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Alexander
Wer sagt, es ist gut, König zu sein, hatte ganz sicher noch nie das Vergnügen.
Wegen einiger umstrittener Entscheidungen von Alexander stand die königliche Familie in den vergangenen beiden Jahren ständig unter Beobachtung. Zunächst führte die Tatsache, dass Alexander, der seinem Vater erst kürzlich auf den Thron gefolgt ist, eine Halb-Amerikanerin geheiratet hat, in der Öffentlichkeit zu heftigen Debatten. Dann haben Vertreter zahlreicher Gruppierungen und religiöser Vereinigungen auf der ganzen Welt die Zustimmung des Königs zur Heirat von Prinz Edward mit dem Schotten David McClane lautstark kritisiert. Die katholische Kirche veröffentlichte eine Stellungnahme, in der sie diese eheliche Verbindung verurteilte. Andere Flügel hingegen gratulierten der Krone zu ihrer fortschrittlichen Einstellung und bekundeten, Alexander und seine Familie brächten frischen Wind in die veralteten Traditionen des Königshauses. Wird die Öffentlichkeit die Entscheidungen des Königs also künftig unterstützen, oder bedroht Alexander die Stabilität der englischen Krone? Dies wird sich erst mit der Zeit herausstellen, aber .
Der Fernseher wurde abrupt ausgeschaltet, und als ich mich umdrehte, sah ich meine Frau in der Tür zum Badezimmer stehen. »Es ist noch zu früh für schlechte Nachrichten, X.«
Clara war dagegen gewesen, einen Fernsehapparat im Badezimmer anzubringen. Da man von mir jedoch erwartete, stets auf dem neuesten Stand bezüglich des Weltgeschehens zu sein, und ich tagsüber kaum Zeit fand, mich mit den Medien zu befassen, hatte ich mich über ihre Bedenken hinweggesetzt. Ich griff hinter mich und nahm die Fernbedienung, um das Gerät wieder einzuschalten, wechselte jedoch zu einem Sportsender. »Ich wollte nur die Ergebnisse checken.«
»Seit wann interessierst du dich für Autorennen?« Sie dachte, sie hätte mich bei einer Lüge ertappt, dabei interessierte ich mich in letzter Zeit tatsächlich stärker für Autorennen. Als ich nicht antwortete, fügte sie hinzu: »Du fährst ja noch nicht mal gern Auto.«
»Weil ich lieber dich antreibe.«
»Mich in den Wahnsinn treibst, meinst du wohl.«
Ich wandte mich wieder meiner Rasur zu, was sich als ziemlich riskant herausstellte, da mein Blick ständig von meinem Spiegelbild zu ihrem gelenkt wurde. Frühmorgendliches Licht fiel durch die Vorhänge des Schlafzimmers herein und hüllte ihre sinnlichen Kurven in warmen Glanz. Ich hatte das Gefühl, einem Gottesgeschenk gegenüberzustehen - was sie für mich eindeutig war. Das dunkle Haar fiel ihr über die cremefarbenen Schultern. Erst gestern Nacht hatte ich meine Lippen an sie gepresst und Clara zweimal zum Orgasmus gebracht. Nun verzog sie im Spiegel die Lippen zu einem wissenden Lächeln, als könnte sie meine Gedanken lesen. Da ich meist einen Weg suchte, sie aus ihren Klamotten zu bekommen, war ihre Selbstgefälligkeit durchaus berechtigt.
Mit sanft schwingenden Hüften näherte sie sich dem Waschbecken. Als sie sich im Spiegel betrachtete, verschwand ihr Lächeln jedoch. Im grellen Kunstlicht des Badezimmers sah ich den Grund für ihren kritischen Blick: Unter ihren Augen lagen Schatten, und sie wirkte blasser als sonst.
»Hast du dir schon die Unterkünfte angeschaut, die ich für Edward rausgesucht habe?«, fragte sie.
Ich hatte die Liste, die sie mir gegeben hatte, tags zuvor durchgesehen. Seit wir aus dem Urlaub zurück waren und Edward in die Flitterwochen gereist war, hatte sie mich ständig an unser Hochzeitsgeschenk für ihn erinnert. »Ich fände es schön, wenn er näher bei uns wohnen würde.«
»Windsor liegt nahe bei uns«, gurgelte sie, während sie sich die Zähne putzte.
»Windsor Castle ist ein bisschen zu extravagant für den täglichen Gebrauch, Süße.«
Sie warf mir einen Blick zu. »Was sollen wir da erst sagen, guck dich mal hier um! Außerdem gibt es noch ein kleineres Anwesen in Windsor, das sich perfekt anhört und nur eine halbe Stunde von der Stadt entfernt liegt.«
»Ach, das meinst du?« Ich schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen. Das Gebäude steht praktisch kurz vor dem Einsturz.«
»Du solltest bald eine Entscheidung treffen, sonst kommen die beiden nie mehr von den Seychellen zurück.«
Das würde ich an Stelle meines Bruders auch nicht tun, dachte ich, behielt meine Gedanken jedoch für mich. Jetzt hatte ich dringendere Sorgen.
»Ist alles in Ordnung bei dir? Ich habe gehört, wie du in aller Herrgottsfrühe aufgestanden bist.« Ich versuchte, die Besorgnis in meiner Stimme auf ein vernünftiges Maß zu bringen, was mir jedoch nur mit Mühe gelang.
»Alles in Ordnung«, antwortete sie, doch das beruhigte mich nur mäßig. Derzeit schwankte die Stimmung meiner Frau zwischen engelsgleicher Ruhe und hysterischem Wutgeheul. Ich hatte mir ein paar Blessuren zugezogen, ehe ich gelernt hatte, dass es besser war, nicht mit aufzustehen, wenn die morgendliche Übelkeit sie überkam. Ich wollte sie zwar keinesfalls damit alleine lassen, doch meine Anwesenheit schien sie nur noch mehr aufzuregen, weshalb ich unruhig im Schlafzimmer blieb und von dort über sie wachte.
Ich hatte jedoch andere Wege gefunden, sie zu entlasten. So kümmerte ich mich nach dem Aufwachen um unsere Tochter, sodass Clara etwas mehr Ruhe bekam. Das fiel mir allerdings besonders schwer, denn es bedeutete, dass ich die Finger von Clara lassen musste, auch wenn ich gern noch ein paar entspannte Augenblicke mit ihr gehabt hätte, bevor das Personal in unser Leben eindrang.
»Hast du genug Schlaf bekommen?«
»Klar«, erwiderte sie leichthin und betrachtete erneut ihr Spiegelbild. »Ich sehe schrecklich aus. Und heute Nachmittag muss ich zu diesem Kinderschutz-Symposium.«
Sie drehte den Wasserhahn über dem Marmorbecken auf und beugte sich hinunter, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Ich wischte mir die Überreste der Rasiercreme vom Kinn.
»Vielleicht solltest du besser zu Hause bleiben?«, sagte ich und trat hinter sie. Ich legte die Arme um ihren schlanken Körper, eine Hand auf den zart gewölbten Bauch, von dem nur wir beide wussten. Meine andere Hand wanderte derweil wesentlich prosaischer zu ihrer Brust hinauf. Durch den dünnen Satinstoff ihres Nachthemds ließ ich den Daumen behutsam um ihren rechten Nippel kreisen, und Clara antwortete sogleich mit einem leisen Stöhnen.
»Versuchst du, mich abzulenken?« Obgleich sie vorgab, gereizt zu sein, schmiegte sie sich an mich und erleichterte mir dadurch den Zugriff. Ich schob meine Hand unter das hauchdünne Negligé und setzte meinen sanften Angriff fort. »Du wirst mich nämlich nicht davon abhalten.«
Über dieses Thema hatten wir uns schon öfter gestritten. Nachdem ich um Claras Hand angehalten hatte, war es ihr schwergefallen, ihre eigene Karriere aufzugeben. Als ich ihr den Antrag machte, wusste sie natürlich, dass ich eines Tages der König von England sein würde. Das war unausweichlich. Vor unserer Hochzeit hatte ich ihr versprochen, sie werde viele Möglichkeiten haben, die sozialen Projekte fortzusetzen, die sie im Auftrag von Peters & Clarkwell betreut hatte. Doch nichts war so gelaufen wie geplant. Es war mir gelungen, Clara von der Heirat zu überzeugen, dann wurden uns allerdings in derart rasantem Tempo neue Pflichten übertragen, dass wir fast ein Schleudertrauma erlitten hätten. Die Ermordung meines Vaters zwang mich, den Thron Jahre früher zu besteigen als erwartet. Kurz darauf stellte Clara fest, dass sie schwanger war, und sie machte uns zu Eltern, etwas, das ich eigentlich nie gewollt hatte. In den letzten anderthalb Jahren hatten wir versucht, uns an all das zu gewöhnen. Clara war nun genau dort, wo ich sie haben wollte: an meiner Seite, in meinem Bett und, was noch viel wichtiger war, bei mir zu Hause, wo ich persönlich ein Auge auf sie haben konnte. Trotz ihrer zweiten Schwangerschaft war sie fest entschlossen, ihre öffentlichen Pflichten als Königin vollumfänglich wahrzunehmen. Davon konnte ich sie nicht abbringen, egal, wie charmant ich darum bat.
»Mir fallen viel schönere Dinge ein, mit denen du den Tag verbringen könntest.« Ich löste die schützende Hand von ihrem Bauch, ließ sie zwischen ihre Schenkel gleiten und an dem Stoff vorbei zu der feuchten Hitze ihres Schoßes.
»Du hast doch den ganzen Tag Besprechungen«, hauchte sie. Die Botschaft war unmissverständlich: Wenn ich wollte, dass sie ihre Pläne für den Tag über den Haufen schmiss, würde ich dasselbe tun müssen. Und wir wussten beide, dass das unmöglich war.
»Meine Besprechungen finden alle im Haus statt.« Mit dem Knie schob ich ihre Beine weiter auseinander, um besser an die Beute heranzukommen, nach der mir der Sinn stand. Als mein Daumen sein Ziel fand, erzitterte Clara und stieß ein zustimmendes Stöhnen aus. »Doch jetzt bin ich hier, und du bist hier. Die anderen können warten.«
Ich flüsterte ihr verführerische Worte zu und ließ die Lippen über die weiche Haut hinter ihrem Ohr und weiter zu den Sommersprossen hinuntergleiten, von denen ich soeben noch geträumt hatte. Fasziniert betrachtete ich den anschmiegsamen Körper, der in meinen Armen lag. Im Spiegel sah ich genau das, was ich vom Leben wollte, ich wollte Clara vollständig besitzen und immer bei mir haben, sodass sie nichts als die Sicherheit und Geborgenheit verspürte, die ich ihr versprochen hatte.
Träge öffnete sie die Lider, und ihr müder Blick traf auf die Begierde in meinen Augen. »Du willst also, dass ich im Bett nackt auf dich warte, stimmt's?«
Heute klang sie bei dieser Aussicht weniger gereizt als sonst - nun ja, ich...
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