Schweitzer Fachinformationen
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Der Erfolg der Geldanlage hängt in erster Linie davon ab, wie gut sie geplant ist. Die Auswahl der Einzelprodukte ist erst der zweite Schritt.
Investmentfonds sind ideal für Kleinanleger. Aber auch wer größere Summen investieren möchte, kommt an Fonds quasi nicht vorbei. Ihr großer Vorteil: Sie bieten gerade im Zinstief deutlich höhere Renditechancen als sichere Anlageformen wie beispielsweise Tagesgelder und Festgelder oder gar ein Sparbuch. Dennoch sollten Sie Ihr Geld nicht willkürlich in irgendwelche Fonds investieren, die hohe Renditen versprechen. Fonds eignen sich zwar für eine breite Palette von Anlagezielen - aber nicht für alle. Auch gibt es sehr unterschiedliche Arten von Fonds. Um beurteilen zu können, ob Fonds zu Ihren persönlichen Zielen passen und welche Fonds für Sie infrage kommen, benötigen Sie ein solides Grundwissen darüber, wie Geldanlage funktioniert. Zudem sollte eine genaue Analyse Ihrer persönlichen Ausgangssituation am Anfang jeder Anlageentscheidung stehen. Wo stehen Sie heute finanziell? Wofür wollen Sie sparen, wann benötigen Sie das Geld wieder, wie sicher sollen Ihre Anlagen sein, und welche Rendite streben Sie an?
All diese Fragen zu klären und dann die richtigen Entscheidungen zu treffen, erfordert einen gewissen Aufwand. Aber schließlich arbeiten Sie hart für Ihr Geld, und das Gleiche sollte Ihr Geld für Sie tun. Wenn Sie noch kein Anlageprofi sind, sollten Sie daher mit diesen ersten Schritten beginnen, bevor Sie sich in den folgenden Kapiteln über die Details zur Fondsanlage informieren. Starten wir also mit einem kleinen Crashkurs zur Geldanlage.
Die ideale Geldanlage brächte eine hohe Rendite, wäre absolut sicher und könnte jederzeit wieder ohne Verlust zu Geld gemacht werden. Leider gibt es diese eine Geldanlage nicht. Sie können zwar aus einer unüberschaubaren Anzahl an Finanzprodukten auswählen. Aber bei keiner Anlageform sind optimaler Ertrag, maximale Sicherheit und jederzeitiger Zugriff gleichzeitig zu erreichen. Sonst hätte man die eierlegende Wollmilchsau der Geldanlage gefunden.
Ein bekanntes Modell, um diese Zielkonflikte zu beschreiben, ist das "Magische Dreieck der Geldanlage". Dieses hat nichts mit Zauberei zu tun, sondern veranschaulicht, dass bei jeder Anlage grundsätzlich drei verschiedene Ziele verfolgt werden. Diese sind Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit einer Anlage, Fachleute sprechen von Liquidität. Sie bilden die Eckpunkte des magischen Dreiecks. Oft muss man bei einer Anlage Abstriche bei einem Ziel machen, wenn ein anderes stärker im Vordergrund steht. So besteht beispielsweise zwischen den Zielen Rendite und Sicherheit regelmäßig ein Konflikt, da der Preis für höhere Renditechancen fast immer ein höheres Risiko und damit eine weniger sichere Anlage ist.
Das magische Dreieck
Man könnte das magische Dreieck noch um weitere Eckpunkte erweitern. So können weitere wichtige Kriterien bei der Geldanlage sein:
Bequemlichkeit. Wie viel Aufwand möchten Sie mit der Auswahl und Verwaltung einer Geldanlage in Kauf nehmen?
Ethische Gesichtspunkte. Das können Fragen sein wie "Welche Auswirkungen hat das Investment auf die Umwelt, zukünftige Generationen oder die Menschen eines Landes?".
Steuern. Auch Steuersparmöglichkeiten werden vereinzelt als Eckpunkt eines magischen Vielecks angesehen.
Diese Zielkonflikte zeigen, dass es bei der Auswahl der richtigen Anlageform vor allem auf eines ankommt: Sie muss zu Ihren Anlagezielen passen. Sie müssen wissen, zu welchem Zweck und wie lange Sie Ihr Geld anlegen wollen. So haben unter anderem Ihr Alter, Ihr Familienstand und Ihre persönlichen Lebensumstände Einfluss auf die Wahl der für Sie passenden Geldanlagen.
Ihre persönlichen Anlageziele können zum Beispiel sein:
Ich möchte die Familie absichern
Ich möchte für bestimmte Anschaffungen sparen
Ich möchte fürs Alter vorsorgen
Ich möchte Geld für die Ausbildung meiner Kinder zurücklegen
Ich benötige Eigenkapital, weil ich ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte
Ich möchte Rücklagen für Notfälle bilden
Ich möchte vorzeitig in den Ruhestand gehen
Ich plane eine Weltreise
Ich möchte ein Unternehmen gründen
Wenn Sie sich im Klaren über Ihre Spar- und Anlageziele sind, wissen Sie auch, welcher Eckpunkt des magischen Dreiecks für Sie Priorität hat und wo Sie bereit sind, Einschränkungen in Kauf zu nehmen. So ist beispielsweise beim Ziel "Altersvorsorge" die Verfügbarkeit der Anlage nicht so wichtig, wohl aber die Rendite und die Sicherheit.
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SEKUNDEN FAKTEN
Riskantere Aktienanlagen bieten höhere Renditechancen als ein sicheres Sparbuch. Das zeigen auch Zahlen der letzten 20 Jahre.
7 %
jährliche Rendite konnten Aktien trotz des Zusammenbruchs der New Economy Anfang des Jahrtausends und der Finanzkrise erzielen.
4,8 %
Plus im Jahr brachte ein Portfolio aus je einem Aktien- und Renten-ETF.
1 %
Zinsen hätten Sie mit einem Sparbuch im Jahr erzielt.
Quelle https://index.fmh.de/fmh-index/zinsentwicklung/detailversion/.
Die Rendite oder auch Rentabilität einer Anlage zeigt ihren Erfolg. Vereinfacht gesagt ist dies der Ertrag, den das eingesetzte Kapital innerhalb einer bestimmten Zeit erwirtschaftet. Die Rendite wird üblicherweise auf ein Jahr umgerechnet und in Prozent angegeben.
Je nachdem, um welche Art der Anlage es sich handelt, kann die Rendite schon von Anfang an feststehen, oder sie ergibt sich erst mit der Veräußerung der Anlage. Bei den meisten festverzinslichen Produkten lässt sich die Rendite vorab berechnen, wenn Anleger sie bis zum Laufzeitende halten. Denn die für die Renditeberechnung notwendigen Angaben wie Rückzahlungstermin und jährliche Ausschüttungen sind von Anfang an festgelegt. Anders sieht es im Aktien- und Fondsbereich aus. Diese haben keine feste Laufzeit, sodass die Rendite nur zu einem bestimmten Stichtag oder beim Verkauf rückwirkend bestimmt werden kann. Die Rendite einer Fondsanlage hängt insbesondere von der Wertentwicklung und den Ausschüttungen der vom Fonds gehaltenen Anlagen ab.
Aktienfonds erhalten Ausschüttungen in Form von Dividenden. Das sind Zahlungen, die Aktienunternehmen an ihre Anteilseigner auszahlen und die vom Jahresgewinn des Unternehmens abhängig sind. Rentenfonds erhalten Ausschüttungen in Form von Zinszahlungen auf die vom Fonds gehaltenen festverzinslichen Wertpapiere.
Generell gilt: Je größer die Renditechancen, desto größer das Risiko. Bei Anlagen, bei denen auch die Substanz an Wert gewinnen kann - wie zum Beispiel bei Aktien -, sind höhere Erträge möglich als bei festverzinslichen Wertpapieren. Daher bieten Aktienfonds höhere Renditechancen als Rentenfonds. Das liegt daran, dass der Wert einer Aktie und häufig auch die Dividendenzahlung steigen, wenn sich das jeweilige Aktienunternehmen gut entwickelt. Bei festverzinslichen Anlagen stehen hingegen der Rückzahlungsbetrag am Laufzeitende und die Zinszahlungen fest. Aktien können dafür aber auch stärker an Wert verlieren, wenn es bei den Unternehmen schlecht läuft. Suchen Sie eine sehr sichere Anlage, bei der Verluste ausgeschlossen sind, müssen Sie auf Renditechancen verzichten. Kommt es Ihnen hingegen auf hohe Ertragschancen an, müssen Sie mögliche Verluste in Kauf nehmen.
Im Zweifel für die Verfügbarkeit
Bei zwei Anlagen mit annähernd gleicher Sicherheit und gleichen Ertragschancen sollten Sie grundsätzlich die mit der höheren Liquidierbarkeit wählen, also diejenige, die Sie schneller wieder zu Geld machen können.
Ein häufig anzutreffender Glaubenssatz ist: "Ein Prozent mehr oder weniger Rendite - was macht das schon?" Wenn Sie Ihre Erinnerung an Zinseszins-Berechnungen, die Sie sicherlich im Mathematikunterricht gemacht haben, hervorholen und anwenden, werden Sie sehen, dass ein Prozent mehr Rendite eine ganze Menge ausmachen kann. Auch ohne Rechenkünste...
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