Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Unzählige Male ist es mir in Indien so ergangen: Die Taxifahrer versuchten nicht, mich übers Ohr zu hauen, die Basarhändler verkauften mir ihre Waren zu "einheimischen" Preisen, die Kellner bedienten mich mit ausgesuchter Freundlichkeit, und in langen Warteschlangen ließ man mich bereitwillig vor. Das alles, weil ich Hindi sprach, dessen sich die meisten Inder bedienen.
Nun, in der Warteschlange hätte ich auch anders vorankommen können: Gibt es doch im indischen Bundesstaat Rajasthan seit kurzem eine Verordnung, die besagt, dass jede Person, die sich im Zuge der Familienplanung hat sterilisieren lassen und dies durch einen Ausweis belegen kann, sich an die Spitze jeder Schlange vorschieben darf. Ehrlich gesagt - der Weg über das Hindi war mir da doch schon lieber!
Denn so schwer, wie es durch seine schwungvoll-fremden Zeichen erscheinen mag, ist das Hindi auch wieder nicht. Schließlich handelt es sich bei dieser Sprache um einen weit entfernten Verwandten des Deutschen. Hindi und Deutsch sind beide mehr oder weniger mit dem Sanskrit verwandt - das Hindi natürlich mehr als das Deutsche. Ähnlichkeiten zum Deutschen haben sich zumindest bei einigen Vokabeln bis heute erhalten. So bedeutet bandhan "Verbindung" oder "Bande", sitara ist der "Stern" und shal bleibt "Schal". Klingt doch gar nicht so schwer, oder? Selbst die Engländer, die sich mit dem Erlernen fremder Zungen nicht sehr leicht tun, haben sich in den 200 Jahren ihrer Herrschaft über Indien an die 2000 Wörter aus dem Hindi angeeignet.
Einige davon fanden auch den Weg ins Deutsche: So weiß jeder heutzutage, was ein Bungalow (von Hindi: bangla) ist, dass Curry (Hindi: kahi) lange im Munde nachzubrennen pflegt oder dass ein Shampoo (von: campna - kneten,- massieren) gut einmassiert werden will. Kaum jemand jedoch weiß, dass es sich bei diesen Worten um Verbalimporte aus Indien handelt.
Dafür dürfte das Hindi die Sprache der Zukunft sein: Zwar steht es in der Reihenfolge der meist gesprochenen Sprachen hinter Chinesisch und Englisch an dritter Stelle - dabei wird das in Pakistan gesprochene Urdu, das vom Hindi nur geringfügig abweicht, mitgerechnet - doch ist zu erwarten, dass sich noch einiges in der Reihenfolge tut! Womit wir wieder bei der Geburtenkontrolle angelangt wären .
Bei meinen vielen Reisen durch Indien ist mir eines immmer aufgefallen: Wenn ich Englisch sprach, respektierte man mich als einen sahib (Herr) aus dem fernen, reichen Europa. Das machte sich immer ganz gut, wenn ich mich durch brenzlige Situationen hindurchboxen musste. Englisch ist in Indien immer noch die Sprache des Befehle erteilenden Vorgesetzten. Sprach ich dagegen Hindi, so öffneten sich die Gesichter zu einem breiten, einladenden Lachen, und ich war viel mehr als der sahib: Man hatte mich als dost, "Freund", akzeptiert.
Merke: Das schönste Kompliment, das man den Bewohnern eines Landes machen kann, ist, ihre Sprache zu sprechen - oder es wenigstens zu versuchen.
Der Kauderwelsch-Band "Hindi" ist in drei wichtige Abschnitte gegliedert:
Grammatik
Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht sämtliche Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Wer nach der Lektüre gerne noch tiefer in die Grammatik eindringen möchte, findet im Anhang einige Tipps zum Weiterlernen. Natürlich kann man die Grammatik auch überspringen und sofort mit dem Konversationsteil beginnen. Wenn dann Fragen auftauchen, kann man immer noch in der Grammatik nachsehen.
Konversation
In diesem Teil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie Hindi "funktioniert", und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später in Indien hören werden.
Wort-für-Wort-Übersetzung
Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumuster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge der Sätze auf Hindi zu verstehen, ist die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift gedacht. Jedem Hindi-Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung.
ye santre bahtarin haiñ. diese Orangen am-besten sind Diese Orangen sind am besten.
Wird ein Hindi-Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, werden diese zwei Wörter in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden.
kitna / kya baja hai? wie-viel / was geschlagen ist Wie spät ist es?
Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich zwischen diesen.
Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen. Mit einem kleinen bisschen Kreativität und Mut können Sie sich neue Sätze "zusammenbauen", auch wenn das Ergebnis nicht immer grammatikalisch perfekt ausfällt.
Wörterlisten
Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz von je ca. 1000 Wörtern Deutsch-Hindi und Hindi-Deutsch, mit denen man schon eine ganze Menge anfangen kann.
das Wichtigste im Überblick
Die Rubrik "Das Wichtigste im Überblick" hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben, da nun die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombiniert werden kann. Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht das Kapitel "Nichts verstanden? - Weiterlernen!" der richtige Tipp, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. "Ich habe leider nicht verstanden." oder "Wie bitte?" auszuhelfen.
Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-hindi-mp3-1265
Auch erhältlich auf Audio-CD unter https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-hindi-audio-cd-75
Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem markiert sind.
Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.
Das Hindi ist ein Abkömmling des Sanskrit, der legendären heiligen "Sprache der Götter", die ihre Blütezeit um 400 v. Chr. hatte. Deutsch und Hindi sind beide mehr oder weniger mit dem Sanskrit verwandt - das Hindi natürlich mehr als das Deutsche. Beide Sprache sind Tochtersprachen des sogenannten Proto-Indo-Europäisch (PIE). Das PIE wurde von den Ariern in Zentralasien gesprochen, und da niemand weiß, wie sie selber ihre Sprache nannten, behilft man sich mit diesem wissenschaftlichen Kürzel. Als die Arier von Zentralasien aus in verschiedene Himmelsrichtungen abwanderten, wurde im Laufe der Zeit aus dem PIE im indischen Raum das Sanskrit und in Europa die verschiedenen indo-europäischen Sprachen und Sprachgruppen wie Griechisch, Latein, Germanisch oder Slawisch.
Seit den großen Mosleminvasionen, die Indien ab dem frühen 11. Jahrhundert heimgesucht hatten, besteht ein beachtlicher Teil des Vokabulars aus persischen oder arabischen Wörtern, die die Eindringlinge aus ihrer Heimat mitgebracht hatten. Aus diesem Grunde gibt es im Hindi eine Vielzahl von Vokabeln, die ebenso im modernen Arabisch vorkommen oder auch in anderen Sprachen der islamischen Welt. (Beispiel: akhbar - Zeitung, im Hindi als auch Arabisch; kitab - Buch, im Hindi und im Türkischen). Das Hindi ist somit eine Art Mischsprache, in der sich Sanskrit mit Persisch und Arabisch vermengt, was jedoch einen kleinen Nachteil mit sich bringt: Für viele Vokabeln des Deutschen existiert gleich ein ganzes Sortiment an Hindi-Begriffen. Die einen entstammen dem persisch-arabischen Bereich, die anderen dem Sanskrit. Dazu einige Beispiele:
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: PDFKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat PDF zeigt auf jeder Hardware eine Buchseite stets identisch an. Daher ist eine PDF auch für ein komplexes Layout geeignet, wie es bei Lehr- und Fachbüchern verwendet wird (Bilder, Tabellen, Spalten, Fußnoten). Bei kleinen Displays von E-Readern oder Smartphones sind PDF leider eher nervig, weil zu viel Scrollen notwendig ist. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.