Schweitzer Fachinformationen
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Tesla ist eine Automarke, die viele Menschen rund um den Erdball begeistert. Einerseits, weil sie den Automarkt, so wie wir ihn bis dato kannten, völlig revolutioniert hat. Andererseits auch deshalb, weil Elon Musk, der CEO von Tesla, mittlerweile Kultstatus erlangt hat, selbst wenn er kräftig an diesem Status zu sägen begonnen hat seit dem Schreiben dieses Buches, doch das ist ein anderes Thema.
Einzelne Tweets von ihm können innerhalb von Sekunden dafür sorgen, dass Aktien- und Kryptomärkte crashen oder boomen. Derzeit muss er sich wegen vorgeworfener Marktmanipulation auch vor Gericht verantworten.1 Erst kürzlich hat er die Social-Media-Plattform Twitter übernommen und sorgt damit ebenfalls für reichlich Gesprächsstoff und Polarisierung.2 Kurzum: Der Mann weiß, wie man sich selbst und die eigenen Unternehmen vermarktet.
Zweifelsohne ist der fachliche Zugang von Tesla zum Automarkt ein sehr unkonventioneller. Wohl nur wenige Consulter hätten dem Unternehmen eine Chance auf diesem doch sehr komplexen Markt eingeräumt. Heute, im Jahr 2023, sieht das freilich anders aus. Die Bewertung des Unternehmens beträgt mehr als die Summe aller anderen Automarken auf diesem Planeten, sprich, der Markt glaubt, dass Tesla mehr wert sei als Mercedes, BMW, Volkswagen, Audi und Co.3
Ich möchte an dieser frühen Stelle im Buch auch gar nicht beurteilen, ob das eine angemessene Bewertung ist oder nicht. Dennoch ist es erstaunlich, in wie kurzer Zeit der gesamte, etablierte Automarkt von Tesla ausgebremst wurde. Im Buch werde ich auch gerade deswegen auf etliche Gründe eingehen, die Tesla auszeichnen und die dafür gesorgt haben, dass der Konzern wirtschaftlich und technologisch dort steht, wo er gerade ist.
Der Titel Mindset Matters führt uns auch schon zum Hauptthema dieses Buches. Denn ich bin fest überzeugt davon, dass es nicht allein am Genius von Elon Musk sowie seiner Männer und Frauen, die an den verschiedenen Tesla-Werken tüfteln, liegt, dass Tesla so erfolgreich fuhrwerkt, sondern dieser Erfolg eine Frage der Einstellung und des Mindsets ist. Ich kann das aus der Praxis durchaus bestätigen, denn schließlich habe ich Elon Musk selbst, wenn auch 30 Minuten lang, kennengelernt.
Seine Technologie, aber vor allem sein Mindset begleiten mich seit jeher auf Schritt und Tritt. In diesem Gespräch, auf das ich in weiterer Folge des Buches noch eingehen werde, ist mir eines klar geworden: Elon Musk und Tesla sind deshalb so erfolgreich, weil sie das Phänomen der Disruption verstanden haben. Ja, mehr noch - sie haben Disruption als Prozess verstanden, den man nicht verhindern darf oder kann, sondern für sich selbst nutzen muss.
Dieses Buch richtet sich an alle Menschen, die ihr berufliches Leben noch vor sich haben und bereit sind, es mit den Herausforderungen der Zukunft aufzunehmen. Es richtet sich auch an Menschen, die es satthaben, in einem veralteten Denkkorsett zu verharren.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass viele derzeit handelnde Akteure nicht willens oder in der Lage sind, auftretende Herausforderungen zu meistern. Das Hauptmotiv vieler derzeit handelnden Akteure in allen Branchen liegt lediglich darauf, die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen. Von Nachhaltigkeit, Problemlösungskompetenz oder Veränderungswillen sind weit und breit nichts zu sehen. »Hinter mir die Sintflut!«, lautet das Motto allzu oft. Genau dieses Denken hat uns in die derzeitige Lage in vielen Branchen gebracht. Es ist daher höchste Zeit, eine neue Form des Denkens zu kultivieren.
Ich selbst komme aus der »traditionellen« Autobranche und bin mit allen Motorölen und Kühlmitteln gewaschen, wie man so sagen kann. Das Phänomen der Disruption aus der Warte der Automobilbranche heraus zu betrachten, ist deshalb so interessant, weil wir es hier mit einer Industrie zu tun haben, die mit ganz vielen anderen Industrien verwoben ist, auf komplexen Strukturen basiert und offen für Innovationen ist (bzw. sein sollte).
Was in der Automobilbranche vorherrscht, ist eine gewisse Art des Denkens. Ich nenne es »Vermeidungsdenken« und dennoch gibt sie sich nach außen wie das Non-Plus-Ultra der Moderne und der Innovation.
Was meine ich mit »Vermeidungsdenken«? Höchstwahrscheinlich tritt diese Form des Denkens auch in Ihrer Branche und in Ihrem Unternehmen auf. Denn damit bezeichne ich die Einstellung, Neuem gegenüber prinzipiell skeptisch, ja sogar verschlossen und ablehnend gegenüberzutreten. Neuen Entwicklungen, Prozessen und Strukturen wird prinzipiell negativ begegnet. Vielleicht ist das ein evolutionär begründeter Schutzmechanismus, der uns vor etlichen tausend Jahren davor schützen musste, dass wir uns in Lebensgefahr begeben, weil wir andernfalls dem uns entgegenkommenden Säbelzahntiger zu offenherzig begegnet wären. Allerdings ist Tesla kein uns entgegenkommender Säbelzahntiger und dennoch kann er dafür sorgen, dass etablierte Automarken innerhalb der nächsten Jahre und Jahrzehnte vollkommen von der Bildfläche verschwinden. Das ist die logische Konsequenz des Vermeidungsdenkens.
Die Frage ist nicht, ob das passieren wird, sondern wann und was man gedenkt, mit diesem Wissen zu tun. Denn eines ist klar: Jeder Einzelne von uns und infolge jedes Unternehmen hat die Option, die Disruptionen für sich zu nutzen, wenn man das Phänomen an sich verstanden hat und weiß, welche Konsequenzen damit einhergehen.
Dieses eben angesprochene Vermeidungsdenken zieht sich durch beinahe alle Aspekte unseres Lebens und unserer Institutionen. Ich bin jedoch der felsenfesten Überzeugung, dass Vermeidung enorm kontraproduktiv ist - sowohl im wirtschaftlichen als auch im privaten Leben. Die Optimierung des Status quo mag zwar kurzfristig sinnvoll und auch profitabel erscheinen, doch langfristig werden dadurch Ressourcen gebunden, die man besser in völlig neue Technologien, Geschäftskonzepte und Herangehensweisen investiert hätte. Hinterher ist man immer schlauer, könnten nun einige Leser einwenden. Eben nicht! Denn wir wissen aus der Vergangenheit sehr genau, dass jede Form des Widerstandes gegen Disruptionsprozesse zum Scheitern verurteilt sind. Der Bauer, der statt motorbetriebenen Gerätschaften weiterhin seinen Acker mit seinem Pferd bewirtschaftete, war eher früher denn später raus aus dem Spiel. Im Laufe des Buches werde ich auf viele weitere solcher Beispiele eingehen.
Ziel dieses Buches ist es zu zeigen, wie jeder Einzelne von Ihnen es schaffen kann, dieses Vermeidungsdenken zu vermeiden und disruptives Denken zu etablieren. Veränderung gelingt nur, wenn jeder Einzelne damit beginnt, diese Veränderung zu leben. Wir dürfen nicht darauf hoffen, dass die Veränderung Top-down, sondern Bottom-up stattfindet. Das Verhalten eines einzelnen Menschen kann bereits sehr große Veränderungen im Gesamtsystem hervorrufen. Seien Sie sich Ihrer Macht in diesem Prozess bewusst!
Sie haben es bereits erkannt: Das vorliegende Buch ist ein optimistisches Werk. In Zeiten von Klimaveränderung, Gesundheitskrisen und Kriegsgefahren (ebenfalls alle disruptionsfördernd) denke ich, dass das Buch zur richtigen Zeit auf den Markt kommt und Menschen dazu befähigt, Disruptionen zu erkennen und für sich und ihr Umfeld zu nutzen.
Ich werde anhand der Automobilbranche erläutern, wie auch Sie disruptionsfit werden und zur Disruptionsoffenheit Ihres Unternehmens beitragen können - egal in welcher Branche.
Es ist höchste Zeit, den Wandel um uns herum, der tagtäglich sowieso geschieht, zu gestalten. Doch dafür müssen wir diesen Wandel erkennen und die Herausforderungen auch gemeinsam zu bewältigen versuchen. So wie es Tesla bereits erfolgreich vorgezeigt hat und auch in Zukunft vorzeigen wird - ich bin mir sicher.
Ihr Michael Lieser
01.02.2023
Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass dieses Buch keine Hommage an die Person oder an den Unternehmer Elon Musk per se darstellt. Mir ist bewusst, dass seine Person gerade in den letzten Monaten, vor allem aufgrund seines Twitter-Kaufes, enorm kritisiert wurde. Ich urteile in diesem Buch keinesfalls über seine Persönlichkeit oder seine Werte, die er vertritt.
Mir persönlich sind seine Denkansätze wichtiger als seine politische Verortung - sie ist auch unerheblich für den Erkenntnisgewinn. Denn selbst vom größten »Schurken« auf der Welt kann man noch etwas lernen, um die eigene Strategie zu verfeinern, ohne selbst zum Schurken zu mutieren.
Aus diesen Gründen möchte ich das Buch keinesfalls als uneingeschränkte und unreflektierte Lobeshymne auf Elon Musk verstanden wissen, sondern in gewissen Bereichen von seinen innovativen Ansätzen profitieren. Das bedeutet im Umkehrschluss eben nicht, dass alle seine Aktivitäten...
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