Vier
Sie würde das nicht überleben. Ella floh in ihr Schlafzimmer. Mit zittrigen Händen schloss sie die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Ihr Atem ging schnell und abgehackt. Sie war errötet, erhitzt, und ihr Körper prickelte. Sie hasste diese Empfindungen.
Unwillkürlich ballte sie die Hände zu Fäusten, als sie spürte, wie ihre Muschi sich bei der Erinnerung an den Klang seiner tiefen, samtigen Stimme lustvoll zusammenzog und immer feuchter wurde. Der tiefe Bariton streichelte ihre Sinne, um dann heiß in ihren Schoß zu tauchen. Wie sollte sie so die Selbstbeherrschung wahren? Sie verachtete den Menschen, der sie in der Ehe mit Jase gewesen war. Damals hatte sie sich wie eine Furie aufgeführt. Durch ihren Zorn und ihre Ängste war es zu Ausbrüchen gekommen, die sie selbst gefürchtet hatte.
Jahrelang. Jahrelang hatte sie gegen ihn und gegen das, was er von ihr wollte, angekämpft. Denn sie hatte geahnt, wie viel er von ihr wollte. Die sexuellen Exzesse, die er so genoss. Sie presste die Fäuste in ihren Magen und versuchte, die erregenden, gefährlichen Bilder zu vertreiben, die sich in ihren Kopf geschlichen hatten. Ich hätte es ertragen können, sagte sie sich. Sie hätte sich gehenlassen können, wenn sie nicht gewusst hätte, welcher Mann schließlich dazugekommen wäre.
Wenn Jase etwas war, dann ehrlich. Er hatte sie nie belogen, was seine sexuellen Gelüste betraf. Von Beginn an nicht. Sie waren damals Anfang zwanzig gewesen, und sein Bedürfnis, die Führung zu übernehmen und ihre sexuellen Reaktionen zu kontrollieren, war ihr erst wie ein harmloses Spielchen vorgekommen. Er hatte ihre so beherrschte Sexualität gehasst. Genau wie er ihre Angst gehasst hatte, sich gehenzulassen und ihm die Verantwortung zu überlassen, sie zu befriedigen.
Ella dagegen hatte es gehasst, dass er das brauchte. Sie hatte ihn geheiratet, weil sie schwanger gewesen war. Zwar hatte sie ihn gerngehabt und Wärme und ein sachtes Verlangen nach ihm verspürt, doch was er brauchte, hatte sie nie gewollt. Bis sie James kennengelernt hatte. Bis sie in seine sündhaften, wissenden Augen geblickt und dort die Wahrheit über sich selbst entdeckt hatte.
Gott, er war sechsundzwanzig gewesen und sie schon über dreißig! Sie hatte sich wie Mrs.Robinson gefühlt, als sie ihn angesehen und gespürt hatte, wie ihre Muschi feucht geworden war und ihre Nippel sich voller Verlangen aufgerichtet hatten. Und dann hatte sie begonnen, zu träumen. Wenn Jase mit ihr geschlafen und seinen Schwanz in sie gedrängt hatte, dann hatte sie sich vorgestellt, es wäre James.
Wenn er sie ans Bett gefesselt hatte, waren ihre Nippel augenblicklich hart geworden, wenn sie sich ausgemalt hatte, es wäre James, der sie fesselte, James, der ihren Körper quälte und sie vor Lust erschöpfte. Und als Jase dann eine Ménage-à-trois vorgeschlagen hatte, hatte sie an James gedacht und doch so getan, als könne ihr Ehemann das nicht ernst gemeint haben.
Bis zu dem Tag, als James in das Zimmer gekommen war, das Jase für sein Spiel vorbereitet hatte. Ihre Beine gespreizt, hatte Jase sie an das schmale Bett gefesselt und war immer unzufriedener über ihre mangelnde Reaktion auf ihn geworden. Dann war James hereingekommen. Mit leuchtenden Augen hatte er ihre weiche, nackte Muschi betrachtet, und sie war sofort feucht geworden. In ihrer Panik, entdeckt zu werden, hatte sie Jase angeschrien und geschworen, sich nie wieder von ihm anfassen zu lassen, wenn er das Spiel nicht augenblicklich beendete. Das Duell, das folgte, hatte Jahre gedauert. Bis zu ihrer Scheidung.
Jahrelang hatte sie ihre eigenen Bedürfnisse verdrängt. Jahrelang hatte sie sich bemüht, James und die furchtbaren Wünsche zu vergessen, die sie hegte. Bis zu dem Moment, als sie ins Schlafzimmer geplatzt war und Tess mit James' Zwillingsbruder Jesse erwischt hatte. Der vermeintliche Verrat hatte ihr das Herz zerrissen. Und Jesse - Schande über seine dunkle Seele - hatte es gewusst. Sie hatte es in seinen Augen und in dem frechen kleinen Lächeln gesehen, das seine Lippen umspielt hatte.
Sie hob die Hand zu einer Brust, während ihre Nippel angesichts ihres schmerzhaften Verlangens immer härter wurden. Ihre Finger strichen über die harte Wölbung unter der Seidenbluse und dem durchscheinenden Spitzen-BH. Ihr stockte der Atem, als prickelnde Lust sie übermannte.
Sie spürte, wie ihre Muschi feucht wurde und der cremige Nektar ihre nackten Lippen benetzte. Jase hatte damit begonnen, sie zu rasieren. Es war eines der wenigen Dinge, die er ihr beigebracht hatte, für das sie dankbar war. Bis jetzt. Denn jetzt war die unglaubliche Empfindlichkeit ihrer inneren Lippen ein Fluch. Sie konnte ihre heißen Säfte fühlen, die ihre Haut befeuchteten und die Sehnsucht in ihr noch verstärkten.
Wie sollte sie es aushalten, ihn um sich und in ihrem Haus zu haben? Sie schlang die Arme um ihre Taille, als ihre Muschi sich lustvoll zusammenzog. Er war noch nicht mal eine Stunde hier, und sie konnte schon an nichts anderes mehr denken als an seine Hände auf ihrem Körper, die sie streichelten, die sie schlugen . Sie zuckte zusammen. Ich will das nicht!, dachte sie im Stillen. Ich ertrage das nicht.
»Ella, bist du da drin? Ich will etwas zu essen bestellen. Wie wäre es mit einer Pizza?« Er klopfte an die Tür, und Ella machte mit einem angespannten Keuchen einen Satz von der Tür weg.
Gott, muss er nicht eigentlich wieder zur Arbeit? Ganz gewiss werde ich nicht mit ihm zu Mittag essen. Das schaffe ich nicht.
»Klingt gut«, brachte sie hervor. Entsetzt bemerkte sie, wie rauh und sehnsüchtig ihre Stimme klang. Sie räusperte sich und schluckte schwer. »Aber ich bin müde. Du kannst ja was essen. Ich werde mich hinlegen.«
»Ella, komm raus und sprich mit mir«, lockte er sie mit sanfter Stimme, die so verheißungsvoll wirkte, dass Ella sich auf die Lippen beißen musste, um ihn nicht zu sich zu rufen. »Es ist nur eine Pizza, mehr nicht.« Die Belustigung in seiner Stimme verriet ihn.
Sie warf einen Blick auf die Uhr und dann zum Fenster neben dem Bett. Es gab keinen plausiblen Grund, im Zimmer zu bleiben, und wenn sie sich weiterhin weigerte, rauszukommen, würde ihn das nur noch misstrauischer machen.
»Also gut«, stieß sie hervor und vergrub die Fingernägel in ihren Handflächen. »Ich komme gleich. Ich muss mich nur noch ein bisschen frischmachen.«
»Ich warte auf dich. Lass dir nicht zu viel Zeit.«
Während er sprach, zerrte Ella schon verzweifelt an ihren Kleidern und streifte sie ab. Sie war zu geil, zu erregt, um ihm jetzt gegenüberzutreten. Wenn sie keine Erleichterung fand - auch wenn es nur eine kurze, flüchtige Erleichterung war -, würde sie vor Verlangen in Flammen stehen, sobald er sie auch nur versehentlich streifte.
Ungeduldig zog sie die Schublade ihres Nachttischchens auf und holte einen schlanken Vibrator heraus, den sie vor Jahren gekauft hatte. Der weiche, geschmeidige Latex bog sich in ihrer Hand, als sie sich auf dem Bett ausstreckte. Es war kein dicker oder langer Dildo, doch der Kauf des verdammten Geräts war das Schwierigste gewesen, was sie je in ihrem Leben getan hatte.
Ihr Körper war bereit. Ihre Muschi war so feucht und klebrig, dass sie ihre Finger umschloss, als sie damit durch die enge Spalte glitt. Ihre Klitoris war angeschwollen und so groß und empfindlich, dass Ella unwillkürlich aufkeuchte, als sie sie mit der Spitze des Vibrators umkreiste. Sie drückte den Knopf an dem Gerät und erschauerte, als es zu summen begann.
Es gelang ihr nicht, ruhiger zu atmen, als sie den Dildo in die gierige Öffnung ihrer Muschi stieß. Augenblicklich schlossen ihre Muskeln sich um den Vibrator, und sie genoss das Summen. Doch sie war hungrig nach mehr. Sie drängte den Dildo tiefer in ihre Muschi und spürte, wie das empfindliche Fleisch sich für den Eindringling teilte.
Ella wand sich auf ihrem Bett. Sie hatte die Augen geschlossen, während sie mit den Fingern ihrer anderen Hand einen der aufgerichteten harten Nippel umschloss und leicht hineinkniff.
Ich darf nicht stöhnen!, ermahnte sie sich stumm. Sie durfte seinen Namen nicht schreien - auch wenn sie davon träumte, seit sie ihn auf der Hochzeit getroffen und eingewilligt hatte, ihn bei sich wohnen zu lassen. Sie durfte nicht so tun, als wäre es James, der in ihre feuchte Muschi stieß und ihre enge Tiefe fickte. Aber sie konnte auch nichts dagegen tun. In ihrem Kopf entstand ein Bild: sein schlanker, muskulöser Körper, sein dicker, harter Schwanz, der in sie drang.
Ihre Selbstbeherrschung bröckelte, und ein kleines Wimmern entrang sich ihrer Brust. Es würde nicht reichen. Oh Gott, sie konnte es fühlen: die Schwäche ihres Körpers, die unfassbare Erregung, die sämtliche Nervenenden versengte. Der Höhepunkt würde niemals intensiv genug sein, um ihren wütenden Hunger zu stillen.
»Lass mich dir helfen, Ella.« Die Worte wirkten wie ein Schwall kaltes Wasser.
Erschrocken schlug sie die Augen auf und erblickte James, der vollständig angezogen vor ihrem Bett stand. Seine grünen Augen glühten vor Lust, als er ihren nackten, verschwitzten Körper betrachtete - von ihren Brüsten bis zu ihren noch immer schlanken Schenkeln, die einladend geöffnet waren, während sie den Vibrator in ihre Muschi drängte.
»Oh Gott!« Eine Welle der Scham schlug über ihr zusammen, als ihr bewusst wurde, dass er tatsächlich dort stand und sie tatsächlich beobachtete. Diesmal war er leibhaftig und nicht nur ein Produkt ihrer Phantasie.
Sie wäre vom Bett aufgesprungen, wenn James nicht zu ihr gekommen wäre. Er drückte ihre Schultern auf die Matratze und hockte sich...