MIT DER HARMONILOGIE ZUM WERTFREIEN DIALOG
Wenn nun die Sprache die Verwendung der gleichen Kommunikationswege Heimat bedeutet, dann hilft Ihnen die HarmoniLogie® zum wertfreien Dialog und dazu, dem Hund den Weg nach Hause zu zeigen.
HarmoniLogie. Teilen Sie das Wort in zwei, dann geht es leichter über die Zunge. Wollen wir nicht alle Harmonie? Wollen wir nicht Spaß und Freude mit unseren Tieren, verbindliche Entspannung, Zugewandtheit und Losgelassenheit? Wir wollen unsere eigene und die Seele unseres Hundes baumeln lassen. Am liebsten zusammen.
Logie ist die Bedeutung einer Lehre, eines logischen und intellektuellen Aufbaus. HarmoniLogie bedeutet nichts anderes als ein logischer Weg in die Harmonie, in die Freude mit dem Partner Tier. Und das ohne Bestechung oder Überwindung, also ohne Keks und ohne Kraft. Ein Weg, der den Dialog mit dem vierbeinigen Gefährten in den Vordergrund stellt und den Menschen befähigt, das Tier zu überzeugen.
EIN DIALOG VON ANFANG AN
Der Ursprung der HarmoniLogie war in der Tat die Arbeit mit den Hütehunden. Durch das Leben mit den Herden und die Arbeit mit den Hütehunden habe ich einen Zugang zu den Tieren bekommen, der fernab von Kunststücken, Sport oder Konditionieren war. Ich brauche in dieser Tätigkeit eine stabile, echte Erreichbarkeit der Hunde. Und zwar immer. Die Hütehunde bestehen aus einem hochselektierten Beutetrieb, die Schafe stellen die Beute dar. Ich liebe meine Schafe ebenso wie die Hunde und muss nun dafür sorgen, dass auf allen Seiten fair gespielt wird. Um eine große Herde sicher durch den Straßenverkehr zu bewegen, was wir auf unseren Umtrieben zu den neuen Weidegründen regelmäßig tun müssen, brauche ich Hunde, die stark sind, leistungsbereit, hochmotiviert und stets mit mir im Kontakt. Die Herde darf nicht beunruhigt werden und sollte zu keinem Zeitpunkt unter Stress geraten.
© Anna Auerbach/Kosmos
© Anna Auerbach/Kosmos
Das Naturgesetz der Sprache habe ich von und mit den Tieren erlernt.
DER HUND IST DER DOLMETSCHER
Dennoch müssen all diese vielen Geister in meiner Spur sein. Manchmal haben die Schafe auch andere Vorschläge zur Navigation unserer Route und würden lieber schon mal in Nachbars Getreide oder Kleefeld einlenken. Nun ist mein vorausschauendes und räumliches Denken gefragt. Ich muss meinen Hunden vermitteln, was sie den Schafen sagen sollen, damit die Herde exakt auf meiner Spur bleibt. Die Hunde sind also so etwas wie meine Übersetzer, denn sie können durch die räumliche Sprache, ihren präzisen Einfluss und ihre enorme Geschwindigkeit viel besser und direkter mit den Schafen kommunizieren als ich. Ein immer wieder berührendes Schauspiel zwischen drei Gattungen, die zu einer vollendeten Trilogie zusammenwachsen, wenn sich jeder an die Naturgesetze der Sprache hält.
SYMBIOSE AUS DOMINANZ UND KOMPROMISSBEREITSCHAFT
Bei all den romantisch anmutenden Bildern, die Sie nun vielleicht im Kopf haben, geht es allerdings tatsächlich ausschließlich um kluge geometrische Berechnungen. Laufstrecke geteilt durch die Geschwindigkeit, das Bemessen der Winkel und Erkennen der individuellen Distanzen. Es geht um sachliches Erlesen der individuellen Signale der verschiedenen Tiere. Es geht hier nicht um Emotionen, um Interpretationen oder tiefgreifende Analysen. Ich muss dominieren und Kompromisse machen, damit ein solches Manöver nach meinen Vorstellungen und den Gesetzen der deutschen Verkehrsordnung abläuft. Und hier habe ich Ihnen bereits den ersten Schlüssel zum Glück gegeben, den die HarmoniLogie für uns und unsere geliebten Tiere bereithält. Die Symbiose aus Dominanz und Kompromissbereitschaft. Denn nur und ausschließlich hiermit bin ich in der Lage, umsichtig, wertschätzend und artgerecht die Tiere zu führen, zu lenken und zu schulen.
© Anna Auerbach/Kosmos
Damit die Herde sich in Bewegung setzt .
© Anna Auerbach/Kosmos
. kommuniziert der Hund räumlich und leiblich.
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Die HarmoniLogie® ist artübergreifend.
DER GUTE HIRTE
So ist ein guter Schäfer nicht der, der mit der Harfe unter dem Apfelbaum steht und den Schafen beim Fressen zuschaut. Ein guter Hirte ist derjenige, der die Tiere lesen kann, offen für ihre individuellen Reaktionen ist und die geometrischen Gesetze der Natur versteht und anwendet.
In diesem Dialog hat Futterkonditionierung keinen Platz, denn sie wirkt wie das Arbeiten über Verführung und Bestechung. Loben kann der Mensch am besten mit dem Herzen und damit, dass er den Hund in dem fördert, was dieser gerne tut. Und das kann jeder.
Die HarmoniLogie ist diesem Hintergrund entsprungen und hat verstanden, dass die Gesetze absolut artübergreifend funktionieren. Es ist in der Tat egal, ob Sie den Dialog mit einem Pferd, einem Hund oder einem Menschen führen. Im Rahmen der Evolution haben wir denselben Weg zurückgelegt und sind neurobiologisch sehr verwandt. Das machen wir uns zunutze.
DIE EVOLUTION HAT UNS VERÄNDERT
Wir Menschen kommunizieren nicht nur, sondern wir benutzen auch eine Sprache. Wörter, Signale, Synonyme, mit denen wir Situationen, Dinge und Gefühle beschreiben können. Das macht unser komplexes Denken aus. Dies entstand durch die Entwicklung des Neokortex in unserem Gehirn, oder der Neokortex hat sich dadurch entwickelt - ein evolutionsgeschichtlicher Prozess. Dieser Neokortex befähigt uns, über das, was wir sagen wollen, denken, fühlen, erlebt haben, zu sprechen. Tiere können das nicht. Sie können nur kommunizieren. Und das im Jetzt. Das bezeichnen wir als lineares Denken. Das komplexe Denken des Menschen bedient die Vergangenheit und die Zukunft. Das lineare Denken des Tieres bedient einfach das Jetzt. Hunde denken zeit- und lösungsoptimiert. Sie sind Meister darin, das absolut Beste aus ihrem Jetzt zu machen. Nehmen wir den dicken Hund, der besessen davon ist, so viel Nahrung wie möglich in kürzester Zeit aufzunehmen. Der denkt nicht an morgen und auch nicht an seine Figur. Für ihn ist das Jetzt Maß aller Dinge.
Die HarmoniLogie holt uns Menschen in die Ebene des Jetzt und vereinfacht die Kommunikation so, dass sie für das Tier verständlich wird. Durch gutes räumliches Denken, eine klare leibliche Sprache und eindeutige akustische Signale lernen wir, uns dem Tier mit Leichtigkeit verständlich zu machen. Die Signale, die das Tier uns sendet, lernen wir zu lesen. Also können wir erkennen, wie es Raum und Zeit bedient, welche leiblichen Signale es benutzt und wie es sich uns mitteilt. Wir lernen zu erkennen, welchen Ursprung sein Verhalten hat.
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Zum Film: Border Collie bei der Arbeit aus der Vogelperspektive
LESESCHULE HUND
Das Tier zu lesen bedeutet, es von vorne bis hinten wahrzunehmen, zu erkennen, wie es sich bewegt und wie es Raum und Zeit bedient. Es bedeutet, offen zu sein für seine Antworten, um ihm nicht die eigene Wirklichkeit überzustülpen. Dazu lernen wir, es wertfrei zu lesen. Die wichtigsten Zeichen, die wir schnell erlernen können, sind:
Das Maul geöffnet, geschlossen, ange- oder entspannte Lefze, Maulaktivität wie Kauen oder Schmatzen, Züngeln oder seitliches Abschlecken, angelegtes Tasthaar auf 45 Grad oder aufgestellt auf 90 Grad
Das Auge weit geöffnet, entspannt oder zu einem Schlitz gezogen, mit Lidschlag oder ohne, bewegliche Augenbrauen oder feste
Das Ohr in alle Richtungen entspannt beweglich oder in eine Richtung festgestellt, ob aufrecht oder angelegt
Das Genick beweglich oder steif nach oben bzw. nach unten gesenkt
Der Rücken weich schwingend in der Waagerechten, nach unten oder nach oben durchgedrückt, festgehalten und verspannt
Die Rute aktiv wedelnd, in, über oder unter der Waagerechten, unbeweglich oben oder unten
Das Gangwerk ein weicher, bewegungskonformer (im Rhythmus der Gangart sauber durchfußender) Ablauf, also sauberer Viertakt im Schritt, Zweitakt im Trab, Dreitakt im Galopp, Rhythmusstörungen bis hin zum Passgang, entspannte Fußung vom Ballen zur Zehe oder angespannte Fußung von der Zehe zum Ballen
Die Oberfläche spannungsfrei weich, elastisch mit angelegten Haaren oder angespannt, mit Oberflächenreaktionen bis hin zu aufgestellten Haaren
Das Vegetativum ruhige gleichmäßige Atmung bis hin zu Luftanhalten oder starker ausgeprägter Atmung, Schnauben, Nießen, Prusten, Hecheln, Schwitzen an den Pfoten oder erhöhter Herzschlag bis hin zu einem Muskeltonus
Bewegungsintention zu seinem Menschen, einem anderen Hund, einem Objekt der Begierde hin, nebenher oder weg von ihm
Raum und Zeit in welche Himmelsrichtung richtet der Hund sich zunehmend aus, wie zielstrebig, intensiv benutzt er seinen Körper, frontal, zu oder weggerichtet, quergestellt oder gewinkelt
© Anna Auerbach/Kosmos
All diese Signale können das Ausdrucksverhalten des Hundes darstellen. Ein einzelnes Signal hat keine definitive Aussage. Es sind immer alle Signale zusammen, von vorne bis hinten, die wir einlesen müssen, um am Ende den Funktionskreis bestimmen zu können (siehe hier). Es gibt der Antwort des Hundes eine/seine Wirklichkeit, die er ausdrückt. Um Verstehen zu Vertrauen werden zu lassen, müssen wir Menschen lernen, den Tieren zuzuhören, und dazu dient das Lesen.
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Zum Film: Hunde...