Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Munich Lovers - märchenhaft, mutig,magisch - die Liebesgeschichte von Raphael und Isabell
Isabell ist eine junge, unbeschwerte Frau aus bestem Hause, bis ihr eines Nacht das Schlimmste passiert, was sie sich vorstellen konnte. Danach ist nichts mehr wie es war. Isabell zieht sich in ein Schneckenhaus zurück, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt. Doch als sie in eine ruhige Wohnung am Münchner Stadtrand einzieht, muss sie erkennen, dass ihr neuer Nachbar ausgerechnet der Mann ist, der ihr in der furchtbaren Nacht zur Hilfe eilte. Raphael trug eine Narbe aus dieser traumatischen Nacht davon, die sein Selbstvertrauen schwer beeinträchtigt. Langsam nähern die beiden sich einander an und merken, dass das Schicksal sie füreinander bestimmt zu haben scheint... Aber können sie die Vergangenheit hinter sich lassen?
»Ich gehör zu dir - Isabell und Raphael« ist der neue Band der sexy New-Adult Reihe »Munich Lovers«. Er ist unabhängig von den ersten beiden Teilen der Reihe »Spiel mit dem Feuer - Nora und Lucas« »Verbotene Früchte - Lisa und Jonas« zu lesen.
Ich wünschte, ich wäre tot. Dann müsste ich nicht jeden Tag mit dieser beschissenen Migräne und meinen Panikattacken leben. Dann müsste ich nicht ständig diese grässliche Narbe zur Schau stellen. Eine Narbe, die mir dieser Mistkerl vor vier Jahren zugefügt hat. Eine Narbe, die im Zickzackmuster über meine linke Wange verläuft. Das, meine Panikattacken und die Tatsache, dass ich eher ein Einzelgänger bin, sorgen dafür, dass ich mich lieber daheim verschanze und nur rausgehe, wenn es unbedingt sein muss. Ansonsten bleibe ich zu Hause vor meinem Laptop und schreibe. Ich bin Autor. Dafür muss ich nicht in ein Büro, in dem zwanzig andere Sesselfurzer sitzen und mich schräg anschauen oder beschämt weggucken, sobald ich den Raum betrete. Das Schreiben von Büchern erledigt sich von zu Hause aus. Ganz einfach. Ungestört. Still. Unbeobachtet.
Für die Autorenbeschreibung hat der Verlag ein Foto bekommen, das vor fünf, vielleicht sechs Jahren entstanden ist. Da sah ich noch menschlich aus. Und hätte es diesen 18. August nicht gegeben, sähe ich wahrscheinlich auch immer noch so aus. Human. Aber wie sich herausstellte, hatte der Typ Schlagringe an seiner rechten Faust. Im Kampf war das nicht ersichtlich. Mir wurde es im Nachhinein erzählt. Nach dem Zu-mir-Kommen. Von einem plastischen Pfuscher. »Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Sie eine kleine Narbe davontragen werden. Die Wunde ging tief, und wir haben das Bestmögliche daraus gemacht. Aber sehen Sie es positiv: Die Narbe wird Sie immer daran erinnern, wie heldenhaft Sie waren.« So in etwa hat es dieser Arsch ausgedrückt. Klar. Ist ja auch nicht seine Visage, die da entstellt wurde. Im Nachhinein hätte ich ihm gern antworten wollen. Denn damals konnte ich nicht. Ich war gerade wieder zu mir gekommen, mit den Kopfschmerzen meines Lebens. Außerdem tat mir mein Gesicht höllisch weh. Sprechen war da für mich eher zweitrangig. Aber jetzt würde ich mich anders entscheiden. Den Schmerz ignorieren und ihm ein paar Fragen stellen.
Frage A: Was, zum Teufel, verstehen Sie unter klein? Also mal ehrlich - eine Narbe, die sich über eine komplette Gesichtshälfte zieht, ist meiner Definition nach nicht KLEIN. Frage B: Wo haben Sie Ihren verdammten Facharzt gemacht? Meine Oma konnte halbblind besser nähen als Sie, Sie Pseudodoktor. Also, wenn das das Bestmögliche ist, hätten Sie die Wunde auch einfach so zuheilen lassen können. Dann wäre vielleicht nicht so eine Wulst in meinem Gesicht. Frage C: Was daran soll bitte positiv sein? Ich bin entstellt, verdammt!
Ja, ich habe dieser Frau geholfen. Und ja, ich hätte es immer wieder getan. Aber ich bereue es. Jeden verdammten Tag bereue ich es. Nicht, dass ich der Frau geholfen habe. Aber meine Vorangehensweise. Wie bescheuert kann man denn bitte sein, im Alleingang gegen so einen Hünen aus geballter Brutalität anzutreten? Ich hätte noch jemanden dazuholen sollen. Dann wäre der Schaden geringer ausgefallen. Denn eigentlich - so herzlos es auch klingen mag - war es eh schon zu spät. Er hat sie ja bereits vergewaltigt. Die Minute, die es mich gekostet hätte, Unterstützung zu holen, hätte es auch nicht mehr rausgerissen. Aber ich Vollidiot ließ mich von meiner Wut treiben und musste einen auf Hulk machen. Dafür hasse ich mich. Abgrundtief. Mehr als diesen Flachwichser, der mir das angetan hat. Denn der kann einem eigentlich nur leidtun. Immerhin ist der psychisch so kaputt, dass es schon an Verstümmelung grenzt. Er ist eine Missgeburt. Ein Bastard. Durch und durch bemitleidenswert eben.
Ich frage mich oft, was aus der Frau geworden ist. Wie es ihr mittlerweile geht. Leider habe ich nie wieder etwas von ihr gehört. Eine der Krankenschwestern hat mir zwar damals ein Dankeschön ausgerichtet, das sie sich - da bin ich mir absolut sicher! - einfach ausgedacht hat, weil ich ihr so leidtat. Der Einzige der königlichen Familie Fuchs, der sich bei mir gemeldet hat, war das bescheuerte Familienoberhaupt. Ihr geldkotzender Vater. Er kam eines Tages, ich glaube, es war zwei Wochen nach meiner Entlassung, bei mir vorbei und wollte mir ernsthaft Geld dafür geben, dass ich nicht zur Presse renne und Klatsch verbreite. Jetzt mal ernsthaft - wieso, in Herrgotts Namen, sollte ich durch die Weltgeschichte spazieren und das Leid dieser jungen Frau herausposaunen? Was hätte ich davon?
Ich habe den Pisser mit seinem Schweigegeld zum Teufel geschickt. Soll er doch daran ersticken. Oder sich damit um das Wohl seiner Tochter kümmern. Denn auch, wenn ich nie wieder was von ihr gehört habe, liegt mir ihr Wohl irgendwie doch am Herzen. Weiß der Geier, warum. Deshalb kann ich sie einfach nicht vergessen. Selbst, wenn ich, gerade an kopfschmerzreichen Tagen, den unbändigen Drang verspüre, sie einfach nur aus meinem Gedächtnis zu löschen, kann ich es nicht. Weil sich dann jedes verdammte Mal das Bild ihrer schönen grünen Augen in mein Bewusstsein schiebt. Diese Augen, die einmal wie zwei Sterne gefunkelt haben müssen. Die, als ich sie sah, aber ihren ganzen Glanz verloren hatten. Und genau diese Mattheit besänftigt mich immer. Dagegen bin ich genauso machtlos wie gegen die Narbe in meinem Gesicht und das Schädel-Hirn-Trauma, das mir, wortwörtlich, immer noch Kopfschmerzen bereitet.
Ich hatte mal die Idee, ihre Augenfarbe einem meiner Charaktere zu geben, um vielleicht davon loszukommen. Den Gedanken habe ich aber schnell wieder verworfen. Es klingt komisch, ist wahrscheinlich auch total bescheuert, aber dieser Moment mit den außergewöhnlichen Augen gehört mir. Ich habe mich in ihnen verloren. Es ist mein Lichtblick an dunklen Tagen zu wissen, dass sie immer noch existieren. Vor allem aber ist es meine letzte Erinnerung an das Geschehene. Mein Rettungsanker, wenn ich an meinem Verstand zweifle. Das will ich nicht mit der Öffentlichkeit teilen. Dann hätte ich gar nichts mehr. Nichts mehr, für das es sich zu hoffen lohnt. Denn ich hoffe, dass diese Augen mittlerweile wieder glänzen. Dass sie lebendig statt tot sind. Dass sie wieder wie zwei himmlische Sterne leuchten. Ich frage mich, ob sie dann anders aussehen würden. Nur zu gern würde ich es herausfinden.
Andererseits fürchte ich mich auch davor, feststellen zu müssen, dass dem nicht so ist. Also bleibe ich lieber bei meiner Vorstellung, ihre Augen würden wieder leben, und bei den braunen Augen meines Protagonisten. Ein Polizist in meinem Krimi. Mein dritter in vier Jahren. Vielleicht das einzig Gute, das nach meiner hirnlosen Superheldenaktion passiert ist. Ich habe zum Schreiben gefunden. Davor wusste ich nie, über was ich schreiben sollte. Nicht mal, welches Genre. Der Drang zum Schreiben war immer schon da. Nur die Idee nicht. Die passenden Worte haben einfach gefehlt. Ich habe mich zu sehr von den Meisterwerken anderer großer Schriftsteller beeinflussen lassen. Wollte ihnen nacheifern. Natürlich konnten so keine eigenen Ideen entstehen. Aber als ich im Krankenhaus zu mir gekommen war, kamen auf einmal haufenweise Ideen. Als hätte der Bastard irgendeinen Knopf in meinem Hirn aktiviert. Jedenfalls lief von da an alles wie von selbst. Kaum, dass ich wieder zu Hause war, schnappte ich mir Laptop und Notizbuch, setzte mich an meinen Arbeitsplatz und schrieb drauf los.
Ein Wort folgte dem anderen. Sätze reihten sich aneinander. Charaktere und Handlung verknüpften sich. Ich schrieb Tag und Nacht. Dabei ist nicht nur der erste Teil meiner Krimireihe entstanden. Es war und ist immer noch eine Art Schmerztherapie. Wenn ich schreibe, habe ich keine Kopfschmerzen. Dann bin ich jemand anders, in einer anderen Welt und mit anderen Problemen. In dem Fall der vierundzwanzigjährige Kriminalpolizist, der sich mit den kniffligsten Mordfällen auseinandersetzt. Klingt vielleicht im ersten Moment ziemlich klischeehaft und nach typisch Krimi, aber ich schreibe alles ein bisschen anders. Und es scheint zu funktionieren.
Die Leute lesen meine Bücher und reden darüber. Der Verlag hat mir einen Blog eingerichtet, in dem ich mindestens einmal die Woche etwas veröffentlichen muss. Es muss nicht mal irgendwas Weltbewegendes sein. Hauptsache, ich halte den Kontakt zu meinen Lesern. Gerade stöbere ich in besagtem Blog und lese mir die Bewertungen meines letzten Buches durch. Erstaunlich, was für Fragen ein Buch aufwerfen kann, obwohl man als Autor fest davon überzeugt ist, eigentlich alles gesagt zu haben. Und dennoch kommt mir bei all diesen Kommentaren immer der Gedanke, warum ich darauf nicht selbst gekommen bin. Weswegen ich teilweise so was wie einen Brainstorming-Chat einrichte. So erfülle ich den Wunsch des Verlags und bekomme gleichzeitig neue Ideen. Irgendwie macht das sogar Spaß. Der derzeitige Chat ist auch so ein Brainstorming-Chat. Es geht um ein kleines, aber bedeutendes Detail der Geschichte. Ein verschwundenes Kind. Frage: Welche Klamotten könnte es zum Tatzeitpunkt getragen haben? Die Geschichte spielt im Herbst. Alle Möglichkeiten sind also offen. Gespannt gehe ich die Diskussionen durch. Alle sind ganz okay. Aber zu langweilig. Ich verwerfe sie.
Denkt auffälliger! Der Täter muss auf das Kind aufmerksam werden!, tippe ich als Ansporn. Welches Geschlecht dieses Kind haben soll, steht noch nicht fest. Das zeigt sich bei der perfekten Garderobe. Die einen gehen davon aus, dass es ein Junge wird. Dementsprechend schlagen sie auch nur jungenspezifische Klamotten vor. Die anderen denken eher an ein Mädchen. Und ich weiß es noch nicht. Vielleicht, aber nur, wenn ich zwei grandiose Vorschläge bekomme, mache ich ja ein Geschwisterpaar. Zwillinge oder so. Mal gucken. Gespannt verfolge ich die Diskussionsrunde, als es draußen zu scheppern beginnt. Was zur...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.