Schweitzer Fachinformationen
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Zum Ende des Arbeitslebens oder mit Rentenbeginn stehen viele vor einer Herausforderung: Es steht Geld zur Verfügung, aber sie wissen nicht, was sie damit anfangen sollen.
Es klingt zunächst nach einem Luxusproblem, und doch hat es einen ernsthaften Hintergrund: Viele Sparer und Sparerinnen erhalten zum Start ihres Ruhestands einen größeren Geldbetrag ausgezahlt. Allein die Lebensversicherer schütteten im Jahr 2020 täglich 230 Millionen Euro an ihre Kundinnen und Kunden aus, mehr als 83 Milliarden Euro insgesamt. Häufig landet dieser Geldsegen rund um den 60. Geburtstag auf dem Konto, also etwas vor oder zum Start der gesetzlichen Rente, denn die meisten haben ja gespart, um damit zusätzlich ihre private Altersvorsorge aufzustocken.
Neben Leistungen aus Kapitallebensversicherungen können noch weitere größere Beträge zusammenkommen, wie zum Beispiel aus Abfindungen, Betriebsrenten, Versorgungskassen, Erbschaften oder auch aus anderen privaten Sparverträgen, die oft parallel zur ersten gesetzlichen Rente zur Auszahlung gelangen.
Die zentrale Frage stellt sich dann: Benötigen Sie genau zu diesem Zeitpunkt wirklich diesen größeren Geldbetrag?
Sicherlich könnten Sie die Summe oder Teile davon gut gebrauchen, um sich lang gehegte Träume wie eine Weltreise, ein neues Hobby oder einen Zweitwohnsitz am Strand zu finanzieren. Auch notwendige Ausgaben wie für einen Umzug können schnell größere Beträge verschlingen, die dann sehr willkommen sind.
Im Rentenalter könnten Sie größere Geldbeträge zum Beispiel benötigen für:
(Welt-)Reisen
längere Auslandsaufenthalte/Überwintern in der Wärme
die Tilgung von Immobilienkrediten
die Anschaffung einer Ferienwohnung
kostspielige Hobbys (zum Beispiel Segeln, Reiten, Motorsport, Musikinstrumente, Kunstsammlung)
altersgerechte Umbauten in Haus und Wohnung
aufwendige medizinische Behandlungen und Therapien
altersgerechte Mobilität (altersgerechtes Auto mit Lift/Rampe, Fahrdienst, Rollstuhl)
Anzahlungen oder Rücklagen für den Wechsel in ein Wohnstift oder Pflegeheim
Vermögen, das Sie an Erben weiterreichen möchten
Womöglich ist danach weiterhin Geld übrig, oder es fließt Ihnen wiederholt eine größere Summe zu, und die Frage nach einer sinnvollen Verwendung stellt sich erneut.
Hier kommt die Möglichkeit einer Verrentung ins Spiel, das heißt die Umwandlung eines einmal kassierten größeren Betrags in - meist monatlich ausgezahlte - kleinere Beträge.
Eine derartige Verrentung kann sinnvoll sein, wenn die gesetzliche Rente nicht ausreicht, um den Lebensstandard zu sichern, und Sie sich aus dem erhaltenen größeren Geldbetrag eine monatliche Überweisung als private Zusatzrente aufs Konto gönnen wollen.
Daneben ist eine solche Verrentung von Vermögen auch bequem, denn Sie müssen die Entscheidung nur einmal treffen, und dann fließt das Geld wohlportioniert nach Ihren Wünschen automatisch allmonatlich auf das Girokonto. Ihren Lebensstandard können Sie entsprechend der Höhe gut und längerfristig kalkulieren und sich aus der so gewonnenen Zusatzrente zum Beispiel häufigere Restaurantbesuche, Kurzreisen sowie zusätzliche pflegerische und betreuerische Leistungen gönnen.
Eine Verrentung von Vermögen kann etwa in den folgenden Fällen sinnvoll sein:
Sie wollen Ihre gesetzliche Rente aufstocken.
Sie bevorzugen ein regelmäßiges Zusatzeinkommen.
Die Zusatzrente soll für Sie entweder lebenslang oder nur für einen bestimmten Zeitraum fließen (etwa um ein Immobiliendarlehen abzuzahlen oder um die Ausbildung der Kinder oder Enkel zu bezuschussen), und das Risiko ist ausgeschlossen, dass das Geld ausgeht.
Mit dem Thema Geldanlage möchten Sie sich nur so weit befassen, wie es unbedingt nötig ist.
Große Geldbeträge auf dem Konto verunsichern Sie.
Sie haben keine Erben oder möchten niemandem etwas vererben.
Sie erwarten keine Ausgaben von größeren Geldbeträgen und planen keine größeren Anschaffungen (über eine gewisse Reserve hinaus).
Sie nutzen Ihr Vermögen lieber, um sich heute einen besseren Lebensstandard zu ermöglichen.
Die einfachste Form der Verrentung ist es, die größere Geldsumme durch die Anzahl der gewünschten Monate der Auszahlung zu teilen, und schon erhält man den passenden Monatsbetrag, bis nichts mehr übrig ist.
Angenommen, Sie haben 100 000 Euro aus einer privaten Geldanlage auf Ihr Konto überwiesen bekommen und wollen sich daraus selber eine Zusatzrente über 20 Jahre hinweg spendieren: Dann sollten Sie monatlich davon 416 Euro an sich selbst überweisen. Soll die Zusatzrente 10 Jahre länger fließen (30 Jahre), dann gäbe es noch regelmäßig 278 Euro Zusatzrente pro Monat, bis alles aufgebraucht ist.
Kapitalentwicklung
Eine solche Verrentung wäre allerdings eine sehr schlechte Idee: Zum einen könnten Sie ohne eine Verzinsung die 100 000 Euro dann gleich bei sich zu Hause unters Kopfkissen packen. Eine sichere und rentable Geldanlage zur Verrentung dieses Vermögens wäre das jedoch nicht.
Zum anderen frisst die Geldentwertung ohne einen passenden Inflationsschutz das Vermögen nach und nach auf: Die 100 000 Euro haben nach 20 Jahren und bei einer angenommenen eher schwachen Inflation von nur zwei Prozent jährlich gerade noch eine Kaufkraft von 67 300 Euro. Für Ihre 416 Euro Zusatzrente könnten Sie am Schluss lediglich Waren und Dienste im Wert von 280 Euro kaufen.
Deshalb brauchen Sie für Ihre Zusatzrente einen besseren Plan.
Als gefährlichen Geldfraß sollten Sie auf jeden Fall die Inflationsrate im Blick behalten: Schon bei einer Preissteigerung von fünf Prozent pro Jahr bleibt von 100 000 Euro nach 30 Jahren nur noch eine Summe mit einer Kaufkraft von heute 23 100 Euro übrig. Zehn Prozent Inflation würden die 100 000 Euro am Schluss sogar auf nur 5 700 Euro Kaufkraft schrumpfen lassen.
Nun führen wir einen Inflationsschutz ein und legen die Summe besonders sicher in Festgeld oder Tagesgeld mit einer Verzinsung an.
Der Effekt kann sich sehen lassen: Schon mit nur einem Prozent Verzinsung reicht die Auszahlung dann bereits 35 Jahre und sechs Monate. Erreichen wir drei Prozent Verzinsung zur Verrentung der 100 000 Euro, dann könnten wir 73 Jahre lang monatlich 278 Euro kassieren. Ab einer Verzinsung von 3,39 Prozent wäre ein sogenannter "ewiger Zins" erreicht: Die 278 Euro pro Monat könnten wir uns immer aus den Zinseinnahmen selbst spendieren, und das Kapital würde dabei überhaupt nicht aufgezehrt.
Das Ergebnis ist schon einmal beruhigend, doch interessanter könnte es sein, den monatlichen Auszahlungsbetrag von Jahr zu Jahr etwas steigen zu lassen ("dynamisieren"), um die Geldentwertung durch die Inflation zumindest teilweise zu bremsen.
Dann ergibt sich je nach unserem erzielten Anlagezins und der gewünschten Dynamik der monatlich gezahlten Zusatzrente ein anderer möglicher Auszahlungsbetrag.
Die Verrentung von Vermögen mit Inflationsschutz funktioniert bereits ab geringen Zinssätzen: Schon mit nur 0,5 Prozent, wie sie derzeit bereits im stets verfügbaren Tagesgeld erreicht werden, lässt sich die Zusatzrente im Beispielfall immerhin von 259 auf 345 Euro aufstocken. Da Sie für die monatliche Entnahme immer nur einen kleinen Teil der Gesamtsumme benötigen, steht der größere Teil für eine Geldanlage mit Zinsen zur Verfügung.
Höhere Verzinsungen bieten natürlich einen umso besseren Inflationsschutz, sie gehen allerdings oft auch mit einem höheren Risiko einher: Erreichen Sie beispielsweise eine durchschnittliche Verzinsung von sieben Prozent, wie sie breit streuende Fonds über einen längeren Zeitraum durchaus einbrachten, dann können Sie sich aus den 100 000 Euro zur Verrentung eine jährliche Steigerung um fünf Prozent erlauben, und Ihre Zusatzrente klettert brutto von 372 Euro im ersten Jahr bis auf 1 484 Euro im 30. Jahr.
30 Jahre sind ein optimaler Planungszeitraum für den Ruhestand.
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