Schweitzer Fachinformationen
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Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
In diesem Buch geht es um eine Art Hose, nein, Rose, ach was, ganz falsch, um die Arthrose, denn es ist gar keine Rosenart, sondern eine Erkrankung, die allenfalls Dornen an Ihren Knochen entstehen lassen kann, wenn sie in voller Blüte ist. Aber jetzt will ich nicht länger durch die Blume sprechen, sondern Ihnen klar vor Augen führen, was Sie über Arthrose wissen müssen. Für Sie ist von Interesse, wie eine Arthrose entstehen kann, denn wenn Sie das wissen, haben Sie die besten Voraussetzungen, um die Arthrose zu vermeiden. Außerdem müssen Sie die Krankheitszeichen erkennen, die eine Arthrose ausmachen, damit Sie sie möglichst frühzeitig mit allen Therapieoptionen behandeln können. Dieses Kapitel verschafft Ihnen einen ersten Überblick. Ihre aufkommende Neu- und Wissbegierde können Sie dann in den folgenden Kapiteln mit vertiefenden Informationen zu den einzelnen Themen stillen.
Arthrose ist eine Gelenkerkrankung, bei der zunächst die Knorpelstruktur, schließlich aber auch alle anderen Gelenkanteile verändert und zerstört werden. Diese Veränderungen können zu starken Beschwerden und Schmerzen führen. Zunächst sollten Sie sich einmal ein gesundes Gelenk vorstellen, dann können Sie besser verstehen, welche Prozesse während der Arthrose in und an einem Gelenk ablaufen, welche Veränderungen sie am Gelenk verursachen und wie dann schließlich das durch Arthrose geschädigte Gelenk aussieht. Sich diese Umbauprozesse vor Augen führend, können Sie verstehen, wie sie die Funktion Ihrer Gelenke beeinträchtigen, Bewegungen einschränken und Schmerzen hervorrufen.
Als Bewegungseinschränkung wird der teilweise Verlust der Beweglichkeit eines Gelenks bezeichnet. Wenn gar keine Beweglichkeit in dem Gelenk mehr möglich ist, spricht man von einer Gelenkversteifung. Um Einschränkungen der Beweglichkeit zu objektivieren und sie genau beurteilen zu können, misst und dokumentiert Ihr Arzt den Grad der Einschränkung. Leichte Bewegungseinschränkungen kann Ihr Körper meist noch gut kompensieren, daher fallen sie Ihnen vielleicht gar nicht so schnell auf.
Knorpelgewebe ist ein sehr widerstandsfähiges Gewebe, aber nur so lange, wie das bindegewebige Fasernetz und die Oberfläche intakt sind. Wenn Sie wissen, wie Knorpelgewebe aufgebaut ist, woraus es besteht und wie es sich verändern kann, dann verstehen Sie auch, was zur Zerstörung von diesem Gewebe führt oder andersherum, was nötig ist, damit Sie Ihren Knorpel sehr lange gesund erhalten können. Ihr Knorpel besteht zu 95 Prozent aus Fasern, der sogenannten Knorpelmatrix, der Knorpelgrundsubstanz. Nur 5 Prozent der Gesamtknorpelmasse sind Knorpelzellen, die Chondrozyten genannt werden. Sie sorgen dafür, dass die Knorpelmatrix auf- oder abgebaut wird. In einem gesunden Knorpel werden die einzelnen Bestandteile, aus denen er aufgebaut ist, ständig erneuert. Knorpelgewebe enthält weder Blut- noch Lymphgefäße und auch keine Nervenendigungen (mehr zum Gelenkknorpel in Kapitel 2).
Wenn Sie Schmerzen aufgrund Ihrer Arthrose verspüren, ist der zerstörte Knorpel nur indirekt dafür verantwortlich. Da Knorpelgewebe keine Nervenendigungen enthält, können auch keine Schmerzreize aus dem Knorpel an das Gehirn gesendet werden. Die Schmerzempfindungen entstehen meist durch Schwellung der Gelenkkapsel oder auch durch Entzündungsreaktionen in der Gelenkinnenhaut.
Die Ernährung des Knorpels und der Abbau von Schadstoffen erfolgt daher über den direkten Austausch mit den angrenzenden Nachbargeweben, also hauptsächlich der Gelenkflüssigkeit und dem Knochen.
Wird infolge eines gestörten Gleichgewichts beim Knorpelstoffwechsel mehr Knorpel ab- als aufgebaut, entstehen nicht mehr umkehrbare Schäden des Knorpelgewebes. Kaputte Knorpelzellen können die notwendigen Reparaturvorgänge nicht mehr leisten, dadurch verliert der Knorpel an Elastizität und Stabilität. Wenn Sie Ihr Gelenk dann aber weiterhin belasten, wird der Knorpelbelag sich immer weiter abnutzen. Um das Gelenk weiterhin zu stabilisieren, kommt es zu einer zusätzlichen Knochenbildung. Die Knochenanbauten führen zu einer Veränderung der Gelenkform.
Wenn es Ihnen gelingt, dass Arthrose bei Ihnen gar nicht erst entstehen kann, haben Sie schon halb gewonnen. Nicht nur dass Ihnen dann viel Leid erspart bleibt, Sie haben auch Zeit gewonnen, da Sie die meisten Kapitel dieses Buches, in denen es um die Entstehung, das Fortschreiten, die Symptome, die Diagnostik und die Behandlungsmöglichkeiten der Arthrose geht, gar nicht zu lesen brauchen. Im Prinzip ist für Sie nur wichtig, sich den Abschnitt über Prävention zu Gemüte zu führen und weiterhin aktiv alles dafür zu tun, dass Arthrose bei Ihnen keine Chance hat. So können Sie Arthrose vorbeugen:
Vieles haben Sie dabei wirklich durch Ihre persönliche Lebensführung in der Hand. Ganz wichtige Aspekte der Prävention sind Ernährung und Bewegung.
Sie können zwar nicht durch bestimmte Nahrungsmittel eine Arthrose heilen. Mit Ihrer Nahrungsaufnahme können Sie jedoch auf Ihren Gesundheitszustand einwirken. Sowohl durch Fasten als auch mit einer Gewichtsabnahme kann eine deutlich verbesserte Beweglichkeit und Schmerzreduktion hervorgerufen werden.
Zuerst die schlechte Nachricht: Es gibt Lebensmittel und Ernährungsweisen, die die Entstehung und den Verlauf der Arthrose negativ beeinflussen. Folgende Nahrungsmittel und Inhaltsstoffe sollten Sie nur in geringen Mengen oder gar nicht zu sich nehmen:
Wenn Ihnen das alles zu kompliziert ist, merken Sie sich bezüglich der Fehlernährung einfach die drei »zu« - »zu viel, zu fett, zu süß« - und versuchen Sie, sie zu vermeiden. Wenn Sie weder zu viel noch zu fett oder zu süß essen, machen Sie schon vieles richtig. Falls Sie Schwierigkeiten haben einzuschätzen, wie viel »zu« bedeutet, lassen Sie sich von Ihrem Arzt dazu beraten.
Eine fettarme und vitaminreiche Ernährung kann Ihre Gelenke nachhaltig schützen. Ein hoher Anteil an vegetarischen Nahrungsmitteln zeichnet eine knorpelschützende antientzündliche Ernährung aus. Durch eine Zufuhr von gesunden Pflanzenölen, den »guten« Fetten, die reich an Omega-6-Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen sind, können Sie Entzündungen hemmen. Wenn Sie Fisch mögen, gönnen Sie sich ein- oder zweimal pro Woche Hering, Makrele und Co. Sie liefern Ihnen Omega-3-Fettsäuren, die ebenfalls eine entzündungshemmende Wirkung besitzen. Zusätzlich sollten Sie auf eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung und Kalziumaufnahme von 1 Gramm Kalzium pro Tag achten.
Die Statistiken beweisen es: Je mehr übergewichtige Menschen es in der Bevölkerung gibt, desto höher ist die Rate der Arthroseerkrankten. Dies zeigt noch mal, dass der Ernährung und Bewegung eine große Rolle bei der Entstehung von Arthrose zukommt.
Ganz einfach zu verstehen ist der Zusammenhang zwischen Ernährung und Arthrose, wenn Sie an die Überbelastung der Gelenke durch Gewichtszunahme denken. Andersherum können Sie durch eine Gewichtsreduktion Ihre Gelenke auch entlasten. Als wesentliche Gründe für Übergewicht sind folgende zu nennen:
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