Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Melanie Kehr
(Quelle: KfW-Bildarchiv / Thomas Meyer / OSTKREUZ)
Melanie Kehr ist Mitglied des Vorstands der KfW-Bankengruppe und als CIO und COO verantwortlich für IT, Transaktionsmanagement und Operations. Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung mit IT in der Finanzbranche. Mit Stationen bei Accenture und der Bayerischen Landesbank kennt sie sowohl die Berater- als auch die Bankensicht. Es ist ihr Antrieb, das Leben auch für die Folgegenerationen lebenswert zu machen. Digitalisierung sieht sie als wichtigen Enabler für den Kampf gegen den Klimawandel weltweit und möchte diese große Vision als CIO der KfW umsetzen, indem sie die digitale Agenda hin zum Zielbild einer digitalen Transformations- und Förderbank gestaltet. IT ist dabei der notwendige Change Agent und Treiber von Innovationen. Ihr Erfolgsgeheimnis liegt im lebenslangen Lernen und der Auswahl des richtigen Teams.
Digitalisierung betrifft die ganze Bank, nicht vermeintlich nur die IT
In einer Ära der Permakrise mit weltweiter Pandemie, russischem Angriffskrieg auf die Ukraine und fortschreitendem Klimawandel müssen alle Kräfte mobilisiert werden, um Lösungen zu finden. Die Chancen der Digitalisierung sind dabei unverzichtbar: einerseits als Basistechnologie für alle Industriezweige, andererseits als Treiber von Innovationen. Digitalisierung sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, die nötig ist, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Daher sprechen wir bei Digitalisierung mittlerweile nicht mehr über das "ob", sondern nur noch über das "wie".
Digitalisierung ist mehr als nur Technologie. Es greift zu kurz, darunter lediglich die Automatisierung von bestehenden Abläufen, Produkten oder Prozessen zu fassen. Vielmehr geht es darum, mit den Möglichkeiten neuer Technologien die Produkte, Geschäftsmodelle, Prozesse und Strukturen des Unternehmens neu zu denken und zu gestalten. Dabei erfordert Digitalisierung eine ganzheitliche, umfassende Transformation im Unternehmen.
Jedoch kann diese komplexe Transformation nicht vollständig am Reißbrett geplant und antizipiert werden. Die Herausforderung besteht in einem zielgerichteten Vorgehen, im Spagat zwischen einer klaren Definition der Digitalisierungsziele und dem Lernprozess im Laufe der Umsetzung. Daher sollte Digitalisierung selbst einem agilen, iterativen Vorgehen folgen im Sinne eines "Inspect and Adapt". Dazu ist jedoch bereits früh im Prozess eine klare Rahmensetzung insbesondere mit messbaren Zielen notwendig.
Erfolgreiche Digitalisierung vereint somit die Perspektive der technologisch getriebenen Geschäftsinnovation mit der Agilität im Unternehmen. Daher kann sie je nach Ausgangslage auch eine umfangreiche Transformation einer Organisation, z. B. in Bezug auf Kultur, Führung, Skills, Governance, neue Kunden und Partner erfordern.
Digitalisierung ist wie ein Abenteuer - man muss sich darauf einlassen, aber bitte mit klaren Zielen!
Zu Beginn der Digitalisierungsreise sind drei Fragen zu beantworten für das Aufstellen einer digitalen Agenda. Die Antworten können im weiteren Verlauf aufgrund gemachter Erfahrungen immer wieder anpasst werden:
Welche Ziele verfolgen wir mit der Digitalisierung?
Digitalisierung ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Denn es geht dabei nicht darum, den Buzzwords zu folgen, sondern durch den Einsatz von Technologie einen Mehrwert für das Unternehmen zu generieren, z. B. durch neue Produkte und Geschäftsmöglichkeiten, eine neue Art der Kundenansprache bis hin zu neu gestaltbaren internen Prozessen und komplett digitalem Produktdesign. Daher kann Digitalisierung je nach Art des Unternehmens sehr unterschiedliche Ziele verfolgen: Effizienzgewinne, Kundennähe, Geschwindigkeit, Produktinnovation, Kosteneinsparungen, Erschließung neuer Märkte, Resilienz, aber auch Motivation von Mitarbeitenden und damit die Weiterentwicklung als attraktiver Arbeitgeber. Wichtig ist es, bereits möglichst früh im Prozess die Ziele überprüfbar zu formulieren, um Lösungen im Digitalisierungsprozess an konkrete Erkenntnisse anpassen zu können.
Zu Beginn einer digitalen Transformation sollten sich alle Beteiligten bewusst machen, dass Digitalisierung das gesamte Unternehmen betrifft, nicht nur den Bereich IT. Daher müssen über die Zeit viele interne und externe Stakeholder eingebunden werden. Eine Stakeholder-Analyse hilft, den richtigen Fokus zu setzen.
Welche Technologien und Skills brauchen wir in der Zukunft und welche Chancen werden durch neue Technologien eröffnet?
Die Relevanz einer neuen Technologie bemisst sich daran, ob sie zum Game Changer für das Unternehmen, seine Produkte und Kunden werden kann. Die Technologiewahl muss also im Einklang mit den Zielen der Digitalisierung erfolgen. Oft ergibt sich aus der Entscheidung für eine Technologie eine gewisse Pfadabhängigkeit, schon allein, weil damit wesentliche Investitionen verbunden sind. Daher ist es wichtig, die Chancen und Risiken gut zu verstehen und sich damit aktiv auseinanderzusetzen.
Eine Fachkräftestrategie zum internen Know-how-Aufbau ist ein essenzieller Teil der Digitalisierung. Dies betrifft nicht nur die IT, da sich ja das ganze Unternehmen auf eine Learning Journey begibt. So sind nicht nur die direkt betroffenen Geschäftsbereiche gefordert, sondern auch unterstützende Einheiten wie Rechtsabteilung, Einkauf, HR - um nur einige zu nennen. In Zeiten von Fachkräftemangel hilft es sehr, ein attraktives Umfeld zu bieten, um stark nachgefragte Fachkräfte zu gewinnen. Die Einbindung von externen Experten ist bis zu einem bestimmten Grad sinnvoll, allerdings sollte dabei der interne Know-how-Aufbau mitgedacht und zentraler Bestandteil der Transformation werden.
Wie wollen wir unsere Ziele erreichen?
Die digitale Transformation ist ein (iterativer) Veränderungsprozess, bei dem das Zusammenarbeitsmodell der Unternehmensbereiche und die Unternehmenskultur als kritische Erfolgsfaktoren kaum überschätzt werden können. Der Erfolg der Digitalisierung hängt davon ab, Mitarbeitende mit ihrem Knowhow und ihrer Kreativität für die Gestaltung der Digitalisierung zu mobilisieren. Es ist wichtig, dass Mitarbeitende und Führungskräfte in der Breite mitgenommen werden und sich auf das veränderte Umfeld einlassen, lernbereit und neugierig sind und ihr Wissen in die "neue Welt" einbringen. Möglicherweise (oder besser: sehr wahrscheinlich) werden sich ihre Rollen sowie Entscheidungsprozesse grundlegend verändern müssen, um eine digitale Transformation zu gestalten.
Veränderungen resultieren einerseits aus der Einführung neuer digitaler Produkte und Prozesse. Andererseits erfordert die digitale Transformation selbst eine agile Aufstellung. Je nach spezifischer Ausgangslage des Unternehmens gibt es dabei viele Stellräder, die mitgedacht und gegebenenfalls auf den Prüfstand gestellt werden sollten, sei es Hierarchie und Verantwortungsübernahme, Qualität und Kommunikation von Entscheidungen, Fehlerkultur, Diversität, Arbeitgeberattraktivität und vieles mehr.
Die Rolle der KfW - digitale Transformations- und Förderbank
Die KfW als staatliche deutsche Förderbank hat den Auftrag, die ökonomischen, ökologischen und sozialen Lebensumstände in Deutschland, Europa und weltweit zu verbessern und die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zur Erreichung des 1,5°-Klimaziels zu unterstützen. In Zeiten der Permakrise ("einer Krise folgt die nächste") ist die KfW besonders gefordert, flexibel und schnell Antworten auf Business-Anforderungen zu finden. Gleichzeitig ist die KfW als Finanzinstitut verpflichtet, die regulatorischen Vorgaben zu erfüllen.
Aus ihrer Rolle hat die KfW folgende Ziele für ihre digitale Transformation abgeleitet:
Kundenzentrierung: Zielgruppe mit passgenauen Förderprodukten ansprechen, Produkte leicht zugänglich machen und modernes Kundenerlebnis bieten
schnelle Reaktions- und Prozessgeschwindigkeit/Effizienz der eigenen Organisation: schnelle Umsetzung neuer Förderinstrumente (auch zur Krisenintervention) und effiziente Prozesse
Twin Transformation (Verbindung von Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitszielen): Einsatz von Technologie zur Erreichung und Unterstützung der Nachhaltigkeitsziele. Schwerpunkt auf datenbasierter Wirkungsmessung, deren Analyse einen noch zielgerichteteren Einsatz von Förderung ermöglicht, um...
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