Schweitzer Fachinformationen
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"Sie ist alles, was ich sehe. Und alles, was ich will."
Erfolgreicher Geschäftsmann bei Tag, Playboy bei Nacht - das ist das Leben von Shaw Mercer. Doch als ein Skandal um sein ausschweifendes Liebesleben seinen Vater die Wahl zum Bürgermeister kosten könnte, tut er alles, um sich ein neues Image zu verpassen - das eines Mannes, der endlich sein Herz verloren hat. Dazu engagiert er Willow Blackwell. Für 250.000 Dollar ist sie bereit, seine Freundin zu spielen. In seinem Bett zu landen oder sich gar in ihn zu verlieben stand jedoch nicht im Vertrag ...
"K. L. Kreig ist die Königin von Drama und sexy Romance!" ILSA MADDEN-MILLS, WALL-STREET-JOURNAL-Bestseller-Autorin
Auftakt des heißen "Finding-Me"-Duetts von USA-TODAY-Bestseller-Autorin K.L. Kreig
Heute
Mein Kleid verkauft falsche Wahrheiten. Das Make-up verdeckt die Lügen. Ein aufgesetztes Lächeln und schmeichelnde Worte lenken ab und täuschen. Die drei Karat an meiner linken Hand blenden jedermann, außer mich selbst.
Ich kenne die Wahrheit.
Ich mustere mich kritisch, von der perfekten Frisur bis zu den Zehennägeln im French Look, die aus meinen Slingback-Sandalen hervorlugen. Ich betrachte mich in dem Ganzkörperspiegel, drehe mich einmal um die eigene Achse und kenne die oberflächliche Frau nicht, die zu mir zurückblickt.
Sie runzelt die Stirn und verzieht die Mundwinkel nach unten. Verachtung trübt ihre ungewöhnlich grünen Augen. An den dünnen Fältchen in ihrem Gesicht und den leicht herabhängenden nackten Schultern ist Traurigkeit zu erkennen.
Sie verurteilt mich.
Das sollte sie auch.
Ich bin ein grässlicher, schrecklicher Mensch.
In weniger als zehn Minuten werde ich mich von meinem Vater durch einen Gang, der mit frischen Blumen und an jeder zweiten Kirchenbank mit Seidenschleifen geschmückt ist, zum Altar führen lassen.
Ich werde dort ankommen und mich von Daddy, dessen Blick von Tränen getrübt ist, auf die Wange küssen und an einen anderen Mann übergeben lassen.
Ich werde die Hand meines Verlobten in meine nehmen, in seine vor Freude überfließenden treuherzigen Augen sehen und mich lebenslang an diesen Mann binden, der großzügig, loyal und liebenswürdig ist.
Ich werde versprechen, ihn zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod uns scheidet.
Ich werde aus Bosheit und aus Rache vor Gott, unserer Familie und unseren Freunden geloben, diesen großartigen Mann in Gesundheit und in Krankheit zu lieben. Aus Taktik. Als gigantisches »Leck mich« an den Mann, den ich wirklich liebe, aber nicht haben kann.
Ich werde einen Mann heiraten, den ich aufrichtig respektiere und liebe . aber nur als meinen allerbesten Freund.
Wer macht so etwas?
Ein destruktives, selbstsüchtiges Miststück. So sieht's aus.
Ich senke den Blick auf meinen langen -
»Hallo, Süße!«, ruft meine Mitbewohnerin Sierra, während sie über den Flur läuft. Der Krach dringt in den Raum, in dem ich mich eingeschlossen habe. Ich schüttele empört den Kopf. Meine Aufnahme ist versaut. Egal, wie oft ich sie bitte, leise zu sein, wenn sie nach Hause kommt, sie kapiert's nicht.
Ich brauche eine größere Wohnung mit Privatsphäre und einem separaten schalldichten Raum, wo ich in aller Ruhe arbeiten kann. Nicht diese behelfsmäßige Ecke, die ich mir in meinem Schlafzimmer eingerichtet habe.
Traurigerweise ist mein Bankkonto da anderer Meinung.
»Verdammt, Sierra. Ich habe dich mehrfach gebeten, beim Reinkommen nicht zu rufen. Jetzt muss ich ganz von vorn anfangen«, jammere ich, als sie meine Tür aufreißt.
»Oh, mein Fehler. Warst du mitten in einer Tonaufnahme?«
Ein vernichtender Blick ist meine einzige Antwort.
»Tut mir leid.« Sie klingt zerknirscht. Ich weiß, dass sie es ernst meint, doch das wird sie nicht davon abhalten, es wieder zu tun. Und wieder. Und wieder .
»Schon gut, es ist nur ein Probeband.« Ich reiße mir die Kopfhörer herunter, schalte mein Mikro aus und werfe noch einen Blick auf den Prolog des Liebesromans, den ich gerade eingesprochen habe. Der hier fängt dramatischer an als andere, ganz klar um die Leserinnen anzufixen, doch enden wird er genau wie alle anderen. Mit einem Happy End.
Ich versuche, diese Aufträge zu meiden. Die ergreifenden Geschichten von Hoffnung und Liebe und zweiten Chancen. Zwei Seelenverwandte, die sich aller Widrigkeiten zum Trotz finden und bis an ihr Lebensende glücklich und zufrieden sind. Doch da Hörbücher immer beliebter werden und ich von meinem Master of Fine Arts meinen Berg von Rechnungen nicht bezahlen kann, setze ich mein Schauspieltalent so ein, dass ich dazu imstande bin.
Ich persönlich lese lieber Krimis oder historische Romane. Ihr könnt mir auch jederzeit ein gutes Handbuch zum Einlesen geben. Leider musste ich meine Arbeit auf alle Genres erweitern, einschließlich Liebesromane. Ein notwendiges Übel, doch ich habe festgestellt, dass meine sinnliche Stimme recht gefragt ist und besser zu Erotika und Liebesromanen passt als zu Science Fiction oder Kindergeschichten.
»Arbeitest du heute Abend?«, fragt Sierra, während ich meine leere Colaflasche von meinem Schreibtisch fege und an ihr vorbei die Treppe hinab in die Küche gehe.
»Ja. Ursprünglich nicht, aber Holly hat sich eine fiese Grippe eingefangen, deshalb springe ich ein.« Das macht mir nichts aus. Die Extrakohle kann ich immer gebrauchen.
Ein rascher Blick auf die Uhr über dem Herd zeigt mir, dass es erst sechzehn Uhr ist. Mir bleiben noch vier Stunden, bis ich los muss. Massenhaft Zeit für ein Workout, einen schnellen Imbiss, einen neuen Take und eine Dusche. In dieser Reihenfolge.
Auch wenn ich meinen Brotjob liebe und er langsam in Schwung kommt, bin ich immer noch relativ neu in der Branche, außerdem arbeite ich für einen kleineren Verlag. Die Bezahlung erfolgt nach Erfahrung und Textlänge, und da ich bei beidem noch am unteren Ende stehe, tun es auch die zweiwöchigen Einzahlungen auf mein Bankkonto. Sie reichen nicht annähernd, um die monatlichen Ausgaben zu decken, die mir permanent Bauchschmerzen bereiten.
»Ist der Typ unter fünfzig?«
»Ser«, schimpfe ich mit ihr, während ich meine Iso-Trinkflasche aus dem Schrank ziehe.
Ihre feinen Augenbrauen heben sich mit einem ihrer Mundwinkel. »Nun?«
Seufzend schraube ich den Verschluss ab, damit ich die Flasche mit Eis füllen kann. Ich schäme mich nicht für meinen Teilzeitjob. Es gibt nichts, wofür ich mich schämen müsste. Würde ich ihn freiwillig machen? Auf keinen Fall. Aber es ist schlicht und einfach eine Notwendigkeit.
»Keine Ahnung«, weiche ich aus.
Ehrlich gesagt lüge ich nach Strich und Faden. Paul Graber ist ein fünfundfünfzig Jahre alter Hotelier aus Boston mit drei blutrünstigen Exfrauen, vier erwachsenen Kindern und fünf Enkeln. Ihm gehören über dreißig Boutique-Hotels der Extraklasse und drei Full-Service-Ferienresorts. Er ist wegen einer politischen Benefizveranstaltung in der Stadt, bei der er dem Vernehmen nach großzügig spendet.
Jedenfalls hat mir das meine Chefin Randi erzählt. Randi kann ein harter Knochen sein, aber sie passt auf uns auf und gibt uns alle Infos, die wir brauchen, um unsere Arbeit zu machen, und zwar gut.
»Lügnerin.« Sie pflückt sich eine rote Weintraube aus der Obstschüssel, steckt sie sich in den Mund und fragt kauend: »Kennst du den Typen schon?«
Sierra ist einer von nur zwei Menschen, die wissen, was ich nebenbei mache. Sie verurteilt mich zwar nicht, macht sich aber Sorgen. Das braucht sie nicht. Die Männer, mit denen ich mich treffe, werden auf Herz und Nieren geprüft und gesperrt, wenn sie sich danebenbenehmen.
»Nein, aber er hat zu Randi gesagt, dass er in den nächsten Monaten öfter in der Stadt sein wird, und wenn es heute Abend gut läuft, könnte er Stammkunde werden.«
Ich sage es nur ungern, aber das Einzige, was mir in den Sinn kommt, wenn ich Männer wie Paul Graber ansehe, der sein hart verdientes Geld für eine Nacht mit mir ausgeben wird, ist das Wort Goldesel.
Das mag kalt und gefühllos klingen, aber ich bin da realistisch. Ich habe gelernt, dass das Leben hart und gnadenlos ist. Niemand außer du selbst sorgt für dich. Wenn mich also Männer wie Paul Graber zu ihren eigenen egoistischen Zwecken benutzen wollen, wieso sollte ich nicht das Gleiche tun? Zudem weiß ich bei meinen Kunden genau, wo ich stehe, und tief in mir ist das ein seltsam beruhigendes Gefühl.
Okay. Themawechsel.
»Und wie geht's Raul?«, frage ich, während ich meine Flasche mit Leitungswasser fülle.
»Eine betrügerische Ratte, ein schwanzlutschender Scheißkerl«, antwortet sie kurz und bündig. Als ich das leichte Zittern in ihrer Stimme höre, komme ich mir vor wie ein Schuft. Hätte ich ihr mehr Beachtung geschenkt, als sie meine Tür aufriss, wären mir ihre geröteten Augen schon früher aufgefallen und nicht erst nach einem fünfminütigen Gespräch.
»Oh nein, Ser. Was ist passiert?« Ich greife über die Kücheninsel nach ihrer Hand. Da sie sonst nicht der gefühlsduselige Typ ist, verrät mir die Tatsache, dass sie die Hand nicht wegzieht, eine ganze Menge.
Sie leidet.
Sehr.
Ich liebe meine beste Freundin Sierra mehr als jeden anderen Menschen auf der Welt, doch ihr Männergeschmack ist eine Katastrophe. Mit ihren einen Meter achtzig ist sie auf gruftihafte Art sehr gut aussehend. Sie ist der seltene Frauentyp, der von Natur aus beneidenswerte Kurven hat (86-71-81) und alles essen kann, was er will und wann er will. Sie hat noch nie einen Fuß in ein Fitnessstudio gesetzt und gehört zu dem einen Prozent Frauen, die die anderen neunundneunzig Prozent allein schon aus Prinzip hassen.
Sie ist frech und unverfroren. Zudem hat sie unter all meinen Bekannten das größte Herz. Doch je größer das Herz, desto größer die Mitte der Zielscheibe, hat meine Mutter immer gesagt. Und umso leichter wird man getroffen.
»Meine postkoitale Glut wurde regelrecht ausgepisst, als er einen Anruf von einer Tussi namens Barbi...
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