Das Buch bietet eine gut belegte und historisch sowie auch medientheoretisch kontextualisierte Auseinandersetzung mit einem klassischen »Text« aus der Geschichte der sozialdokumentarischen Fotografie (»Let us now praise famous men«). Mit den Mitteln einer sehr detaillierten und »dichten« Beschreibung der Fotografien Walker Evans' werden die von Evans vor dem Hintergrund sozialemanzipatorischer Bestrebungen vorgenommenen Manipulationen der vorgefundenen Wirklichkeit dekonstruiert. Das Buch vermittelt zudem einen Einblick in die Konstruktion sozialer Differenzierung im Sinne eines Angebots zur nationalen Identitätsfindung.
Rezensionen / Stimmen
»Als Vorkämpfer fotografischer Sozialkritik ist Walker Evans [...] zu Unrecht in die Kunstgeschichte eingegangen. Das ist eine der zentralen Thesen in Michael Leichts großartiger Studie über ein einziges der 31 Evans-Fotos von drei armen Farmpächterfamilien, das Foto der Katie Tingle.Mit leicht geneigtem Kopf, unbewegter Mimik und leicht verkrampfter Körperhaltung scheint die [...] barfüßige Frau dem Fotografen bei seiner Arbeit nicht gerade entgegengekommen zu sein.Indem er die Haltung - im mehrfachen Sinne des Wortes - der Protagonistin zum Ausgangspunkt seiner Studie nimmt, verkehrt Leicht nicht nur die übliche, auf den Produzenten oder die Produzentin fixierte Auseinandersetzung mit Bildern. Es gelingt ihm auch, der rein ästhetischen Bildbetrachtung eine solche entgegenzusetzen, die ethische, soziale und politische Kriterien miteinbezieht.«
Reihe
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Für Beruf und Forschung
US School Grade: College Graduate Student
Editions-Typ
Illustrationen
Dateigröße
ISBN-13
978-3-8394-0436-2 (9783839404362)
DOI
Schweitzer Klassifikation