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»Eine der besten Liebesgeschichten des Jahres!« Beth O'Leary
Dreizehn Jahre, nachdem ein tragisches Ereignis in der Highschool ihre Leben für immer veränderte, begegnen sich Helen Zhang und Grant Shepard zum ersten Mal wieder. Helen ist Bestsellerautorin und Grant Teil des Writers' Room, der an der TV-Adaption ihrer Jugendromane arbeitet. Während Helen - brillant, schön und verschlossen - gegen ihr Impostorsyndrom und ihre Schreibblockaden kämpft, ringt der nach außen charmante und witzige Grant mit seiner Vergangenheit und wiederkehrenden Panikattacken. Ihre Zusammenarbeit ist kompliziert und elektrisierend. Und obwohl Helen Grant niemals verziehen hat, könnten sie füreinander der Schlüssel sein, um Frieden mit ihrer Vergangenheit zu schließen.
Dreizehn Jahre später
Als Dienstagvormittag das Telefon klingelt, weiß Helen sofort, dass es sich um gute Nachrichten handelt. Ihre Literaturagentin Chelsea Pierce verpackt schlechte Nachrichten gern in teilnahmsvollen, aber prägnanten E-Mails - Sie wollten es nicht - scheiß auf sie -, aber wenn es gute Nachrichten sind, greift sie lieber zum Telefon.
»Ich hoffe, du hasst deine Wohnung, du ziehst nämlich schon bald nach Hollywood!«
Helen lacht, und im nächsten Moment meldet sich ihre Skepsis. Freu dich nicht zu früh. Es ist noch nichts unterschrieben. Es kann immer noch alles den Bach runtergehen.
In solchen Situationen reagiert sie sofort abergläubisch. Als ihr erstes Buch der Ivy-Papers-Reihe veröffentlicht wurde, ermahnte sie sich: Sei nicht zu vorschnell. Vielleicht hassen es die Leute, oder noch schlimmer: Vielleicht liest es gar keiner. Nachdem das Buch zum Bestseller geworden war und die New York Times sie auf die Liste der aufstrebenden Autorinnen im Bereich Young Adult gesetzt hatte, dachte sie: Das hat nichts zu sagen. Die Arbeit ist immer noch dieselbe wie vor der Erwähnung auf dieser Liste, und was, wenn ihnen das zweite Buch nicht gefällt?
Zu jedem Meilenstein ihrer bisherigen Karriere hatte sie stets eine gedankliche Gegenerklärung parat - da war auch die Ankündigung keine Ausnahme, dass ein paar hochgestochene Leute aus Hollywood ihr Buch über launische Privatschüler und ihre dunklen, akademischen Geheimnisse in eine sexy Serie verwandeln wollen.
»Wie gehen Sie mit dem Hochstaplersyndrom um?«, hat sie einmal einen sehr viel erfolgreicheren, erfahreneren Autor während eines Gala-Brunchs gefragt.
»Nun, ab einem gewissen Punkt ist es einfach deplatziert, finden Sie nicht?«, lautete seine Antwort.
Als sie sechs Wochen später die Tür ihrer neuen, direkt am Meer gelegenen Wohnung gegenüber des Santa Monica Piers öffnet (sämtliche Lebenshaltungskosten während der Vorbereitungsphase und der Produktion werden - zusätzlich zum Tagessatz - vom Filmstudio übernommen), denkt Helen, dass sie diesen »gewissen Punkt« vielleicht gerade erreicht hat.
Die Wohnung ist mit teuren beigefarbenen Möbeln ausgestattet, und es riecht wie in einem trendigen Hotel. Es ist Ende September, die Herbstsonne fällt durch die deckenhohe Glasfront, die auf den privaten Balkon hinausführt, und Helen fragt sich, ob sie hier zu einer völlig neuen Person werden wird. Zu jemandem, der auf seine Morgenroutine schwört und seinen inneren Frieden gefunden hat. Im Dachgeschoss gibt es einen Gemeinschaftsbereich, den sie für Partys reservieren kann (sie kennt nicht genug Leute in der Stadt, um eine Party zu schmeißen, aber sie nickt der Hausverwalterin dennoch höflich zu), und von ihrem Küchenfenster aus sieht man auf die Veranda ihrer neuen Nachbarin, der Oscar-Gewinnerin Frances McDormand.
»Das ist so was von L.A.«, meinen ihre Freunde von der Ostküste, als sie es ihnen erzählt.
»Wer?«, fragt ihre Mom während ihres ersten FaceTime-Anrufs von Küste zu Küste.
»Frances McDormand, Mom.« Helen packt seufzend ihren Einkauf aus. »Sie ist Schauspielerin, du kennst sie bestimmt. Sie war in .« Sie hält inne, und es scheint, als wäre Frances McDormands glorreiche, von zahllosen Preisen gekrönte Karriere wie ausgelöscht. Sie war in Miss Pettigrews großer Tag, aber den hat Mom sicher nicht gesehen. »Ich glaube, sie hat mal die Queen gespielt. Oh, und sie war die Mom in Moonrise Kingdom!«
»Nein, die kenne ich nicht«, sagt ihre Mom. »Aber egal. Was kochst du zum Abendessen?«
Helen gibt pflichtbewusst Auskunft - nur etwas Einfaches, ich muss erst noch mehr Töpfe und Pfannen besorgen, und nein, ich vergesse das Gemüse schon nicht, danke, Mom - und ringt die Hände, während sie einem weiteren vierzigminütigen Vortrag über die zahllosen Erdbeben im L.A. County lauscht.
»Wenn sich die Erde auftut, springe ich direkt in den Spalt, dann ist es kurz und schmerzlos«, sagt sie, als sie mit ihrer Rice-Bowl mit Tomaten und Ei fertig ist. »Mach dir nicht so viele Sorgen. Ich hab dich lieb. Bis bald!«
Sie gibt Einzug in neue Wohnung in L.A. in die Spotify-Suchleiste ein und lässt die wohldurchdachte Playlist eines Fremden über die hochmodernen Bluetooth-Boxen abspielen.
Sie ist nie cool genug gewesen, um selbst Songlisten zu erstellen. Solche Dinge überlässt sie lieber anderen Leuten, die die gleichen, soundtrackwürdigen Momente erlebt haben - gemütlicher Oktobermorgen in der Küche zum Beispiel, oder: Aufbruch in eine ungewisse Zukunft -, und hofft, dass sie ihr ganz genau sagen, welche Songs die Gefühle in solchen Situationen am besten zur Geltung bringen, so wie ein violetter Schal grüne Augen besonders betont.
Während Stevie Nicks schmachtend davon singt, wie die Zeit sie mutiger und Kinder älter werden lässt, verstaut Helen ihre Kleidung nach aufsteigender Länge in dem begehbaren Schrank und denkt über die Momente nach, in denen sich das Leben fein säuberlich in Kapitel einteilen lässt.
Reisen ist eine Möglichkeit, eine neue Seite aufzuschlagen, hat ihre Therapeutin ihr einmal erklärt. Vielleicht werden Sie endlich fähig sein, etwas Neues zu schreiben.
Helen streicht das »Vielleicht« in Gedanken mit wilder Entschlossenheit durch.
Sie hofft, dass dieses Kapitel kurz und produktiv ausfallen wird.
Als am Mittwoch das Telefon klingelt, weiß Grant bereits, dass es ein beschissenes Gespräch wird.
»Geh einfach zu dem Meeting«, beschwatzt ihn seine TV-Agentin Fern. »Was ist so schlimm daran?«
»Ich konnte das Buch nicht leiden«, erklärt er, und das stimmt tatsächlich.
Privatschüler im Teenageralter und ihr Sexleben sind nicht gerade seine Welt, und er hat gehofft, dass er seiner Arbeitslosigkeit mit etwas Interessanterem ein Ende setzen würde - etwa mit einem Feature (das er fertigstellen wird, sobald er die Zeit dafür gefunden hat) oder wenigstens mit einem Entwicklungsvertrag (es ist nicht seine Schuld, dass er die wichtigste Phase im Jahr versäumt hat, in der die Studios sich Pitches für neue Projekte ansehen und für die kommende Saison planen, immerhin musste er seiner Mom helfen, die irgendwelche zwielichtigen Handwerker engagiert hatte, deren Arbeit so mies war, dass er den ganzen Sommer über in New Jersey festsaß, um die Böden in ihrem Haus zu entfernen und neu zu verlegen).
»Dann gefällt dir die Vorlage eben nicht, mit solchen Dingen sind wir doch bisher immer klargekommen«, erinnert ihn Fern. »Es macht dich sogar zu einem besseren Kandidaten als irgend so einen Typen, der von den Büchern begeistert war. Du siehst die Schwachstellen und weißt, wie man sie ausbügelt, bla-bla-bla.«
»Ich war an derselben Highschool wie die Autorin«, gesteht er schließlich.
»Aber das ist doch wunderbar .«
»Nein«, erwidert Grant missmutig. »Ist es nicht. Sie konnte mich nicht ausstehen.«
»Also das ist ja wirklich lächerlich, jeder mag dich.« Fern klingt, als würde sie sich von der Vorstellung, jemand könne ihn nicht mögen, auf mütterliche Weise angegriffen fühlen. »Außerdem kommt sie gar nicht zu dem Meeting. Du triffst dich lediglich mit dem Show-Runner und den Executive Producern.«
»Ich .« Er nimmt einen beruhigenden Atemzug - länger ausatmen, als man einatmet - und schüttelt den Kopf. »Ich will jetzt nicht darüber diskutieren. Es muss doch noch etwas anderes geben. Was ist mit Jasons Spin-Off? Das war doch ein gutes Meeting, oder?«
»Ihr Budget reicht nicht für einen Drehbuchautor deines Kalibers«, erklärt Fern ausdruckslos. »Und du wirst dich nicht mit dem Gehalt eines Co-Producers zufriedengeben, nachdem wir dich endlich zum Co-EP hochgepusht haben.«
Grants IMDb-Profil fasst seine bisher erreichten Karrierestufen im Bereich Drehbuch folgendermaßen zusammen: Staff Writer, Story Editor, Executive Story Editor, Co-Producer, Producer und Co-Executive Producer. Viele Drehbuchautoren, die er kennt, haben es nicht über die erste Stufe hinausgeschafft, und so viel unterscheidet ihn nicht von denen. Ihm ist klar, dass er den Erfolg, den er hatte, nicht verdient hat, und er war sich seiner Karriere nie sicher.
Er schluckt eine Ibuprofen und massiert sich die Schläfen. »Wie wäre es mit einem Feature?«
»Sobald dein Entwurf fertig ist, lese ich ihn sehr gern. Bis dahin bist du Drehbuchautor fürs Fernsehen. Damit verdienst du genug Geld für uns beide. Und in diesem Fall wird keine Pilotfolge gedreht, sondern gleich als Serie produziert. Eine prestigeträchtige« - er verzieht höhnisch das Gesicht, doch Fern geht nicht weiter darauf ein - »und mit Spannung erwartete Serie. Die Leute vom Studio haben dein Material geliebt, der Show-Runner hat bereits deinen Entwurf gelesen. Soll ich ihnen jetzt ernsthaft mitteilen, dass sie bloß ihre Zeit verschwendet haben?«
Grant seufzt. Er weiß irgendwie schon jetzt, dass es ein Fehler ist, als er klein beigibt. »Na gut, dann gehe ich eben zu dem Meeting.«
Am Abend googelt er Helen Zhang, Young-Adult-Autorin. Ihr Autorinnenfoto ploppt auf, und sie sieht mehr oder weniger so aus, wie er sie in Erinnerung hat, bloß älter und wohlsituierter. Intelligente, abwägende...
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