Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Die Bankenbranche ist getrieben vom digitalen Wandel. Fintech-Unternehmen drängen mit innovativen Geschäftsideen auf den Markt, z.B.:
Das Fachbuch befasst sich mit den rechtlichen Grundlagen von Fintechs. Darüber hinaus werden angrenzende Rechtsthemen wie Datenschutz, IT, Geldwäsche, Marktmissbrauch und Aufsichtsrecht beleuchtet und die rechtliche Bewertung einzelner Fintechs erläutert.
Das Schweitzer Vademecum ist ein renommierter Fachkatalog, der speziell die relevanten Angebote für juristisch und steuerrechtlich Interessierte sortiert, aufbereitet und seit über 100 Jahren der Orientierung dient. Das Schweitzer Vademecum beinhaltet Bücher, Zeitschriften, Datenbanken, Loseblattwerke aus dem deutschsprachigen In- und Ausland und ist seit 1997 wichtiger Bestandteil des Schweitzer Webshops.
Dieter Krimphove*
1 Standortbestimmung
1.1 Fintechs ? Legal Techs
1.2 Fintechs im Rechtsraum
1.3 Technisch/Wirtschaftliche Entwicklung der Fintechs
1.4 Ökonomisch/Wirtschaftliche Vor- und Nachteile von Fintechs
1.5 Regelungs- bzw. Normierungsnotwendigkeiten
1.6 Bisherige Normierungsinitiativen
2 Welches Recht für welche Fintechs
2.1 Allgemeines zur Rechtsanwendung
2.2 Resümee
3 Die Fintechs im Einzelnen
3.1 Bezahldienste
3.2 Robo-Advisory und digitale Finanzportfolioverwaltung (Auto-Trading, Algo-Trading, Flash-Trading)
3.3 Sozial-Trading und Copy-Trading
3.4 Crowdfunding, Crowdlending, Crowdinvesting (die Schwarmfinanzierung)
3.5 Virtuelle oder Kryptowährungen
3.6 Peer-to-Peer-Insurance
4 Fazit
Fintechs (Financial Technologies) oder die in der Versicherungswirtschaft sog. Insurtechs sind Technologien, die mit Hilfe des Internets grenzüberschreitend einer unbestimmten Anzahl von Adressaten, Interessenten und Nutzer standardisierte Finanzdienstleistungen anbieten. Die Dienstleistungen bestehen etwa in dem Zustandebringen von Verträgen, aber auch in der Erfüllung von Verträgen durch Bezahl-Systeme, in der Beratung bzw. dem Erwerb und der Veräußerung von Anlagen und vielem mehr. Fintechs, wie Insurtechs, bringen so zahllose Anbieter und Nachfrager zusammen und ermöglichen damit das Entstehen von Märkten. Sie übernehmen hierüberhinaus - wie etwa die elektronischen Bezahldienste - auch die Erfüllung bereits durch sie zustande gekommener Verträge und schaffen sogar - wir im Fall der BitCoins - eine eigene Währung.
Fintechs finden aufgrund ihrer mannigfachen Anwendungsmöglichkeiten in jedem Wirtschaftssektor wie Handel, Banken, produzierendes und Dienstleistungsgewerbe und auch in den Versicherungen (dort vornehmlich unter der Bezeichnung Insurtechs) Verwendung.
Der weite Anwendungsbereich und die große Einsatzmöglichkeit von Fintechs erklärt einerseits ihre immens große Bedeutung, aber auch die Schwierigkeit, eine abschließende Definition der Fintechs ausmachen. (Zu ersten Definitionsversuchen siehe: Schueffel 2016, S. 32 ff., 45; »Fintech ist eine neue Finanzindustrie, die Technologien zur Verbesserung von Finanz-Aktivitäten einsetzt« (Übersetzung von Verfasser)).
Der Begriff Fintech bezeichnet im Folgenden die Technologie und nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, die Unternehmen, die Fintechs einsetzen. Im Folgenden umfasst der Begriff Fintech sowohl die in der Versicherungswirtschaft als Insurtechs, in der Vermögensverwaltung als WealthTech und im Zahlungsverkehr als PayTech bezeichneten Technologien.
Von den Fintechs zu unterscheiden sind die - unter dem Namen Legal Tech - bekannten Bestrebungen zur computergesteuerten Vereinfachung juristischer Arbeitsschritte (siehe Veith et al. 2016, S. 3 ff.). Wie die hier behandelten Fintechs unterstützten Legal Techs die Arbeitsschritte und die Funktionsweisen. Während Fintechs computertechnisch unterstützte Finanzdienstleistungen, wie die Beschaffung von Kapital auf dem Internet-Markt, ermöglichen, automatisieren Legal Techs - mit Hilfe des stark in den letzten 20 Jahren gestiegenen Potentials elektronischer Datenverarbeitung (siehe Blog, Legal Tech 2016 - juristische Arbeitsschritte). Sie erleichtern die Büroverwaltung, finden einschlägige Textpassagen in Urteilen, Entscheidungen und Fachveröffentlichungen, durchsuchen Verträge nach dort wiederkehrenden Elementen. Sie sind aber auch in der Lage, Gesichter wiederzuerkennen und/oder Verhaltens-Prognosen von Personen - vermittels deren Handlungsmuster - mit mehr oder weniger großer Verlässlichkeit zu liefern. Fintech fehlt ein solcher für Legal Tech wesenhafter Bezug zum Recht.
Obschon Fintechs keinen unmittelbaren Bezug zu juristischen Fragestellungen aufweisen, ist die Relevanz des Rechts für sie, ihre Zurverfügungstellung und ihre Nutzung, erheblich. So koordinieren Fintechs das Verhalten von Nachfrager und Anbieter auf einem Markt. Sie greifen in das Nachfrageverhalten ein. Fintechs führen in Sekundenbruchteilen zum Abschluss diverser Vertragstypen und transferieren in Minimalzeit Anteile und Eigentum bzw. Geld. Sie kreieren sogar eigene Währungseinheiten oder bringen eine Vielzahl isolierter, unbekannter Anleger zu dem Zweck zusammen, ein Kultur- oder Wirtschaftsprojekt gemeinschaftlich zu finanzieren. Damit werfen Fintechs Fragen nicht nur des allgemeinen Schuldrechts, des Kauf-, Schenkungs-,Erfüllungsrechts, sondern auch des Gesellschafts-, Kartell- und Eigentumserwerbsrechts, aber auch des Währungs-, Wertpapier-, Finanz- bzw. des Finanzaufsichtsrechts, des Gewerblichen Rechtsschutzes und des Datenschutzrechts sowie des Steuer- und Arbeitsrechts auf.
Die möglichen Wirkungen eines rechtswidrigen Fintech-Einsatzes tangieren ebenfalls das Staats-, Straf-, und Ordnungsrecht. Aufgrund Ihres grenzüberschreitenden Einsatzes rufen Fintechs regelmäßig zudem Fragenstellungen des Internationalen Privatrechts (IPR), des Internationalen Strafrechts sowie des Europarechts auf (Einzelheiten siehe Abschnitt 1.5).
Zugenommen hat die rasante Entwicklung von Fintechs mit dem kontinuierlichen Anstieg datentechnischer Möglichkeiten, insbesondere mit der des WWW und/oder des Internets (Alt/Puschmann 2016, inbes. S. 151 ff.). Dieses verknüpft eine unbestimmte Vielzahl von Interessenten und bildet so einen elektronischen »Markt«, dessen Transaktionen die Akteure, weitgehend ohne formelle Hindernisse wie Handschriftformerfordernisse oder lange Postwege, in Sekundenschnelle ausführen können (siehe Dorfleitner et al. 2019, S. 21 ff.). Derzeit treten Fintech-Anbieter bzw. die Anbieter von Fintech-Plattformen - aufgrund der Schnelligkeit, Einfachheit und vermeintlicher Kostenreduktion des Fintech-Handels - in zunehmende Konkurrenz zu herkömmlich arbeitenden Banken (Fehr 2013, S. 3 f.; Afhüppe 2017).
Die Vorteile der Fintechs liegen dabei auf der Hand. Die ökonomischen Vorteile der Fintechs bestehen insbesondere:
Andererseits stehen auch erhebliche Nachteile und Risiken den ökonomischen Vorzügen von Fintechs gegenüber:
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