Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Eine verbotene Liebe und die Chance auf neues Glück in Paris
"Die verschwundene Tochter" ist der 5. Familiengeheimnis-Roman der romantisch-dramatischen Familiensaga "Die verlorenen Töchter".
Paris, 1939. Mit zitternden Händen hält Evelina den Brief ihres Geliebten, während ihr Blick über die glitzernde Skyline schweift. Ich weiß, dass ich dich nicht verdiene, mein Schatz, aber ich bete, dass du deine Meinung änderst. Dir gehört mein Herz, und ich hoffe, dass uns nichts mehr trennen wird .
London, heute. Blake ist noch immer in Trauer über den Tod ihrer geliebten Großmutter, als sie ein geheimnisvolles Erbstück aus einem ehemaligen Londoner Frauenhaus erhält: An der kleinen Schachtel ist der Name ihrer Oma befestigt, darin befindet sich die Modeskizze eines Kleides, an die ein Stück silbrig schimmernder Samt geheftet ist.
Ihre Recherchen führen Blake nach Paris, wo sie dem charismatischen Mode-Kurator Henri begegnet. Blake taucht ein in die Geschichte der Pariser Mode, und während Henri ihr die zauberhaftesten Ecken der Stadt der Liebe zeigt, kommen sie sich immer näher. Doch als Blake endlich herausfindet, warum ihre Urgroßmutter 1939 aus Paris geflohen ist, muss auch sie eine Entscheidung treffen: Hat sie den Mut, für die Liebe und ihren großen Traum alles aufzugeben?
Zwei ergreifende Liebesgeschichten auf zwei Zeitebenen in der romantischsten Stadt der Welt
Im 5. Band ihrer Bestseller-Saga entführt uns Soraya Lane von London nach Paris. Jeder der romantischen Romane der Familiensaga "Die verlorenen Töchter" erzählt von einem tragischen Familiengeheimnis, der Suche nach den eigenen Wurzeln und schicksalhafter Liebe an einem der schönsten Sehnsuchtsorte der Welt.
Die einzelnen Romane der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden und sind in folgender Reihenfolge erschienen:
Schon als Kind träumte Soraya Lane davon, Schriftstellerin zu werden. Heute ist ihr Traum wahr geworden. Ihr Zuhause ist eine ständige Quelle der Inspiration, denn Soraya Lane lebt mit ihrem Mann und den beiden gemeinsamen Söhnen umgeben von vielen Tieren auf einer kleinen Farm in Neuseeland. Mehr Informationen unter: sorayalane.com
Blake deckte den Tisch für vier Personen, dann eilte sie zurück in die Küche. Sie öffnete die Backofentür, um hineinzusehen, und der Duft nach Huhn und Ofengemüse erfüllte das Zimmer. Als Heranwachsende hatte sie immer davon geträumt, in ein Zuhause zu kommen, in dem es nach Hausmannskost oder Gebäck duftete, obwohl sie die Male, die das tatsächlich geschehen war, wahrscheinlich an einer Hand abzählen konnte. Manchmal hatte ihre Mutter manisch das Haus geputzt, bis der Geruch von Chlor schwer in der Luft hing, und etwas Gutes zum Abendessen gekocht. Am nächsten Tag saß sie dann aber wieder zusammengesackt im Sessel oder schaffte es nicht, aus dem Bett zu kommen, und es blieb Blake überlassen, Brot und Milch zu rationieren, um mit dem, was sie hatten, möglichst weit zu kommen.
Als Älteste erinnerte sie sich daran, wie es früher gewesen war, als sie noch eine funktionierende Familie gewesen waren, aber es fiel ihr immer schwerer, diese Erinnerungen im Gedächtnis zu behalten, seit sie allmählich in die Rolle des Familienoberhaupts geraten war. Auch jetzt noch verspürte sie den Drang, ihre Geschwister mit Essen zu versorgen und auf sie aufzupassen, damit sie wussten, wie sehr sie geliebt wurden, obwohl sie inzwischen alle erwachsen waren und ihr eigenes Leben führten. Auch deshalb war sie, lange nachdem ihr Bruder und ihre Schwester ausgezogen waren, in dem verwohnten Drei-Zimmer-Apartment ihrer Kindheit geblieben: Sie sollten immer einen Ort haben, an den sie zurückkehren konnten, falls sie es brauchten.
In diesem Augenblick klopfte es an der Tür, und ihre Schwester rief: »Blake! Ich bin da!«
Blake vergaß das Huhn im Ofen und eilte hinaus, um sie zu begrüßen. Seit drei Monaten hatte sie Abby nicht gesehen, und ihre Stimme zu hören, beruhigte sie, als hätte etwas in ihrem Leben gefehlt, das nun endlich wieder da war.
»Es ist so schön, dich wiederzusehen.« Blake fiel in der Eile, ihre Schwester zu umarmen, beinah über deren Koffer, dann hielt sie sie lange fest.
»Ich freue mich auch«, sagte Abby. »Mein Gott, wie ich deine Kochkunst vermisst habe. Irgendwas riecht hier ganz toll, wie immer.«
Blake strahlte und hielt sie eine Armlänge von sich entfernt, um sie genau zu betrachten. »Ich habe dich noch nie so braun gesehen, und dein Haar sieht nach Strand aus. Gefällt mir sehr gut.« Gewöhnlich war es unvermeidlich, dass die Leute sie als Schwestern erkannten, mit dem gleichen langen, dunkelblonden Haar und den schokoladenbraunen Augen, aber Abby hatte sich in eine blondere, goldenere Version ihrer selbst verwandelt.
»Australien steht mir eben«, sagte Abby. »Ich wäre sehr gern noch länger geblieben.«
Sie gingen um das Gepäck herum in die Küche, wobei Abby aufgeregt von ihrer Reise erzählte und Blake eine Flasche Wein öffnete und zwei Gläser einschenkte. Blake war nie gereist, wohingegen Abby Länder abhakte, als wollte sie vor ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag jede Ecke der Welt gesehen haben.
»Also, was gibt's Neues bei dir?«, fragte Abby, als sie schließlich innehielt, um Atem zu holen.
»Eigentlich nichts«, sagte Blake. »Nur Arbeit und noch mehr Arbeit, du kennst mich ja.«
»Allmählich solltest du wirklich auch mal anfangen, die Welt kennenzulernen, das weißt du, oder?«
Blake lachte. »Eines Tages mache ich das schon noch. Aber jetzt möchte ich dich erst mal verwöhnen und dann alles über die letzten drei Monate von dir hören.«
Im selben Moment klopfte es wieder an der Tür. Kurz darauf stand ihr Bruder Tom mit ihnen in der Küche. Erst nachdem Blake ihn umarmt und zugesehen hatte, wie er Abby hochhob, fiel ihr auf, dass er allein gekommen war.
»Wo ist denn Jen?«, fragte Blake und sah ihm über die Schulter, als könnte seine Freundin noch im Flur stehen oder sich vielleicht hinter ihm verstecken. »Ich dachte, sie würde auch kommen.«
»Ah, wir haben uns getrennt.« Tom zuckte die Achseln, als wäre es nicht wichtig. »Tut mir leid, ich hätte dir sagen sollen, dass sie nicht kommt.«
»Aber sie war doch so nett!« Blake stöhnte.
Er zuckte noch einmal die Achseln, und Blake wechselte einen Blick mit Abby, dankbar, dass sie sich gegenseitig bestätigen konnten, wie verrückt ihr Bruder war. Er hatte kein Problem damit, nette Frauen kennenzulernen, aber er hatte definitiv ein Problem damit, eine Beziehung länger als drei Monate aufrechtzuerhalten. Meistens kam es Blake so vor, als wäre sie mehr in sie verliebt als er.
»Hast du Bier?«, fragte Tom.
Blake nickte. Als würde nicht immer welches auf ihn warten. »Im Kühlschrank. Bedien dich.«
Sie machte sich nicht die Mühe zu fragen, was mit Jen geschehen war; sie wusste, er würde es ihr erst sagen, wenn die Zeit reif war, also ließ sie ihre Geschwister sich gegenseitig aufs Laufende bringen, während sie das Huhn aus dem Ofen holte und sie die kleinen gerösteten Gemüseschnitze und Kartoffeln bewunderte, die sie darum herum drapiert hatte. Sie waren alle goldbraun, die Kartoffeln am Rand leicht knusprig, genau, wie alle sie mochten.
»Ist das die Schachtel von dem Anwalt?«, fragte Abby, als Tom verschwand, wahrscheinlich ins Wohnzimmer, um den Fernseher anzumachen.
»Das ist sie.«
»Hast du dir wieder den Kopf über die Hinweise zerbrochen?«
Blake sah zu Abby hinüber, beobachtete, wie sie das Kästchen in den Händen drehte. »Ich frage mich einfach, worum es dabei geht und was diese Hinweise mit uns als Familie zu tun haben.«
»Weißt du, dieses Ding erinnert mich irgendwie an dich«, sagte Abby. »Die Skizze und das Stück Stoff wirken wie für dich gemacht. Hast du das auch schon mal gedacht oder bin das nur ich?«
Blake richtete das Huhn fertig an und ließ es auf der Arbeitsplatte stehen, dann trat sie neben ihre Schwester und sah sich mit ihr die Hinweise an. Abby hatte nicht unrecht, der Inhalt der Schachtel wirkte tatsächlich, als könnte er speziell für sie hinterlassen worden sein. Sie griff nach der Zeichnung und musterte sie, obwohl sie sie längst in allen Einzelheiten kannte. Jahrelang hatte sie davon geträumt, Modeschöpferin zu werden, auch wenn ihre Entwürfe nie so vollendet gewesen waren wie dieser hier, mochte er noch so alt sein. Aber die Linienführung der Zeichnung kam ihr trotzdem beinahe vertraut vor - sie wusste, dass dies auch daran liegen konnte, dass sie die Skizze schon so oft und so lange betrachtet hatte. Dennoch konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, dass die Verbindung tiefer reichte. Sie fuhr mit den Fingern den Umriss des Entwurfs nach und stellte sich vor, sie hätte ihn selbst erschaffen.
»Glaubst du wirklich, dass die Person, die das hier gezeichnet hat, mit uns verwandt ist?«, riss Abby sie aus ihren Gedanken.
Blake lehnte sich an ihre Schwester, und ihre Schultern schmiegten sich aneinander, als sie das Stück Papier weiter drehte und wendete. »Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich meine, es könnte sein, aber vielleicht führt die Spur auch in eine andere Richtung. Vielleicht wollte diejenige, die es zurückgelassen hat, einfach nur, dass ihre Tochter die Person findet, die den Entwurf gezeichnet hat. Vielleicht ist es diese Person, die Informationen über unsere Familie hat.«
Abby hob das Stück Stoff aus feinem, grauem, seidigem Samt hoch, und Blake fragte sich, ob es einen Zusammenhang zwischen Stoff und Zeichnung gab. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie ein größeres Stück davon über das Design auf dem Bild drapiert wurde, beinahe, als würde es vor ihren Augen zum Leben erweckt.
Sie stellte sich vor, wie provokativ das Kleid vor Jahrzehnten gewirkt haben musste. Es war vorn tief ausgeschnitten und schmiegte sich auf eine Art und Weise an den Körper, die damals sehr außergewöhnlich gewesen sein musste, ganz klar dazu gedacht, die weibliche Form herauszustreichen.
»Hast du dein altes Skizzenbuch noch? Von damals, als wir noch jünger waren?«, fragte Abby.
Blake legte den Stoff weg und ging wieder zur Arbeitsfläche, sah nach, ob das Essen wirklich perfekt angerichtet war, bevor sie nach Tom rief, dass er kommen und es zum Tisch tragen sollte. »Ich glaube, ja. Ich habe seit Jahren nicht mehr hineingesehen, aber irgendwo hier muss es ja sein.«
»Du hast ständig darin gezeichnet. Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem ich in dein Zimmer geschlichen bin, um es mir anzusehen, weil ich dachte, dass es ein Tagebuch ist, und ich all deine Teenagergeheimnisse erfahren wollte. Ich war entschlossen, alles zu lesen, was du über Jungs geschrieben oder was du mit deinen Freundinnen unternommen hast oder was auch immer große Mädchen sonst so machten.«
»Und stattdessen hast du einen Berg von Zeichnungen gefunden.« Blake lachte. »Damals fand ich sie toll, aber rückblickend bin ich mir sicher, dass sie ganz scheußlich waren. Ich war ganz besessen davon, all die Kleider zu zeichnen, die ich mir gewünscht habe, all die Dinge, die ich genäht hätte, wenn wir eine bessere Nähmaschine gehabt oder gekauft hätten, wenn Geld dafür da gewesen wäre.«
»Hey, wie die Entwürfe aussahen, habe ich kaum bemerkt. Ich war nur am Boden zerstört, weil ich in dein Zimmer geschlichen bin und nichts über deine Freunde lesen konnte und immer noch nicht wusste, ob du sie geküsst hattest oder nicht.«
Blake machte sich nicht die Mühe, ihrer Schwester zu erzählen, dass es gar keine Freunde gegeben hatte, über die sie hätte schreiben können, selbst wenn sie gewollt hätte - sie war so damit beschäftigt gewesen, dafür zu sorgen, dass ihre Geschwister zur Schule gingen und nicht merkten, wie unfähig ihre Mutter war. Ihr ganzes Streben richtete sich danach, ihren Geschwistern ein normales Leben zu bieten und zu...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.