Schweitzer Fachinformationen
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Die Bibliothekarin Haley McQuire wird Zeugin eines Komplotts gegen die Breeds und gerät daraufhin in Lebensgefahr. Der Jaguar-Breed Noble Chavin ist sofort zur Stelle, um als Haleys persönlicher Bodyguard in Erscheinung zu treten. Trotz der misslichen Lage, in der sich die junge Frau befindet, kann sich Haley nichts Aufregenderes vorstellen, als von Noble beschützt zu werden. Zwischen den beiden brennt das Feuer der Leidenschaft, doch der Jaguar-Breed muss alles tun, um seine Seelengefährtin aus der Schusslinie zu halten ...
Haley McQuire versteckte sich am Abend der Party vor Thanksgiving in der umfangreichen, wunderschönen Bibliothek des Sanctuary. Mit Partys kam sie nicht gut zurecht. Sie machten ihr keinen Spaß. Jonas Wyatt, Direktor für Breed-Angelegenheiten, hatte ihr die Erlaubnis erteilt, die umfassende Sammlung der Erstausgaben von Klassikern zu nutzen, allerdings hatte er sie auch gewarnt, dass er sie zur Party zurückschleifen ließe, sollte einer seiner Enforcer sie hier erwischen.
Falls sie jemand fände, hoffte sie, es würde nicht Noble Chavin sein. Bei dem Gedanken musste sie ein wenig lächeln. Noble liebte ebenfalls Bücher. Er würde sie verstehen.
Ständig hielt er sich in der Bibliothek auf und entschied sich für Bücher, von denen sie nie erwartet hätte, dass er sie lesen würde. Bücher über Tischlerei, Bücher über Weltgeschichte. Manchmal schien es so, als verschlänge er sie geradezu. Und wenn er sie zurückbrachte, konnte sie ihm ein paar neckische Fragen dazu stellen - er hatte immer die richtigen Antworten parat.
Außerdem redete er mit ihr über die Bücher. Das gefiel ihr - vielleicht zu sehr. Obwohl er wahrscheinlich auch diesmal mit ihr reden würde, bezweifelte sie, dass sie hierbleiben durfte.
Deshalb versteckte sie sich rasch, als sich auf einmal die Tür öffnete. Haley rechnete damit, dass die Breed, die den Raum betrat, sie sofort wittern würde. Immerhin war sie ein Mensch und für eine Breed ziemlich einfach zu erkennen. Haley konnte sich nicht erklären, weshalb es ihr nicht gelang.
Maydene Brock gehörte zu den älteren Breeds und arbeitete als Pflegerin in den Labors. Haley hatte sie durch ihr ergrauendes braunes Haar und ihren stets verkniffenen Gesichtsausdruck nie wirklich als besonders fürsorglich empfunden.
Und vermutlich hätte Maydene Haley auch gewittert, wenn die Männer, die ihr folgten, den Raum nicht mit dem durchdringenden Duft ihres Rasierwassers erfüllt hätten.
Haley rümpfte die Nase bei dem Geruch. Sogar am anderen Ende des Raumes, wo Haley sich hinter einem niedrigen Regal versteckt hielt und zwischen den Büchern hindurchspähte, nahm sie die penetranten Aromen wahr.
»Haben Sie die Zahlung bereit?«, fragte Maydene barsch.
»Wir brauchen den Code«, verlangte Phillip Brackenmore, der Boss von Brackenmore Pharmaceutical Research, in drohendem Tonfall von der Pflegerin. »Kein Code, keine Bezahlung, Breed.«
Maydene schnaubte. »Wir treffen uns mit Ihnen im Hotel und bringen den Code mit. Wir schmuggeln ihn raus, s Dr. Morrey bei der Feier eintrifft. Dann werden alle mit ihr beschäftigt sein«, erklärte sie selbstzufrieden. »Sobald Sie die Zahlung überweisen, händigen wir Ihnen den Code aus. Ich vertraue Ihnen beiden nicht so sehr, wie Sie es gerne hätten.«
»Solange Sie auch wirklich aufkreuzen«, meldete sich Horace Engalls zu Wort, Präsident und CEO von Engalls Pharmaceuticals. »Sparen Sie sich den Versuch, uns zu betrügen. Wir haben unsere Spione, die Sie beobachten, Maydene.«
Als Reaktion darauf knurrte Maydene. »Ich weiß, wer Ihr kleines Miststück ist. Von mir aus kann sie beobachten, bis die Hölle zufriert. Alles, was uns interessiert, ist das Geld.«
»Und alles, was uns interessiert, sind die Informationen, die wir brauchen, um unsere eigene Forschung abzuschließen. Die Praxisversuche an den Breeds, die Sie vorgeschlagen haben, laufen nicht so, wie wir gehofft hatten.«
»Ich habe Sie ja gewarnt.« Maydenes Stimme klang aalglatt. Haley spürte, wie ihr kalte Schauder über den Rücken liefen. »Sogar Morrey reagiert nicht so, wie Sie gehofft hatten, nicht wahr? Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie uns brauchen werden.«
»Das tun wir«, räumte Brackenmore gedehnt ein. »Wir treffen uns mit Ihnen im Hotel und überweisen das Geld auf Ihr Konto, aber wir wollen zuerst sehen, wofür wir bezahlen. Verstanden?«
»Durchaus«, gab Maydene abfällig zurück. »Gehen Sie jetzt zurück zur Feier, bevor man Sie noch vermisst.«
Haley spähte über den oberen Rand der Bücher im dem Regal, hinter dem sie sich versteckte. Sie konnte kaum etwas erkennen, und als sich die Tür öffnete, sank sie vorsichtig zurück nach unten, überzeugt davon, Maydene würde sie wahrnehmen, wenn die Breed noch einmal zurückschaute.
Haley wartete. Sie wartete sehr lange. Ihre Muskeln verkrampften sich allmählich, und sie konnte spüren, wie ihr der Schweiß über den Rücken perlte, doch sie konnte immer noch die Gefahr fühlen.
Sie schaute zur Lüftung über ihr auf und atmete langsam ein. Hatte Maydene sie deshalb nicht gewittert? Die Lüftungsöffnung sog die Luft aus der Bibliothek und wälzte sie um, während eine andere Öffnung der Bibliothek trockene Luft zuführte, um die wertvollen Bücher zu schützen. Dieser Umstand und das penetrante Rasierwasser der Männer mussten Haleys Geruch vor der Breed verborgen haben.
Trotzdem hatte Maydene wohl vermutet, dass sich jemand im Raum befand. Als Haley anfing, mit dem Gedanken zu spielen, erneut einen Blick über die Bücher zu riskieren, hörte sie etwas - einen sich drehenden Türknauf, einen gemurmelten Fluch.
Sie ging das Wagnis ein und beobachtete, wie die Breed die Bibliothek verließ.
Nur noch ein paar Minuten, dachte sie bei sich. Wenn Maydene einen Verdacht hegte, würde sie die Tür vielleicht von draußen beobachten. Sie würde vielleicht auf die Person warten, die sie wahrgenommen hatte.
Mein Gott, wovon hatten sie nur geredet? Davon, Breeds mit Drogen vollzupumpen? Davon, Informationen zu verkaufen? Sie musste Noble finden. Der Breed-Enforcer würde wissen, was zu tun wäre. Er würde wissen, wie man mit dieser Situation umging. Sie musste ihn aufspüren, bevor es Maydene und ihren unbekannten Helfern gelang, sich vom Grundstück zu stehlen.
Vorsichtig bewegte sie sich hinter dem Regal hervor, dankbar dafür, dass die kleine, versteckte Lesenische, die ihr Merinus vor ein paar Wochen gezeigt hatte, von irgendjemandem eingerichtet worden war. Gut möglich, dass sie ihr das Leben gerettet hatte.
Nun musste sie sich irgendwie aus der Bibliothek schleichen und zu Noble gelangen.
* * *
Irgendetwas an Bibliothekarin Haley McQuire und ihren biederen, adretten Outfits brachte Enforcer Noble Chavin von den Jaguar-Breeds förmlich um den Verstand.
Er sollte den Ballsaal beobachten und insbesondere die beiden Männer im Auge behalten, von denen bekannt war, dass sie in dieser Nacht versuchen würden, vertrauliche Breed-Informationen von einer Quelle innerhalb des Sanctuary zu erhalten.
Breeds, die Breeds für Geld verrieten. Aus Gier. Hinzu kamen die Menschen, die fest entschlossen waren, die Breeds zu vernichten. Mehrere Breeds waren am vergangenen Tag getötet worden, und wenn sie nicht verhinderten, dass diese Informationen nach außen drangen, würden noch mehr sterben.
Es musste Wahnsinn sein, entschied er, als Haley aus der Richtung der Damentoiletten, die sich weiter unten im Flur befanden, den Ballsaal betrat. Wahnsinn, denn nichts anderes vermochte seine Reaktion darauf zu beschreiben, wie unfassbar sinnlich sie in dem schlichten schwarzen, langärmligen Abendkleid aussah. Oder darauf, wie sie seine Aufmerksamkeit trotz all seiner Bemühungen fesselte.
Das Kleid strich über den Boden, der Saum umgab die Frau wie ein dunkler, erotischer Traum, während Noble versuchte, den Blick von ihr zu lösen. Er war hier, um für die Sicherheit zu sorgen, nicht, um die kleine Bibliothekarin anzustarren, die sich mehr an der Wand entlangtastete und saß, als dass sie tanzte.
Doch seine Augen schienen einen eigenen Willen zu besitzen. Sein Blick wanderte über den bauschigen Rock des Kleids zu Haleys kurvigen Hüften und ihrer schmalen Taille. Dann musste er unwillkürlich schlucken, als er zu der Stelle gelangte, wo sich das Material an ihre Schultern schmiegte und nur knapp die Ansätze voller, süßer Brüste darunter verhüllte. Vermutlich glaubte sie, es wäre ihr gelungen, diese herrlichen Kurven mit den Falten des Stoffes zu kaschieren, doch Noble hätte ihr versichern können, dass sie in Wahrheit das Gegenteil erreicht hatte.
Er sollte endlich damit aufhören. Verdammt, er hatte kein Recht, sie weiter anzuglotzen. Aber er tat es trotzdem. Er ließ seine Blicke ihre glatte, cremefarbene Haut oberhalb des Stoffes liebkosen, die anmutige Wölbung ihres Halses.
Sie hatte ein eigensinniges Kinn. In ihr steckte Feuer. Weiche Lippen wie Rosenblüten, eine kesse Nase und Augen, die einen in ihren Bann schlugen. Verdammt noch mal, er wusste es wirklich besser, und dennoch konnte er nicht anders, als in jene Augen zu starren, die geradewegs zu ihm zurückzublicken schienen. Taubengrau, umringt mit einem bloßen Hauch von Blau. Dichte, kastanienbraune Wimpern säumten ihre Augen, und Haley starrte ihn an, als könne sie den Blick ebenso wenig von ihm abwenden wie er von ihr.
Flammend rotes Haar umgab ein sanft geschnittenes Gesicht und verlieh den Augen ein gewisses Feuer. Ihr Anblick ließ Noble die Zähne zusammenbeißen, so krampfhaft - und dennoch erfolglos - versuchte er, sich ihrem Zauber zu entziehen.
Wieder war sie auf den Beinen. Wodurch die Spitze eines zierlichen, schwarzen Schuhs unter ihrem Kleid hervorlugte. Das Kleid wallte rings um sie, wogte und bewegte sich wie ein Flüstern, das ihn lockte, ihn dazu verführen wollte, es von ihren Beinen zu streifen, um all die blasse, wunderschöne Haut zu sehen, die sich darunter verbarg.
Verflucht, sie zog seinen Blick an wie eine verborgene Flamme, von der er sicher war, sie...
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