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Aktuelle Informationssendungen
Fernsehmagazine
Talkshows
Live-Entertainment
Sport- und Eventübertragungen
Transaktionsfernsehen
Der Begriff "live" kommt aus dem Englischen, "alive" bedeutet so viel wie "lebendig". Lebendigkeit ist also das Merkmal aller Live-Sendungen. Prinzipiell können alle nicht-fiktionalen Inhalte und Ereignisse live bedient werden. Doch nicht alle eignen sich dafür. Nur in seltenen Fällen werden fiktionale Ereignisse zum Gegenstand einer Live-Sendung. Dies ist zum Beispiel bei der Fernsehübertragung einer Oper der Fall. Prinzipiell sollte man zwei Typen von Live-Sendungen unterscheiden: Handelt es sich um ein bestehendes Ereignis, wie bei einem Sportevent oder einer Landtagswahl, oder wird das Ereignis eigens für den Zweck der Sendung geschaffen? Je nachdem, welche Ereignisqualität zugrunde liegt, wird man unterschiedliche Rahmenbedingungen für die journalistische Produktion vorfinden. Abseits der Frage, über welche Ereignisse berichtet wird, spielt der Grad der Inszenierung eine entscheidende Rolle. Nachrichten oder Fernsehmagazine werden vollkommen anders in Szene gesetzt als eine Verkaufsshow bei einem Teleshopping-Sender.
Der Abstand zwischen dem Ereignis und dem Bericht darüber geht bei Live-Sendungen oft gegen null. Wer als Erster die "Top-Meldung des Tages" fernsehgerecht aufbereitet hat, darf sich zu den Gewinnern zählen. Bei äußerst brisanter Nachrichtenlage wird sogar das laufende Fernsehprogramm live unterbrochen. Im Gegensatz zu Nachrichten, bei denen es um die pure Information geht und im Nachrichtenstil verfasste Meldungen verlesen werden, haben die Nachrichtenmagazine mit vertiefender Themenbetrachtung eine stärker erklärende Funktion. Man unterscheidet zwischen:
Nachrichten sind in der Studiopräsentation eher statisch. Ein Sprecher ist vor einer Blue-Box oder Rückprojektion zu sehen. Bei den Nachrichtenmagazinen führen meist zwei bis drei Personen durch die Sendung. Stets rückt bei News die aktuelle Grafik präsent ins Bild. Das Hauptaugenmerk liegt auf visualisierten Wortmeldungen und Anmoderationen von Filmbeiträgen. Der schnelle Wechsel von Ländern, Karten und Namen vermittelt eine Weltläufigkeit, die nur den Nachrichten zu eigen scheint. Die Filmbeiträge sind dabei kurz gehalten und folgen rasch aufeinander. Die besondere Herausforderung einer Nachrichtensendung liegt in der unbedingten Berücksichtigung von Aktualität.
Abb. 6: Aktualität setzt schnelles Reagieren voraus: Claus Kleber und Gundula Gause moderieren das heute-journal.
Abb. 7: Früher im Studio aufgezeichnet, heute live bzw. live-on-tape mit Publikum: das ZDF-Kulturmagazin Aspekte.
Magazine müssen nicht zwangsläufig live gesendet werden. Sie kommen auch als Aufzeichnung oder in verschiedenen Mischformen vor. Je nach den Erscheinungsintervallen - tägliches, wöchentliches oder monatliches Magazin - spielt der Live-Charakter mal eine größere, mal eine kleinere Rolle. Zu unterscheiden sind:
Fernsehmagazine leben von der Erklärung und dem richtigen Mix der Themen. Im Zentrum steht ein Moderator, der durch die Sendung führt. Darüber hinaus liegt der Fokus auf einem konsistenten Studioauftritt. Meist herrscht im Magazinjournalismus hoher Produktionsdruck. Unter Berücksichtigung der Aktualität geht es vielfach darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst hochwertig zu produzieren. Magazine werden auch zu besonderen Anlässen wie zum Beispiel zu Buchmessen oder zu Biennalen ins Programm genommen.
Talkshows sind ein beliebtes Live-Genre im deutschen Fernsehen. Bei ihnen findet ein Gespräch zwischen dem Gastgeber und einem oder mehreren Talkgästen statt. In der Regel werden die Gespräche durch Filmeinspieler ergänzt und unterbrochen. Talkshows leben vom besonderen Live-Charakter, weil hier Menschen, wenn auch unter genau reglementierten Bedingungen, auf- und aneinandertreffen und somit dem Zuschauer eine Projektionsfläche für Identifikation oder Ablehnung bieten. Der Gesprächsausgang bleibt bis zum Ende offen. In der öffentlichen Wahrnehmung sowie in der Meinungs- und Willensbildung sind Talkshows heute aus der Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. Es gibt sie als:
Pro Sendung steht jeweils ein aktuelles Thema auf der Agenda. Die Herausforderung von Talkshows besteht darin, die richtigen Themen zum richtigen Zeitpunkt zu setzen. Zudem kommt der Auswahl der Talkgäste eine besondere Bedeutung zu. Auf eine paritätische Besetzung ist meist ebenso genau zu achten wie auf die Live-Tauglichkeit der Gäste.
Live-Entertainment ist die hohe Schule des Fernsehens. Es steht für einen hohen Inszenierungsgrad, für ein trag- und wandlungsfähiges Showkonzept sowie für einen in jeder Hinsicht glamourösen Auftritt. Die Showinhalte müssen über den Moderator erlebbar gemacht werden. Meist sorgt ein Präsenzpublikum für die notwendige Live-Atmosphäre. Jeder Sender pflegt seine eigenen Shows, die sich in folgende Kategorien aufteilen lassen:
Viele Formen des Live-Entertainments sind in letzter Zeit neu entstanden, andere wurden wiederentdeckt. Gerade die Musikshow erlebt eine erstaunliche Renaissance. Seitdem Casting-Shows zur festen Größe im Fernsehen geworden sind, ist ein regelrechter Wettlauf um die beste Showidee entbrannt. Viele der erfolgreichen Showformate werden in Lizenz rund um den Globus produziert.
VIDEO: LIVE-ENTERTAINMENT
Die Meinung eines Produzenten, Länge: 6:35
www.lanzenberger-live.de/videos-audios
Der eigenen Kreativität trauen. Holm Dressler, Produzent und Regisseur, spricht über die Hintergründe des Show-Geschäfts. Wo steht Live-Fernsehen heute? Wie funktionieren Entscheidungsprozesse bei Sendern? Welche Erwartungshaltung bringt der Zuschauer mit? Die Anforderungen sind über die Jahre gestiegen.
Traditionell gehören Event- und Sportübertragungen zu den herausragenden Live-Programmen. Je wichtiger die Ereignisse sind, desto größer ist die "Live-Gemeinde". Der Nervenkitzel, den eine Olympiade, ein Formel-1-Rennen oder eine Fußball-Weltmeisterschaft versprüht, ist kaum zu toppen. Der Aufwand an Planung und Organisation, der für die Übertragung betrieben werden muss, allerdings auch nicht. Bei Sportübertragungen gilt es, die Dramatik des Moments einzufangen. Zudem müssen Kommentatoren und Moderatoren blitzschnell eine Einordnung liefern. Sportübertragungen werden meist angereichert durch Live-Gespräche und Live-Interviews. Es bleiben oft nur Bruchteile von Sekunden, um Entscheidungen über die Auswahl der verschiedenen Bildquellen zu treffen.
Anlassbezogene Übertragungen fallen in etwa in die gleiche Kategorie wie eine Sportübertragung: Wahlberichterstattungen, die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises, der Wiener Opernball - all dies sind Ereignisse, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit auf den Bildschirm zurückkehren und die sozusagen zum Live-Inventar eines Senders gehören. Kennzeichnend für die großen Live-Übertragungen sind der hohe technische Produktionsaufwand, der betrieben werden muss, um die Ereignisse adäquat in Szene zu setzen, sowie die Erwartungshaltung der Zuschauer.
Abb. 8: Event oder Tagesgeschäft: Sport muss live sein, so wie das Aktuelle Sportstudio mit/vor Studio-Publikum.
Abb. 9: Live verkauft am besten: sonnenklar.tv sendet bis zu 14 Stunden live, hier mit Michael "Goofy" Förster.
Der Begriff steht eigentlich für Live-Fernsehen mit Publikumsbeteiligung. Er hat sich jedoch für jene Fernsehkanäle eingebürgert, bei denen man Produkte oder Dienstleistungen erwerben kann. Die Idee des "Teleshoppings" stammt ursprünglich aus dem angelsächsischen Raum. In den 90er-Jahren wurde sie im deutschsprachigen Raum adaptiert. Moderatoren preisen dabei in einer Art Verkaufsschau und optisch in standardisierter Form ihre Produkte an. Über eine eingeblendete Telefonnummer kann der Zuschauer direkt bestellen oder Reisen buchen. Weil die Sender ihr Angebot am Abverkauf der Produkte ausrichten, senden Teleshoppingkanäle - meist rund um die Uhr - live. Man unterscheidet folgende Einsatzformen:
Transaktionsfernsehen verfügt über die größten Live-Strecken im Fernsehen überhaupt. Zwar haben die entsprechenden Sendungen nicht gerade den besten Ruf, dennoch sind die...
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