Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Olga
Sie hatte die Grenzen ihres Landes in der kleinen Wohnung in ?i?li gezogen, wohl ohne sich dessen voll bewußt zu sein. Sie »trug« ihr Brillantcollier, um in dem Märchen, an das sie bis zuletzt glaubte, die Prinzessin zu bleiben, mit all ihren Erinnerungen und Sehnsüchten. Sie war eine Frau, die ihre Liebesgeschichten nie richtig ausgelebt hatte. Sie wollte immer nach Mexiko auswandern.
Madame Roza
Aus ihrer Kindheit auf thrakischem Boden hatte sie sich außer einem endlosen Meer von Kamillen ihr Griechisch bewahrt. Diese beiden Schlüssel öffneten ihr in der Erzählung eine Reihe geheimer und verbotener Räume. Sie betrachtete das Leben mit Geduld und Verständnis für die jeweilige Situation. An die Beziehung, die sie mit jener Hutmacherin am Yüksekkald?r?m eingegangen war, sollte niemand »rühren«. Für die ganze Familie war sie ein sicherer Hafen.
Madame Estrella
Sie hatte beschlossen, ihre Liebe fern von allen Protagonisten dieser Erzählung zu gebären und am »Leben zu erhalten«. Was sie auf jener ganz anderen Seite von Istanbul erlebte, hat eigentlich niemand so richtig herausgefunden. Sie kehrte zu ihrer Familie, deren Mitglieder immer weniger wurden, als Tote zurück. Ihre Blicke erinnerten an die Tiefe des Meeres. Doch nur ein einziger Mensch hatte die Bedeutung dieser Tiefe »gebührend« verstehen können.
Muhittin Bey
Er liebte die gefühlvollen Lieder von Selahattin P?nar und die Polonaisen von Chopin auf die gleiche empfindsame und schmerzliche Weise. Es schien, als wollte er in der Erzählung in der Rolle eines Protagonisten verharren, der sein Lied nicht vollendet hatte. Das Leben war für ihn »ein schlechter Scherz«.
Eva
Sie stammte aus einer Rigaer Bankiersfamilie. Über die Tage, als sie sich entschlossen hatte, ihren Cousin dritten Grades zu heiraten, sprach sie zu ihrer Tochter wie über ein einsames Geheimnis. Ihre Liebesgeschichten verstand sie mit Geheimnissen zu würzen und bedeutungsvoll erscheinen zu lassen. Als sie von Odessa nach Alexandria fliehen mußte, litt sie am meisten unter dem Verlust ihres Klaviers.
Schwartz
Er war ein »verdienter« Offizier der Armee des österreichisch-ungarischen Kaiserreichs. Mit der »Identität« eines in Istanbul gestrandeten Helden, der sein Gedächtnis verloren hatte, trat er in diese Erzählung ein. Von seiner Heimat konnte er nichts erzählen, nur ein Bild zeichnen. Sein Landgut, das er in jener Heimat zurückgelassen hatte, vergaß er jedoch nie.
Yasef
»Schmieren« hielt er für genauso wichtig, wie die Witze der ganzen Welt zu kennen. Er glaubte, es gäbe keinerlei Grund, den Frauen zu vertrauen. In seinen letzten Lebensjahren wiederholte er ständig, er habe schon zu lange gelebt. Hatte er verstanden, daß er seinem Sohn »jenen Komödianten«, wenigstens »jenen Komödianten« hatte weitergeben können?
Ginette
Ihre Geschichte begann in einem Krieg, von dem ausführlich zu berichten sein wird. Sie war überzeugt, zuerst in einem Kloster bei Paris, dann in Istanbul und danach in Haifa erwachsen geworden zu sein. In einem anderen Krieg verlor sie einen ihr sehr wichtigen Menschen. Als sie dem Erzähler in Wien unerwartet begegnete, konnte sie ihre Trauer nicht verbergen. Dabei wollte sie doch lächeln, immer nur lächeln.
Enrico
Er vermißte seine ältere Schwester am meisten, als er in jenen tiefen Brunnen fiel.
Marcel Algrante
Er war auf dem Weg zu einem anderen Gott. Er hatte das Galatasaray-Gymnasium1 besucht und verehrte Voltaire.
Sedat, der Araber
Mit Stolz ertrug er sein Leben lang, daß er ein »Mischling« war. Mit seinem Kleinbus namens »Detektiv« fuhr er jahrelang über die anatolischen Landstraßen, um Drogeriewaren zu verkaufen. Dabei richtete er sich nach geheimen Straßenkarten in seinem Inneren, die keiner kannte oder je zu sehen bekam. Er hatte eine außerordentliche Begabung, andere nachzuahmen. Jene Kleinstadt nahe bei Istanbul war nicht nur für ihn, sondern auch für eine andere Person, die kurzzeitig in dieser Erzählung »auftaucht«, sehr wichtig.
Henri Moskowitsch
Er war der Sohn eines Kaufmanns, der im Osmanischen Reich ein großes Vermögen gemacht hatte. Er hatte eine Affäre mit einer Wiener Comtesse, deren Namen nie jemand erfuhr. Gerüchten zufolge hatte er auch diverse kurze Liebesabenteuer mit berühmten Schlagersängerinnen und Schauspielerinnen seiner Zeit. Doch genaugenommen gab es für ihn nur eine einzige Märchenprinzessin.
Onkel Kirkor
»Unfreiwillig« wurde er »Ohrenzeuge« vieler geheimer Gespräche. Ein Unfall führte ihn von der »Drehbank« weg und »stieß« ihn in Richtung Handel. Er war der vertrauteste Freund von Monsieur Jacques. Es gab einen sehr verständlichen Grund, weshalb er von seiner Frau nie verlangte, gefüllte Miesmuscheln zuzubereiten.
Juliette
Ihr größter Traum war es, die »Nora« auch auf »jener Bühne« zu spielen. Ihre Proteste versuchte sie immer in jenen schön aufgenommenen Fotografien auszuleben. Dem Erzähler gegenüber wollte sie als starke Frauenpersönlichkeit erscheinen. Aber eigentlich tanzte sie bloß zu ihren Liedern. Sie weinte nur an dem Tag, als ihre Tochter beerdigt wurde.
Konsul Fahri Bey
Sein Haus im Stadtteil Salacak war ein bißchen wie eine Einsiedelei. Irgendwann im Verlauf der Erzählung erwähnte er, er habe viele türkische Juden vor dem KZ gerettet.
Ani
Ihre »Behinderung« versuchte sie mit stets wechselnden Männern, von denen sie sich leicht trennen konnte, zu vergessen. Ihre Geschichte gab ihr dafür zwar wenig Gelegenheit, doch hätte es liebevollere und realistischere Wege gegeben, sich mit ihrem Vater besser zu verstehen.
Rozi
In ihrem Schweigen nährte sie große Empörungen. Es hätte nur eines kleinen »Anstoßes« bedurft, dann hätte sie gerne von diesem Sturm erzählt. Ob sie diesen »Anstoß« je erlebt hatte, erfuhr niemand. Leider wurde all das viel zu spät verstanden.
Berti
Auf seinen langen Spaziergängen durch Istanbul brachte er die vielen Welten seines Lebens und seine Lebensreise unter. Auch liebte er das Kino sehr und zeigte gerne, daß er The Guardian las. Viele »Bekannte« meinten, er habe »umsonst« an der Universität von Cambridge studiert. Er mußte glauben, daß er ein guter Vater war.
Nora
Als sie mit ihrer Mutter im Regen spazierenging, sprach sie von der Unmöglichkeit zurückzukehren. Von dem Ort, wo sie hinging, träumte der Mensch, aber man »verschob« den Aufbruch dorthin immer wieder. Wollte der Erzähler vielleicht deswegen von ihr erzählen? Konnte der Erzähler sie wegen dieser »fehlenden Sache« nicht vergessen? Das wird wahrscheinlich eine andere Erzählung zu anderer Zeit zeigen. Ihr Namen paßte zu dem, was in »jenem Drama« gedacht und getan wird.
Incilâ Han?m
Ihre Lehrer am Konservatorium sahen in ihr eine zukünftige Seyyan Han?m. Doch entschied sie sich, ungeachtet der drohenden Einsamkeit und möglicher »Irrtümer« dafür, Hugo Friedmann zu heiraten und in London »verlorenzugehen«. Fast jedes Jahr...
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