Als Dichter und als Denker hat Jean-Jacques Rousseau mit unvergleichlicher Kraft auf seine eigene Epoche gewirkt. Sein bekanntestes Werk Der Gesellschaftsvertrag ist ein Schlüsselwerk der Aufklärungsphilosophie. Er hat dabei Fragen aufgeworfen, die auch heute noch höchst aktuell sind. Die Rousseausche Republik beruht auf der volonté générale, die weder mit dem Willen einer Person oder einer Gruppe von Personen, noch mit der Addition der Individualwillen (volonté de tous) oder auch nur notwendigerweise mit dem Mehrheitswillen identisch ist. Die Bürger (citoyens) geben sich ihre Gesetze selbst. Gesetze, die nicht vom Volk verabschiedet wurden, sind gar keine (echten) Gesetze. Betrachtet man die Rousseausche Lehre im Spiegel der Zeit, dann erscheinen einige Epochen als besonders interessant, die sich in dem Band auch als Gliederungsgesichtspunkte wiederfinden.
Jean-Jacques Rousseau ist nicht nur mit seinem Gesellschaftsvertrag berühmt geworden, sondern er hat mit der volonté générale auch einen Schlüsselbegriff für eine radikaldemokratische Staatstheorie geschaffen.
Mit Beiträgen von
Dagmar Comtesse, Judith Frömmer, Otto Hansmann, Oliver Hidalgo, Matthias Kaufmann, Thomas Lau, Oliver W. Lembcke, Urs Marti-Brander, Henning Ottmann, Volker Reinhardt, Alfred Schäfer, Rüdiger Voigt und Jana Weiß.
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ISBN-13
978-3-8452-9332-5 (9783845293325)
DOI
Schweitzer Klassifikation
1 - Cover [Seite 1]
2 - Der Bürger als Souverän. Jean-Jacques Rousseaus Lehre von der volonté générale [im Spiegel der Zeit] [Seite 11]
3 - Teil I: Rousseaus Lehre in der Zeit der Französischen Revolution [Seite 15]
3.1 - Robespierre und Rousseau. Umrisse einer Vereinnahmung [Seite 17]
3.2 - Demokratische Souveränität und ihre institutionelle Vermittlung. Sieyès' Kritik an Rousseaus Idee einer volonté générale [Seite 37]
3.3 - Liebe zu Dritt: Über die Ungleichheit vor dem Gesellschaftsvertrag [Seite 53]
4 - Teil II: Rousseaus Bedeutung für die amerikanische Revolution [Seite 77]
4.1 - Rousseau und die amerikanische Revolution [Seite 79]
4.2 - Zwischen Patriotismus, (In)Toleranz und Machtmissbrauch: Jean-Jacques Rousseaus Einfluss auf die US-amerikanische Zivilreligion [Seite 103]
5 - Teil III: Rousseau und der Kontraktualismus [Seite 127]
5.1 - Rousseau und die Vertragstheorie [Seite 129]
5.2 - Der Gesellschaftsvertrag als Chimäre und rationale Utopie [Seite 145]
6 - Teil IV: Rousseaus Konzept "Zurück zur Natur" [Seite 167]
6.1 - Rousseaus Anthropologie als Schlüssel zum Verständnis seiner Gesellschaftstheorie [Seite 169]
6.2 - Rousseaus Sicht auf die Natur des Menschen [Seite 201]
6.3 - Vermittelte Unmittelbarkeit: Rousseaus pädagogische Rhetorik [Seite 225]
7 - Teil V: Rousseau als Vordenker einer totalen Demokratie? [Seite 243]
7.1 - Rousseau als Stichwortgeber einer totalitären Demokratie? Anmerkungen zu einem Evergreen der Rezeptionsgeschichte von Voltaire bis Jacob L. Talmon und Isaiah Berlin [Seite 245]
7.2 - Zwischen Totalitarismusvorwurf und radikaler Demokratietheorie: Volonté générale, Subjektgenese und Konflikt [Seite 271]
7.3 - Kritik der Kritik. Rousseau - Lehrmeister der Demokratie [Seite 291]
8 - Autoren/Autorinnen [Seite 309]