Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Vom ersten bis zum letzten Schritt: Dieser einzigartige Operationsatlas ist der perfekte Wegweiser durch die Magen-Darm-Trakt-Operationen beim Hund. Er eignet sich ideal zum schnellen Nachschlagen und zur visuellen OP-Vorbereitung.
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Nadja Wunderlin
Die präoperative Diagnostik richtet sich nach der Grunderkrankung. Mögliche diagnostische Maßnahmen können sein:
Röntgen des Abdomens in 2 Ebenen
ggf. Röntgen des Thorax in 2-3 Ebenen (z.B. Suche nach Metastasen)
Ultraschall des Abdomens
computertomografische Untersuchung des Abdomens (ggf. Thorax)
hämatologische und blutchemische Untersuchung/Blutgasanalyse/ggf. Gerinnungsprofil
Urinanalyse
zytologische Untersuchung (z.B. Abdomen-Punktat, Tumoren)
bakteriologische Untersuchung (z.B. Abdomen-Punktat, Inhalt von Abszessen)
pathohistologische Untersuchung (z.B. Tru-Cut-Biopsien von intraabdominal gelegenen Tumoren)
Es gibt keine absoluten Kontraindikationen. Gegen eine Magen-Darm-OP können im Einzelfall sprechen:
metastasierte Tumoren
zusätzliche Erkrankungen, die mit dem Leben nicht vereinbar sind
Beim Vorliegen einer Infektion abseits der Operationsstelle sollte ein geplanter Eingriff bei einem stabilen Patienten bis zur vollständigen Abheilung der Infektion verschoben werden.
Adulte Hunde sollten 10-12h vor dem chirurgischen Eingriff letztmalig gefüttert werden. Eine Einschränkung der Wasseraufnahme ist nicht notwendig. Sind bei stabilen Patienten Operationen am Kolon oder Rektum notwendig, wird eine Nahrungskarenz von 24-48 Stunden empfohlen. Dies gilt auch für Patienten, die an einer Hernia perinealis operiert werden sollen.
Um einer Hypoglykämie vorzubeugen, sollten Welpen in Abhängigkeit ihres Alters über einen kürzeren Zeitraum nüchtern gesetzt werden (max. 4-6 h).
Sofern in Notfallsituationen eine sofortige Operation unumgänglich und der Patient nicht nüchtern ist, so muss dieser direkt im Anschluss an die Narkoseeinleitung intubiert werden. Zudem ist eine intensive postoperative Überwachung zwingend erforderlich, um bei auftretendem Erbrechen eine Aspiration von Futter zu vermeiden.
1. Scheren Das Scheren findet außerhalb des Operationsraumes statt. Es sollte erst unmittelbar präoperativ durchgeführt werden, da es dabei zu kleinen Verletzungen der Haut kommen kann und das Infektionsrisiko mit kürzerem Zeitabstand zum operativen Eingriff geringer ist.
Am besten geeignet sind speziell für den veterinärmedizinischen Bereich hergestellte elektrische Scherapparate. Eine optimale Fellentfernung wird durch das Führen der Schermaschine entgegen der Haarwuchsrichtung erreicht ( ? Abb. 1.1). Dabei können Mikroläsionen der Haut mit einem scharfen Scherkopf weitestgehend vermieden werden. Der Scherkopf ist nach jeder Anwendung zu reinigen.
Das ventrale Abdomen muss großzügig geschoren werden. Die Fläche sollte so groß sein, dass eine eventuell notwendige Erweiterung der Inzision, ggf. auch das Anlegen von Drainagen im sterilen Operationsfeld möglich ist. Allgemein gilt, dass ein Bereich von mindestens 20 cm zu beiden Seiten der Inzisionsstelle rasiert sein sollte.
Vor dem Verbringen des Patienten in den Operationsraum muss das lose Fell entfernt (abgesaugt) und die geschorene Haut mit einem geeigneten Präparat gereinigt und entfettet werden.
2. Fixation Im Operationsraum wird der Patient entsprechend der geplanten Operation entweder in Rückenlage oder in Brust-Bauchlage verbracht. Bei Patienten, die in Brust-Bauchlage operiert werden, sollte das Becken hoch gelagert und unterpolstert werden..
3. Hautdesinfektion Die Desinfektion des geschorenen Hautareals erfolgt unter sterilen Bedingungen. Hierfür wird ein steriler Tupfer mit Desinfektionsmittel getränkt und mit einer gleichfalls sterilen Kornzange oder Klemme gefasst. Es empfiehlt sich, den Tupfer ausgehend vom Zentrum der geschorenen Hautpartie in Form einer Spirale nach außen zu führen; es ist aber auch möglich, dies in geradliniger Richtung zu tun. Tupfer, die bereits mit den peripheren Abschnitten des zu desinfizierenden Gebiets in Kontakt waren, dürfen nicht erneut in zentraler gelegenen Arealen zur Anwendung kommen, sondern werden verworfen.
Traditionell wird eine dreimalige Applikation des Desinfektionsmittels zu je fünf Minuten empfohlen. Um ein optimales Ergebnis zu gewährleisten, sind die Produktinformationen des Herstellers zu berücksichtigen. Das zu desinfizierende Gebiet sollte während der gesamten Zeit gut benetzt und feucht von Desinfektionsmittel sein, Überschüsse werden am Ende mit einem sterilen Tupfer entfernt. Hierfür wird der Tupfer wie im vorherigen Abschnitt beschrieben vom Zentrum der Inzisionsstelle zur Peripherie geführt und anschließend weggeworfen ( ? Abb. 1.1). Einer Studie aus der Humanmedizin zufolge war das Aufsprühen von Povidon-Iod mittels Spray mit anschließender 3-minütiger Trocknung für die Desinfektion vor abdominalen Eingriffen genauso wirksam wie die zuvor beschriebene traditionelle Methode.
Abb. 1.1 Vorbereitung des Operationsfeldes: a Führen der Schermaschine entgegen der Haarwuchsrichtung. b, c Desinfektion des geschorenen Hautareals. Zur Entfernung der Überschüsse wird der Tupfer in Spiralrunden (b) oder geradlinig (c) vom Zentrum der geplanten Inzision (Linea alba) nach außen geführt.
4. Sterile Abdeckung des Operationsfeldes Die sterile Abdeckung des Patienten ist durch den Chirurgen in steriler Kleidung und mit sterilen Handschuhen vorzunehmen. Es sollte immer der gesamte Patient inklusive der Tischplatte abgedeckt werden. Für eine Laparotomie bis zum Schambeinkamm ist bei männlichen Tieren das Präputium mit einer sterilen Tuchklemme an der kontralateralen Seite des geplanten parapräputialen Zugangs zu fixieren und steril abzudecken. Alternativ kann das Präputium beim Anbringen einer Inzisionsfolie zur Seite geklebt werden.
Zur Abdeckung des Patienten werden entweder konventionelle Tücher oder Einwegabdecktücher verwendet. Diese müssen steril, nicht allergen, flüssigkeits- und keimundurchlässig sein und dürfen keine schädlichen Inhaltsstoffe an die Umgebung abgeben. Für das Operationsfeld selbst eignen sich insbesondere fenestrierte Tücher oder Einwegabdecktücher, in die man steril ein ausreichend großes Fenster hineinschneidet. Alternativ können vier Tücher um das Operationsfeld angeordnet und mit Tuchklemmen befestigt werden. Inzisionsfolien finden zusätzlich Anwendung, scheinen aber zu keiner signifikanten Keimreduktion im Bereich der Inzision...
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