Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Der diesjährige Stahlbau-Kalender hat zwei Schwerpunkte: das klassische Stahlbauthema der Verbindungen, das von den typischen Schraub- und Schweißverbindungen, über Verbindungstechniken in Regalstrukturen, Zugstäbe und ihre Anschlüsse bis hin zu Gussknoten, Setzbolzen und Klebverbindungen reicht, und das Thema Digitales Planen und Bauen, das unter dem Stichwort BIM bzw. Building Information Modeling in aller Munde ist, ohne dass eigentlich immer klar ist, wofür der Begriff steht.
Beides sind Zukunftsthemen für den Stahlbau, zu denen die Beiträge vertieftes Hintergrundwissen, Anwendungsregeln und Erklärungen geben.
Mit dem erneuten Abdruck der Grundnorm DIN EN 1993-1-8: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten, Bemessung von Anschlüssen mit Nationalem Anhang sowie ergänzenden, an den jeweiligen Stellen eingearbeiteten Kommentaren und Erläuterungen von Prof. Dr.-Ing. Dieter Ungermann, Technische Universität Dortmund, und Dipl.-Ing. Stephan Schneider, construct.ING - Büro für Bauwesen, wird dem Anwender eine verlässliche Basis für seine tägliche Arbeit gegeben. Als Konsequenz aus dem Urteil von 2014 des Europäische Gerichtshof (EuGH) zum Verstoß der Bundesrepublik Deutschland gegen die Bauproduktenrichtlinie wurde die Musterbauordnung (MBO) durch Beschluss der Bauministerkonferenz von 2016 entsprechend novelliert. Die Regelungen der MusterListe der Technischen Baubestimmungen (MLTB), der Teile II und III der Liste der Technischen Baubestimmungen sowie der Bauregellisten wurden angepasst und umstrukturiert in die MusterVerwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) eingeordnet. Dies wird von Dr.-Ing. Karsten Kathage und Dipl.-Ing. Christoph Ortmann, Deutsches Institut für Bautechnik (DIBt), Berlin, im Beitrag Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB), Normen und Zulassungen im Stahlbau kurz dargestellt. In dieser Ausgabe des Stahlbau-Kalenders wird die aktuelle Version (Stand Oktober 2018) aus dem Blickwinkel des Stahlbaus erläutert. Zusätzlich werden die aktuellen Normen und Richtlinien für den Stahlbau aufgelistet und eine Zusammenstellung der für den Stahl- und Verbundbau relevanten Bescheide des Deutschen Instituts für Bautechnik DIBt (Stand: Oktober 2018) gegeben.
Zum Themenschwerpunkt Verbindungen gehen im Beitrag Ausführung (nicht) standardisierter Verschraubungen im Stahlbau Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Natalie Stranghöner, Dr.-Ing. Dominik Jungbluth und Nariman Afzali, M. Sc., Universität Duisburg-Essen, vor allem auf das Vorspannen von geschraubten Verbindungen ein. Hier ist unter maßgeblicher Mitwirkung der Hauptautorin in jüngster Zeit die DASt-Richtlinie 024 entstanden, die das Anziehen von sowohl nicht vorgespannten als auch vorgespannten geschraubten Verbindungen mit Durchmesser M12 bis M36 klärt. In der Praxis kommen aber auch immer nicht standardisierte
Verschraubungsfälle wie der Anzug über den Schraubenkopf, die Sacklochverbindung oder eine abweichende Schmierung vor. Handlungsanweisungen und Anziehparameter zum Vorspannen müssen in diesen Fällen mithilfe einer Verfahrensprüfung bestimmt werden. Schließlich werden ausführlich das Vorspannen von Schraubgarnituren aus nichtrostendem Stahl bzw. gleitfeste Verbindungen aus nichtrostendem Stahl behandelt, zu denen es bisher für die Praxis keine konkreten Regeln und Hilfestellungen gibt. Hierzu werden jüngst aus Forschungsvorhaben gewonnene Erkenntnisse vorgestellt.
Im Beitrag Geschweißte Verbindungen aus höherfesten Stählen des Autorenteams Prof. Dr.-Ing. Ulrike Kuhlmann, Dr.-Ing. Christina Schmidt-Rasche, Jennifer Spiegler, M. Sc., Universität Stuttgart, Prof. Dr.-Ing. Michael Volz, Hochschule Offenburg, Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Günther Hochschule für Technik Stuttgart, und Dr.-Ing. Jörg Hildebrand, Technische Universität Ilmenau, wird für die zweite wichtige Verbindungsart im Stahlbau, das Schweißen, u. a. ein neues, speziell für Kehlnähte aus höherfestem Stahl angepasstes Bemessungsmodell erläutert, das die Berücksichtigung des Zusatzwerkstoffs erlaubt und im zukünftigen Eurocode zur Verfügung stehen wird. Nach einer kurzen Einführung zu hochfesten Stählen und dem Schweißen von hochfesten Stählen werden die gültigen und zukünftigen Bemessungsregeln von Schweißverbindungen eingeführt und anhand konkreter Beispiele dargestellt. Numerische Simulationen erlauben in die Verbindungen "hineinzuschauen" und damit ein Verständnis für das Tragverhalten zu entwickeln. Verfahren und Ergebnisse solcher Simulationen werden ebenfalls vorgestellt. Im Regalbau werden vielfach Verbindungstechniken verwendet, die sich von den Schraubverbindungen des Stahlhochbaus unterscheiden. Die leicht zu montierenden, lösbaren und verformbaren Verbindungen der überwiegend kaltgeformten, dünnwandigen Profile können derzeit häufig nur durch eine versuchsgestützte Bemessung erfasst werden. Im Beitrag Bemessung, Konstruktion und Verbindungstechnik von Regalstrukturen in Stahlbauweise von apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Bettina Brune, Univ. Prof. Dr.-Ing. Dieter Ungermann, Technische Universität Dortmund, und Dipl.-Ing. Stephan Schneider, construct.ING - Büro für Bauwesen, werden neben den aus der Lagertechnik herrührenden Besonderheiten von Regalen aus Stahl ihre Bemessung und Konstruktion erläutert. Es werden die relevanten Regeln der Grundnorm DIN EN 1993-1-3 für den Entwurf und die Bemessung von Stahlbauten mit kaltgeformten Bauteilen auch in Hinblick auf neue Entwicklungen im Zusammenhang mit der Entwicklung der zweiten Eurocode-Generation vorgestellt. Für die Bemessung der Paletten- und Fachbodenregalsysteme ist aber häufig ein versuchsgestütztes Vorgehen notwendig, das u. a. im Anhang A von DIN EN 15512 geregelt wird. Auch zu dieser Norm gibt es eine neue Fassung, die angesprochen wird. In den letzten Jahren wurden national und international Forschungsprojekte mit dem Ziel geführt, die Bemessung von Regalbauteilen wie Stützen, Palettenträger etc. auf theoretischem Wege in einer Linie mit der DIN EN 1993-1-3 zu ermöglichen. Ergebnisse solcher Forschungen gerade zum Thema Schubsteifigkeit von Ständerrahmen werden vorgestellt. Zugstabsysteme werden bevorzugt in sichtbaren Stahl-Glas-Konstruktionen, wie Fassaden und Überdachungen sowie Dachtragwerken von Stadien, Hallenbauten und Fußgängerbrücken oder auch für Abhängungen, Unter und Hinterspannungen sowie Aussteifungsverbände eingesetzt. Zugstäbe und ihre Anschlüsse, für die im Beitrag von Dr.-Ing. Karsten Kathage, Deutsches Institut für Bautechnik (DIBt), Berlin, Dr.-Ing. Daniel C. Ruff und Prof. Dr.-Ing. Thomas Ummenhofer, Karlsruher Institut für Technologie, ein Überblick erarbeitet wurde, stehen zwischen Normung und Zulassungspraxis. Durch Versuche, aber auch FE-Berechnungen werden deutlich höhere Tragfähigkeiten erreicht als durch die konservativen Pauschalregeln der Normen. Europäische Technische Zulassungen bzw. heute Europäische Technische Bewertungen spiegeln diese günstigen Bedingungen wider. Die Hintergründe und Änderungen zu den bauaufsichtlichen Regelungen dieser Möglichkeiten werden erläutert.
Das Ziel des Beitrags Stahlguss - ein unterschätzter Werkstoff der Autoren Sven Nagel, M. Sc. und Prof. Dr.-Ing. Thomas Ummenhofer, Karlsruher Institut für Technologie, sowie Dr.-Ing. Max Spannaus, Ingenieurgesellschaft für Stahlbau und Schweißtechnik mbH, ist es, den Anwender in der Praxis über die Leistungsfähigkeit des Werkstoffs Guss zu informieren, Vorurteile wegen mangelnder Duktilität und Schweißeignung bzw. verdeckter Fehler abzubauen und Einblicke in die Bemessung, Ausführung, Qualitätssicherung sowie in den Ausschreibungsprozess zu geben. Die bisherigen Regeln wie im Nationalen Anhang zu DIN EN 1993-1-8 sind auf sehr spezielle Anwendungen beschränkt und unvollständig bzw. nicht erfüllbar. Die Autoren planen, eine DASt-Richtlinie zu erarbeiten, deren Hintergründe auf aktuellen Forschungsvorhaben beruhen und in diesem Beitrag dargestellt werden.
Setzbolzen und Metallbauschrauben werden im Metallleichtbau als Verbindungsmittel seit vielen Jahren wirtschaftlich eingesetzt. Der Beitrag Setzbolzen und Metallbauschrauben des Autorenteams Dipl.-Ing. Hermann Beck, Dr.-Ing. Michael Siemers, Dipl.-Ing. SFI Martin Reuter und Dipl.-Ing. (FH) Erwin Schöffendt, Hilti Aktiengesellschaft, beschäftigt sich mit der Technologie, der Bemessung, verschiedenen Anwendungen des Stahl-, Fassaden- und Verbundbaus sowie den neueren Europäischen Technischen Bewertungen. Um Verständnis für die Direktbefestigung zu gewinnen, wird auf die Einflussparameter für die Versagensformen und die Anwendungsgrenzen eingegangen. Neuere Entwicklungen wie Gewindebolzen oder Erkenntnisse z. B. zum Einsatz höherfester Stähle und dem Einfluss der Beschichtung werden aufgezeigt.
Die Klebtechnik hat sich in den letzten Jahren in vielen Industriezweigen zu einem der zentralen Fügeverfahren entwickelt. In sicherheitsrelevanten, lastabtragenden Verbindungen des Stahl- und Fassadenbaus wird die...
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