Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Bis hierher haben Sie sich mit Ihrem Bedarf beschäftigt. Nun soll es um Ihre Wünsche gehen. Klingt einfach? Täuschen Sie sich nicht!
Versuchen Sie doch einmal, sich selbst beim "Wohnen" zu beobachten. Betrachten Sie Ihren Alltag und überlegen Sie, wie Sie ihn in Ihrer Wohnung verbringen. Was soll sich daran im neuen Haus ändern? Dabei geht es explizit um Ihr ganz persönliches Empfinden und um den atmosphärischen Bereich! Viele tägliche Verrichtungen haben sich so sehr eingespielt, dass wir uns nur noch mit Mühe und gezieltem Nachdenken klarmachen können, dass sie auch ganz anders gehen würden. Dennoch lohnt sich dieser Aufwand, da Sie mit dem neuen Haus die heimische Umgebung und den räumlichen Rahmen Ihres Alltags auf Jahrzehnte hin vorgeben.
Überlegen Sie zum Beispiel, wie bei Ihnen für gewöhnlich gekocht wird - und wie Sie sich das in Zukunft wünschen. Denn diese Vorstellungen werden sich sehr direkt auf die Gestaltung der Küche und des Essbereichs auswirken.
Gibt es bei Ihnen eine klare Grenze zwischen Kochen und Essen? Wenn ja, sollte die Küche vom Esszimmer durch eine Tür getrennt sein und maximal einen kleinen Tisch für den kurzen Snack im kleinen Kreis enthalten.
Wenn die Küche und der Essbereich nur durch eine Wand getrennt sind, kann eine Durchreicheöffnung in dieser Wand unnötige Wege ersparen und so den Alltag erleichtern.
Dürfen Gäste, die zum Essen eingeladen sind, am Kochen teilhaben oder zumindest in die Küche (einschließlich der Folgeerscheinungen der Essenszubereitung .) hineinschauen? Wenn Sie diese Frage mit Ja beantworten, bevorzugen Sie wahrscheinlich einen offenen Wohn-Essbereich, wo beide Nutzungen im selben Raum untergebracht sind.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Frage, ob Sie gemeinsam oder einzeln oder in kleinen Gruppen frühstücken, ob Sie dabei üblicherweise in Eile sind oder sich dafür Zeit lassen und welchen räumlichen Rahmen Sie dafür bevorzugen.
Wichtig: Lassen Sie sich beim Nachdenken über Ihre Wohnwünsche möglichst nicht von Gewohnheiten oder Konventionen leiten - und schon gar nicht davon, was Ihre Eltern oder Freunde für schick halten. Vielleicht haben Sie ja in Ihrer jetzigen Wohnung einen offenen Wohn-Essbereich, haben sich aber am freien Blick auf das "Küchenchaos" insgeheim immer gestört?
Ähnliche Überlegungen können Sie für die Bereiche des Hauses, in denen Sie schlafen und arbeiten wollen, sowie für den Lebensraum Ihrer Kinder anstellen.
Soll der Schlafbereich weit weg (und akustisch abgeschieden) vom Wohnbereich sein, oder wollen Sie im Schlafzimmer zumindest andeutungsweise mitbekommen, was die Familie so macht? Dies hat Auswirkungen auf die Lage Ihres Schlafraums.
Stellen Sie sich den Ort, an dem Sie zu Hause arbeiten, eher als Teil des Familienbereichs vor, oder soll auch er möglichst abgeschieden gelegen sein? Soll er vielleicht sogar einen eigenen Zugang haben, falls Sie bei der Arbeit Personen empfangen, die Sie nicht am Familienleben teilhaben lassen wollen?
Wie nah oder weit entfernt vom Familienbereich wollen Sie den Lebensraum Ihrer Kinder anordnen? Solange die Kinder klein sind, ist eine räumliche Nähe meist wünschenswert, weil sie die Aufsicht erleichtert. Ältere Kinder sind hingegen gerne weit weg von den Eltern, weil sie Kontrolle als störend empfinden - und auch die Eltern schätzen den Abstand, weil halbwüchsige Kinder auch gerne mal laut Musik machen oder hören .
Ist unter Ihrem Haus ein Keller vorgesehen, lohnt sich auch das Nachdenken darüber, wofür und wie dieser genutzt werden soll:
Sind im Keller überwiegend Flächen für Lager und Technik vorgesehen oder wollen einzelne Familienmitglieder dort auch Zeit verbringen?
Ist es möglich, das Untergeschoss über Fenster zur Hangseite oder Lichtschächte mit natürlichem Licht zu versorgen?
Wünschen Sie sich dort Raum für eine Werkstatt, für Hauswirtschaft (eine Waschküche) oder für sonstige Freizeitnutzung (Hobbyraum, Partykeller, Musikzimmer)?
Diese Fragen müssen Sie rechtzeitig bedenken, sodass Ihre Wünsche auch bei der Planung der Installationen für Heizung, Sanitär und Elektrik angemessen berücksichtigt werden können.
Ihre Überlegungen sollten nicht am Hauseingang oder der Terrassentür enden, sondern auch den Außenraum vor, neben und hinter dem Haus einbeziehen. Dabei könnten sich - je nach den spezifischen Gegebenheiten des Grundstücks - etwa folgende Fragen stellen:
Haben Sie spezielle Nutzungswünsche an den Vorbereich zwischen Straße und Hauseingang?
Wollen Sie dort Ihr Auto und Ihre Fahrräder parken und brauchen Platz für Mülltonnen und Recyclingbehälter?
Wenn ja: Soll dort auch die Möglichkeit bestehen, die Fahrzeuge zu pflegen und zu reparieren?
Oder könnte der Vorgarten auch ein Aufenthaltsbereich sein, in dem Sie mit Ihren Nachbarn auf einer Bank sitzen oder mit den Kindern Ballspiele machen können?
Wie wollen Sie Ihren Garten neben und hinter dem Haus vorrangig nutzen?
Freuen Sie sich vor allem auf einen Spiel- und Erholungsraum im Grünen - und wenn ja: Wollen Sie diesen mit Gästen teilen oder lieber im kleinen Kreis der Familie genießen?
Was wäre dafür jeweils erforderlich?
Oder wollen Sie im Garten auch den Anbau gesunder Lebensmittel betreiben?
Haben Sie ein Hobby, mit dem Sie sich bei passendem Wetter auch im Garten beschäftigen wollen?
Diese subjektiven Themen sind für die meisten Bauherren und Bauherrinnen erheblich schwerer zu greifen und zu benennen als die oben bearbeiteten objektiven Kriterien. Dennoch sollten Sie es versuchen, denn aus Ihren Wünschen und Vorstellungen dazu können sensible Planerinnen und Planer wichtige Inspirationen ziehen, durch die sie das neue Haus wirklich zu Ihrem Haus machen können. Nähere Überlegungen zu vielen der angesprochenen Punkte finden Sie im Kapitel "Entwurfsplanung" ab Seite 47.
Schon in dieser frühen Phase sollten Sie sich nicht nur gründlich überlegen, wie Sie sich künftig Ihren Alltag vorstellen, sondern auch, ob und wie Sie Ihr neues Haus über das gewohnte tägliche Leben hinaus nutzen wollen.
Wenn Sie dazu schon konkrete Vorstellungen haben, sollten Sie diese möglichst klar formulieren und in das Formular "So nutzen wir unsere Räume: das 'Drehbuch' für die Hausplanung" auf Seite 129 eintragen - das hilft sowohl bei der Schärfung der eigenen Gedanken als auch bei den Gesprächen mit den Planern des künftigen Hauses. Als Anregungen haben wir im Folgenden einige Aspekte aufgelistet.
Jede Familie hat einen ganz eigenen Umgang mit Festen und Gästen. Bleiben Sie lieber im kleinen Kreis unter sich, oder führen Sie ein offenes Haus, in dem Verwandte und Freunde ein- und ausgehen? Oder würden Sie gerne viel gastfreundlicher leben, können das nur im Moment nicht tun aufgrund der Größe und Beschaffenheit Ihrer aktuellen Wohnung? Sowohl das Feiern von Festen als auch die Bewirtung und Beherbergung von Hausgästen stellen Anforderungen an die Planung des Hauses, insbesondere an die Größe der Wohnräume (wie viele Gäste sollen bei einem Fest dort Platz finden?) und die Anzahl der Individualräume (soll es ein eigenes Gästezimmer geben?). Planen Sie Gartenfeste und wünschen sich dafür Flächen und Infrastruktur (wie Grillstationen) im Garten oder am Übergang zwischen Haus und Garten?
Eine vollständige oder teilweise Verlagerung der Erwerbsarbeit in die eigenen vier Wände ist vor allem für Beschäftigte in Bürotätigkeiten - und mit Einschränkungen für handwerkliche Beschäftigungen - möglich. Das sogenannte Homeoffice ist einerseits umstritten, vor allem weil es die sozialen Kontakte mit dem Kollegenkreis, mit Kunden und Geschäftspartnerinnen einschränkt und somit zu Vereinsamung führen kann. Andererseits kann es viel Zeit - die sonst für die Wege zur und von der Arbeit benötigt wird - einsparen und die Organisation des Alltags sehr erleichtern. Das gilt insbesondere für Familien mit kleineren Kindern, die in Betreuungseinrichtungen gehen und von dort abgeholt werden müssen. Die Corona-Pandemie hat dieser Form des Arbeitens einen...
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