Schweitzer Fachinformationen
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Einleitung 9
Die Geschichte
1. Teil: Die Situationn 15
2. Teil: Diagnose 21
3. Teil: Entdeckung 67
4. Teil: Umsetzung 103
5. Teil: Indikatoren 153
Das Modell
Die drei Eigenschaften idealer Teamplayern 173
Definition der drei Eigenschaften 175
1. Bescheiden 175
2. Hungrig 177
3. Smart 178
Die Geschichte des Modells 181
Das Modell vom idealen Teamplayern 184
Anwendung 193
1. Personaleinstellung 193
2. Mitarbeiterbeurteilung 206
3. Entwicklung von Mitarbeitern, denen Eigenschaften fehlen 213
4. Integration des Modells in die Unternehmenskultur 226
Verbindung des Modells vom idealen Teamplayer mit den fünf Dysfunktionen eines Teamsn 231
Eine Bedeutung weit über Arbeitsteams hinaus 234
Danksagungen 235
Der Autor 236
Jeff machte auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit einen Umweg über die Baustelle in Oak Ridge, um da nach Bobby und seiner Crew zu schauen. Als er an dem Bauwagen anhielt, konnte er Bobbys Auto nirgends entdecken.
»Der ist vor fünf Minuten wieder gefahren«, erklärte ihm jemand, der vor dem VG-Bauwagen stand.
Jeff beschloss, trotzdem noch ein paar Minuten über die Baustelle zu laufen, und grüßte dort so viele Arbeiter, wie er konnte, einfach um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wer die Leute waren. Es war zwar nicht das erste Mal seit seinem Eintritt ins Unternehmen, dass er eine Baustelle besuchte; er hatte es sich seitdem sogar zur Gewohnheit gemacht, jede Woche ein-, zweimal rauszufahren; aber in Oak Ridge war er noch nie gewesen, vor allem wohl, weil der Bau schon fast fertig war und sich daher dort nicht so viele Möglichkeiten boten, etwas Neues zu lernen, wie auf Baustellen, die sich noch in einem früheren Stadium befanden. Aber mit den Augen eines neuen CEO lernte Jeff hier durchaus Neues, auch wenn noch niemand wusste, dass er der neue Boss war.
Als er dann im Büro eintraf, saßen Bobby und Clare schon an Onkel Bobs Schreibtisch.
»Hi, ich hatte gedacht, du wolltest den Vormittag in Oak Ridge sein«, sagte Jeff zu Bobby. »Ich muss dich wohl gerade um ein paar Minuten verpasst haben.«
Clare kam mit ihrem geöffneten Laptop zu Jeff und stellte das Gerät vor ihn: »Hier, das musst du mal lesen. Wir wollen es gleich rumschicken«, erklärte sie ein wenig traurig.
Jeff war verwirrt: »O. K.« Er setzte sich und las eine E-Mail, die Bob für seine Mitarbeiter verfasst hatte, eine bewegende Erläuterung seiner gesundheitlichen Situation, eine Liebeserklärung an VB und seine Mitarbeiter und eine Versicherung, wie leid es ihm tue, das Unternehmen verlassen zu müssen. Jeff hatte schon nach wenigen Momenten Tränen in den Augen. Außerdem erklärte Bob auch noch, wie froh er sei, Jeff als neuen Chef des Unternehmens präsentieren zu können. Er erwähnte sogar, dass Clare und Bobby ihm ihr Vertrauen in Jeff versichert hätten, sowohl als Person als auch als Manager.
Als Jeff mit dem Lesen fertig war, blickte er zu Bobby und Clare, die gleichzeitig melancholisch wegen Bob und besorgt wegen der Firma wirkten.
»Bob wollte eigentlich ein Video schicken«, erläuterte Clare, »aber er ist zu dem Entschluss gekommen, dass er das nicht durchstehen würde, weil ihm das Ganze zu nahe geht.«
»Und nur falls du dich das fragen solltest: Ja, das mit unserem Vertrauen in dich stimmt«, ergänzte Bob ohne große Emotion.
Jeff fühlte sich überwältigt, vor allem von Dankbarkeit, aber auch durch all den Druck. Diesen Moment würde er nie vergessen.
Dankenswerterweise brach Clare das Schweigen:
»O. K., Jungs, wir müssen uns an die Arbeit machen.« Sie machte eine Pause und atmete tief durch. »Wie war es denn in Oak Ridge, Bobby?«
»Sah heute eigentlich ganz gut aus. Deswegen bin ich auch so früh wieder zurückgekommen. Ich dachte, wir sollten vielleicht so schnell wie möglich loslegen.«
Jeff ging hinüber zu seinem Schreibtisch und öffnete sein Notebook. »Also gut, dann reden wir mal über die Neueinstellungen.« Er schaute auf seine Notizen. »Wir haben also im Prinzip acht Wochen Zeit, um 60 Leute einzustellen.«
Bobby verzog das Gesicht: »Uuh, sag doch nicht acht Wochen! Sag lieber zwei Monate, das klingt etwas länger.« Dann berichtigte er seinen Chef: »Und es sind eher 80 Leute.«
Jeff schaute noch mal auf sein Notebook und war verwirrt: »80? Aber gestern Abend habt ihr doch noch 60 gesagt!«
Clare erläuterte: »Wir haben gesagt, dass wir 60 neue Leute für das Projekt brauchen. Das heißt aber, dass wir mindestens 80 Leute einstellen müssen.«
»Wieso das denn?«
»20 werden wir mit der Zeit mindestens wieder verlieren.«
Jeff war geschockt: »Das ist ja eine Fluktuation von 33 Prozent!«
»Gut gerechnet, Chef!«, zog Bobby ihn auf.
Jeff schaute zu Clare: »Ist das typisch für Bauunternehmen? Warum habe ich davon noch nie gehört?«
Sie erklärte: »Die Fluktuation ist in der Baubranche nicht ungewöhnlich hoch. Bei uns ist sie höher als üblich.«
»Und warum?«
»Weil wir ein bisschen anspruchsvoller sind als die anderen, was das Verhalten unserer Mitarbeiter angeht. Bob akzeptiert es einfach nicht, wenn jemand nicht zur VB-Unternehmenskultur passt.«
»Du sprichst vom Teamwork?«, fragte Jeff.
Clare und Bobby nickten.
Jeff beschloss, das Thema Fluktuation fürs Erste auf sich beruhen zu lassen. »O. K.«, seufzte er. »Wo finden wir diese Leute? Fangen wir mal mit denen an, die Nägel einschlagen und Zement gießen.«
Clare winkte ab. »Das kriegen wir schon hin. Da haben wir unsere Quellen, und wenn es sein muss, können wir bei einfachen Tätigkeiten auch auf Subunternehmer und Zeitarbeitsfirmen zurückgreifen. Das ist zwar etwas teurer, aber im Moment ist das unser kleinstes Problem.«
»Und was ist mit den Vorarbeitern und dem Projektmanager?«
»Tja, da wird es schon schwieriger. Zumal wir vor ein paar Monaten gerade zwei Vorarbeiter verloren haben, sodass wir da ohnehin unterbesetzt sind.«
»Aha, was ist denn passiert?«
»Na ja, du weißt ja, dass wir in Oak Ridge einen Monat hinter unserem Zeitplan liegen; und angesichts all der Probleme, die wir dort haben, ist das noch nicht einmal viel. Zwei unserer besten Vorarbeiter sind gegangen, weil das Umfeld so vergiftet war.«
Jeff schaute besorgt: »Du meinst jetzt aber nicht vergiftet im wörtlichen Sinne?«
»Nein, ich meinte unerquicklich. Wir haben eine schwierige Projektmanagerin, die dort einen Teil des Auftrags betreut, und ein paar rücksichtslose Vorarbeiter, die alles noch viel schlimmer gemacht haben. Das Leben war da oben eine Zeitlang ziemlich unerträglich.«
»Inwiefern?«
Bobby mischte sich ein: »Schwachsinns-Anschuldigungen von einer Gruppe zur anderen. Hauptsächlich in der Art, wer sich vor der Arbeit drücke und wer deswegen alles allein stemmen müsse.«
»Und die besagte schwierige Projektmanagerin, was hat die gemacht?«
»Nancy Morris«, erklärte Clare. »Die hat versucht alles zu ignorieren. Hat den Leuten nur gesagt, sie sollen sich vertragen und ihre Arbeit machen. Aber es wurde immer schlimmer.«
»Und wer wurde schließlich entlassen?«, wollte Jeff wissen.
»Na ja«, erklärte Bobby leicht verlegen, »niemand. Nachdem die beiden Vorarbeiter gekündigt hatten, konnten wir es uns beim besten Willen nicht mehr leisten, noch jemanden zu verlieren. Es war eine völlig verfahrene Situation.«
Jeff versuchte, nicht verurteilend zu klingen: »Unser Plan ist also, die Projektmanagerin und die miesen Vorarbeiter zu behalten?«
»Leider ja«, antwortete Bobby. »Wir brauchen alle Leute, die wir kriegen können.«
Jetzt konnte Jeff seine Frustration aber nicht mehr zurückhalten: »Dann war die ganze Teamwork-Schulung, die wir letztes Jahr gemacht haben, also für die Katz, ja?«
Clare sah sich in der Defensive: »Das ist jetzt aber nicht fair! Bob war das sehr wichtig, und uns auch. Bob hat immer gesagt, er würde die Firma lieber verkaufen, als einen Haufen taktierender, egozentrischer Leute hier arbeiten zu lassen.«
Und Bobby fügte noch hinzu: »Und wir haben auch nicht nur irgendwelche schwachsinnigen Poster und T-Shirts verteilt, falls du das meinst. Wir haben auch diese ganzen Sitzungen über Vertrauen und gesunde Konflikte und Verantwortlichkeit abgehalten, bei denen du uns geholfen hast. Wir hatten dann nur so viel zu tun und haben ein bisschen den Faden verloren und versäumt, das Ganze auch bis in den letzten Winkel des Unternehmens zu verbreiten. Fürchte, das war zum großen Teil meine Schuld, weil die meisten dieser Leute zu meiner Gruppe gehören.«
»Ich hätte es aber auch eher sehen müssen«, räumte Clare ein.
Jeff war nicht überzeugt, versuchte aber, sich auf die Sache zu konzentrieren: »Wo sind denn die beiden Vorarbeiter hin? Die beiden, die gegangen sind?«
»Die machen im Moment Auftragsarbeit am anderen Ende des Tals«, erklärte Bobby. »Im Wohnungsbau.«
»Sind die denn wirklich gut? Und wenn ja, können wir die zurückkriegen?«
Bobby zuckte die Achseln: »Weiß ich nicht.«
Jeff runzelte die Stirn: »Was meinst du? Du weißt nicht, ob die gut sind oder nicht?«
Bobby schüttelte den Kopf: »Nein, ich meinte, ob wir sie zurückholen können. Ob sie gut sind, da kommt's wahrscheinlich drauf an, was du mit gut meinst.«
»Ich meinte jetzt erst mal in puncto Teamwork«, fragte Jeff in Clares Richtung.
Sie zuckte die Achseln: »Da kommt's wahrscheinlich wiederum darauf an, wen du fragst. Nach meinem Eindruck waren die aber ganz in...
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