Kommentar
Schiffe im Schatten des Krieges (Artur Pech)
In gemeinsamer Sache
Raimund Ernst ist 80 geworden
Kommentare
Zum EU-White-Paper »Verteidigungsbereitschaft bis 2030« (Peter Wahl)
Der Kampf gegen den Ausverkauf der irischen Neutralität (Jenny Farell)
Ein gescheitertes zionistisches Projekt in Flammen (Ronnie Kasrils)
Stoppt die französische Justiz Marine Le Pen? (Ulrich Schneider)
Berichte
Die Linke als organisierende Klassenpartei oder der Weg zu rot-rot-grünen Illusionen? (Stanislav Jurk/Armin Duttine)
GEW gegen Krieg und Aufrüstung?! (Barbara Majd-Amin/Florian Muhl)
Thema: »Kräfteverhältnisse im Flusse«
Editorial
Geopolitische Ökonomie bei Marx und Engels und die heutigen Imperialistischen Kräfteverhältnisse (Radhika Desai)
Chancen und Risiken der Hegemonieverschiebung (Sabine Kebir)
Wird Trumps Zoll-Keule die Welt verändern? (Yanis Varoufakis)
Was will Trump in Grönland? (Lotte Rørtoft-Madsen)
Der US-Imperialismus, China und der Panamakanal (Tings Chak)
Westasien am Scheideweg (Peter Gärtner)
Südkorea im politischen Aufruhr (Soonhyung Hong/Jenny Farrell)
?? lia?ng huì - Chinas Zwei Sitzungen (Hannes A. Fellner)
Von falschen Analogien und verfehlten Vorbereitungen auf Kämpfe der Vergangenheit (Alexander Charlamenko)
Europa muss seinen eigenen Weg gehen (Benjamin Pestieau/Max Vancauwenberge)
Konfrontative oder gemeinsame Sicherheit (Wolfgang Scheler)
Kalenderblatt
70 Jahre »Bandung-Konferenz« (Peter Mertens)
Marxismus nicht nur für Einsteiger
Der historische Materialismus wird Dein Leben verändern (Jonathan White)
Dokumentation
Nach den Wahlen zum Deutschen Bundestag (Artur Pech)
Positionen
Die Automobil-Branche (Willy Sabautzki)
8. Mai 1945-2025: Der Kampf um die Erinnerung ist aktuell (Ulrich Schneider)
Die Macht des Volkes (Ramzy Baroud)
Völkerrecht und Gazakrieg aus linker Perspektive (Dr. Ronald Pienkny)
Leserzuschriften
Breitere Debatte nötig (Magdalena Storm-Wahlich)
Wir brauchen Rüstungskonversion (Anne Rieger)
Rezensionen
Saúl Alvídrez: Chomsky & Mujica - Überleben im 21. Jahrhundert (Peter Gärtner)
Luciano Canfora: Der untote Faschismus (Ulrich Schneider)
Susann Witt-Stahl (Hrsg.): Der Bandera-Komplex (Joachim Hösler)
Klaus Müller: Steile Pfade, lichte Höhen (Holger Wendt)
Paul Cockshott: Was die Welt am Laufen hält (Alfred Müller)
Ernte (Matze Ueckert)
Christoph Hein: Das Narrenschiff (Hans-Dieter Schütt)
Clown in a Cornfield (Andreas Buderus)
Es schrieben diesmal
»Kräfteverhältnisse im Flusse«
Editorial
Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe schrieben zwei Zeitungen, jenseits jeden Verdachts als links zu gelten: »Wir leben in einer Zeit, in der wir von einer Vielzahl gleichzeitig geschehender globaler Veränderungen mit ihrer Geschwindigkeit und ihrem Ausmaß überwältigt werden.« Der Klimawandel stelle Lebensräume und hergebrachte Wirtschaftsmodelle infrage, das Vertrauen in Staat und Wissenschaft sei brüchig geworden, die wirtschaftlichen und politischen Kräfteverhältnisse in der Welt verschieben sich vom Westen nach Asien und gleichzeitig wälze die digitale Revolution sowohl die Arbeitswelt als auch die Kommunikation der Menschen um. Weiter wörtlich: »Es ist nicht verwunderlich, dass das mit einem Erstarken nationalistischer Kräfte einhergeht, die eine Rückkehr zu verlorenen Sicherheiten und alter Größe versprechen. Der Nationalismus nimmt dabei neue Formen an, bedient sich anderer Symbole und einer anderen Sprache als vor hundert oder zweihundert Jahren. Aber die heutigen Nationalisten folgen den gleichen Mustern wie die vergangener Zeiten. Der Nationalismus ist zugleich wandlungsfähig und konstant. Und ihn umweht der Gestank von Massengräbern, den er im 20. Jahrhundert angenommen hat.« (FAS, 1. Juni 2025, S. 3)
Gleiches Thema aus anderer Perspektive. Die »Neue Zürcher Zeitung« schreibt unter der Überschrift »Der amerikanische Kreuzzug«: »Die Welt verändert sich, Amerika verändert sich. Die Europäer aber taten so, als gebe es ein Menschenrecht auf die Wohlstandsgewinne des Freihandels und auf Sicherheit. Trump zwingt die Europäer den Wandel zur Kenntnis zu nehmen . das transatlantische Paradies ist Geschichte - und Trump ist nur das Symptom, nicht die Ursache.« Denn die größte Militärmacht der Erde sei »nicht mehr das unangefochtene, alles dominierende Zentrum«, sie »müsse sich genau überlegen, welche Kämpfe sie noch ausficht« und »ihren Platz in der neuen Weltunordnung noch suchen«. Der »Verlust der Hegemonie« und die »Folgen von Globalisierung und Freihandel quälen die USA«. »China einzudämmen« sei »Trumps überhaupt nicht wirre, sondern konsequente Strategie«, seine »Schocktherapie« hingegen ein »Zeichen von Schwäche«. (NZZ, 31. Mai 2025, S. 1)
Wo großbürgerliche Analysten und Kommentatoren die Realität halbwegs richtig beschreiben, muss man ihnen als Marxist:in nicht widersprechen. Was sie jedoch nicht tun, sie geben keine klärenden Antworten und Handlungsempfehlungen - noch nicht einmal im Sinne des Kapitals. Was bedeutet das für die Rolle Europas in der Welt, was für die Handelsbeziehungen und eine Sicherheitspolitik, die nicht das Kriegsrisiko erhöht?
Unsere Autor:innen graben tiefer, gehen Entwicklungen mit marxistischem Handwerkszeug und internationalistischer Haltung auf den Grund, zeigen Ursachen auf, Interessen, Zusammenhänge, Widersprüche und Alternativen für die Mehrheit, nicht die Milliardäre. Die Beiträge sollen und können helfen, sich von der Vielzahl gleichzeitig geschehender globaler Veränderungen nicht überwältigen und schon gar nicht kopf- und mutlos machen zu lassen.
LoG