte eine Reihe Sommerfrischler an, doch es war und blieb auch bei objektiver Betrachtungsweise ein Kaff. Dennoch mochte Eva jeden Winkel dieser Gegend, jedenfalls, so weit sie bisher hier herumgekommen war.
Henning wandte sich zu ihr um. »Wiedersehen«, sagte er, während er Eva in seine Arme zog. »Viel Spaß in der Provinz. Und pass auf dich auf!«
Sie hob ihm das Gesicht entgegen und erwiderte seinen Kuss mit aller Wärme, die sie im Moment aufbringen konnte, doch sie merkte beklommen, dass es nicht allzu viel war. Als Henning sie losließ, trat sie hastig einen Schritt zurück und legte den Arm um Brittas Schultern. Henning setzte sich hinters Steuer, ließ das Seitenfenster herabgleiten und streckte den Kopf heraus. »Also, bis dann.«
»Kommst du am Wochenende her?«, fragte Eva aus einem Impuls heraus. Vielleicht wäre ja alles wieder in Ordnung, wenn er in ein paar Tagen wiederkam! Möglicherweise brauchte sie nur mal eine kurze Auszeit, ein bisschen Abstand von der Arbeit. Und von ihm.
»Komm doch einfach«, wiederholte sie zögernd. »Ohne Laptop, ohne Arbeit. Nur mal so, zum Ausspannen!« Vielleicht war das ja genau das, was sie beide brauchten! Doch noch bevor sie den abweisenden Ausdruck in seinen Augen sah, wusste Eva, dass sie sich in diesem Punkt etwas vormachte. Ob mit oder ohne Laptop, er hasste das Land, und daran würde sich auf die Schnelle sicher nichts ändern.
»Du lieber Himmel!« Henning schüttelte lächelnd den Kopf. »Kommt überhaupt nicht infrage. Einer von uns beiden muss ja arbeiten.«
»Keine Sorge«, warf Britta leichthin ein. »Hier hat sie Arbeit genug. Bis dann, Henning.«
»Gute Fahrt«, ergänzte Eva eilig.
Henning betrachtete dies offenbar als endgültiges Zeichen für seinen Aufbruch, denn er brauchte keine drei Sekunden, um das Fenster zu schließen und den Motor zu starten. Er winkte Eva über die Schulter zu, während er in einem aufspritzenden Schauer von Kieseln davonfuhr. Eva spürte, wie ihr zwei oder drei der Steinchen gegen die Schienbeine schlugen, doch sie wich nicht zurück. Immer noch den Arm um Brittas Schultern gelegt, schaute sie dem Wagen nach, bis er um die nächste Biegung verschwunden war.
*
»Und jetzt?«, fragte Britta.
»Jetzt ist er weg«, sagte Eva überflüssigerweise.
»Ja, er ist weg.« Es klang abwartend, so, als wollte Britta ihrer Freundin Gelegenheit geben, über ihre Gefühle zu sprechen. Doch danach stand Eva nicht der Sinn.
»Also dann«, sagte sie entschlossen. »Ich würde sagen, jetzt gibt es erst mal ein super Frühstück!«
»Gute Idee«, meinte Britta gelassen.
Gemeinsam gingen sie zurück zum Haus. Eva dachte darüber nach, wie lange es her war, dass sie Henning das letzte Mal vermisst hatte. Wann war das gewesen? Im letzten Dezember vielleicht? Damals hatte sie Britta und Peter in der Zeit zwischen Lucia-Fest und Heiligabend beim Einrichten und Dekorieren des Hauses geholfen. Sie hatten die Wände gestrichen, die Küche eingebaut und Gardinen aufgehängt. Später hatten sie gemeinsam die Räume mit Stechpalmen geschmückt und im Wald Kaminholz geschlagen. Henning hatte versprochen, an Heiligabend nachzukommen, doch daraus wurde nichts, weil er zu viel Arbeit hatte. Am zweiten Weihnachtstag hatte es dann an der Tür gepoltert, und in einer aufstiebenden Wolke aus Schnee war Henning doch noch aufgetaucht, mit einem Sack voller skurriler Geschenke. Es war ein verspätetes, aber ausgelassenes Julklapp geworden, mit Rumpunsch, gebackenen Äpfeln und viel guter Laune. Sie hatten zusammen gelacht und gefeiert und abends stundenlang vor dem Kamin gesessen.
Eva kam es vor, als sei es hundert Jahre her. Wie konnte sich alles seitdem so sehr verändert haben?
Sie seufzte, während sie Britta zur Haustür folgte. Die Morgensonne tauchte die Fassade in ein strahlendes Licht und ließ das mattgelbe Mauerwerk wie altes Gold leuchten. Rechts und links vom Eingang setzten blühende Hibiskusbüsche in großen Terrakottatöpfen farbige Akzente. Zusammen mit den ebenfalls in Pflanzkübeln wachsenden Oleander- und Rosmarinsträuchern verliehen sie dem Vorgarten ein beinahe mediterranes Flair.
Britta besaß das, was Hobbygärtner und alle, die es gerne wären, als grünen Daumen bezeichnen. Sie umhegte die Topfpflanzen vor dem Haus mit demselben Eifer, den sie auch dem kleinen Gemüsegarten vor der Küche und der bunten Kakteensammlung in ihrem Wintergarten angedeihen ließ. Wo immer sie sich aufhielt, schien ihre Umgebung sich auf wundersame Weise in ein grünes Paradies zu verwandeln.
Hin und wieder wünschte Eva sich, nur einen kleinen Teil der Entschlossenheit zu besitzen, mit der Britta ihr Leben managte. Ihre Freundin schien immer mit traumwandlerischer Sicherheit im Voraus zu wissen, was sie als Nächstes tun würde. Im Frühling des vergangenen Jahres hatte sie Peter kaum kennen gelernt, als sie auch schon sicher war, dass er der Vater ihrer Kinder sein würde. Als Malin, seine Tante, Britta kurz nach der Hochzeit im letzten Sommer angeboten hatte, ihren Laden zu übernehmen, hatte Britta sofort zugestimmt. Aus dem Andenkenshop war inzwischen ein Geschäft mit Kunsthandwerk für gehobene Ansprüche geworden, das sich überregionaler Beliebtheit erfreute.
»Woran denkst du?«, fragte Britta, während sie sich in der Küche am Tisch niederließ, das Kreuz durchgedrückt und vorsichtig den dicken Bauch von der Tischkante wegschiebend.
»Vielleicht wünsche ich mir ja mehr Energie«, sagte Eva.
»Davon hast du mehr als genug«, widersprach Britta. »Wünsch dir lieber, sie sinnvoll einzusetzen.«
»Gute Idee.« Eva schaute sich in der Küche um. »Wie war das gleich mit dem Frühstück?«
»Oh, natürlich. Das Frühstück.« Britta machte Anstalten, wieder aufzustehen, doch Eva legte ihr die Hände auf die Schultern und drückte sie auf den Stuhl zurück.
»Stopp. Du bleibst schön sitzen. Das fällt ab sofort in meine Zuständigkeit.«
Britta hob zu einem Protest an und schob den Stuhl zurück, doch Eva fiel ihr mit gespielter Strenge ins Wort. »Wehe, du stehst auf! Was glaubst du, weshalb ich hier bin?«
Britta verzog das Gesicht. »Nicht, um mich rumzukommandieren. Ich wollte nur die Milch rausholen.«
»Das mache ich. Kaffee, Saft, Toast - was immer du willst, ich hole es.« Ohne mit dem Reden aufzuhören, öffnete Eva den Kühlschrank und inspizierte die gut sortierten Vorräte. »Möchtest du Käse? Fleischbällchen? Fischsalat?«
Britta grinste und verschränkte die Hände über dem Bauch. »Habe ich gerade Fischsalat gehört? Zum...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.