Schweitzer Fachinformationen
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DEIN NEUER BOSS? ROMANTISCH, HEISS UND TROTZDEM NICHT DER RICHTIGE FÜR DICH ...
Ein PR-Eklat kostet Kim Chiari nicht nur ihren guten Ruf als Grafikdesignerin, sondern auch eine Reihe an Klienten. Als sie in einer Bar den attraktiven und zurückhaltenden Junginvestor Conrad de Wit trifft, kann sie sein unverhofftes Jobangebot daher nicht ablehnen: Weil er aufgrund seines vollen Terminkalenders keine Zeit für Dates hat, soll Kim ihm helfen, die große Liebe zu finden - und ihm bei Test-Verabredungen beibringen, wie man flirtet. Es gibt nur zwei Probleme: Erstens muss die leidenschaftliche Kim mit einer Dating-App konkurrieren, in die Conrad investieren will und die verspricht, für jede Person die passende Seelenverwandtschaft aufzuspüren. Und zweitens muss sie bei den Fake Dates nicht nur über Conrads, sondern auch über ihre eigenen, zunehmend verwirrenden Gefühle den Überblick behalten. Denn obwohl sie so verschieden sind wie Tag und Nacht, knistert es gewaltig zwischen ihnen ...
»Annas Art zu schreiben ist einzigartig, dieses Buch der beste Beweis dafür, wieso ich Romance liebe. Voller Emotionen, Humor und Female Empowerment. Ich hab mein Herz nicht nur in den Seiten, sondern auch vollkommen an Kim und Conrad verloren.« EMILY VON BREATHTAKINGBOOKWORLD
Band 2 der DATING-Reihe von Anna Lane
If life gives you lemons, it might also give you hell
»Aber das sieht ja aus wie ein .«, Dr. Thorsten Schneider lockert sich mit hochrotem Gesicht die Krawatte, bevor er mit dem Kinn in Richtung meiner Präsentation deutet, »wie ein . ein Penis!«
»Ein erigiertes Gemächt, ja, ich sehe es auch«, pflichtet Jürgen Weber, meine bisherige Ansprechperson im Unternehmen, dem Marketingleiter des multinationalen E-Bike-Konzerns nuschelnd bei und schiebt ein schleimiges Grinsen hinterher.
Am liebsten hätte ich laut aufgelacht, aber ich bin so übernächtigt, dass mich nur mein eiserner Wille und drei in Windeseile inhalierte Espressi davon abhalten, aus meinen Vintage-Louboutin-High-Heels zu kippen. Mein Logo, ein Schwanz? Hallo? Das ist eine Fahrrad fahrende Person!
Ich kleistere ein professionelles Lächeln auf meine Lippen und beginne, das Design für diese erste Abstimmungsrunde nach dem extrem spärlichen Briefing, das mir Weber hat zukommen lassen, zu dekonstruieren, um diesem Missverständnis vorzubeugen: »Lassen Sie mich gerne erklären, welchen Zugang ich über die letzte Woche hinweg zu diesem Design erschlossen habe.« Dass die gesamte Präsentation inklusive Logo erst heute Morgen um drei Uhr fertig geworden ist, muss ja niemand wissen. Der Auftrag kam vor exakt sieben Tagen in mein Postfach geflattert, weil der eigentlich engagierte Designer ausgefallen ist. Und ich? Habe ihn trotz zweier Deadlines, die auf gestern gefallen sind, angenommen. Obwohl ich wusste, es würde knapp werden - und noch knapper, als einer meiner Kunden eine Last-Minute-Änderung wollte. Dass ich vor ein paar Tagen dann auch noch einen Megastreit mit meinen Eltern hatte, der mich noch immer beschäftigt, war meiner Konzentration nicht gerade zuträglich. Papa hat einen sarkastischen Kommentar zu meinem Job gemacht, ich habe mich gewehrt - zack! Das Telefongespräch war außer Kontrolle, bis ich einfach aufgelegt habe. Wenn ich an seine Abschätzigkeit nur denke, zieht sich mein Magen zusammen. Die Sache ist allerdings: Ich lehne eh nie ab. Nicht nur, weil ich als freiberufliche Grafikdesignerin mit diesen Aufträgen meinen Lebensunterhalt bestreite, sondern auch, weil ich meine Arbeit gerne mache. Selbst, wenn meine Eltern sie weder verstehen noch wertschätzen.
Aber wenn meine Expertise die Kundschaft überzeugt . nun, es gibt wenig, das mein Ego auf diese I-am-the-Queen-of-Photoshop-Art zufriedenstellt. Außerdem würde es sich wie eine Niederlage anfühlen, eine Chance wie diese nicht zu nutzen - das hast du ja von Papa mitgekriegt. »Nach Sichtung Ihrer Marktforschungsergebnisse hat sich für mich gezeigt, dass dieses«, ich drehe mich schwungvoll zu der Wand um, auf die der Beamer die Präsentation wirft, und -
Erstarre.
»Heilige Scheiße«, zische ich und löse damit Gemurmel bei der gesamten Marketingabteilung und noch mehr Räuspern bei den Video-Call-Teilnehmenden aus, darunter sieben junge Praktikanten. Einer davon beginnt zu kichern, ehe ihn ein anderer mit einem Pssst zum Verstummen bringt.
So viel zur Professionalität.
Kalter Schweiß bricht an meinem Haaransatz aus, läuft in qualvoll langsamen Tropfen meinen Rücken hinab bis zum Bund der zur taillierten Blazerjacke passenden Anzughose. Lässt mein liebstes weißes T-Shirt an meiner Haut kleben, während ich auf die Silhouette der Person starre, die rittlings auf einem E-Bike sitzt.
Und die wie ein riesiger Porno-Penis in der Mitte der Powerpoint-Folie thront. Fahrradreifen-Eier inklusive.
Tonnenschwere Blicke hängen auf mir. Ich straffe die Schultern und drehe mich zu meinem Publikum um. Die Welt wackelt, mir wird heiß und dann kalt, aber trotzdem recke ich das Kinn ein Stück weiter nach oben. Groß machen, Haltung bewahren. Zeig ihnen nicht, dass sie dich aus dem Konzept gebracht haben.
Mit einer neu-arrangierten Miene der Gelassenheit, die Harvey Specter aus der weltbesten Serie Suits stolz machen würde, gehe ich meine Optionen durch: weglaufen, mich rechtfertigen, einen Ohnmachtsanfall vortäuschen oder so tun, als wäre nichts. Letzteres scheint mir am einfachsten zu sein. »Das ist eine Person, die auf einem Fahrrad sitzt. Die Marktforschung hat ergeben, dass Ihre«, fange ich noch mal an, dann unterbricht mich Dr. Schneider - schon wieder.
»Lassen Sie uns kurz über Ihre .«, garantiert schießt ihm gleich erneut die Schamesröte in die Wangen, »Arbeit abstimmen.«
Ich schlucke, aber mein Hals ist so trocken wie die Sahara, als ich die Mitarbeitenden beobachte. Hat mir der Schlafmangel so etwas wie temporäre Amnesie beschert?
Denn möglicherweise hatte ich beim Erstellen der Präsentation vergessen, wie ein Penis aussieht, weil mich das letzte Gemächt, mit dem ich zu tun hatte, so wenig beeindruckt hat, dass ich die Ähnlichkeit schlichtweg übersehen habe. Nun, so oder so spricht das wohl nicht für den Mann, an dem es hängt.
Meine Gedanken rasen zu dem hassgetriebenen One-Night-Stand mit Elijah im Frühjahr in Dublin. Cocktail-induziert, befeuert von einem nicht ganz so schrecklichen Gespräch an der Hotelbar, an der ich in Ruhe die Konferenz ausklingen lassen wollte. Sexuell einigermaßen befriedigend. Trotzdem ein Fehler, den ich nicht noch mal begehen werde, der mich aber einen Abend davon abgelenkt hat, dass jedes einzelne Date dieses Jahres im Sand der Gleichgültigkeit versunken ist.
Keine Chance, dass ich erneut in seinem Bett lande, nachdem er mich nach dem Sex als lediglich durchschnittliche Grafikdesignerin betitelt hat. Elijah? Definitiv kein Datingmaterial, noch weniger eine der Rivals-to-Lovers-Romances, die meine beste Freundin Emmy so leidenschaftlich gerne liest.
Ich könnte sicher Stunden über die Umstände dieses Penis-Blackouts sinnieren, das Resultat bleibt das gleiche: Ich hab diese Präsentation verbockt, und darüber können nicht mal mein guter Ruf als Grafikdesignerin und die vielen lobenden Zitate der zufriedenen Kundschaft auf meiner Website hinwegtäuschen.
Genau deshalb muss ich dabei zusehen, wie Schneider sich räuspert und um Handzeichen bittet. Weil: »Vielleicht ist es ja wie bei diesen Rätselbildern, in denen unterschiedliche Formen versteckt sind. Stimmen wir darüber ab, ob Frau Chiaris Logo wie eine Rad fahrende Person aussieht oder wie ein männliches Geschlechtsteil.«
Das Ergebnis ist wie erwartet: siebzehn zu null für den Phallus.
Jetzt bleibt mir nur noch eins: entschuldigen, Verbesserungen anbieten, ein neues Logo erstellen, das sie vom Hocker haut. Vorzugsweise nicht wegen eines Beinahe-Herzinfarkts wie gerade eben.
Kaum klappe ich den Mund auf, um genau das vorzuschlagen, fällt mir Schneider schon wieder ins Wort.
»Danke für Ihre Präsentation. Das wäre dann alles.«
»Ich kann -«
Er ignoriert mich. Blättert durch einen Stoß Unterlagen vor sich, als wäre ich gar nicht mehr im Raum. »Wir haben für dieses Meeting bereits überzogen und müssen nun leider abbrechen. Wie wäre es, wenn wir uns wieder bei Ihnen melden?«
Ärger kitzelt meine Stimmbänder, lässt sie etwas rauer klingen, als ich es gerne hätte. »Ich würde mich gerne erklär-«
»Danke.« Jetzt trifft mich Schneiders kühler Blick - er ist fertig mit mir, das sehe ich ihm an. Ich halte dieser Gewissheit stand, genau wie der Abschätzigkeit hinter der Hornbrille, die er gar nicht mehr zu verbergen sucht.
»Wir melden uns«, sagt er dann mit einer Bestimmtheit, die so gar nicht zu der Scheuheit passt, die wenige Minuten zuvor sein Gesicht bei dem Wort Penis knallrot gefärbt hat. Niemand der anwesenden Mitarbeiter traut sich, auch nur geräuschvoll zu atmen.
Ich straffe die Schultern, dann nicke ich. Aufgeben liegt mir nicht, aber sogar ich weiß, wann ich einen Schlussstrich ziehen muss. Mit einem tiefen Atemzug beuge ich mich zu meiner Tasche nach unten, als ich die gemurmelten Worte höre.
»Wenn sie so einen großen Schwanz designt hat, muss sie wohl gerade einen nötig haben.«
Ich erstarre. Was? Sofort richte ich mich wieder auf, lasse meine Tasche auf den Tisch vor mir fallen. Mein Herz schlägt fest gegen die Rippen. Überrascht. Aufgebracht. Völlig überrumpelt. »Was haben Sie gerade gesagt?«
Schneider wirft Weber, der nach diesem Kommentar den Nerv hat, hämisch zu grinsen, einen Seitenblick zu. »Nichts«, verteidigt sich Weber.
»Nichts?«, echoe ich sein Wort. Ein Zittern überfällt mich.
»Genau. Nichts.«
Rasch befeuchte ich meine Lippen mit der Zunge. Mir ist kotzübel. Hat jemand die Klimaanlage abgedreht? Verdammt heiß hier drin. Die ungläubige Wut in meiner Magengrube erhitzt mich noch mehr. »Ich habe mir diesen sexistischen Kommentar nicht eingebildet«, stelle ich sachlich fest. »Eine Entschuldigung wäre angemessen. So redet man nicht mit Frauen - oder generell Menschen.«
»Sie überreagieren«, sagt nun Schneider, die Brauen zusammenzogen.
Und Weber . Weber grinst. Ein hämisches Lächeln, das seinen rötlichen, langsam ergrauenden Bart auseinanderzieht. Mein Blick zuckt zu den anderen Gesichtern. Lauter Männer. Keiner davon macht einen Mucks. Niemand schreitet ein.
Eine Stille, die sich wie Säure in meine Haut ätzt. Mit einem Mal fühle ich mich verdammt hilflos. Eine Emotion, mit der ich nicht umgehen kann und die mein Körper deshalb in züngelnde Wut übersetzt. »Ich überreagiere, weil ich eine hysterische Frau bin, oder was?«, zische...
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