Schweitzer Fachinformationen
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Vorwort 7
Einleitung 11
Teil I Was ist eigentlich Motivation?
1 (De-)Motivation 19
2 Motivationspsychologie 33
3 Neurowissenschaftliche Grundlagen der Motivation 59
Teil II Das Modell des motivierten Unternehmens
1 Das Unternehmen braucht ein Warum 75
2 Werte ermitteln und festlegen 81
3 Grenzen Sie Ihr Leistungsspektrum ab 93
4 Folgen Sie Ihrem Polarstern 97
5 Das Organigramm der Verantwortlichkeiten 105
6 Die richtige Person für die richtige Stelle mit der VWK- Regel 113
7 Richtiges Personalrecruiting 117
8 Gute Mitarbeitendenführung 139
9 Prioritäten richtig setzen 153
10 Fortbildung 163
11 Kommunikation 169
12 Gute Leistungen richtig würdigen 179
13 Incentives richtig einsetzen 187
14 Das richtige Arbeitsumfeld 195
Teil III Wo also anfangen?
1 Aktionsplan 205
Ein Wort zum Abschluss 215
Literaturempfehlungen und Quellenverzeichnis 219
Und mein Dankeschön geht an ... 223
Über den Autor 225
Stichwortverzeichnis 227
Wie so viele andere Wörter auch, stammt der Begriff Motivation aus dem Lateinischen und setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Motivus oder motus, zu Deutsch: Grund der Bewegung, und actio, was Aktion bedeutet.
Eine kurze Internetsuche zum Stichwort Motivation liefert zahlreiche Treffer. Wikipedia definiert sie wie folgt: »Motivation bezeichnet die Gesamtheit aller Motive (Beweggründe), die zur Handlungsbereitschaft führen, und das auf emotionaler und neuronaler Aktivität beruhende Streben des Menschen nach Zielen oder wünschenswerten Zielobjekten.« Das heißt also, all jenes, was uns dazu antreibt, zu handeln - oder eben nicht. Etwas umgangssprachlicher ausgedrückt kann man auch sagen, dass Motivation die Energie ist, die uns dazu antreibt, etwas zu tun.
In diesem Sinne beschreiben verschiedene Autoren die Motivation wie folgt:
Ohne jeden Zweifel hat die Motivation enorme Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens und ist doch etwas fast Ätherisches. Ein Gemütszustand, der ebenso flüchtig und vage ist wie Melancholie oder Optimismus. Von der Philosophie, Psychologie, Soziologie über die Wirtschaftswissenschaften bis hin zur Physiologie oder Neurobiologie haben sich zahlreiche Disziplinen mit der Motivation beschäftigt und gerade die Summe all dieser Sichtweisen macht sie zu einem ebenso spannenden wie komplexen Thema.
Immer, wenn wir eine Aufgabe angehen, sei diese nun einfach oder kompliziert - Socken kaufen, Joggen gehen oder den Internationalisierungsprozess des Unternehmens einleiten -, kommt jedes Mal die Motivation ins Spiel. Sie ist der Anstoß, den wir brauchen, um zur Tat zu schreiten. In der Regel entspringt dieser Impuls aus unserem Inneren, doch manchmal kommt er auch von außen. Zum Beispiel wenn Ihre Partnerin andeutet, dass Sie zugenommen haben, und Ihnen ans Herz legt, ein wenig Joggen zu gehen. Nicht selten überschneidet sich der innere Impuls auch mit einem Anstoß oder einer Hilfestellung von außen. Je nach Sachlage spricht man von interner, externer oder gemischter Motivation.
Noch vor nicht allzu langer Zeit ging man davon aus, dass das menschliche Verhalten hauptsächlich vom Verstand geleitet würde. Heute weiß man jedoch, dass wir keine zu hundert Prozent rationalen Wesen sind. Oder zumindest nicht in dem Ausmaß, das wir gerne hätten. An die 80 Prozent unserer Entscheidungen basieren nicht auf der Vernunft, sondern auf Emotionen. Das muss man sich unbedingt vor Augen halten, denn Emotionen sind der Hauptbestandteil der Motivation. Und wer begreift, wie Motivation funktioniert, kann sie zu seinen Gunsten steuern.
Vereinfacht ausgedrückt lässt sich die Motivation als Kreislauf darstellen, wie in der folgenden Abbildung 1.1.
Abbildung 1.1: Der Kreislauf der Motivation
Sowohl unser rationales Denken als auch unsere Emotionen befassen sich damit, was wir wollen oder brauchen, und beide beeinflussen unser Verhalten. Handeln wir dann, verspüren wir eine Befriedigung (oder auch nicht), die sich wiederum auf die Emotionen und das rationale Denken auswirkt, und der Kreislauf beginnt von vorne.
Sicher haben auch Sie schon einmal eine Person Ihres Vertrauens um Rat gefragt, als Sie vor einer schweren Entscheidung standen. Vielleicht haben Sie um ihre »persönliche Meinung« zu einem wichtigen Thema gebeten. Dieser Begriff macht aber im Grunde keinen Sinn. Oder wenn doch, haben Sie eigentlich erwartet, dass diese Person »ehrlich« zu Ihnen sein sollte. Warum? Weil es keine »persönliche« oder subjektive Meinung gibt, die sich von einer »unpersönlichen« oder objektiven Meinung unterscheidet. Jeder hat eine einzigartige, nicht übertragbare Meinung, die auf individuellen Kriterien, Kenntnissen, Glaubenssätzen, Werten und Eindrücken basiert. Es gibt keine Meinungen à la carte und man kann auch nicht verschiedene Arten von Meinungen haben, sondern nur eine einzige, aufrichtige.
Mit der Motivation verhält es sich wie mit der Meinung: Jeder hat nur eine. Es gibt keine verschiedenen Arten von Motivation, ganz egal in welchem Bereich. Woran liegt das? Weil hinter einer persönlichen, beruflichen oder sportlichen Motivation immer dieselben Grundprinzipien der Motivation stecken und damit die einzige, die zählt: Ihre. Auch wenn sie von zahlreichen internen und externen Faktoren beeinflusst wird.
Dazu fällt mir noch ein alter Spruch ein: Mit der Motivation verhält es sich wie mit der Schwangerschaft. Man ist motiviert - oder eben nicht. Ein bisschen motiviert gibt es nicht, ebenso wenig, wie man ein bisschen schwanger ist. Können Sie sich Usain Bolt vorstellen, wie er bei den Olympischen Spielen »ein wenig motiviert« auf den Startschuss zu 100 Meter Sprint wartet? Oder gar demotiviert? Wie groß wären seine Chancen, das Rennen zu gewinnen? Ich würde sagen: gleich null.
Im sportlichen Bereich spielt natürlich auch der Wettkampfaspekt eine wichtige Rolle. Da ist man bereit, den Körper an seine Grenzen zu bringen, um ein Spiel oder ein Turnier zu gewinnen und sich einen Platz auf dem Siegertreppchen zu sichern. Doch die Kraft, die dazu antreibt, die Herausforderung zu meistern und es ins Ziel zu schaffen, ist dieselbe, die uns auch in allen anderen Lebensbereichen anschiebt: die Motivation. Und auch die Belohnung, die wir für unsere Anstrengungen erhalten, ändert sich nicht, denn es sind dieselben biochemischen Prozesse am Werk, nämlich die Befriedigung, es geschafft zu haben.
Warum aber scheint das im beruflichen Kontext nicht so deutlich erkennbar? Nehmen wir an, zwei Personen führen exakt dieselbe Aufgabe aus, eine ist motiviert und die andere langweilt sich fürchterlich dabei. Ein anderer ist bei der Entwicklung einer Marketing-Kampagne hoch motiviert, aber nicht, wenn er auf Anordnung des Chefs einen Bericht darüber verfassen soll. In diesem Sinne könnte ich noch viele weitere Beispiele nennen.
Was kann man tun, um die Motivation nicht zu verlieren? Wie lässt sie sich stärken? Und vor allem: Wie bekommt man ein motiviertes Team am Arbeitsplatz?
Hier sollte man den Vergleich mit dem Sport nicht aus den Augen verlieren, denn da ist der Wettbewerb ein entscheidender motivierender Faktor. Ziel ist es, ein Rennen zu gewinnen oder die persönliche Bestmarke zu schlagen. Eine derart hohe Motivation im Berufsleben liefert spektakuläre Ergebnisse, die man nicht unterschätzen sollte. »In einem Unternehmen mit glücklichen Mitarbeitern liegt die Produktivität durchschnittlich um 31 Prozent höher«, erklärt María Jesús Álava Reyes, Psychologin, Autorin und Coachin an der Universität von Navarra.1 Auf sportliche Leistungen übertragen würde dieser Wettbewerbsvorteil zweifellos einen haushohen Sieg bescheren.
»Um bei den Kunden Erfolg zu haben, muss man zuerst bei seinen Mitarbeitenden erfolgreich sein.«
Doug Conant, CEO der Campbell Soup Company
Intuitiv weiß wohl jeder, dass Motivation unglaublich wichtig ist. Ich persönlich habe noch nie einen Unternehmer, Manager oder Teamleiter kennengelernt, der sich keine motivierten Personen in seinem Team gewünscht hätte. Nachdem Sie sich aber vielleicht nicht ohne Weiteres auf Ihre Intuition verlassen möchten, werfen wir zunächst einen Blick auf die Fakten, um eine genauere Vorstellung zu bekommen, welch enorme Auswirkungen die Motivation im Unternehmen und in der Wirtschaft im Allgemeinen hat.
Diverse Studien und Untersuchungen zum Thema unterscheiden sich zwar manchmal leicht in den Zahlen, stimmen aber im Großen und Ganzen in ihren Ergebnissen überein. Sehen wir uns ein paar dieser Daten an, die von angesehenen Institutionen und Organisationen veröffentlicht wurden:
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