Schweitzer Fachinformationen
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Circa 540 Eizellen werden bereits während der embryonalen Entwicklungsphase, also schon während der Frühphase der Schwangerschaft, in den Ovarien weiblicher Embryonen angelegt. Erst durch den hormonellen Einfluss mit Beginn der Geschlechtsreife einer jungen Frau (Pubertät) werden einzelne Eizellen, wie oben beschrieben, durch einen komplexen hormonellen Regulationsmechanismus zyklisch aktiviert.
Im Gegensatz dazu werden die Spermien beim Mann erst mit Beginn der Geschlechtsreife unter dem Einfluss von Testosteron und anderer Hormone im Hodengewebe fortlaufend produziert und im Nebenhoden gespeichert. Die Spermienproduktion endet erst mit dem Tod des Individuums.
Wichtig an dieser Stelle ist zu wissen, dass sowohl die Eizelle als auch das Spermium nicht nur die eigentliche genetische Erb-Information, sondern auch die genetischen Dispositionen für Erkrankungen beinhaltet. Genetische Dispositionen sind Informationen über Erkrankungen der Eltern und deren Vorgenerationen. Sie werden bei der Zeugung eines neuen Lebewesens "mitgegeben". Durch die epigenetischen Einflüsse (Lebensweise und Umweltbedingungen) hängt es dann ab, ob ein Mensch unter bestimmten ungünstigen Lebensbedingungen erkrankt oder nicht. Daraus erklärt sich, dass bestimmte Erkrankungen, zum Beispiel Brustkrebs, familiär gehäuft auftreten (Großmutter, Mutter, Schwester). Durch selbstbewusstes Leben ist es möglich, die epigenetischen Faktoren so günstig zu beeinflussen und damit den Ausbruch von Krankheiten zu minimieren. Die Verantwortung für die Gesundheit und Gesunderhaltung kann nur jeder Mensch für sich selbst übernehmen!
Der Eintritt einer Schwangerschaft geht für den weiblichen Organismus mit einer Umstellung des Körperabwehrverhaltens (Immunsystem) einher. Der Embryo, welcher sich in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, stellt für den weiblichen Körper eine Art "Organ-Transplantat" dar. Denn dieses "Organ-Transplantat" enthält 50 % des Eiweißes von einem anderen fremden Individuum. Es wird aber ab diesem Zeitpunkt vom Immunsystem nicht als "fremd" erkannt und somit toleriert. Normalerweise reagiert das Immunsystem bei Eindringen von Fremdeiweiß in den Körper mit einer starken Abwehrreaktion. Menschen, die zum Beispiel ein Organ-Transplantat erhielten (zum Beispiel Herz, Lunge, Niere), müssen zeitlebens Arzneimittel einnehmen, die eine starke Immunantwort des Körpers verhindern und diese unterdrücken. Damit wird eine Abstoßungsreaktion des Organ-Transplantats verhindert. Diese Reaktion des Körpers gegenüber der Schwangerschaft bleibt jedoch in den meisten Fällen aus.
Die fruchtbaren Tage können mit der Kalendermethode oder nach der Knaus-Ogino-Methode ermittelt werden. Diese Methoden setzen einen stabilen und regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen voraus.
Die Knaus-Ogino-Methode geht davon aus, dass der Eisprung (Ovulation) immer am 15. Tag vor der nächsten Menstruationsblutung erfolgt. Das entspricht dem 13. Tag nach Beginn der letzten Menstruationsblutung. Wird dieses Zyklusgeschehen in einen Menstruationskalender eingetragen, kann der Zeitraum der Befruchtungsfähigkeit der Eizelle berechnet werden. Unterstützend kann hier die morgendlich gemessene Aufwachtemperatur (axillär, rektal oder sublingual/unter der Zunge) eingesetzt werden. In der Phase bis zur Ovulation beträgt die morgendliche Körperkerntemperatur nach dem Aufwachen etwa ±36,5 °C. Mit dem Eisprung erhöht sich diese Temperatur auf etwas über 37 - 37,5 °C. Der Temperaturanstieg basiert auf der zunehmenden Progesteronwirkung des Gelbkörpers. Dies ist ein guter Indikator für den erfolgten Eisprung. Diese Körperkerntemperatur kann im Menstruationskalender ebenfalls grafisch dargestellt werden. Der Temperaturanstieg markiert den Zeitpunkt der Ovulation. Manche Frauen spüren auch ihren Eisprung: mittzyklisch stellt sich ein kurzzeitiges Ziehen im Unterbauch ein; manchmal kann die Ovulation auch als kurzzeitig schmerzhaft empfunden werden.
Die Spermien können nach der Ejakulation in der Gebärmutter beziehungsweise im Eileiter der Frau im Durchschnitt drei bis vier Tage überleben. Somit kann also auch ein zeitnaher Geschlechtsverkehr vor dem Eisprung zu einer Schwangerschaft führen. Aus diesem Grund erweitert man bei der Knaus-Ogino-Methode den fruchtbaren Zeitraum um drei Tage vor dem eigentlichen Eisprung (entspricht dem 10. Tag nach der letzten Regelblutung (LR)). Die befruchtungsfähige Eizelle hat nur eine durchschnittliche Lebensdauer von bis zu zwölf Stunden. Daher rechnet man einen zusätzlichen Tag nach dem Eisprung zum fruchtbaren Zeitraum hinzu. Somit ergeben sich bei der Kalendermethode fünf fruchtbare Tage (10. bis 14. Tag).
Bei Berücksichtigung der Methode nach Knaus-Ogino kann bei einem 28-tägigen, stabilen Zyklus eine Schwangerschaft gezielt/geplant gezeugt werden. Die Methode kann im Umkehrschluss ebenso gut als eine natürliche Maßnahme der Schwangerschaftsverhütung angewandt werden, wenn die geschlechtliche Vereinigung außerhalb der fünf fruchtbaren Tage stattfindet. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass diese natürliche Methode der Schwangerschaftsverhütung einen relativ hohen Pearl-Index besitzt (1,8). Der Pearl-Index gibt an, wie sicher eine bestimmte Verhütungsmethode ist. Grundlage ist die Wahrscheinlichkeit des Eintritts einer Schwangerschaft bei 100 Frauen pro Jahr. Ein Pearl-Index von 1 bedeutet, dass pro Jahr bei 100 Frauen, die diese Methode anwenden, trotzdem eine Schwangerschaft eintritt. (Versagerquote = 1 %)
Bei der Ovulation wird die Eizelle mit der Follikelflüssigkeit aus dem Follikel herausgespült und vom Eileiter-Trichter aufgefangen. So gelangt die Eizelle in den Eileiter. Dort beginnt ihr Weg in die Gebärmutterhöhle. Der Eileiter ist auf der Innenseite mit einer speziellen Zellart ausgekleidet: Die Zellen tragen auf ihrer Oberfläche kleine Härchen (Flimmerepithel). Gemeinsam mit den wurmartigen muskulären Kontraktionen des Eileiters und dem flüssigen Schleim bewegen sich die kleinen Härchen rhythmisch, ähnlich wie eine La-Ola-Welle, und transportieren die Eizelle in Richtung Gebärmutterhöhle. Während dieses Weges, der ca. vier Tage dauert, kann die Eizelle befruchtet werden. Sie ist dort maximal bis zu 12 Stunden befruchtungsfähig. Die Spermien hingegen wandern aktiv von der Scheide über den Muttermund, Gebärmutterhalskanal und durch die Gebärmutterhöhle in den Eileiter, in dem sich die Eizelle befindet. Die Überlebensdauer der Spermien beträgt drei bis vier Tage, sodass die Befruchtungsfähigkeit bereits einige Tage vor der Ovulation beginnt, wenn sich in diesem Zeitraum um den Eisprung herum Mann und Frau geschlechtlich vereinigen.
Wurde die Eizelle befruchtet (Konzeption), so nistet sich die entstandene Zygote (befruchtete Eizelle) in der gut vorbereiteten Gebärmutterschleimhaut ein und beginnt dort einzuwachsen. Nicht befruchtete Eizellen gehen zugrunde und werden mit der folgenden Menstruationsblutung ausgespült.
Die durchschnittliche Dauer einer normalen Schwangerschaft beträgt in Abhängigkeit der Zählweise, entweder vom Zeitpunkt des Zyklusbeginns (erster Tag der letzten Regelblutung, LR) 280 - 282 Tage beziehungsweise 40 vollendete Wochen (= 10 Lunarmonate) oder vom Zeitpunkt der Empfängnis (Konzeption) 266 - 267 Tage.
In vielen Fällen ist der exakte Zeitpunkt der Konzeption (Kalendertag) nicht sicher bekannt. Daher wird im Allgemeinen zur Berechnung des Geburtstermins der erste Tag der letzten Menstruationsblutung (LR) herangezogen. Nur bei Paaren, die sich zum Beispiel einer künstlichen Befruchtung unterziehen, ist der Konzeptionstermin tagesgenau und damit exakt bekannt.
Die Berechnung des Geburtstermins kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen:
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