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3. Auswahlstrategie definieren und Praktika konsistent aufeinander abstimmen
Bei der Bewerbung auf eine Festposition nach dem Studium wird - je nach Studiengang und angestrebter Tätigkeit - oftmals vorausgesetzt, dass der Kandidat während seines Studiums nicht nur ein, sondern mehrere Praktika absolviert hat. Unabhängig davon ermöglichen es mehrere Praktika, ein umfassenderes und fundierteres Erfahrungsspektrum aufzubauen. Dies kann bei der Wahl der ersten Festposition Enttäuschungen vermeiden. Es ist somit unabhängig von externen Anforderungen durchaus ratsam, im Verlauf des Studiums mehrere Praktika zu absolvieren.
Häufig wird bei der Auswahl der Praktika dann jedoch vergessen, diese in den Gesamtkontext aus Praktika und Studium einzuordnen, sodass die Praktika letztlich nicht so aufeinander abgestimmt sind, dass sie sich optimal ergänzen. Es ist daher empfehlenswert, sich frühzeitig eine Strategie zurechtzulegen, welche praktischen Erfahrungen im Verlauf des Studiums durch welches Praktikum gesammelt werden sollen. Dabei sind bei der Festlegung der Strategie selbstverständlich die individuellen Anforderungen, die sich aus der Persönlichkeit und dem bisherigen Erfahrungsschatz sowie einem möglicherweise vorhandenen Berufswunsch ergeben, zu berücksichtigen.
Mit Blick auf verschiedene Aspekte, insbesondere was den Tätigkeitsbereich, die Branche und das Unternehmen betrifft, lassen sich prinzipiell zwei generische Strategien unterscheiden, anhand derer mehrere Praktika organisiert beziehungsweise ausgewählt werden können: die Strategie der Breite sowie die Strategie der Tiefe. Die Strategie der Breite zielt darauf, ein möglichst vielfältiges Spektrum abzudecken, um ein breites Erfahrungswissen aufzubauen. Demgegenüber zielt die Strategie der Tiefe auf eine Spezialisierung.
Tätigkeitsbereiche
Strategie der Breite: Ziel ist es, im Rahmen mehrerer Praktika ein möglichst breites Tätigkeitsspektrum kennenzulernen. Entsprechend werden Praktika in verschiedensten Funktionsbereichen gewählt. Ein Student der Betriebswirtschaftslehre könnte zum Beispiel ein Praktikum im Marketing, eines im Einkauf, eines in der Produktion und eines im Finanzbereich absolvieren.
Auf diese Weise kann der Praktikant hervorragend austesten, welcher Tätigkeitsbereich ihn für eine spätere Festanstellung am meisten interessiert. Entsprechend ist diese Strategie insbesondere für Studenten interessant, die noch keine genaue Vorstellung davon haben, in welchem Bereich sie später arbeiten möchten. In diesem Fall empfiehlt es sich, möglichst frühzeitig Praxiserfahrung zu sammeln, um im weiteren Studienverlauf die Spezialisierung aufgrund der in den Praktika gewonnenen Erfahrungen fundiert wählen zu können. Darüber hinaus bietet eine breite Aufstellung den Vorteil, unabhängig von einer später im Berufsleben wahrscheinlich erfolgenden Spezialisierung, durch praktische Erfahrungen in verschiedenen Funktionen vielfältige Perspektiven kennenzulernen und dadurch die komplexen Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Bereichen besser zu verstehen. Umgekehrt birgt eine thematisch breite Aufstellung die Gefahr, bei künftigen Bewerbungen als ziel- und profillos wahrgenommen zu werden und damit gegenüber inhaltlich fokussierteren Bewerbern im Nachteil zu sein.
Strategie der Tiefe: Hier lautet die Zielsetzung, mehrere Praktika innerhalb eines Funktionsbereichs zu machen. Denn auch innerhalb eines Bereichs gibt es in der Regel viele verschiedene Tätigkeiten, die jeweils ihre eigenen Anforderungen und Aufgaben stellen. Möchte man später beispielsweise im Finanzbereich eines Unternehmens tätig werden, könnten Praktika im Controlling, in der Projektfinanzierung sowie in der Bilanzierung kombiniert werden. Ist der angestrebte Funktionsbereich noch weiter eingeschränkt, zum Beispiel auf Controlling, ließen sich etwa durch Praktika im Beteiligungscontrolling, im Produktionscontrolling sowie im Personalcontrolling verschiedene Aspekte kennen lernen.
In vielen Funktionsfeldern arbeiten zudem verschiedene Akteure zusammen, die in der Regel für unterschiedliche Kernkompetenzen stehen. Um ein ganzheitliches Verständnis des jeweiligen Feldes zu erlangen, kann es hilfreich sein, durch Praktika bei den relevanten Akteuren ein Verständnis für deren jeweilige Arbeitsweise zu entwickeln. Im Finanzbereich könnte dies zum Beispiel das Zusammenspiel zwischen Unternehmen und Banken, im Bereich Strategie die Zusammenarbeit von Unternehmen und Strategieberatungen, im Bereich Forschung und Entwicklung die Kooperation von Unternehmen und Ingenieurbüros oder Prüflaboren sein.
Diese Herangehensweise an die Praktikumsauswahl bietet sich insbesondere für Studenten an, die bereits eine sehr präzise Vorstellung davon haben, in welchem Bereich sie nach dem Studium tätig werden wollen, und auch im Rahmen ihres Studiums entsprechende Schwerpunkte setzen. Denn eine solche Strategie erlaubt es dem Studenten, bereits vor dem Berufseinstieg praktisch fundiertes Expertenwissen zu erlangen, das heißt tiefes Detailwissen aufzubauen. Darüber hinaus ermöglicht sie, sich ein Bild davon zu machen, welche konkreten Aufgaben im jeweiligen Bereich für einen persönlich langfristig am interessantesten erscheinen.
Branche
Strategie der Breite: Bezogen auf die Branche bedeutet eine Strategie der Breite, Praktika in verschiedenen Branchen zu absolvieren. Diese Herangehensweise bietet den Vorteil, aus erster Hand Kenntnisse über verschiedene branchenspezifische Geschäftsmodelle, Produktlebenszyklen, Kundengruppen und relevante gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen zu erwerben. Ein diesbezüglich breites Erfahrungsspektrum kann beispielsweise dazu beitragen, künftig unbekannte Geschäftsmodelle schneller zu verstehen und deren Werttreiber intuitiver zu identifizieren. Außerdem können im späteren Berufsleben möglicherweise aus der Kenntnis von Ansätzen und Herangehensweisen anderer Branchen neue Ideen für die eigene Branche generiert werden.
Strategie der Tiefe: Diese Strategie zielt darauf ab, eine Branche im Rahmen mehrerer Praktika sehr detailliert kennenzulernen und in all ihren Finessen zu verstehen. Hierzu könnte zum Beispiel ein an der Automobilindustrie interessierter Student Praktika bei einem oder mehreren Automobilherstellern sowie bei einem oder mehreren Zulieferern machen, gegebenenfalls jeweils in unterschiedlichen Funktionsbereichen. Auf diese Weise kann auch ein hervorragendes Verständnis für die Konkurrenzsituation und die Differenzierungsmerkmale von Unternehmen der jeweiligen Branche sowie für die Beziehungen zwischen Unternehmen auf unterschiedlichen Stufen der Zulieferer- beziehungsweise Wertschöpfungskette gewonnen werden. Solch detaillierte Branchenkenntnisse machen einen Bewerber für Unternehmen der jeweiligen Branche unter Umständen besonders interessant. Umgekehrt wirkt sich eine derart enge praktische Erfahrung möglicherweise nachteilig auf die Chancen bei der Bewerbung um eine Position in anderen Branchen aus.
Unternehmen
Strategie der Breite: Dieser Ansatz zielt auf das Erwerben von Erfahrungen in mehreren Unternehmen, die mit Blick auf relevante Aspekte möglichst unterschiedlich sind. Beispielsweise sind kleine und mittelständische Unternehmen typischerweise eher von einer »Hands-on-Mentalität« geprägt als Großkonzerne, Entscheidungsmechanismen in Familienunternehmen stärker auf den oder die Inhaber ausgerichtet als in börsennotierten Konzernen, die Innovationskultur und der Gestaltungsspielraum für einzelne Mitarbeiter in Start-ups oft höher als in etablierten Unternehmen mit gewachsenen Strukturen und Prozessen. Natürlich weisen aber auch Unternehmen ähnlichen Typs in der Regel deutliche Unterschiede unter anderem in Organisation und Kultur auf.
Eine breite Aufstellung der Praktika im Hinblick auf die Unternehmen bietet im Wesentlichen zwei Vorteile. Zum einen lässt sich bei der Entscheidung für eine Festposition nach dem Studium durch die gesammelten eigenen Erfahrungen besser einschätzen, welcher Unternehmenstyp beziehungsweise welche Unternehmenskultur am besten zur eigenen Persönlichkeit passt. Zum anderen können im späteren Berufsleben möglicherweise aus den gesammelten Erfahrungen Optimierungsideen für das eigene Arbeitsumfeld entstehen.
Strategie der Tiefe: Bezogen auf Unternehmen bedeutet diese Strategie, mehrere Praktika in einem Unternehmen zu absolvieren. Dies bietet die Chance, jedenfalls wenn es sich um Praktika in mehreren Funktionsbereichen handelt, zahlreiche Facetten des Unternehmens kennenzulernen und ein hervorragendes Verständnis für dessen Strategie, Prozesse, Märkte und Herausforderungen zu erlangen. Darüber hinaus kann so ein breites Kontaktnetz innerhalb des jeweiligen Unternehmens geknüpft werden.
Hier ist jedoch zu beachten, dass mehr als zwei Praktika bei einem Unternehmen für den späteren Berufseinstieg eine deutliche Vorfestlegung auf dieses Unternehmen bedeuten. Bei Bewerbungen um eine Anstellung bei einem anderen Unternehmen wird der Bewerber wohl plausibel erklären müssen, weshalb er sich während des Studiums so stark auf das jeweilige Unternehmen konzentriert hat und sich nun andernorts um eine Position bemüht. Andererseits können detaillierte Kenntnisse eines direkten Konkurrenten für Wettbewerber oder Zulieferer durchaus interessant sein.
Anzumerken ist außerdem, dass viele Unternehmen vor einem Auslandspraktikum in ihrem Haus das Absolvieren eines Praktikums in der Zentrale beziehungsweise im Heimatland voraussetzen. Entsprechend gelten die oben genannten Einschränkungen nicht in gleichem Maße für Auslandspraktika. Dies trifft...
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