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Auf Bali spielt das Beten eine zentrale Rolle im Alltag. Es gibt zahlreiche Feiertage und Zeremonien, die fest im Leben der Menschen verankert sind. Balinesen beten häufig und mit großer Hingabe. Viele von ihnen freuen sich, wenn sich Gäste aus anderen Ländern für ihre religiösen Bräuche interessieren. Daher kommt es nicht selten vor, dass Reisende spontan zu einer Zeremonie eingeladen werden.
Für jemanden, der so etwas zum ersten Mal erlebt, ist das natürlich sehr aufregend, allerdings auch mit sehr vielen Fragen verbunden. Besonders bei größeren Zeremonien in öffentlichen Tempeln sehe ich oft verunsicherte Touristen, die nicht genau wissen, wie sie sich verhalten sollen und welche Bedeutung die verschiedenen Rituale haben. Zwar gibt es einige Regeln, die man beachten sollte, doch die meisten sind fast schon selbstverständlich. Der wichtigste Punkt ist zunächst die angemessene Kleidung bei einem Tempelbesuch oder einer Zeremonie.
Bei jeder Zeremonie oder religiösen Veranstaltung und insbesondere bei einem Tempelbesuch gilt es die passende Kleidung zu benutzen. Dabei gibt es Unterschiede zwischen der Bekleidung für Männer und Frauen sowie leichte Variationen je nach Art der Veranstaltung. Für Touristen werden deutlich lockerere Bedingungen akzeptiert.
Für den Besuch in einem Tempel und für die meisten Zeremonien benötigen Touristen nur einen Sarong als Rock gebunden, einen Hüftschal als Gürtel und ein T-Shirt oder ein Hemd, welches Schulter und Bauch bedeckt. Das Oberteil sollte möglichst nicht zu dunkel sein. Weiß, rot, orange und alle Cremefarben sind geeignet. Bei Frauen wird der Sarong lediglich im Uhrzeigersinn um die Hüfte gewickelt. Dabei sollte er fest sitzen aber immer noch einen bequemen Schritt ermöglichen. Das T-Shirt oder die Bluse wird über den Sarong getragen und zum Schluss der Schal um die Hüfte gebunden. Frauen sollten lange Haare nicht offen tragen, sondern zu einem Zopf binden.
Hinweis für Frauen: Während der Menstruation ist der Besuch eines Tempels nicht gestattet, da nach balinesischem Glauben das Blut die Reinheit des Tempels beeinträchtigen könnte.
Es ist zwar im Grunde kein Problem, wenn Männer den Sarong auch um die Hüfte wickeln, dies ist aber nicht die übliche trageweise für Männer. Männer falten den Sarong mit der rechten Seite mehrfach übereinander, so dass vorne mittig eine Art Ziehharmonika-Effekt entsteht. Allerdings gibt es hier durchaus unterschiedliche Falttechniken. Die folgende Bildserie illustriert diese Anlegetechnik.
Männern empfiehlt es sich zudem einen Udeng auf dem Kopf zu tragen. Steht kein Udeng zur Verfügung kann dieser bei einem einfachen Tempelbesuch ohne Zeremonie aber auch weggelassen werden.
Für eine reine Besichtigung eines Tempels ohne Zeremonie reicht diese Bekleidung aus. Wer jedoch an einer Zeremonie teilnimmt, wird sich wohler fühlen, wenn er sich der traditionellen balinesischen Kleidung anpasst. Zudem sehen Erinnerungsfotos in vollständiger Zeremonienkleidung oft besonders schön aus.
Die Frauen sind für eine Zeremonie sehr farbenfroh gekleidet. Der Dress besteht aus einem Sarong, einer Kebaya (Bluse), einem Korsett, einem Hüftgürtel und Schuhen. Die Kleidung ist farblich aufeinander abgestimmt. Da die Kebaya meist aus einem durchscheinenden Stoff besteht, tragen balinesische Frauen darunter ein schwarzes Korsett. Für Touristinnen reicht alternativ ein schlichtes Tanktop. Die Haare der Frauen werden entweder hochgesteckt oder zu einem Zopf getragen. Das Anziehen der Kleidung unterliegt keiner besonderen Technik. Der Sarong wird einfach um die Hüfte gewickelt und der Hüftgürtel oder Hüftschal über die Kebaya angelegt.
Die Zeremoniekleidung der Männer besteht aus etwas mehr Komponenten und auch das Anziehen benötigt etwas mehr Kenntnisse und Geschick. Über den Sarong wird ein weiteres Tuch (Saput) angezogen. Dieser wird so über den Sarong gebunden, dass dieser unten noch etwas zu sehen ist. Der Saput ist im Allgemeinen einfarbig mit Verzierungen am unteren Rand. Die Öffnung beim gebunden Saput zeigt nach vorn. Über den Saput wird ein Hüftschal (Selendang) gebunden. Das traditionelle Oberteil (Kemeja) wird über den Hüftschal getragen. Häufig wird anstatt dem sehr traditionellen Oberteil auch einfach ein kurzärmliges Hemd angezogen.
Während bei den meisten Zeremonien ein helles Oberteil, ein heller Saput und ein weißer Udeng getragen werden, kommen bei Hochzeitszeremonien dunkler Farben, meist braun zum Einsatz. Ist jemand verstorben, sind die Farben noch dunkler, meist wird hier ein dunkelblaues oder schwarzes T-Shirt getragen.
Die Teilnahme an einer von einem Priester geleiteten Zeremonie ist für viele Touristen ein Highlight ihrer Balireise. Es gibt zahlreiche Arten von Zeremonien, die sich in ihrem Ablauf zum Teil erheblich unterscheiden. In diesem Kapitel werfen wir zunächst einen Blick darauf, was uns als Touristen erwartet und wie wir uns angemessen verhalten. Bestimmte Details betrachten wir später genauer. Die gute Nachricht ist, dass eine Zeremonie auf Bali insgesamt deutlich lockerer ist als beispielsweise ein Gottesdienst in einer christlichen Kirche. Zwar sollten wir der Zeremonie mit dem nötigen Respekt begegnen und nicht zu laut sein, doch Gespräche mit dem Sitznachbarn und gelegentliches Lachen sind völlig in Ordnung.
Am einfachsten ist es, im Hotel nachzufragen, wann und wo die nächste Zeremonie stattfindet und ob eine Teilnahme möglich ist. Die Angestellten freuen sich meist über das Interesse und da diese höchstwahrscheinlich auch zu den Zeremonien hingehen werden, findet sich meist jemand der uns dorthin begleitet. Alternativ kann auch ein professioneller Guide engagiert werden, der für seine Erklärungen ein kleines Honorar erhält. Wer bereits mit Einheimischen ins Gespräch gekommen ist, kann auch diese fragen - Balinesen gehen selten alleine zu einer Zeremonie, weshalb es als Tourist relativ einfach ist, sich einer Gruppe anzuschließen.
Die im vorherigen Kapitel beschriebene Zeremoniekleidung wird uns in der Regel geliehen, und die Balinesen helfen gerne beim Anlegen. Zusätzlich benötigen wir Blüten und Räucherstäbchen, die uns meist ebenfalls bereitgestellt werden. Da wir im Vorfeld nie wirklich wissen, wie lang so eine Zeremonie ist, sollten wir auf jeden Fall etwas Trinkwasser mitnehmen.
Es gibt keine exakte Uhrzeit, wann eine Zeremonie beginnt oder endet. Die Zeremonien in den öffentlichen Tempeln werden kontinuierlich abgehalten, d.h. es finden etliche Zeremonien hintereinander statt und wir müssen gegebenenfalls warten, bis die aktuelle Zeremonie beendet ist und wir den inneren Teil des Tempels betreten dürfen. Nachdem wir den inneren Teil des Tempels betreten haben und während die Balinesen ihre Opfergaben nach vorne bringen, setzen wir uns an einem freien Platz im Schneidersitz in Richtung der Opfergaben schauend auf den Boden.
Frauen können alternativ auch gerne kniend sitzen. Wer Probleme mit den Knien hat, kann die Beine weiter öffnen oder zur Seite legen, sollte dabei aber beachten, die Füße niemanden entgegenzustrecken, da diese aufgrund des direkten Kontakts zum Boden als unrein gelten und das Entgegenstrecken als unhöflich empfunden wird. Anschließend positionieren wir ein glimmendes Räucherstäbchen vor uns auf dem Boden und können mit einer Blume, die zwischen unseren zusammengefalteten Händen vor unsere Stirn gehalten wird, unseren Geist frei machen, Gott begrüßen und uns so für die Zeremonie bereit machen.
Im Zweifel können wir einfach beobachten, wie die Balinesen sich verhalten und es ihnen gleichtun.
Bis zum eigentlichen Gebet gibt es für uns nicht mehr viel zu tun und wir können den Ablauf der Zeremonie genießen und auch von unserem Sitzplatz mal ein paar Fotos oder ein Video zu machen ist im Allgemeinen kein Problem.
Meist ruft der Priester nach etwa zweidrittel der Zeremonie zum Gebet der Tri Sandhya auf. Dieses Gebet ist vergleichbar mit dem christlichen Vaterunser. Den genauen Ablauf und den Inhalt betrachten wir im nächsten Kapitel. Während der Tri Sandhya bringen wir unsere Hände in Form einer Lotusblüte vor unsere Brust und schließen die Augen, um den sechs Versen der Tri Sandhya zu folgen.
Es kann aber auch durchaus vorkommen, dass die Tri Sandhya ausgelassen wird, insbesondere wenn viel Andrang herrscht und viele Zeremonien hintereinander durchgeführt werden.
Nach der Tri Sandhya folgt mit einem kleinen zeitlichen Abstand das Ritual Kramaning Sembah. Hierbei fordert der Priester die Anwesenden auf gemeinschaftlich insgesamt fünfmal zu beten....
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